Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Basiert 'Traditionis Custodes' von Franziskus auf einer Lüge?
  2. ‚Maria pride den Mantel aus‘ – Wie die 'Katholische Jugend' der Diözese Linz Maria verhöhnt
  3. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  4. Der Traum vom gemeinsamen Ostern – Chancen und Probleme
  5. Vatikan führt neue Umweltschutz-Messe ein
  6. Vatikan reagiert auf 'Alte Messe'-Skandal von Franziskus
  7. Anselmianum distanziert sich vom Hauptautor von ‚Traditionis Custodes‘
  8. Präfekt Fernandez behauptete offenbar: Fiducia supplicans „wird bleiben“
  9. Vatikanstaat will bis 2030 komplett auf Elektroautos umsteigen
  10. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  11. Fällt die CDU erneut um?
  12. Deutsches Bildungs- und Familienministerium schafft Gender-Sternchen und großes Binnen-I ab!
  13. Immer wenn es wärmer wird und Sommer ist, dann sind die 'apokalyptischen Klimareiter' ganz nahe
  14. Deutsche Bischöfe stoppen kirchenfinanziertes Queerpapier
  15. Minus in der Papstkasse trotz gestiegener Spenden

Kardinal Kasper zu Synodalem Rat: "Das kann nicht gut ausgehen"

9. Jänner 2024 in Weltkirche, 6 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Emeritierter Kurienkardinal: "Jetzt trotzdem mit diesem Projekt einfach weiterzumachen und vollendete Tatsachen zu schaffen, das kann man nicht anders denn als trotzige Herausforderung verstehen, die nicht gut ausgehen kann"


Freiburg i.Br. (kath.net/KAP) Der emeritierte Kurienkardinal Walter Kasper hat seine Kritik am deutschen Synodalen Weg erneuert: Im Blick auf die Konstituierung eines "Synodalen Ausschusses", der die Einsetzung eines Synodalen Rates als neues Entscheidungsgremium in der Katholischen Kirche in Deutschland vorbereiten soll, sagte Kasper, dies entbehre jeglicher Legitimierung und habe schließlich schon scharfe Kritik aus Rom erhalten. "Jetzt trotzdem mit diesem Projekt einfach weiterzumachen und vollendete Tatsachen zu schaffen, das kann man nicht anders denn als trotzige Herausforderung verstehen, die nicht gut ausgehen kann", sagte Kasper im Interview mit der Online-Plattform "communio"

Der geplante Synodale Rat sieht eine paritätische Besetzung mit Bischöfen, Priester und Laien vor und soll sich als Beratungs- und Leitungsorgan mit wesentlichen Entwicklungen in Kirche und Gesellschaft befassen. Der vorbereitende Ausschuss tagte im November erstmals. Kritiker - darunter Communio-Schriftleiter Jan-Heiner Tück - hatten immer wieder eingewendet, dass ein Synodaler Rat einem "Umbau der bischöflichen Verfassung" gleichkomme und die freiwillige Selbstbindung an Mehrheitsbeschlüsse eines nationalen Synodalrates zu Dissonanzen mit Rom führen könne.


Leitungsvollmacht der Bischöfe aushebeln

Auch Kasper stimmte nun in den Chor der Kritiker ein und betonte: "Ein solcher Synodaler Rat wäre ohne Zweifel ein Eingriff in die sakramentale Struktur und würde die Leitungsvollmacht des Bischofs begrenzen oder gar aushebeln. Er hätte dann mehr Befugnisse als die Bischofskonferenz, welche nach dem gegenwärtigen Kodex des kanonischen Rechtes mit wenigen Ausnahmen ein Beratungsgremium ist." Ihm leuchte daher auch nicht ein, "wie man bei der Ordination ein Amt übernehmen kann und dann auf die Ausübung der Verpflichtungen, die zu diesem Amt wesentlich gehören und die man bei der Ordination öffentlich übernommen hat, verzichten kann."

Anstelle eines seines Erachtens theologisch nicht legitimierten Synodalen Rates sei es zielführender, die innerkirchliche Gesprächskultur zu stärken und Synodalität als bestimmendes Prinzip des Kirche-Seins zu etablieren: "Es geht nicht darum, unter Berufung auf die Synodalität zusätzliche neue Strukturen zu schaffen, sondern vielmehr darum, die bestehenden Strukturen im Sinn der Synodalität neu auszurichten und sie weniger bürokratisch, sondern mehr geistlich auszugestalten." Offen zeigte sich Kasper gegenüber der Idee "einer Art Verwaltungsgerichtsbarkeit oder einer unabhängigen Beschwerdestelle".

Auch gebe es etwa mit den regelmäßigen Beratungen zwischen Bischofskonferenz und dem Zentralkomitee deutscher Katholiken (ZdK) etablierte Beratungsformen, die es vorrangig weiterzuentwickeln gelte. "Nichts hindert, diese Beratungen noch etwas zu profilieren. Problematisch wird es jedoch dann, wenn ein Synodaler Rat bindende Beschlüsse fassen könnte, an welche der einzelne Bischof kanonisch oder moralisch gebunden ist."

Grundsätzlich positiv bewertete Kasper in dem Gespräch die im vergangenen Oktober zu Ende gegangene erste Session der Bischofssynode über Synodalität. Die Beratungsmethode habe sich bewährt, auch die Teilnahme von Laien und Frauen habe der Synode "sehr gut getan", so der emeritierte Kurienkardinal. Dies gelte es auch bei der kommenden Synode 2024 beizubehalten bzw. weiterzuentwickeln. Darüber hinaus sei es laut Kasper wünschenswert, "dass bei künftigen Synoden nicht nur an die Teilnahme von Bischöfen und Laien gedacht wird, sondern auch in der Seelsorge vor Ort tätige Priester einbezogen werden, da sie es sind, welche die 'Hitze des Tages' zu ertragen haben."

Kardinal Kasper (90) war von 2001 bis 2010 Leiter der vatikanischen Kurienbehörde zur Förderung der Einheit der Christen und zuvor unter anderem Bischof der deutschen Diözese Rottenburg-Stuttgart.

Copyright 2024 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
(www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten
Archivfoto Kardinal Kasper (c) kath.net/Petra Lorleberg


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. Basiert 'Traditionis Custodes' von Franziskus auf einer Lüge?
  2. ‚Maria pride den Mantel aus‘ – Wie die 'Katholische Jugend' der Diözese Linz Maria verhöhnt
  3. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  4. Anselmianum distanziert sich vom Hauptautor von ‚Traditionis Custodes‘
  5. Vatikan reagiert auf 'Alte Messe'-Skandal von Franziskus
  6. Kardinal Zen: Jesus Christus „hat uns Papst Leo XIV. geschenkt, der den Sturm beruhigen kann“
  7. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  8. Deutsches Bildungs- und Familienministerium schafft Gender-Sternchen und großes Binnen-I ab!
  9. Kard. Ambongo: Widerstand gegen Segnungen gleichgeschlechtlicher Paare keine "afrikanische Ausnahme"
  10. Präfekt Fernandez behauptete offenbar: Fiducia supplicans „wird bleiben“
  11. Allgemeine Ratlosigkeit
  12. Einheit ist kein Konsens, sie ist Kreuz. Petrus und Paulus, Säulen und Wegweiser der Kirche
  13. Sogar die publizistische 'Links-Plattform' der DBK hat genug vom 'Alte Messe'-Bashing von Franziskus
  14. Fällt die CDU erneut um?
  15. Vatikan führt neue Umweltschutz-Messe ein

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz