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Schönborn: Trauernde nicht alleine lassen

29. Oktober 2017 in Österreich, 4 Lesermeinungen
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Kardinal in "Heute"-Kolumne zum Allerheiligenfest: Jeder kann trösten, zuhören und Mitgefühl signalisieren.


Wien (kath.net/ KAP)
Trauernde sollen nach den Worten von Kardinal Christoph Schönborn nicht alleine gelassen werden. "Wie es gut ist, Sterbende zu begleiten, so ist es auch notwendig, die Überlebenden zu trösten", betonte der Wiener Erzbischof in seiner Freitags-Kolumne der Gratiszeitung "Heute". Trauernde trösten könne jeder, oft genüge "das einfache Zuhören und Dasein", zumal hier Nähe und Mitgefühl wichtiger seien als Worte. Ein allgemein gültiges Rezept gebe es dennoch nicht: "Die Trauer ist immer etwas sehr Persönliches. Jeder Mensch empfindet sie anders, weil jede Situation einmalig ist."


Schönborn äußerte sich im Vorfeld zum Allerheiligen- und Allerseelenfest, bei dem das Gedenken an die Verstorbenen einen wichtigen Platz einnimmt. Der Tod eines geliebten Menschen sei "wie der Zusammenbruch einer Welt", schrieb der Kardinal. "Alles ist anders. Nichts ist so, wie es einmal war. Zum Schmerz der Trennung kommen oft Schuldgefühle. Was habe ich versäumt? Was hätte ich noch tun sollen?" Besonders deshalb habe der Trost, jedoch auch der Prozess der Trauer eine Bedeutung. "Trauern ist wichtig. Nur wer trauert, kann auch wieder zurückfinden in ein erfülltes Leben."

Für den Umgang mit dem Schmerz der Trauer sei es manchmal sinnvoll, Hilfe zu suchen, riet der Erzbischof. Möglichkeiten dazu böten u.a. die "Kontaktstelle Trauer" der Caritas oder Angebote wie der rund um Allerheiligen im Wiener Schottenstift eingerichtete "Trauer-Raum".

Copyright 2017 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich (www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten


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Lesermeinungen

  31. Oktober 2017 
 

Trauercafe statt Rosenkranzgebet und Seelenmessen

Früher fanden , zumindest auf dem Land, in der Pfarrgemeinde drei Rosenkränze für den Verstorbenen statt und ein Requiem.
Meistens gibt es höchstens noch ein Rosenkranzgebet statt und ein Trauergottesdienst ohne Meßopfer.

Allein durch das Gebet in der Gemeinde erfahren aber viele Hinterbliebenen Trost und die Seele des Verstorbenen erfährt Beistand.

Irgendwie traurig wie die Schätze der Kirche unter den Teppich gekehrt werden und dafür auf nur auf humanistische Angebote verwiesen wird.


1
 
  30. Oktober 2017 
 

@ Stefan Fleischer

Der Trost ist die Liebe Gottes, die
einem auch in der Stille des Alleinseins
geschenkt wird
Allen Trauernden wünsche ich die
Hilfe Gottes.


2
 
 Philosophus 29. Oktober 2017 
 

Einseitiger Zugang

Wer kirchliche Stellungnahmen zum Thema Allerseelen (und Allergeiligen) mitverfolgt, kann sich nicht des Eindrucks einer gewissen Einseitigkeit erwehren: Natürlich soll man sich um Trauernde kümmern, aber im Zentrum steht das Gebet für die Verstorbenen!
Die Kirche soll über die armen Seelen im Fegefeuer reden und für sie beten und nicht ständig herumpsychologisieren!


8
 
 Stefan Fleischer 29. Oktober 2017 

Mir persönlich

hat beim Tod meiner Frau mein Glaube sehr geholfen und das Wissen, dass auch mein Schatz (wir nannten uns all die Jahre so) in diesem Glauben, in diesem Vertrauen von uns gegangen ist. So konnte ich in voller Überzeugung bei der Trauerfeier sagen: "Auf Wiedersehen, mein Schatz!"
In diesem Zusammenhang waren mir auch all jene Trostworte am hilfreichsten, welche mich in diesem Glauben stärkten, besonders auch jene, welche diese mit Messstipendien verbanden. Der unermessliche Wert eines Heiligen Messopfers war uns beiden seit unserer Jugend immer mehr oder weniger bewusst.
Ich glaube, gerade auch in der Trauer, ob als direkt Betroffene oder bei anderen damit Konfrontierten, ist der Glaube, die Beziehung zu Gott, eine starke Stütze.


8
 

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