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Eine frische Rose

30. März 2017 in Spirituelles, 1 Lesermeinung
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Im Mittelalter trug an diesem Sonntag der Papst feierlich eine goldene Rose zur Stationskirche des heutigen Tages, S. Croce in Gerusalemme. Tagesimpuls zum Rosensonntag/Sonntag Laetare. Von Prälat Wilhelm Imkamp


Maria Vesperbild (kath.net/Maria Vesperbild) (Laetare Lesejahr A) Fußballfans haben es oft erlebt: Eine Mannschaft spielt mehr schlecht als recht, und dann kommt die Halbzeit: 15 Minuten Pause. Diese 15 Minuten sind häufig die spielentscheidenden Minuten. Sie sind die große „Stunde" der wirklich großen Trainer. Die Viertelstunde des „Coach": Die Taktik wird kurz angesprochen, den einen Spieler läßt er massieren, damit er sich entkrampft, den anderen wird er Auflockerungsübungen machen lassen, motiviert werden alle: „Ihr schafft das schon!" Er stärkt den Siegeswillen. Gutes „Coaching" erkennt man vor allem in der zweiten Halbzeit.

Heute ist Halbzeit in der österlichen Bußzeit, wir haben die Hälfte hinter uns, wie ist der Spielstand, wo stehen wir? Und jetzt kommt das „Coaching" der Kirche am heutigen Sonntag, und was sagt sie uns? Das erste Wort, das wir heute von ihr hören, heißt „laetare", freue Dich! Das Violett der Buße wird durch das Rosa des heutigen Sonntags ersetzt. Halbzeit der Fastenzeit ist der Sonntag der Freude. Im Mittelalter trug an diesem Sonntag der Papst feierlich eine goldene Rose zur Stationskirche des heutigen Tages, S. Croce in Gerusalemme.


Diese Rose war innen mit Balsam und Moschus gefüllt. Sie wurde vom Papst feierlich gesegnet und dann einem bedeutenden Politiker, häufig auch bedeutenden Frauen übersandt, aber auch wichtige Kirchen erhielten sie. 1635 bekam sie die Verlobte des bayerischen Kurfürsten Maximilian, Maria Anna von Österreich, die Tochter Kaiser Ferdinands II.: Eine Rose für Bayern in schwerer Zeit! Im Jahre 1759 erhält zum letzten Mal ein Mann eine solche Rose, danach nur noch Frauen.

Papst Innozenz III. (1198-1216), einem der größten Päpste, verdanken wir die wohl schönste Predigt über diesen liebenswerten Brauch. In einer Zeit, die von „aufklärerischen Geistersehern" so gerne als finster und leibfeindlich bezeichnet wird, trägt der erste Mann der Kirche ein Parfümfläschchen im Design einer Rose vor das wirkliche Kreuz unseres Herrn und segnet es feierlich. Ein Triumph katholischer Schöpfungsfreude! Freude am Schönen, „Trost in der Trübsal dieser Zeit", ein kräftiger Aperitif zur Einstimmung auf Ostern!

Das heutige Evangelium liegt ganz auf dieser Linie. Jesus geht auf den Blindgeborenen zu, er wartet nicht auf seine Bitte, er selbst ergreift die Initiative. Er spuckt in den Staub und verklebt dem Blinden noch zusätzlich die Augen. „Gedenke Mensch, Staub bist du und zum Staube kehrst du zurück!", haben wir am Aschermittwoch gehört. Die Anspielung auf die Schöpfung des Menschen (Gen 2,7) mag auch hier mitspielen.

Jesus wirkt das Wunder nicht durch sein Wort, wie häufig sonst, sondern indem er die geschaffene Wirklichkeit, Staub und Speichel, aufgreift und den Mann zum Waschen in den „wundertätigen" Teich Schiloach schickt. „Die stillfließenden Wasser Schiloach" (Jes 8,6) gehörten sicherlich nicht zur jüdischen Hochreligion. Schiloach mit seinem wundertätigen Wasser, das so oft, aber längst nicht immer Heilung brachte, war wohl eher ein Zentrum jüdischer Volksfrömmigkeit.

Der Blinde wird sehend im natürlichen Sinn, das aber hat übernatürliche Folgen: sein Glaube an Jesus steigert sich, zuerst spricht er nur vom „Mann, der Jesus heißt" (V. II, nicht in der Kurzfassung). Dann erklärt er: „Er ist ein Prophet" (V. 17) und schließlich sagt er: „Ich glaube, Herr" und wirft sich nieder (V. 38).

Durch Christi Handeln an der Schöpfung wird der Blindgeborene sehend und gläubig. Für ihn beginnt die zweite Halbzeit seines Lebens. Der Teig, den unser Herr Jesus Christus aus Staub und Speichel herstellt, und die goldene Rose, die die Päpste zum wirklichen Kreuz Christi tragen, sollen die gleiche Botschaft überbringen: Die Schöpfung ist gut, die Freude an ihr gehört zum Glauben und führt zum Glauben.

Freude ist das Geheimnis des richtigen „Coachings". Wir können keine Rosen regnen lassen, schon gar keine goldenen, aber eine Rose schenken, das ginge doch, vielleicht ein wenig Parfüm dazu. Machen Sie Ihre Liebe sichtbar, die zweite Halbzeit beginnt gleich! Das „Coaching" ist ein Aperitif für Ostern, und vielleicht braucht es zur richtigen Schöpfungsfreude ja noch eine kräftige Massage, die bekommen Sie im Beichtstuhl. Die Kirche meint es ganz ernst mit der Freude.

Prälat Wilhelm Imkamp während der Predigt zum ´Rosensonntag´



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