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Missa pro eligendo Pontifice - Die Liebe, die Jesus offenbart, kennt keine Grenzen

vor 30 Stunden in Aktuelles, keine Lesermeinung
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Kardinal Re: eine Aufforderung an uns. Zur geschwisterlichen Liebe, zur gegenseitigen Hilfe und zum Engagement für die kirchliche Gemeinschaft und die Geschwisterlichkeit aller Menschen


Rom (kath.net) Die Missa pro eligendo Pontifice - sie ist eine besondere Messe, die vor Beginn eines Konklaves gefeiert wird, um den Beistand des Heiligen Geistes für die Wahl eines neuen Papstes zu erbitten. Sie wird traditionsgemäß im Petersdom in Rom zelebriert und versammelt das Kardinalskollegium, das diplomatische Korps, zahlreiche Gläubige sowie Vertreter der weltweiten Kirche. Die Liturgie enthält eigene Texte, darunter das Tagesgebet, das den Geist Gottes anruft, damit der zukünftige Papst ein guter Hirte für das Volk Gottes sei.

In der aktuellen Situation wurde die Messe von Kardinal Giovanni Battista Re, dem Dekan des Kardinalskollegiums, gefeiert. Als dienstältester Kardinalbischof obliegt ihm diese liturgische Handlung, die zugleich ein Akt der Sammlung, der Einheit und der geistlichen Ausrichtung der wahlberechtigten Kardinäle ist. Kardinal Re ging in seiner Predigt auf die geistlichen Herausforderungen und die Verantwortung hinweisen, die mit der Wahl eines neuen Papstes verbunden sind.

Die Missa pro eligendo Pontifice markiert damit nicht nur den liturgischen Auftakt des Konklaves, sondern stellt das gesamte Wahlgeschehen bewusst unter das Zeichen des Glaubens und der göttlichen Vorsehung.

„Ich bin der wahre Weinstock und mein Vater ist der Winzer. Jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, schneidet er ab und jede Rebe, die Frucht bringt, reinigt er, damit sie mehr Frucht bringt“.

Im Folgenden die Predigt von Kardinal Giovanni Battista Re zur „Missa pro eligendo Pontifice“, mit der das Konklave am 7. Mai 2025 beginnt

In der Apostelgeschichte lesen wir, dass alle nach der Himmelfahrt Christi und in Erwartung des Pfingstfestes beständig und einmütig im Gebet verharrten, zusammen mit Maria, der Mutter Jesu (vgl. Apg 1,14).

Genau das tun auch wir gerade, wenige Stunden vor Beginn des Konklaves, unter dem Blick der Muttergottes dort neben dem Altar, in dieser Basilika, die sich über dem Grab des Apostels Petrus erhebt.


Wir erleben uns verbunden mit dem gesamten Volk Gottes, mit seinem Glauben, seiner Liebe zum Papst und seiner vertrauensvollen Erwartung.

Wir sind hier, um den Beistand des Heiligen Geistes zu erbitten, um sein Licht und seine Kraft zu erflehen, damit der Papst gewählt wird, den die Kirche und die Menschheit an diesem schwierigen und komplexen Wendepunkt der Geschichte benötigen.

Das Gebet unter Anrufung des Heiligen Geistes ist die einzig richtige und gebotene Haltung, während sich die wahlberechtigten Kardinäle auf einen Vorgang von höchster menschlicher und kirchlicher Verantwortung vorbereiten, auf eine Entscheidung von herausragender Bedeutung; es ist eine menschliche Handlung, bei der alle persönlichen Erwägungen zurückgestellt werden müssen und bei der man nur den Gott Jesu Christi sowie das Wohl der Kirche und der Menschheit im Sinn und im Herzen haben darf.

Im eben verkündeten Evangelium haben wir Worte gehört, die uns zum Kern des wichtigsten Vermächtnisses Jesu führen, das er seinen Aposteln beim letzten Abendmahl im Abendmahlssaal anvertraut hat: „Das ist mein Gebot, dass ihr einander liebt, so wie ich euch geliebt habe.“ Und als ob er das „wie ich euch geliebt habe“ verdeutlichen wollte und um aufzuzeigen, wie weit unsere Liebe gehen muss, fügt Jesus hinzu: „Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt“ (Joh 15,12).

Das ist die Botschaft der Liebe, die Jesus als „neues“ Gebot bezeichnet. Neu ist es, weil es die Ermahnung des Alten Testaments, die lautete „Was du hasst, das tu niemand anderem an!“, ins Positive kehrt und erheblich erweitert.

Die Liebe, die Jesus offenbart, kennt keine Grenzen und muss das Denken und Handeln all seiner Jünger kennzeichnen, die in ihrem Verhalten stets echte Liebe zeigen und sich für den Aufbau jener neuen Zivilisation einsetzen müssen, die Paul VI. „Zivilisation der Liebe“ genannt hat. Die Liebe ist die einzige Kraft, die in der Lage ist, die Welt zu verändern.

Mit einer überraschenden Geste hat uns Jesus am Beginn des letzten Abendmahls ein Beispiel dieser Liebe gegeben: um den anderen zu dienen, hat er sich herabgebeugt und den Aposteln die Füße gewaschen, ohne Unterschiede zu machen, ohne Judas auszuschließen, der ihn verraten sollte.

Diese Botschaft Jesu knüpft an das an, was wir in der ersten Lesung dieser Messfeier gehört haben, in der der Prophet Jesaja uns daran erinnert hat, dass die grundlegende Eigenschaft der Hirten die Liebe bis zur völligen Selbsthingabe ist.

Aus den liturgischen Texten dieser Eucharistiefeier ergeht daher eine Aufforderung an uns: zur geschwisterlichen Liebe, zur gegenseitigen Hilfe und zum Engagement für die kirchliche Gemeinschaft und die Geschwisterlichkeit aller Menschen. Zu den Aufgaben eines jeden Nachfolgers Petri gehört es, die Gemeinschaft zu festigen: die Gemeinschaft aller Christen mit Christus, die Gemeinschaft der Bischöfe mit dem Papst; die Gemeinschaft der Bischöfe untereinander. Keine selbstbezogene Gemeinschaft, sondern eine, die ganz auf die Gemeinschaft zwischen Menschen, Völkern und Kulturen ausgerichtet ist und der es am Herzen liegt, dass die Kirche stets „eine Wohnstatt und eine Schule der Gemeinschaft“ ist.

Des Weiteren ist der Aufruf zur Wahrung der Einheit der Kirche sehr eindringlich, so wie Christus es den Aposteln aufgetragen hat. Die Einheit der Kirche ist von Christus gewollt; eine Einheit, die nicht Gleichförmigkeit bedeutet, sondern eine feste und tiefe Gemeinschaft in der Verschiedenheit, solange man dem Evangelium ganz treu bleibt.

Jeder Papst verkörpert weiterhin Petrus und seine Sendung und vertritt auf diese Weise Christus auf Erden; er ist der Fels, auf dem die Kirche gebaut ist (vgl. Mt 16,18).

Die Wahl des neuen Papstes ist nicht nur ein einfacher Wechsel von Personen, sondern es ist stets der Apostel Petrus, der zurückkehrt.

Die wahlberechtigten Kardinäle werden ihre Stimme in der Sixtinischen Kapelle abgeben, wo – wie es in der Apostolischen Konstitution Universi dominici gregis heißt – „alles dazu beiträgt, das Bewusstein der Gegenwart Gottes zu fördern, vor dessen Angesicht ein jeder eines Tages treten muss, um gerichtet zu werden“.

Im Römischen Triptychon verlieh Papst Johannes Paul II. seiner Hoffnung Ausdruck, dass während der Stunden der großen Wahlentscheidung das über allen befindliche Fresko Michelangelos mit der Darstellung Jesu als Richter jedem Einzelnen die Größe der Verantwortung vergegenwärtigen möge, die „erhabensten Schlüssel“ (Dante) in die richtigen Hände zu legen.

Beten wir also, dass der Heilige Geist, der uns in den vergangenen hundert Jahren eine Reihe wahrhaft heiliger und großer Päpste geschenkt hat, uns zum Wohl der Kirche und der Menschheit einen neuen Papst nach dem Herzen Gottes schenken möge.

Beten wir, dass Gott der Kirche den Papst gebe, der es am besten vermag, die Gewissen aller wie auch die moralischen und spirituellen Kräfte in der modernen Gesellschaft zu wecken, die von großem technologischen Fortschritt geprägt ist, aber dazu neigt, Gott zu vergessen.

Die heutige Welt erwartet viel von der Kirche im Hinblick auf die Bewahrung jener grundlegenden menschlichen und geistlichen Werte, ohne die das Zusammenleben der Menschen weder besser noch für künftige Generationen zuträglich sein wird.

Die selige Jungfrau Maria, Mutter der Kirche, trete mit ihrer mütterlichen Fürsprache für uns ein, auf dass der Heilige Geist den Verstand der wählenden Kardinäle erleuchte und sie einmütig den zum Papst wählen lasse, den unsere Zeit braucht.

 


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