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Mund- oder Handkommunion?

16. März 2020 in Spirituelles, 36 Lesermeinungen
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„Zwar bin ich angesichts der schwächer gewordenen Ehrfurcht zumindest in unserer Teilkirche ein großer Freund der Mundkommunion, aber ich warne davor, daraus einen Glaubensartikel zu machen.“ Und in Corona-Zeiten? Von Michael Schneider-Flagmeyer


Saarlouis (kath.net/Blog Forum Deutscher Katholiken/pl) In der heiligen Messe ist die wichtigste Aufforderung an die Gläubigen vor dem Hochgebet: sursum corda – Erhebet die Herzen. Und dann wird oft (natürlich nicht von allen) gedankenlos und müde im Chor geantwortet: Wir haben sie beim Herrn. Haben wir wirklich unser Herz beim Herrn nicht nur in der Feier des Messopfers sondern grundsätzlich immer?

Der Philosoph Hegel spottete über die Realpräsenz im eucharistischen Brot indem er fragte: Wenn eine Maus eine geweihte Hostie frisst, muss man dann hinter ihr herlaufen und den Mäusedreck anbeten?

Hegel konnte oder wollte nicht verstehen, dass Christus im Brot in unser Herz kommen will und nicht in unseren Magen.

Es kommt also ganz besonders bei der Kommunion, dem Empfang des Leibes Christi, darauf an, ob unser Herz bereit ist und offen für Christus, für diese innigste Vereinigung mit unserem Erlöser.

Nun hat sich besonders in der deutschen Teilkirche durchgesetzt, dass die Kommunion stehend mit den Händen empfangen wird.

Ich bin 1963 im Alter von 23 Jahren während des Konzils in Rom in Santa Maria dell Anima zur katholischen Kirche übergetreten, nachdem ich lutherisch getauft, reformiert konfirmiert und 1964 bedingungsweise wieder getauft wurde auf Weisung von Kardinal Frings, nachdem ich keine Auskunft darüber geben konnte, ob ein „deutscher Christ“ von der hitlernnahen lutherischen Kirche des Reichsbischofs Müller die Taufe vorgenommen hatte. Ich habe also noch 7 Jahre lang die Liturgie mitgefeiert nach dem Messbuch des heiligen Johannes XXIII. von 1962 und stets auf den Knien die heilige Kommunion mit dem Munde empfangen. Nach der Liturgiereform wurde das in Deutschland geändert und man sollte im Stehen die Kommunion mit den Händen empfangen. Und seit dieser Zeit gibt es unter katholischen Christen einen heftigen Streit, welche Form der Kommunion richtig und rechtgläubig ist.


Ich selbst bin gerade wieder in den letzten Jahrzehnten zur Mundkommunion im Knien zurückgekehrt, weil ich diese Haltung als ehrfurchtsvoller empfinde eingedenk des Wortes des Apostels Paulus an die Philipper, dass sich jedes Knie im Himmel, auf der Erde und unter der Erde beugen soll vor dem Namen Jesu. Es schmerzt mich zu sehen, dass so viele Menschen bei der Wandlung nicht ihr Knie beugen sondern einfach stehen bleiben.

Der Streit über die Form der Kommunion ist wieder aufgeflammt durch die Corona-Pandemie und die Gefahr einer Infektion bei der Mundkommunion. Das hängt natürlich damit zusammen, dass viele Gläubige der Mundkommunion nicht mehr wissen, wie man das macht und einfach nur den Mund aufmachen und die meisten Priester heute nicht mehr wissen, wie man die Mundkommunion ausführt und es den Gläubigen auch nicht erklären können. Ich habe noch gelernt, dass man die Zunge anfeuchtet, sie weit genug herausstreckt, damit der Priester (Diakon) die damals sehr dünne Fladenhostie von oben auf die Zunge legen konnte ohne den Mund zu berühren.

In unserer Pfarrgemeinschaft gibt es drei junge Priester, die sich streng an das Messbuch halten ohne Mätzchen und zum Evangelium nach der Lehre der Kirche predigen. Wir betrachten das dankbar als ein großes Geschenk. Immer wieder hören wir, dass andere Katholiken schreckliche Erfahrungen machen müssen. Unser Pfarrer hat die ersten Reihen in den vier Blöcken der großen Kirche reserviert für Gläubige zur Mundkommunion und für Gehbehinderte. Er selbst liebt die Mundkommunion nicht, weil er sich dauernd darüber beklagt, dass die Gläubigen ihm „die Finger ablecken“. Da ich seine Abneigung gegen die Mundkommunion kenne, möchte ich ihm kein Ärgernis geben und empfange von ihm die Kommunion im Knien mit den Händen, beim Kooperator und dem Kaplan stets mit dem Mund.

Das wichtigste ist meiner Meinung nach, dass wir unser Herz beim Herrn haben. Ich habe einmal in einem feierlichen Akt während Exerzitien vor dem Allerheiligsten in Gegenwart eines Priesters dem Herrn mein Herz für immer und ewig übergeben und mich dem Heiligsten Herzen Jesu geweiht. So brauch ich auch beim sursum corda nicht mehr zu lügen auch wenn ich mal unaufmerksam bin; denn mein Herz habe ich für immer und ewig beim Herrn. Ihm gehört es ganz.

Zwar bin ich angesichts der schwächer gewordenen Ehrfurcht zumindest in unserer Teilkirche ein großer Freund der Mundkommunion, aber ich warne davor, daraus einen Glaubensartikel zu machen. Auch von denen, die mit der Hand kommunizieren haben viele ihr Herz erhoben zu unserem Erlöser. Die Mundkommunion ist nicht automatisch eine Garantie dafür, dass Jesus Christus mein Herz uneingeschränkt gehört. Trotzdem bleibt sie meine bevorzugte Form der Kommunion.

Und wichtig bleibt mir, vor unserem wunderbarer Erlöser die Knie zu beugen solange meine Arthrose es zulässt als Dank und Anbetung dafür, was Er an mir getan hat.

„In wieviel Not hat nicht der gnädige Gott über dir Flügel gebreitet.“

Dr. Michael Schneider-Flagmeyer ist Gründungmitglied und Pressemitarbeiter des Forums Deutscher Katholiken.

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Pressefoto Dr. Schneider-Flagmeyer



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