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Gnade und Gehorsam

2. September 2023 in Jugend, 1 Lesermeinung
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Der Herr, er möchte in deiner Seele wohnen. Mach dich auf, ihm mit den klugen Jungfrauen entgegenzugehen. Nimm das Öl des Gehorsams, damit die Flamme der Gnade in deinem Leben immer heller leuchet - Die Jugendkolumne von Magdalena Preineder


Wien (kath.net)

Gnade und Gehorsam – zwei Worte, die für das geistliche Leben so zentral sind und doch so oft in der Fülle ihrer Bedeutung nicht genug geachtet werden. Sich vor diesen Begriffen zu scheuen, bringt sich allerdings nur etwas, wenn man seinem geistlichen Leben ein Ende bereiten möchte.

Gnade und Gehorsam – diesen beiden Worten begegne ich seit einiger Zeit in meinem geistlichen Leben immer wieder. In den letzten Wochen musste ich auf schmerzliche Weise lernen, dass ich ohne die Gnade Gottes zu nichts Gutem fähig bin. Ohne seine Gnade bin ich nicht mehr als ein Nichts – menschliches Elend, das sein Leben in all seinen Facetten in Frage stellt und am liebsten zurückgeben würde. Aber die Gnade macht da nicht Halt – natürlich, sie zwingt sich nicht auf. Aber wenn sie nur ein kleines Schlupfloch findet, eine Millisekunde, in der die Tür des Herzens für den Herrn offensteht, dann tritt sie ein und bäumt sich gleichsam gegen all den Ballast, der den Menschen gefangen hält, auf. Die Gnade sie vertreibt nicht alle Kämpfe, alle inneren Schlachtfelder und Verwundungen, aber die Gnade reicht das so heiß ersehnte Wasser inmitten der scheinbar grenzenlosen Wüste. Die Gnade tritt dort auf, wo der Mensch so sehr fällt, dass er erkennt, dass er ohne Gott nichts ist. Die Gnade jagt dir nach und überwältigt deine Seele auf eine so liebevolle Weise, dass man nicht anders kann, als die nur eine Millisekunde geöffnete Tür weit zu öffnen. Denn jetzt, jetzt ersehnt man die Gnade, wenn man von ihr kosten durfte. Jetzt will man im Einklang mit der Gnade arbeiten. Und letztendlich ist das die Gnade: Es ist das Suchen, ja das Nachjagen Gottes, nach unserer Seele, der uns in der tiefsten Wüste trifft, uns dort mit frischem Wasser und dem Brot des Lebens sättigt und uns langsam aus der Einöde des menschlichen Daseins herauszieht. Er führt uns in die Gnade hinein, die uns mehr von Gott ersehnen lässt und die uns so handeln lässt, dass unser Leben immer mehr im Einklang mit seinem Willen steht und ein Zeugnis seines Seins wird.


An dieser Stelle tritt auch der Gehorsam auf. Wie viele Miseren des geistlichen Lebens wären zu verhindern, wenn der Mensch gehorsam wäre. Wem gegenüber? Gott – in den vielen verschiedenen Weisen, in denen er zu uns spricht: Gehorsam gegenüber dem Wort der Heiligen Schrift, gehorsam gegenüber seinen uns zur Seelenführung eingesetzten Hirten, gehorsam gegenüber dem, was Gott selbst uns das ein oder andere Mal im Kämmerchen unserer Seele zu erkennen gibt. Gehorsam gegenüber Gott. Würde dieser an der ersten Stelle unseres Handelns, Denkens und Redens stehen, dann würden unsere Kämpfe anders aussehen. Dann wären sie gezeichnet von der freudigen Liebe, die bereit ist, Gott alles zu übergeben, die bereit ist, den Eigenwillen der Seele brechen zu lassen, weil sie erkennt, dass nichts so erstrebenswert ist, wie mit dem Meister in der Finsternis Gethsemanes zu sprechen: „Aber nicht wie ich will, sondern wie du willst.“ Gehorsam, weil wir den Willen Gottes suchen und ihm Verehrung bezeugen wollen. In der Liturgiewissenschaft werden einem Gottesdienst zwei Funktionen zugeschrieben: Er soll den Menschen heiligen, und als Antwort auf dieses Heilswirken Gottes am Menschen, soll der Mensch Gott anbeten. Wie wäre unser Leben und unsere gesamte Gesellschaft, wenn wir diese beiden Aspekte für unser ganzes Leben übernehmen würden? Und wie sehr würde uns der Gehorsam dabei helfen, wenn wir nur bereit wären, von unserem eigenen Ich mit all seinen Bestrebungen abzulassen und Gott den Platz einzuräumen, den er verdient: Er soll nicht eine einzelne Wohnung in deinem Herzen beziehen, sondern ihm sollen alle Wohnungen darin gehören und wer oder was außer ihm darin wohnhaft sein darf, das soll er entscheiden.

Ein Herz, das ihn voll Liebe und Hingabe sucht, das ersehnt Gott. Dafür schenkt er uns die Gnade. Er weiß ja: Wir Dummerchen machen viele Fehler und aus uns heraus können wir nicht heilig genug werden, um seiner Heiligkeit Rechnung zu tragen. Deswegen tritt er dort ein, wo wir aus uns heraus nicht genug geben können. Aber der Gehorsam ruft uns auf, auf die Gnade zu antworten. Der Gehorsam ist Antwort auf die geheimnisvolle Gnade, die unsere Seele näher zu ihrem eigentlichen Zuhause ziehen will: zur Gegenwart Gottes, die wir zwar erst nach dem irdischen Leben in vollen Zügen erlangen können, und die uns doch hier schon ansatzweise kundgetan wird.

Der Herr, er möchte in deiner Seele wohnen. Mach dich auf, ihm mit den klugen Jungfrauen entgegenzugehen. Nimm das Öl des Gehorsams, damit die Flamme der Gnade in deinem Leben immer heller leuchten kann.

Lass in deinem Leben alles zu seiner Ehre gereichen – nicht aus dir selbst heraus, sondern mit der Gnade, aber deinen Teil, den vollziehe im Gehorsam. Suche ihm Ehre durch ein Leben im geistlichen Gehorsam zu erweisen, dann wird die Gnade brennen und das eine wird das andere immer wieder neu entfachen. Die Flamme wird nicht verenden, wenn sie mit dem Öl des Gehorsams genährt wird. Was für ein Leben das wäre – alles zur Ehre Gottes, der ganze Himmel würde mit dir jubilieren und dich eines Tages dort empfangen! Also auf, lass die Gnade brennen, nähre ihre Flamme mit deinem  Gehorsam!


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