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Das Gebet der Psalmen

14. Oktober 2020 in Aktuelles, 2 Lesermeinungen
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Franziskus: der Schrei zu Gott. Die Psalmen – Gebetsschatz mit allen menschlichen Gemütszuständen. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) „Wie lange noch, Herr, vergisst du mich ganz? Wie lange noch verbirgst du dein Angesicht vor mir? Wie lange noch muss ich Sorgen tragen in meiner Seele, Kummer in meinem Herzen Tag für Tag? Wie lange noch darf mein Feind sich über mich erheben? Ich aber habe auf deine Güte vertraut, mein Herz soll über deine Hilfe jubeln. Singen will ich dem Herrn, weil er mir Gutes getan hat“ (Ps 13,2-3.6).

Generalaudienz wieder in der Audienzaula Paolo VI. Papst Franziskus setzte seine Katechesenreihe zum Gebet fort. In der zehnten Katechese wandte sich der Papst den Psalmen zu und behandelte das Thema: „Das Gebet der Psalmen“.

Die Psalmen seien zutiefst Gebete und sprächen von der Erfahrung des Dialogs mit Gott. So „finden wir in diesem Gebetsschatz alle menschlichen Gemütszustände – Freud und Leid, Zweifel und Hoffnung, wie auch die Verbitterung – wieder, die unser menschliches Dasein begleiten“.

Sie könnten „von den Menschen jeden Standes und jeder Zeit gebetet werden“ (KKK 2588). Andererseits habe Gott diese Gebete dem König David und anderen durch seinen Geist eingegeben, um die Menschen zu lehren, wie man ihn anbete, ihm danke und ihn um etwas bitte.

Die Psalmen „sind also Wort Gottes, das wir gebrauchen, um mit Gott zu sprechen“. Das Leid, das uns in unserem Leben begegne, verwandle sich in den Psalmen zu einer Frage an Gott, die Antwort und Hilfe erwarte. Unter den vielen Einzelfragen durchziehe die Psalmen ein unablässiger Schrei nach dem „Wie lange noch, Herr?“. Der Beter wisse, dass in Gottes Augen das Leben kostbar sei, und deshalb bitte er Gott, dort, wo alle menschlichen Bemühungen endeten, einzugreifen und das Leben zu heilen und zu retten.


In diesem Buch begegneten wir nicht ätherischen, abstrakten Menschen, Menschen, die das Gebet mit einer ästhetischen oder befremdlichen Erfahrung verwechselten. Die Psalmen seien keine am Schreibtisch entstandenen Texte, sondern oft dramatische Anrufungen, die dem Dasein entsprängen. Um sie zu beten, genüge es, „so zu sein, wie wir sind“. In ihnen hörten wir die Stimmen leibhaftiger Gebete, deren Leben, wie das aller anderen, voller Probleme, Nöte und Unsicherheiten sei. Der Psalmist bestreite dieses Leiden nicht radikal: er wisse, dass es zum Leben gehöre. In den Psalmen „wird das Leiden jedoch in eine Forderung verwandelt“.

So werde der Schmerz zum Ausgangspunkt einer Beziehung mit Gott. Der Herr höre den Beter und gebe Antwort. Auch wenn alle Türen verriegelt seien: „die Tür Gottes bleibt geöffnet. Unsere Schreie verhallen nicht, sondern bewegen das Herz Gottes, des himmlischen Vaters“.

Das Gebet der Psalmen „ist das Zeugnis dieses Schreis: ein vielfacher Schrei, denn im Leben hat der Schmerz tausend Formen und nimmt den Namen von Krankheit, Hass, Krieg, Verfolgung, Misstrauen an... Bis hin zum höchsten ‚Skandal’, dem des Todes“. Der Tod erscheine im Psalter als der unvernünftigste Feind des Menschen: „welches Verbrechen verdient eine so grausame Bestrafung, die Vernichtung und das Ende einschließt? Das Gebet der Psalmen bittet Gott, dort einzugreifen, wo alle menschlichen Bemühungen vergeblich sind. Deshalb ist das Gebet an sich schon der Weg des Heils und der Anfang des Heils“.

"Mein Schmerz ist immer mein Schmerz", so der Papst: "meine Tränen wurden nie vorher geweint". Mit diesen Tränen wendeten wir uns an Gott. Vor Gott seien wir keine Unekanntenoder reine Nummern. Der Herr höre. Wer bete, mache sich keine Illusionen. 

Das Schlimmste, was passieren könne, sei das Leiden in der Verlassenheit, so der Papst abschließend, ohne dass man sich an einen erinnere. Davor rette uns das Gebet. Denn es könne vorkommen, und dazu komme es sogar, dass man Gottes Pläne nicht verstehe. Doch unsere Schreie „bleiben nicht hier unten“: sie erhöben sich zu ihm, der das Herz des Vaters habe und der selbst um jeden Sohn und jede Tochter weine, die leiden und sterben: „wenn wir mit ihm in Beziehung bleiben, erspart uns das Leben nicht das Leiden, doch es öffnet uns einen großen Horizont des Guten und macht sich auf den Weg zu seiner Erfüllung“.

 

Die Pilger und Besucher aus dem deutschen Sprachraum begrüßte der Heilige Vater mit den folgenden Worten:

Einen herzlichen Gruß richte ich an die Brüder und Schwestern deutscher Sprache, insbesondere an die Pilgergruppe aus dem Bistum Augsburg. Um die Pläne Gottes in unserem Leben besser zu verstehen, suchen wir die Verbindung mit Ihm im Gebet zu stärken. So entdecken wir, dass Gott ein mitfühlender Vater ist, der sich immer um uns sorgt. Er erfülle euch mit seiner Gnade und seinem Segen. Und an die Pilger von Augsburg habe ich noch eine besondere Bitte: dass ihr immer für den Heiligen Vater betet.

 


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