Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Kardinal Müller: „Es gibt legitim über 20 verschiedene Riten derselben katholischen Messe“
  2. Initiative "Neuer Anfang" protestiert gegen Handreichung von DBK/ZDK "für die Praxis der Segnung"
  3. Nicht genug Platz für die Kardinäle in Santa Marta
  4. „Kardinäle werden Papst mit ‚traditionellerer Sicht‘ der katholischen Lehre wählen“
  5. Kardinal Müller hofft, dass der zukünftige Papst den Islam-Dialog überdenkt
  6. ‚Tiefe Resonanz‘ mit Prinzipien der Freimaurerei – Großmeister lobt Wirken von Papst Franziskus
  7. „Innerster Grund des Petrus-Dienstes ist die Vereinigung aller Bischöfe und Gläubigen im Bekenntnis“
  8. Kardinal Müller warnt vor Spaltungsgefahr der Kirche, falls kein rechtgläubiger Papst gewählt wird
  9. Linke Frauenorden wollen Ford zur Wiederaufnahme von pro-LGBT-Zielen zwingen
  10. "Es gibt nichts Schöneres, als Ihn zu kennen und anderen die Freundschaft mit Ihm zu schenken"
  11. Selenskyj: Gespräch mit Trump im Petersdom vielleicht historisch
  12. Der Anker und der Mann mit dem hörenden Herzen
  13. Ist die Kirche Sklavin des ‚woken‘ Mainstreams?
  14. Franziskus, (kein) santo subito und keine Handkommunion für Journalisten
  15. Kardinal Erdö ist bereits in Rom - "Franziskus war Papst der Völker"

Pacelli-Komitee: Wichtige Dokumente zu Pius XII. wiederentdeckt

6. März 2017 in Weltkirche, 24 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Tagung in Rom: Dokumente zeigen, dass Pius XII. zwei Drittel aller römischen Juden rettete - Vatikan finanzierte "Organisation für die Hilfe an jüdische Auswanderer/Delasem"


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Papst Pius XII. hat laut dem römischen Komitee für Pius XII., dem "Comitato Papa Pacelli", 1943/44 mehreren tausend Juden systematisch Schutz geboten. Bei einer Veranstaltung am Wochenende im Kloster Santa Maria sopra Minerva am Wochenende legten Historiker und Vatikanmitarbeiter auf Grundlage vor kurzem wiederentdeckter Dokumente in vatikanischen und römischen Archiven den Einsatz des Pacelli-Papstes während des Zweiten Weltkriegs für die Juden der Stadt Rom dar.

Das Symposion trug den Titel "Pius XII. - Die 'Schwarze Legende' geht bald zu Ende". Anlass war der 78. Jahrestag der Wahl von Eugenio Pacelli (1876-1958) zum Papst am 2. März 1939 und dessen Krönung am 12. März 1939 auf der Loggia des Petersdoms. Auch der Postulator des - allerdings weiterhin auf Eis liegenden - Seligsprechungsprozesses für Pius XII., der österreichische Jesuit P. Anton Witwer, kam zu Wort. Pius XII. starb am 9. Oktober 1958 in Castel Gandolfo.

Wie Radio Vatikan am Sonntag berichtete, wurden laut "Comitato Papa Pacelli" etwa zwei Drittel aller Juden Roms dank der Hilfe von Pius XII. vor den Nazi-Schergen gerettet. Über 4.000 Juden seien damals in über 235 Klöstern und kirchlichen Einrichtungen in Rom untergebracht - sprich versteckt - worden. In weiteren 160 vatikanischen Einrichtungen hätten ebenfalls viele Juden Zuflucht gefunden. Weitere 1.600 Juden seien damals von einer mit dem Vatikan verbundenen Organisation in Sicherheit gebracht worden. Es handelte sich um die "Organisation für die Hilfe an jüdische Auswanderer - Delasem", die vom Vatikan im Geheimen finanziert wurde.


Der Präfekt der Apostolischen Signatur, Kardinal Dominique Mamberti, betonte, dass Pius XII. die Kirche "in einer sehr komplizierten Zeit" geleitet und "sehr viel für den Frieden" unternommen habe. Vor allem habe er die Kirche in die Moderne geführt. "Das wahre Gesicht des Pacelli-Papstes ist also vollkommen anders als jenes, das die 'Schwarze Legende' über ihn verbreiten wollte." Mit "Schwarze Legende" meinen Kardinal Mamberti und auch die Organisatoren der Konferenz das Bild von Pius XII., das der deutsche Schriftsteller Rolf Hochhuth in den 1960er-Jahren in seinem Werk "Der Stellvertreter" vermittelte.

Autor der Studien, die die neuesten Zahlen zu Pius XII. und zur Rettung der römischen Juden nennt, ist der italienische Diakon Domenico Oversteyns. Er sagte gegenüber Radio Vatikan, dass das "falsche Bild" über Pius XII. ursprünglich von der sowjetischen Propaganda verbreitet worden sei. Diese habe bereits vor dessen Tod 1958 damit angefangen, die "Stille des Papstes" während der Nazi-Zeit "anzuprangern".

Damals habe diese antipäpstliche Propaganda noch wenig Rückhalt gefunden, "weil man das Engagement und die Friedenstexte des Papstes kannte und noch vor Augen hatte". Oversteyns: "Pius XII. hat die Juden Roms bereits vor dem 16. Oktober 1943 gerettet (damals fand eine massenhafte Verhaftung von Juden statt, Anm.), indem er um die Hilfe von 48 Klöstern bat. Er rief auch weitere Klöster auf, ihre Tore für die verfolgten Juden zu öffnen. Insgesamt gibt es mindestens 198 direkte Eingriffe von Pius XII., der die Freilassung von oder die Hilfe für Juden und Deportierte erbat. Allein bei jener schrecklichen Verhaftungswelle wurden daraufhin 60 Menschen befreit."

Laut dem österreichischen Jesuitenpater Anton Witwer, Postulator des Seligsprechungsprozesses für Pius XII., ist der Weg zur Seligsprechung einfacher geworden. Im Interview mit Radio Vatikan sagte er: "Der heroische Tugendgrad wurde bereits bestätigt, jeder Gläubige kann ihn somit ins Gebet aufnehmen. Was noch fehlt für die Seligsprechung ist aber das Wunder. Damit dies geschieht, müssen wir Pius XII. in unsere Gebete aufnehmen. Er ist wahrlich eine eindrückliche Persönlichkeit gewesen, und zwar nicht nur als Papst. Er hat als Mensch in tiefgründiger Weise die Nächstenliebe und die Liebe zu Gott gelebt."

Copyright 2017 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Judentum

  1. 'Am Vorabend der Reichspogromnacht...'
  2. Kritische Anfrage des israelischen Oberrabbinats an Papst Franziskus
  3. Israelischer Botschafter in Polen äußert sich sehr wertschätzend über Papst Johannes Paul II.
  4. Schönborn: Christen dürfen nie das den Juden angetane Leid vergessen
  5. 'Wir sagen euch Deutschen: Seid gesegnet! Kommt zum Leben'
  6. „Heute habe ich erlebt, was es bedeutet, Jude zu sein im Jahr 2019“
  7. Papst besorgt über ‘barbarische’ Zunahme von Angriffen auf Juden
  8. Das europäische Abendland steht auf jüdisch-christlichem Boden
  9. "Tag des Judentums": Papst betont Nähe der Christen zu Juden
  10. Muslimischer Antisemitismus ist der gefährlichste







Top-15

meist-gelesen

  1. Franziskus, (kein) santo subito und keine Handkommunion für Journalisten
  2. Kardinal Müller: „Es gibt legitim über 20 verschiedene Riten derselben katholischen Messe“
  3. ‚Tiefe Resonanz‘ mit Prinzipien der Freimaurerei – Großmeister lobt Wirken von Papst Franziskus
  4. „Kardinäle werden Papst mit ‚traditionellerer Sicht‘ der katholischen Lehre wählen“
  5. Nicht genug Platz für die Kardinäle in Santa Marta
  6. Kardinal Müller warnt vor Spaltungsgefahr der Kirche, falls kein rechtgläubiger Papst gewählt wird
  7. Initiative "Neuer Anfang" protestiert gegen Handreichung von DBK/ZDK "für die Praxis der Segnung"
  8. Kardinal Müller hofft, dass der zukünftige Papst den Islam-Dialog überdenkt
  9. Kardinal Versaldi: Franziskus nicht wiederholen
  10. Der Volkspapst – Was bleibt vom Franziskus-Pontifikat?
  11. Selenskyj: Gespräch mit Trump im Petersdom vielleicht historisch
  12. Kardinal Erdö ist bereits in Rom - "Franziskus war Papst der Völker"
  13. Papst Franziskus wurde nun in Santa Maria Maggiore beigesetzt
  14. „Innerster Grund des Petrus-Dienstes ist die Vereinigung aller Bischöfe und Gläubigen im Bekenntnis“
  15. Papst-Beerdigung findet im kleinen Kreis statt

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz