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Bischof Küng: Interreligiöser Dialog braucht Respekt und Klarheit

3. August 2016 in Österreich, 6 Lesermeinungen
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St. Pöltner Bischof bei Europa-Tagung des "Dritten Ordens vom Heiligen Franziskus": Nur wer im eigenen Glauben verwurzelt ist, kann fruchtbaren Dialog mit Andersgläubigen führen


St.Pölten (kath.net/KAP) Der Dialog zwischen Christen und Vertretern anderer Religionen muss im gegenseitigen Respekt, aber auch mit Klarheit geführt werden. Und nur wer im eigenen Glauben fest verwurzelt ist, könne auch einen fruchtbaren Dialog mit Andersgläubigen führen, betonte der St. Pöltner Bischof Klaus Küng in einer Aussendung der Diözese St. Pölten am Dienstag. Er äußerte sich im Rahmen einer Begegnung mit den Teilnehmern eines einwöchigen Treffens von europäischen Mitgliedern des "Dritten Ordens vom Heiligen Franziskus" (OFS - Ordo Franciscanus Saecularis) in St. Pölten. Das Treffen stand unter dem Motto: "Mit Franziskus und Klara an einem friedlichen Europa arbeiten."

Bischof Küng nahm vor allem auf den Islam Bezug: "Wer den Islam kennt weiß, dass Muslime es schätzen, wenn Christen ihre eigene Meinung mit Respekt, aber klar und deutlich kundtun." Er wies dabei auch auf deutliche Glaubensunterschiede zwischen Islam und Christentum hin; etwa hinsichtlich der Menschwerdung Christi.


Küng ging in seinen Ausführungen auf die weltweite Christenverfolgung und die Migrationsbewegungen ein, große Sorge mache ihm zudem auch der Relativismus. Viele würden so leben, als ob es Gott nicht gäbe. Damit stelle Gott auch Anfragen an die Christen, so der Bischof: "Erkennen wir noch unseren eigenen Glaubensschatz? Begegnen wir den anderen mit Liebe? Lassen wir uns mit Respekt auf das Gespräch mit anderen ein?"

Er sehe angesichts der komplexen Probleme die Gefahr, "dass Menschen ohnmächtig werden", so der Bischof. Daher sei es wichtig, gottverbunden und im Christus-Vertrauen zu leben. Küng: "Wir sollen uns klar sein, dass wir selber starke Wurzeln haben. Und wir haben mit Christus Quellen, aus der die Liebe hervorgehe."

"Franziskanisches Leben heißt Flüchtlingshilfe"

Bei der Tagung des weltlichen Zweiges des Franziskaner-Ordens wurde das Vorbild des heiligen Franz von Assisi und der heiligen Klara zur Versöhnung und zum Frieden in Europa beleuchtet. Diakon Werner-Karl Friedrich von der Österreich-Leitung des "Dritten Ordens vom Heiligen Franziskus" erklärte zur Flüchtlingsthematik: "Franziskanisch zu leben heißt, ihnen zu helfen und die Voraussetzungen zu schaffen für ein würdiges Leben." Migranten hätten oft sehr kleine Wohnungen und würden vielfach nur in bestimmten Wohngegenden untergebracht, was zu Problemen führen könne.

Die Zukunft bestehe "nicht darin, neue Grenzen und Mauern zu schaffen, die das Konsumdenken und das ausbeuterische Wirtschaft weiter fördern, sondern kreativ Glück und Lebenssinn zu finden in unserem Glauben an Gott, der uns Freude, Frieden und Versöhnung schenkt", fasste Friedrich die franziskanische Vision zusammen.

Copyright 2016 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich


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Lesermeinungen

 frajo 5. August 2016 

Lieber Jean_Meslier,

der Verlauf eines Gespräches hängt i.A. nicht nur ab von einem der Gesprächspartner sondern von beiden. Ihre Antworten haben großen Einfluß auf den Verlauf des Gesprächs. Daß gewisse weitere Fragen nicht gestellt werden könnte u.U auch an Ihnen liegen.

Eine nahe Bekannte von mir war auch schon aus der Kirche ausgetreten und ist dann wieder zurückgekehrt in einer ganz bewußten Entscheidung für Gott. Sie war allerdings nicht agnostisch, sondern sie war sich der Existenz Gottes, wie sie zu mir sagte, immer bewußt; sie wußte nur nichts Genaueres über ihn. Sie selber ist eine ziemlich konsequente Frau. Dann hat sie sich eingelassen darauf, was die Kirche lehrt, und heute ist sie ein "ansteckendes Bündel von Glück", weil sie die kostbare Perle aus dem Evangelium gefunden hat. Ihren Mann hat sie schon mehr als nur "angesteckt" und sie freut sich schon mehr über seinen Fortschritt im Glauben als über ihren eigenen.

Vielleicht müssen auch Sie nur diese bewußte Entscheidung treffen. rlg


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 Schneerose 5. August 2016 
 

Respekt und Klarheit

Ja, daran fehlt es meiner Erfahrung nach am meisten. Ich beobachte auch vermehrt Ignoranz: Viele meiner christl. Mitbürger interessieren die Flüchtlinge überhaupt nicht. "Ach, da sind Flüchtlinge untergebracht?" - knappe 2 km entfernt, seit Monaten!
In diesem Forum vermisse ich die Unterscheidung: Lehre Islam - der Mensch als Flüchtling, seine Situation.
In meiner Deutschgruppe sind viele, die nicht dem Islam angehören. Einige sitzen sonntags hinten in den Kirchenbänken. :)


1
 
 Jean_Meslier 4. August 2016 
 

Jenseits des Echoraums

Ich will hier einmal etwas einwerfen was meine, rein subjektive Erfahrung betrifft.
Ich bin Agnostiker und aus der katholischen Kirche ausgetreten.

Meine Dialogerfahrung mit Christen: Bestenfalls interessieren sie sich noch, warum ich ausgetreten bin. Zweitbestens fragt man mich, was mich denn an der RKK gestört hat. Und ansonsten irgendwelche Debatten darüber, ob es Gott gibt.

Was genau ich eigentlich denke, woher ich meinen Kompass im Leben nehme, etc. etc. ... danach wurde ich von Christen noch nie gefragt.
Sonst würde man verstehen, dass die Frage, was mich an der RKK stört albern ist. Ich bin nicht primär ausgetreten wegen der Lehren der RKK.

Ich denke, dass mein Empfinden, mein Irritiert-Sein, noch exponentiell gesteigert gesteigert empfunden werden von Menschen mit einem anderen Gottglauben und einem anderen kulturellen Hintergrund.


1
 
  3. August 2016 
 

Dialog mit dem Islam und der Heilige Franz von Assisi

Als der Heilige Franziskus beim ägyptischen Sultan war, wäre er bereit gewesen zum Beweis der Wahrheit des christlichen Glaubens die im Mittelalter übliche Feuertaufe durchzuführen. Dies lehnte der Sultan ab.
Die Aufforderung dagegen, mit muslimischen Gelehrten über Glaubensfragen zu dialogisieren lehnte der Heilige mit der Begründung ab, dies sei zwecklos.
Der christliche Glaube sei nun einmal mit der Vernunft nicht erfaßbar und eine gemeinsame Gesprächsbasis fehle.

Für Muslime ist es undenkbar dass der allmächtige Gott die Macht hat Mensch zu werden.
Ein Christ der die Menschwerdung Gottes bezeugt ist sofort unten durch- `Dialog` beendet.


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 hortensius 3. August 2016 
 

Hier fehlt es sehr!

Richtig, nur wer im eigenen Glauben verwurzelt ist, kann einen fruchtbaren Dialog mit Andersgläubigen führen. Aber bei den meisten Christen, die "Dialoge" führen habe ich den Eindruck, dass sie den eigenen Glauben nicht kennen oder nicht darlegen wollen. Der Mut fehlt!


8
 
 resistance 3. August 2016 
 

Erst forderten die Schwulen Respekt dann Akzeptanz d.h. eine "Weihrauchspende" ihrem Lebenswandel.
Die Muslime fordern Akzeptanz im Sinne von Unterwerfung. Da gibt es keinen Dialog auf Augenhöhe. Nur „Respekt“ einbringen wäre eine Beleidigung des Islam!
So wie sich das Christentum in Europa ausgerichtet hat, wird es zu einer kleinen, unterdrückten (besser: gemarterten) Minderheit. Wir haben Hirten, die ihre Herde in eine wölfische Steppe treiben. Ich will nicht glauben, dass dies der Wille Christi ist.


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