Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Papst plant breite Ausnahmen für sogenannte "Alte Messe"
  2. Kolping Deutschland: Kein Platz für AfD-Mitglieder
  3. Maria - Causa Salutis
  4. Chrupalla ODER wie moralisch verkommen kann man eigentlich in der Politik noch agieren?
  5. Laienseelsorger der Diözese Innsbruck führen ‚tröstende Salbung‘ durch
  6. Bischof Voderholzer schließt sich Bischof Oster bei Ablehnung des DBK-Papiers an!
  7. Drei Liturgieverständnisse im Spiegel der neueren Kirchengeschichte
  8. Papst Leo ist keine ‚mildere Version‘ von Papst Franziskus
  9. "Die Katholische Kirche schwimmt mit dem Zeitgeist, sie ist parteipolitisch nach links gekippt!"
  10. Papst spricht mit Traditionalisten-Bischof
  11. Präfekt Fernández: „Das Kreuz braucht keine 738 Meter Stahl oder Beton, um erkannt zu werden“
  12. Der neue Erzbischof von Wien und der Islam
  13. Wenn der Papst die Kardinäle ruft
  14. Auch Erzbistum Köln geht auf Distanz zum umstrittenen DBK-Papier über sexuelle Orientierung
  15. Scharfes Hirtenwort der Bischöfe in Sudan und Südsudan

Diözese Linz: Angriff auf das sakramentale Priestertum durch einen katholischen Exegeten

4. Juni 2022 in Weltkirche, 23 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Die frühe Kirche habe nur das allgemeine Priestertum aller Gläubigen gekannt. Die Eucharistie sei ein Gedächtnismahl, bei dem alle gleich zu behandeln seien, behauptet der emeritierte Neutestamentler Martin Ebner beim Linzer Bibelwerk


Linz (kath.net/jg)

Das Bibelwerk Linz hat in seinem Newsletter einen Beitrag von Martin Ebner, Priester und emeritierter Professor für Neues Testament an den Universitäten Münster und Bonn, veröffentlicht, in welchem dieser erneut die These vertritt, dass Priester in der Kirche nicht vorgesehen seien und das sakramentale Priestertum wie es die Katholische Kirche versteht im Neuen Testament keine Grundlage habe. Die Linzer KirchenZeitung, die Zeitung der Diözese Linz, hat bereits Ende April ein Interview mit Ebner zu diesen Theorien veröffentlicht.

In dem Beitrag stellt Ebner sieben Thesen auf und endet mit der offenen Frage, wie es zu Priestern im Christentum gekommen sei.

Zunächst bestreitet er, dass die in den Schriften des Neuen Testaments erwähnten Presbyter etwas mit Priestern zu tun hätten. Es handle sich um eine reine  Sprachverwandtschaft. Presbyter seien Mitglieder eines Ältestenrates, wie er in jeder Stadtverwaltung oder in Vereinen etabliert sei. Zweitens seien die Priester der Antike nichts anderes als „Kultmanager“ gewesen, die Tieropfer nach bestimmten, ihnen vorbehaltenen Riten dargebracht hätten. Bei den jüdischen Priestern sei hinzugekommen, dass sie mit der Darbringung des Opfers die Sündenvergebung erwirken konnten.


In den neutestamentlichen Gemeinden habe es keine Priester gegeben und auch keine Opfer. In den Gemeinden sei ein Mahl gefeiert worden, „nach den Usancen eines antiken Symposions“, allerdings mit dem Unterschied, dass es „in Erinnerung an Jesus“ gefeiert werde. Dazu seien alle Getauften im Einzugsbereich geladen gewesen und alle hätten das Gleiche zu essen bekommen und seien gleich behandelt worden. Denn ein Charakteristikum des frühen Christentums sei die Aufhebung aller gesellschaftlich etablierten Standesgrenzen gewesen, wie Ebner in der vierten These behauptet. Jede Über- und Unterordnung der Menschen wäre ein Widerspruch zum Glauben an Christus, schreibt Ebner.

Die Priestertheologie der frühen christlichen Gemeinden spreche die Priesterwürde entweder nur Christus oder aber allen Christen gemeinsam zu, lautet die fünfte These. Die Sühne für die Sünden sei durch den Kreuzestod Jesu Christi ein für allemal geleistet. Das wahre Opfer sei ein „den Menschen zugewandtes Leben im Respekt vor Gott“. Dieses „Opfer“ könne jede und jeder darbringen, schreibt Ebner.

In seiner siebenten These behauptet Ebner, dass die Kritik Jesu am jüdischen Tempel die Grundlage für den christlichen Glauben sei, der ohne Tempelinstitution und Riten, die allein menschlichen Priestern vorbehalten seien, auskomme. Vielmehr hätten sich die frühen Christen selbst als neuen Tempel verstanden und Jesus als dessen von Gott eingesetztes Zentrum.

Die Frage, wie es doch zu Priestern im Christentum gekommen sei, beantwortet Ebner mit der These, dass um die Wende des 2. zum 3. Jahrhunderts die Episkopen (Bischöfe) und dann auch die Presbyter sich wie die alttestamentlichen Priester gesehen hätten, um von den Gläubigen den Zehnt verlangen zu können. Aber weder Episkopen noch Presbyter bringen Tieropfer dar, die Bezeichnung sei also symbolisch. Aus dieser Metapher, behauptet Ebner, sei der Klerikerstand entstanden, der im Gegensatz zur Aufhebung aller gesellschaftlichen Unterschiede stehe (siehe 4. These).

Die Kirche müsse sich diesen „wissenschaftlichen Erkenntnissen“ der Exegese und Kirchengeschichte stellen. Andernfalls sei sie „unwahrhaftig ihrer eigenen Geschichte gegenüber“, schreibt Ebner abschließend. Das Forum „Priesterliche Existenz heute“ des deutschen Synodalen Weges müsse sie sich „zur Basis aller weiteren Reflexionen“ Machen. Sonst könne es „keine Reform der katholischen Kirche geben, die diesen Namen verdient.“

 

KONTAKT - Bischof Scheuer: https://www.dioezese-linz.at/bischoefliches-sekretariat

 


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Priester

  1. Papst Leo XIV. schreibt Seminaristen: Priestersein ist „die vollkommene Hingabe des eigenen Lebens“
  2. Asien: Zahl der Priester stieg 2023 um 1.145
  3. Polen ist 2025 das Land mit den meisten Priesterweihen in Europa
  4. Hoffnungszeichen in Lugano
  5. Zwei Brüder im Abstand von einer Woche zu Priestern geweiht
  6. Interview mit einem Exorzisten bricht Rekorde
  7. New York Times: Neu geweihte Priester sind selbstbewusst und konservativ

Diözese Linz

  1. ‚Maria pride den Mantel aus‘ – Wie die 'Katholische Jugend' der Diözese Linz Maria verhöhnt
  2. Strukturreform der Diözese Linz – Es gibt wieder neue Einsprüche!
  3. Diözese Linz: Umstrittene "Marienfigur" wird nicht mehr im Mariendom aufgestellt
  4. Umstrittene Marienstatue im Linzer Dom ist ‚Verneinung dessen, was Maria wirklich ist’
  5. Strukturreform in der Diözese Linz - Rom hat Einsprüche angenommen - Bearbeitungsfrist erweitert!
  6. Für Innsbrucker Bischof Glettler ist Linzer Skandal-Bild 'Art Korrektiv' zu bisherigen Marienfiguren
  7. Aufstand kroatischer Katholiken gegen die umstrittene Muttergottes-Statue in Linz!






Top-15

meist-gelesen

  1. Papst plant breite Ausnahmen für sogenannte "Alte Messe"
  2. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  3. Chrupalla ODER wie moralisch verkommen kann man eigentlich in der Politik noch agieren?
  4. Bischof Voderholzer schließt sich Bischof Oster bei Ablehnung des DBK-Papiers an!
  5. Präfekt Fernández: „Das Kreuz braucht keine 738 Meter Stahl oder Beton, um erkannt zu werden“
  6. Eine strahlende Braut Christi im isländischen Karmel - Sr. Bianca hat ihre Lebensberufung gefunden
  7. Papst spricht mit Traditionalisten-Bischof
  8. Papst Leo ist keine ‚mildere Version‘ von Papst Franziskus
  9. Ein brasilianisches Modell wird Nonne und erobert die sozialen Netzwerke
  10. Warteschlangen vor den Kinos: Der Film „Sacre Coeur“ bricht in Frankreich Zuschauerrekorde!
  11. Liturgie – ein „katholischer Queer-Gottesdienst“ – oder kirchliche „Identitätspolitik“
  12. Kolping Deutschland: Kein Platz für AfD-Mitglieder
  13. Drei Liturgieverständnisse im Spiegel der neueren Kirchengeschichte
  14. Auch Erzbistum Köln geht auf Distanz zum umstrittenen DBK-Papier über sexuelle Orientierung
  15. New York: Messbesucherzahlen und Konversionen gehen rasant in die Höhe

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz