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Streit um Prager Mariensäule spitzt sich erneut zu

vor Minuten in Weltkirche, keine Lesermeinung
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Bildhauer will bei Kundgebung am Samstag trotz unklarer Lage um Baubewilligung ersten Baustein für Wiederrichtung der 1918 zerstörten Mariensäule am Altstädter Ring setzen


Prag (kath.net/KAP) Der seit langem schwelende Streit um die Wiederrichtung der Mariensäule auf dem Prager Altstädter Ring spitzt sich abermals zu: Per Schiff hat der Bildhauer Petr Vana in dieser Woche Steine für die Errichtung einer Kopie der 1918 zerstörten Säule auf Elbe und Moldau von Altbunzlau (Stara Boleslav) in die tschechische Hauptstadt gebracht. Am Samstagnachmittag will Vana trotz der unklaren Lage um die Baubewilligung bei einer ökumenisch ausgerichteten Kundgebung der "Gesellschaft für die Erneuerung der Mariensäule auf dem Altstädter Ring" den ersten Baustein deponieren. Das Schiff mit rund 60 Tonnen Baumaterial für die Säule samt einem Abguss der Marienstatue liegt derweil im Hafen von "Klein Venedig" zwischen Karlsbrücke und dem Hotel "Four Seasons" vor Anker.

Vana stützt sich auf eine bereits 2017 erteilte Bauerlaubnis, die noch bis Juli gilt. Man habe den Bau Ende Mai bereits "offiziell begonnen", dies ins Bautagebuch eingetragen und niemand habe widersprochen, argumentiert er. Das Bauamt des 1. Prager Stadtbezirks hingegen erklärte, man habe einen Ende Mai eingebrachten Antrag wegen formaler Mängel zurückgewiesen und eine Antwort darauf von Seiten der Antragsteller stehe noch aus. Die erste Aufgrabung Ende Mai sei widerrechtlich erfolgt und habe daher rückgängig gemacht werden müssen.

Die 15 Meter hohe originale Mariensäule war ein Werk des Barockbildhauers Jan Jiri Bendl aus dem Jahr 1648. Am 3. November 1918, fünf Tage nach Ausrufung der Tschechoslowakischen Republik, wurde sie als Symbol der Habsburgerherrschaft von einer fanatischen Menschenmenge niedergerissen. Das abgeschlagene Haupt der Immaculata sowie Überreste von vier Engelsfiguren am Sockel wurden später ins Lapidarium des Nationalmuseums gebracht. Dort hat etwa auch das vom Kleinseitner Ring entfernte Denkmal Feldmarschall Radetzkys die Wirren des 20. Jahrhunderts überdauert.

Seit der Wende von 1989 gibt es nicht nur aus konservativen Kreisen Forderungen nach der Wiedererrichtung der Mariensäule. So sind die Namen von 20 böhmischen und mährischen Städten wie etwa Olmütz, in denen sich ebenfalls Mariensäulen befinden und die für die Wiedergutmachung der Aktion von 1918 gespendet haben, bereits in den Sockel der neuen Säule des Bildhauers Vana eingemeißelt.

Die "Gesellschaft für die Erneuerung der Mariensäule" betrachtet die Errichtung der ursprünglichen Säule im 17. Jahrhundert als Danksagung an die Muttergottes für die Abwehr der Schweden im letzten Jahr des Dreißigjährigen Krieges sowie als bedeutsames Kunstwerk, von dem die barocke Bildhauerei in Böhmen ihren Ausgang genommen hat. Gegner einer Wiedererrichtung hingegen erblicken in ihr ein "Symbol der habsburgischen Herrschaft und der intoleranten Rekatholisierung des Landes". Beide Gruppen werden mit ihren einander widersprechenden Forderungen immer wieder beim Prager Gemeinderat vorstellig, der aber häufig seine politische Zusammensetzung und damit auch seine Einstellung zu dieser Causa ändert.

Copyright 2019 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
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