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Meine Begegnungen mit dem Pontifex Maximus

13. April 2005 in Weltkirche, keine Lesermeinung
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Dreimal bin ich ihm begegnet, ihm dem Pontifex Maximus, dem größten Brückenbauer, und dreimal baute er mir Brücken, zweimal in dieser Welt und einmal in einer anderen -Ein Essay von Franziskus v.Ritter-Groenesteyn


Das erstemal war 1980 in München. Ich, ein entschiedener Papstkritiker und damals noch felsenfest davon überzeugt, dass Christus ausschließlich die ruhmreich erlöste siebzehnte Reinkarnation eines Menschen darstellte, fand mich wieder im strömenden Regen unter dem Balkon des erzbischöflichen Palais, und ich schrie mit allen anderen um mich herum begeistert: "Papa, komm, komm auf den Balkon." Und er kam. Jung, sportlich, schon damals mit großer Ausstrahlung, stand er milde lächelnd auf dem Balkon und segnete uns. Dann zog er sich zurück. Das Mittagessen wartete. Kurz darauf traf ich im Gewühl des Olympiastadions kurz vor der großen Pontifikalmesse einen alten Schulfreund. Was er so mache, wollte ich wissen. Er sei einer katholischen Gemeinschaft beigetreten und wolle Priester werden. Aha, staunte ich und vergaß den Vorgang schon bald.

Das zweitemal als ich Johannes Paul II traf, war ich in Rom. Es war zehn Jahre später. Ich beschäftigte mich zu diesem Zeitpunkt ausführlich mit Traumarbeit und Edgar Cacye, einem pseudochristlichen Medium, das über erstaunliche Heilgaben verfügte. Ich führte ein sogenanntes Traumjournal. Jede Nacht wachte ich auf, manchmal zwei, dreimal und machte mir Notizen. Jeden Tag danach versuchte ich sie dann zu analysieren und Sinn für mein Leben darauszuziehen. Nun wanderte ich Seite an Seite mit dem Papst durch die vatikanischen Gärten und erzählte ihm voller Begeisterung von meinen vermeindlich geistigen Errungenschaften. Tadelte er mich dafür? Schimpfte er mit mir? Warf er mir vor, was ich tat? Nichts davon. Er stoppte nur, sah mich an, liebevoll, wie ein Vater, nahm mich in die Arme und sagte: "Warum bist du denn nicht früher damit gekommen? Dann hätte ich dir sagen können, dass die meisten Träume nur verwirren und Edgar Cayce der New Age Bewegung angehört." Seine Worte trafen mich mitten ins Herz und ich erwachte hellwach um drei Uhr morgens aus meinem Schlaf. Es war alles "nur" ein Traum. Und dennoch, das Erlebte war so real, dass ich noch am selben Tag, mein Traumjournal beendete und mich von den Büchern über Edgar Cayce trennte. Dies war meine zweite Begegnung.

Das dritte Mal traf ich ihn - wieder real - mitten in Paris, mitten unter Millionen junger Menschen, mitten in meinem Leben. Es war der Weltjugendtag 1997. Seit dem Traum hatte sich vieles verändert. Ich war in den Schoß der Kirche zurückgekehrt, fand Freude am Glauben und am Gebet, hatte mich einer katholischen, charismatischen Gemeinschaft angeschlossen und fand darin - zufällig oder nicht - meinen alten Freund schulischer Tage wieder, jetzt ein Priester. Aha, staunte ich erneut, diesmal über Gottes unbegreifliche Wege. Dann, in der Gluthitze von 40 Grad, ungeschützt der Sonne preisgegeben, kam er wieder, der Pontifex Maximus. Älter an Jahren, ja, aber stärker an Charisma. Etwas gebeugt wirkte er. Und da, als er an mir vorbeifuhr, mich nicht sah, unsere Augen einander nicht kreuzten, spürte ich sein Kreuz. Mit voller Wucht lag es auf seinen Schultern, unsichtbar und doch real konnte ich es spüren, wurde es mir offenbart für eine Sekunde. Es war die Last der Welt, die er trug, nichts weniger. Die Last der Jugend, die so fröhlich hier vor ihm um das Papamobil herumhüpfte. Er trug sie für sie. Und mit einemal begriff ich was es bedeutet, Papst zu sein. Nicht Ruhm und Ehre, nicht Glamour und Macht. Nein. Es bedeutet Kreuzträger zu sein, nicht Kreuzträger für sich, Kreuzträger für die anderen, Kreuzträger für die ganze Welt. Nicht weniger als das.

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