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| ![]() Die Stunde der Laien5. September 2018 in Kommentar, 34 Lesermeinungen Wenn Bischöfe wie Benno Elbs plötzlich gänzlich untypischer Weise Papsttreue einfordern, sollte man als Laie hellhörig werden - kath.net-Kommentar von Roland Noé Linz (kath.net/rn) So behauptete der Vorarlberger Bischof Benno Elbs, dass es derzeit eine Kampagne gäbe, die zum Ziel habe, Papst Franziskus und damit auch sein Eintreten für Christus und die Randgruppen der Gesellschaft in Misskredit zu bringen. Wie bitte? Welche Kampagne? Niemand möchte ernsthaft das Eintreten von Franziskus für Christus (!) in Misskredit bringen. Es geht allerdings auch ganz zentral um die Missbrauchsopfer der katholischen Kirche, die für Elbs aber vielleicht nicht Teil der Randgruppen sind. Jedenfalls erwähnt der Vorarlberger Bischof diese auch nicht ein einziges Mal in seinem Papst-Solidaritäts-Aufruf. Noch einmal, es geht vorrangig um die vielen Missbrauchsopfer und darum, ob Papst Franziskus möglicherweise auf verschiedenen Ebenen Mist gebaut hat. Es hätte genügt, wenn Elbs sich die Aussagen der argentinischen Missbrauchsopfer der ZDF-Doku angeschaut hätte, wo unter der Verantwortung von Erzbischof Bergoglio Priester seines Bistums Jugendliche missbraucht haben und die Opfer später nicht einmal vom damaligen Erzbischof Bergoglio empfangen wurden. Und es geht um die Frage, ob Franziskus auch als Papst Missbrauchs-Kardinäle geschützt und nichts unternommen hat. Das sind keine Nebensächlichkeiten, hier geht es um die Glaubwürdigkeit der gesamten katholischen Kirche. Wer einmal mit Missbrauchsopfern zu tun gehabt hat, weiß, dass so etwas ein ganzes Leben zerstören kann. So viele Therapiestunden und Entschädigungen kann die Kirche im Endeffekt gar nicht bezahlen, um das Verbrechen, das durch einen Kleriker begangen wurde, auszugleichen. Man muss es leider sagen: Bischöfe, die jetzt blinde Papst-Treue einfordern und nicht gleichzeitig auch Aufklärung der Vertuschungsvorwürfe im Zusammenhang mit den Missbrauchsfällen verlangen, dienen nicht der Kirche. Ein nicht ganz ernst gemeinter Gedanke: Vielleicht sollten Priester doch heiraten und Kinder haben können, damit sie die Sorgen von Eltern endlich ernst nehmen können. Denn offensichtlich könne sich manche Verantwortungsträger der katholischen Kirche einfach nicht vorstellen, dass nicht wenige Eltern seit geraumer Zeit durchaus besorgt sind, ihre Kinder zukünftig noch in den Verantwortungsbereich von Priestern zu geben. Hier geht es übrigens nicht um die Frage konservativ oder liberal, denn jeder weiß, dass hier in den letzten Jahren auch genügend sogenannte "konservative" Gruppen und Ordensgemeinschaften in Bezug auf Missbrauchsfälle betroffen sind und auch hier leider zum Teil sehr ungenügend Aufklärung betrieben wurde. Mein Fazit ist: Viele Bischöfe lassen derzeit die Laien im Stich und möchten lieber ein System schützen, in dem nach wie vor Missbrauchsfälle von hohen Kirchenverantwortlichen vertuscht werden, als die einzelnen ihnen anvertrauten Menschen. Es ist daher vielleicht die Stunde der Laien gekommen, nachdem die Bischöfe offensichtlich zu schwach sind, einen starken Reinigungsprozess zuzulassen und dabei mitzuhelfen, egal wie schwer dies auch sein und wie viel Demut es auch erfordern mag. Was können wir tun? Es kann keine Schonung von Hirten mehr geben, die nachweislich Missbrauchsfälle vertuscht haben oder Missbrauchstäter geschützt haben. Laien müssen hier dauerhaft Druck machen und Aufklärung bis ins kleinste Detail verlangen, denn es geht um die Zukunft der katholischen Kirche und um den Schutz der Kinder, die uns anvertraut sind.
Symbolbild: Junge Leute beten in der Kirche Foto Roland Noé: (c) privat / Paul Badde Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! ![]() LesermeinungenUm selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen. Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. | ![]() Mehr zuAufreger
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