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SucheSuchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln: ![]() ![]() ![]() ![]() Top-15meist-diskutiert
| ![]() Ulrich Nersinger: „Die Teilnahme am Konklave ist Sache der Kardinäle – und des Heiligen Geistes!“vor 28 Stunden in Interview, 4 Lesermeinungen Renommierter Vatikanexperte: „Dieses Prozedere hat sich durch sieben Jahrhunderte hindurch bewährt und sollte nicht leichtsinnig aufgegeben werden. Das ‚Extra ommes!‘ sollte weiterhin Gültigkeit besitzen“. KATH.NET-Interview von Petra Lorleberg Vatikan (kath.net/pl) „Das Konklave gilt auch heute noch als ein geheimnisumwittertes, Interesse weckendes Geschehen, das nicht nur Katholiken sondern die ganze Welt in seinen Bann zu ziehen vermag.“ Das erläutert der renommierte Vatikan-Experte, Autor vieler Bücher und Kirchenhistoriker Ulrich Nersinger (siehe Link) im Interview mit KATH.NET. kath.net: Herr Nersinger, wie ist eine Papstwahl kirchlich einzuordnen? Nersinger: Christus hat der Kirche keine Vorschriften für die Wahl ihres Oberhauptes hinterlassen. Eine Papstwahl beruht daher nicht auf göttlichem Recht, sondern wird durch die Kirche geregelt. Das Kirchenrecht sieht als Gesetzgeber ausschließlich den Heiligen Vater an, der allein das unumschränkte Recht besitzt, die Normen für eine Papstwahl aufzustellen. kath.net: Gibt es eine „Faszination Konklave“? Nersinger: Das Besondere an einer Papstwahl, das Konklave, geht in seinen Ursprüngen auf das 13. Jahrhundert zurück. Und es hat in dieser langen Zeit seines Bestehens nichts an Faszination, Bewunderung und Aufmerksamkeit, verloren. Das Konklave gilt auch heute noch als ein geheimnisumwittertes, Interesse weckendes Geschehen, das nicht nur Katholiken sondern die ganze Welt in seinen Bann zu ziehen vermag. In der Sedisvakanz von 2005 schrieb der österreichische Journalist Ernst Trost in der „Kronenzeitung“: „Tausende von Journalisten haben sich akkreditieren lassen, aber sie sind draußen, und die Kardinäle drinnen und nichts dringt nach außen, bis der weiße Rauch qualmt. Welch ein Triumph einer geheiligten Tradition einer Neuigkeitsgier einer total vernetzten Gesellschaft!“ kath.net: Wie entwickelte sich das Konklave? Nersinger: Die Institution des Konklave, also der Brauch, die Wähler des Papstes in einem Raum einzuschließen, geht, wie schon angemerkt, in ihren Wurzeln auf das 13. Jahrhundert zurück. Die Papstwahlen von 1216, 1241 und 1271 setzten hier die Anfänge. Im Jahre 1274 erließ Papst Gregor X. die Apostolische Konstitution „Ubi Periculum“, durch die das Konklave verbindlich wurde. Das Grundliegende des Konklave blieb bis zum heutigen Tag bestehen. Modalitäten, so bei den Abstimmungsverfahren, einem im Konklave vorgetragenem Veto und Einschränkungen beim Wahlalter der Kardinäle erfuhren im Lauf der Jahrhunderte Veränderungen beziehungsweise eine Abschaffung. kath.net: Der jüngst erschienene Kinofilm „Konklave“ schwelgt ja im katholischen Augenschmaus eines Konklaves und mag manche unter seinen Zuschauern durchaus in ihrer Rezeption des echten Konklaves unbemerkt beeinflussen. Was halten Sie, der profunde Kenner der Papstgeschichte, von diesem Film? Nersinger: Der auf den Roman von Robert Harris fußende Film „Konklave“ ist Fiktion. Doch haben sich die Filmschaffenden bemüht, den Verlauf ihres Konklaves dem realen Geschehen bei einer Papstwahl gut anzupassen. Man muss ihnen zugestehen, die Vorschriften des Papstwahldekrets in der Regel aufmerksam gelesen und auf ihr Drehbuch angewandt zu haben. Die Kontrahenten der miteinander hadernden Parteien sind natürlich überzeichnet und folgen in ihrer Darstellung einer Ideologie, die beim Zuschauer, vor allem einem gläubigen Katholiken, einen bitteren, unangenehmen Beigeschmack hinterlässt. „Konklave“ richtet sich natürlich vor allem an das cineastische Publikum und ist, wie Gerhard Midding in einer Rezension für den „epd“ (Evangelischer Pressedienst), ein „Oscar-Köder“. Das Filmende, sozusagen der Plot, ist dann deutlich dem herrschenden Zeitgeist gehuldigt. kath.net: Doch zurück zum echten – „handfesten“ – Konklave, das sich in wenigen Tagen vor unseren Augen entfalten wird: Welche Fähigkeiten sollten die in Erwägung gezogenen Kandidaten für das Papstamt in dieser Stunde der Welt- und Kirchengeschichte Ihrer Einschätzung nach idealerweise mitbringen? Nersinger: Bei seiner Stimmabgabe im Konklave schwört jeder der Kardinäle: „Testor Christum Dominum, qui me iudicaturus est, me eum eligere, quem secundum Deum iudicio eligi debere – Ich rufe Christus, den Herrn, der mich richten wird, zum Zeugen an, dass ich den wähle, von dem ich glaube, dass er nach Gottes Willen gewählt werden muss“. Das scheint mir die Basis für die Qualifikation eines Kandidaten zu sein. Dies allein ist entscheidend, nicht unsere eigenen Neigungen, Vorstellungen und Wünsche zu einer Wahl. kath.net: Haben SIE eigentlich das Bedürfnis danach, selbst mitwählen zu dürfen oder durch einen demokratisch bestimmten Repräsentanten dort vertreten zu sein? Nersinger: Erlauben Sie mir als Antwort ein eindeutiges Nein. Die Teilnahme an einem Konklave ist Sache der Kardinäle - und des Heiligen Geistes! Dieses Prozedere hat sich durch sieben Jahrhunderte hindurch bewährt und sollte nicht leichtsinnig aufgegeben werden. Das „Extra ommes - Alle hinaus!“, das jeden Nichtkardinal zu Beginn des Konklaves zum Verlassen der Wahlversammlung auffordert, sollte weiterhin Gültigkeit besitzen und maßgebend sein. kath.net: Es gibt ja für uns gläubige Katholiken und sogar für die gläubigen Christen aus anderen Konfessionen eine … nennen wir es: eine „Konklaveteilnahme auf der spirituellen Ebene“. Darf ich deshalb fragen: Beten SIE konkret für dieses Konklave und den nächsten Papst? Sehen Sie darin IHRE wichtige Art Beteiligung, ja sogar einer Art von Mitbestimmung? Nersinger: Das Gebet für einen guten Verlauf und ein gutes Gelingen der kommenden Papstwahl ist doch als ein absolutes Muss für jeden Katholiken zu sehen, ein klarer, unmissverständlicher Anspruch des Glaubens an ihn. Auf diese Weise kommt, wie Sie zu Recht anmerken, eine „Konklaveteilnahme auf der spirituellen Ebene“ zustande, eine unparteiische Anteilnahme am Konklave. So in der Mitfeier der Heiligen Messe, der Anbetung des Sanctissimums, im Rosenkranz und in der Vielfalt persönlicher Gebete. Und das Mitgetragensein durch die Gebete gläubiger Christen anderer Konfessionen sollte uns ein wünschenswerter und wahrer Beitrag echter Ökumene sein! kath.net: Möchten Sie uns drei Papstnamen nennen, die Sie für den nächsten Papst als durchaus denkbar einstufen? Nersinger: In der Beantwortung dieser Frage möchte ich mich zurückhalten. Der Ausgang eines Konklaves war schon immer schwer vorauszusagen. Diesmal erscheint es mir besonders schwer, eine Prognose zu wagen. Daher dürfte auch das Erahnen der Namenswahl reine Spekulation sein. Mit dem „Habemus Papam – Wir haben einen Papst“ des Kardinalprotodiakons wird ja der Name des neuen Pontifex verkündet, der dann mit Sicherheit Rückschlüsse auf das Programm des Pontifikates geben wird (Als sich Kardinal Joseph Ratzinger nach seiner Wahl den Namen „Benedikt“ gab, könnte ein Grund auch darin gelegen haben, sich nicht durch die Namenswahl unmittelbarer Vorgänger vereinnahmen zu lassen). kath.net: Danke für Ihre Antworten! Archivfoto: Ulrich Nersinger (c) privat Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! ![]() Lesermeinungen
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