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| ![]() Nuntius: „So treten wir ein für das Recht auf Leben vom ersten Augenblick bis zum letzten Atemzug“vor 5 Stunden in Prolife, keine Lesermeinung Erzbischof Eterović erinnert in Münster an den Euthanasie-Gegner, den seligen Bischof Clemens August Graf von Galen – „Wir Christen sind auch in den Gegenden Deutschlands berufen, ‚eine menschlichere Weise zu leben‘ zu fördern" Dinklage (kath.net) kath.net dokumentiert die Predigt von Nuntius Erzbischof Dr. Nikola Eterović zu Allerseelen in der Burgkapelle der Burg Dinklage, 2. November 2025 in voller Länge und dankt S.E. für die freundliche Erlaubnis zur Weiterveröffentlichung - 2 Makk 12,43-45; Ps 130; 1 Thess 4,13-18; Joh 11,17-27 „Ich bin die Auferstehung und das Leben“ (Joh, 17,25). Exzellenz, lieber Herr Weihbischof Theising, Es ist mir eine Freude, hier in dieser Kapelle von Burg Dinklage mit Ihnen die Heilige Messe zu feiern und das Opfer Christi für die Seelen Ihrer Familie, der Abtei in dieser Burg seit dem Jahr 1949 und all unserer Lieben der Barmherzigkeit Gottes zu empfehlen. Wir glauben und bekennen, dass „Gott größer ist als unser Herz“ (1 Joh 3,20), was uns an diesem Tag tröstet, der dem Gedenken an unsere Verstorbenen geweiht ist. Aus der Familie von Galen, einem uralten Adelsgeschlecht im Münsterland, deren Angehörige aber auch weit im Osten, im heutigen Polen oder in Lettland lebten und wirkten, stammten viele Geistliche, die in der Diözese Münster und in anderen deutschen Diözesen hohe Ämter innehatten. Wenn wir aber der Toten gedenken und um Gottes Barmherzigkeit flehen, so sind es die beiden Seligen Ihrer Familie, die wir um deren Fürsprache beim dreieinen Gott bitten: die selige Maria Droste zu Vischering, die genau vor 75 Jahren am 01. November im Heiligen Jahr 1975 vom heiligen Papst Paul VI. in Rom seliggesprochen wurde. Sie war Mystikerin und wirkte als Schwester Maria vom Göttlichen Herzen seit 1894 in Portugal. Schwester Maria und ihr über die Grenzen Deutschlands bekannter Vetter, der Bischof von Münster und Kardinal der heiligen römischen Kirche Clemens August Graf von Galen, der am 09. Oktober 2005, also vor zwanzig Jahren, in Anwesenheit von Papst Benedikt XVI. im Petersdom in Rom seliggesprochen wurde, sind unsere himmlischen Fürsprecher „in diesem Tal der Tränen“. Schwester Maria war es, die Papst Leo XIII. dazu bewegte, die Welt an das Heiligste Herz Jesu zu weihen, was er am Tag nach dem Tod dieser mystischen Ordensfrau am 09. Juni 1899 tat. Clemens August hingegen, der auf dieser Burg am 16. März 1878 geboren wurde, war ein Mann der Seelsorge und lernte in der Zeit, als er in Berlin lebte und wirkte, den Apostolischen Nuntius Eugenio Pacelli und späteren Papst Pius XII. kennen. Er hat mit Kardinal Michael von Faulhaber von München und Freising und anderen an der Enzyklika Mit brennender Sorge mitgewirkt, die Papst Pius XI. am 21. März 1937 als bisher einzige päpstliche Enzyklika in deutscher Sprache veröffentlicht hat. Das Lehrschreiben lehnt den Nationalsozialismus als Ideologie ab und mahnt zum reinen Glauben an Gott, den Vater, Sohn und Heiligen Geist, wie zur sittlichen Ordnung und Anerkennung des Naturrechts. Das Wirken des seligen Clemens August an diesem wichtigen Lehrschreiben des Bischofs von Rom und Hirten der Universalkirche kann mit den Worten aus der ersten Lesung aus dem zweiten Buch der Makkabäer zusammengefasst werden: „Damit handelte er sehr schön und edel; denn er dachte an die Auferstehung“ (2 Makk 12,45). „Herr, du Freund des Lebens“ (Weish 11,26). Der Tod gehört zur Natur des Menschen, der eben endlich ist. Der Mensch hat aber kein Recht, hierüber nach irdischen Kriterien zu verfügen. Das Geschenk des Lebens ist von Gott gegeben, das durch die Gnade des Heiligen Geistes in der Taufe den Horizont der Ewigkeit bekommt. Als Christen sind wir unterwegs zum ewigen Leben. Unser Lebensrecht hängt von der Gnade Gottes ab, nicht aber davon, ob wir produktiv sind. Die Nationalsozialisten töteten Menschen, weil sie angeblich nicht produktiv waren und wegen einer Behinderung als lebensunwert klassifiziert wurden. Insofern fragte Bischof Clemens August in St. Lamberti zu Münster am 3. August 1941: „Hast du, habe ich nur so lange das Recht zu leben, solange wir produktiv sind, solange wir von den anderen als produktiv anerkannt werden?“ Nein, denn es gibt nur einen Herrn des Lebens“. Und der selige Bischof von Münster erinnert daran, dass der Christ Gott mehr gehorchen muss als Menschen (vgl. Apg 5,29). Der Heilige Vater Leo XIV. sagt in diesem Zusammenhang: „In einer Gesellschaft, die Produktivität und Schnelligkeit oft auf Kosten von Beziehungen priorisiert, ist es dringend erforderlich, der in der Familie erlernten Liebe Zeit und Raum zurückzugeben, wo die ersten Erfahrungen von Vertrauen, Geben und Vergebung eng miteinander verwoben sind und das Gefüge des gesellschaftlichen Lebens bilden.“ Denn „das menschliche Leben ist ein Geschenk und muss stets mit Respekt, Fürsorge und Dankbarkeit angenommen werden“ (Ansprache Institut Johannes Paul II., Sala Clementina, 24. Oktober 2025). Auch wenn wir gegen die Machthaber dieser Welt wenig auszurichten vermögen, so glauben wir einen Gott, der Freund des Lebens ist, und dessen Eingeborener Sohn Jesus Christus offenbart: „Ich bin die Auferstehung und das Leben“ (Joh 11,25). Und am heutigen Tag richtet der Heiland an jeden von uns die Frage, die er Marta gestellt hat: „Jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben. Glaubst du das?“ (Joh 11,26). Der heilige Paulus gibt uns in der zweiten Lesung des heutigen Sonntags eine Antwort auf die Frage, wie wir das ewige Leben verstehen können: „Wenn wir glauben, dass Jesus gestorben und auferstanden ist, so wird Gott die Entschlafenen durch Jesus in die Gemeinschaft mit ihm führen“ (1 Thess 4,14). Die Gemeinschaft mit Gott in der Gemeinschaft der Heiligen, das ist der Horizont der Ewigkeit, den wir glauben und den schon der Makkabäer Judas bewegte, der an die leibliche Auferstehung der Toten geglaubt hat, denn ohne diesen Glauben „wäre es überflüssig und sinnlos gewesen, für die Toten zu beten“. Die Gemeinschaft mit dem dreieinen Gott ist der Lohn, „der für die hinterlegt ist, die in Frömmigkeit entschlafen“ (2 Makk 12,45). Der himmlische Vater wird unseren lieben Verstorbenen und zu gegebener Zeit auch jedem von uns schenken, dass wir auferstehen und in der Gnade des Heiligen Geistes „zur Begegnung mit dem Herrn“ gelangen, denn „dann werden wir immer beim Herrn sein (1 Thess 4,17). „Herr, ich glaube, dass du der Christus bist“ (Joh 11,27). Das Christusbekenntnis von Marta ist im Johannesevangelium mit Blick auf die Auferstehung und das Schicksal der Toten ebenso wichtig, wie es das Bekenntnis des Petrus in Cäsarea Philippi ist, wenn er sagt: „Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes“ (Mt 16,16). Und wie der Herr Jesus den Simon zu Petrus, zum Felsen macht, auf den er seine Kirche bauen wird (vgl. Mt 16,18), so wird diese Kirche Marta eine Apostelin nennen, weil sie an den Heiland geglaubt hat, als ihr Bruder Lazarus gestorben war, der Geruch des Todes den Lebensatem raubte und die Binden des Todes den Glauben einschnürten (vgl. Joh 11,39.44). Und Marta gilt das Wort des Herrn, das wir uns zu Herzen gehen lassen sollen: „Habe ich dir nicht gesagt: Wenn du glaubst, wirst du die Herrlichkeit Gottes sehen?“ (Joh 11,40). Und so ist der Glaube an Christus der Schlüssel zur Tür in die Ewigkeit. Die Tür ist der Herr selbst (vgl. Joh 10,9), aber auch die Weise, wie wir Zugang zum ewigen Leben erhalten. Wir gelangen zur Gemeinschaft mit dem Herrn, indem wir ihm in der Heiligkeit nachfolgen. Wir alle, jeder von uns, ist zur Heiligkeit berufen. Davon legt das Zweite Vatikanische Konzil Zeugnis ab, wenn es die „allgemeine Berufung zur Heiligkeit in der Kirche“ lehrt (Lumen gentium, Kapitel V, Nr. 39-42). Wenn wir also glauben, dass Jesus der Christus ist, der Erlöser, der von Gott gesandt worden ist, so wollen wir auch in unseren Tagen daran festhalten, diesen Glauben durch ein christliches Leben zu bezeugen. In diesem Sinne lehrt uns ein Mann wie der selige Clemens August, dass wahrer Adel frei macht von zu engen Bindungen an die Welt und dass wir alle in der Taufe zu Kindern Gottes gemacht worden sind. „Sind wir aber Kinder, dann auch Erben; Erben Gottes und Miterben Christi, wenn wir mit ihm leiden, um mit ihm auch verherrlicht zu werden“ (Röm 8,17). Unser Erbteil liegt im Himmel. Bis wir dorthin gelangen, werden wir erprobt und geläutert werden müssen. „Wir sind Amboss und nicht Hammer“ lehrt uns der Löwe von Münster. Der Amboss hält still und wird geschlagen. Aber er wird nicht zerschlagen, denn „er muss nur fest, nur hart sein. Wenn er hinreichend zäh, fest, hart ist, dann hält meistens der Amboss länger als der Hammer“ (Predigt, Münster, Überwasserkirche, 20. Juli 1941). Wenn wir dies auf unsere Berufung zur Heiligkeit heute deuten, so wird „durch diese Heiligkeit auch in der irdischen Gesellschaft eine menschlichere Weise zu leben gefördert“ (LG, Nr. 40). Die so verstandene Heiligkeit ist Zeugnis für Jesus Christus und Sein Evangelium in einer Welt von heute, wo viele Menschen leben, als gäbe es Gott nicht. Wir Christen sind auch in den Gegenden Deutschlands berufen, „eine menschlichere Weise zu leben“ zu fördern. So treten wir ein für das das Recht auf Leben vom ersten Augenblick bis zum letzten Atemzug. Und wir beten für unsere Toten, für unsere Lieben wie für jene, an die niemand mehr denkt, denn das ist „ein heiliger und frommer Gedanke!“ (2 Makk 12,45). Weil die Toten nichts mehr für sich tun können und darauf angewiesen sind, dass sie durch die Tür zur Gemeinschaft mit dem Herrn in der Gemeinschaft der Heiligen gelangen, ist unser Gebet für die Toten nicht nur gut, sondern etwas, womit wir unsere Liebe beweisen, die nicht aufhört (vgl. 1 Kor 13,8). Somit beten wir um die Entsühnung der Toten, „damit sie von der Sünde befreit werden“ (2 Makk 12,45). Liebe Schwestern und Brüder, sowohl die selige Schwester Maria, wie auch der selige Clemens August waren eng verbunden mit dem Nachfolger des heiligen Petrus zu ihrer Zeit: sei es Papst Pius XII. seligen Angedenkens oder Papst Leo XIII. Der Papst unserer Tage, der 267. Bischof von Rom und Hirte der Weltkirche ist Leo XIV., der unseren Glauben stärken will, wenn er mit dem Herrn Jesus fragt, was passieren würde, wenn der Glaube aus der Welt verschwände (vgl. Lk 18,8)? Der Hammer, um das Bild des seligen Clemens August zu verwenden, bliebe, auch wenn der Amboss verschwunden wäre. Papst Leo XIV. führt aus, was das bedeutet, denn „in unseren Herzen gäbe es keine Hoffnung mehr; die Freiheit eines jeden würde vom Tod zunichtegemacht; unser Wunsch nach Leben liefe ins Leere. Ohne den Glauben an Gott können wir nicht auf Erlösung hoffen. Die Frage Jesu versetzt uns also in Unruhe, ja, aber nur, wenn wir vergessen, dass Jesus selbst es ist, der sie stellt. Denn die Worte des Herrn bleiben immer Evangelium, also frohe Heilsbotschaft. Dieses Heil ist das Geschenk des ewigen Lebens, das wir vom Vater, durch den Sohn und in der Kraft des Heiligen Geistes empfangen“ (Predigt, Petersplatz, 19. Oktober 2025). So wollen wir die selige Jungfrau und Gottesmutter Maria bitten, uns zu ihrem Sohn Jesus zu führen, der die Auferstehung und das Leben ist (vgl. Joh 17,25). Amen.
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