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Facebookregeln für Nonnen – Der Papst muß Langeweile haben

21. Mai 2018 in Kommentar, 3 Lesermeinungen
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Jener Papst Franziskus, der vor dem Teufel warnt, der Abtreibung streng verurteilt, der Gendermainstreaming als dämonische Ideologie bezeichnet, dieser Papst Franziskus fand in den Medien ohnehin nie statt - Der Montagskick von Peter Winnemöller


Linz (kath.net/pw)
Beim Lesen der Gazetten in den letzten Tagen konnte die Erkenntnis wachsen: Der Papst hat Langeweile! Es muss doch so sein, denn anders ist einfach nicht zu erklären, dass der Papst „Facebookregeln für Nonnen“ schreibt. Der interessierte Leser rieb sich staunend die Augen.

Wie kann das sein? Der Kirchenfremde wunderte sich hingegen gar nicht, immerhin sind Nonnen doch ohnehin aus der Zeit gefallen und der Papst regelt in der Kirche ohnehin alles bis ins kleinste Detail. So denkt man sich das.

Ernsthaft, es gibt keine, wirklich keine Agenturmeldung in der Zeitung oder im Internet über die Kirche oder kirchliche Themen, die es nicht erfordert, nachzusehen, was wirklich geschehen ist. Ohne eine eigene Nachrecherche bleibt es bei Nullaussagen, Plattheiten oder Falschinformationen.

Die Wahrheit hinter der Schlagzeile oben ist die päpstliche Instruktion „Cor orans“. Mit diesem Schreiben ist in einem Umfang 289 Artikeln ein Regelwerk zur Umsetzung der Apostolischen Konstitution „Vultum Dei quaerare“ veröffentlicht worden. Es tritt sofort in Kraft. Das Anliegen dahinter ist es, kontemplatives Ordensleben in einem zeitgemäßen Rahmen zu regeln. Zudem wurden widersprüchliche, nicht sinnvolle oder unzulängliche Vorschriften ersetzt oder modifiziert.


Das ist die Nachricht! Nichts anderes. Das hätte man in Zeitungen lesen wollen und wäre sachgerecht informiert gewesen. Stattdessen destilliert die dpa mit schlafwandlerischer Sicherheit aus diesem komplexen Regelwerk gerade den Satz heraus, der in dem Gesamtkontext die ganz sicher unbedeutendste Aussage ist. Aus ebendiesem diesem Satz wird eine Meldung ohne Inhalt geschustert, die von vielen Zeitungen blind übernommen wird. Der Aussagegehalt der Meldung, die tatsächlich in der deutschen Presse über „Cor orans“ und was die Instruktion bedeutet, erschienen ist geht gegen Null. Es ist am Ende gerade noch ein Schenkelklopfer. Nonnen und Facebook, Haha. Das Neue Deutschland macht sogar – im verzweifelten Versuch lustig zu sein – eine Verschwörungstheorie daraus, nach der es nur darum geht, dass die Nonnen mit Facebook die Uckermark missionieren. Danke für diesen brillanten Schwachsinn.

Niemand verlangt von einem säkularen Journalisten ein vertieftes Wissen über kirchenrechtliche Fragen des kontemplativen Ordenslebens. Eine Meldung ist zudem kein Hintergrundbericht. Aber die Reduktion auf die reinen Fakten, kann man von einer Agentur verlangen. Und von einer Redaktion kann man verlangen, eine Unsinnsmeldung nicht zu nehmen. Das wäre das mindeste.

Seit Papst Franziskus im Amt ist, so ist oft aus Kreisen hauptamtlicher Medienschaffender im Dienst der Kirche zu hören, schwimme die Kirche in den Medien auf einer Welle der Begeisterung. Das mag in der Tat so sein. Doch wer heute der Medien Darling ist, kann morgen der Medien größte Skandalnudel sein. Mitschwimmen auf einer solchen Sympathiewelle ist gefährlich, denn der allfällige Strudel wird einen gnadenlos mit nach unten reißen.

Anlass zur Wende in Richtung Skandaljournalismus bietet der Papst inzwischen genug. Der Umgang mit sexuellem Missbrauch in Chile und die Verstrickung des Papstes in die mangelhafte Aufarbeitung sind ein Sprengsatz, der auch in den Medien in Deutschland jederzeit hochgehen kann. Dann ist Schluss mit Liebling.

Ohnehin – auch das ist Fakt - war es ja nie der wirkliche Papst Franziskus, der die Medien zu Begeisterungsstürmen dahin riss. Es war immer eine erfundene Figur, die diese Begeisterung ausgelöst hat. Der Papst Franziskus, der vor dem Teufel warnt, der Abtreibung streng verurteilt, der Gendermainstreaming als dämonische Ideologie bezeichnet, dieser Papst Franziskus fand in den Medien ohnehin nie statt.

Medienarbeit in der Kirche und für die Kirche, wäre also weniger die Freude über eine Sympathiewelle der Medien. Stattdessen wäre ein Insistieren auf sachgerechte Information der Leser unbedingt nötig. Nicht jeder ist willens und in der Lage, die Nachricht hinter der Nullmeldung selber zu recherchieren.

Wir reden so viel über Fake-News. Eine Nachricht ihres Inhalts zu berauben ist auch schon Fake-News.

Archivfoto Peter Winnemöller



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