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| «Vatileaks»: Geistlicher fühlte sich von Journalisten bedroht16. März 2016 in Weltkirche, 3 Lesermeinungen Angeklagter Priester macht vor Gericht auch Aussagen über eine Liebesnacht mit der mitangeklagten italienischen PR-Beraterin Francesca Chaouqui. Vatikanstadt (kath.net/KNA) Im vatikanischen Prozess um die illegale Weitergabe vertraulicher Dokumente an zwei Journalisten hat der angeklagte Geistliche Lucio Angel Vallejo Balda nach seinem Geständnis am Dienstag die Beweggründe für den Geheimnisverrat geschildert. Er habe sich von den italienischen Journalisten Emiliano Fittipaldi und Gianluigi Nuzzi «bedroht gefühlt», sagte er vor dem vatikanischen Gericht. «Direkte und konkrete Drohungen» von deren Seite habe es allerdings nicht gegeben. In einem «Angstzustand» habe er jedoch einige Äußerungen so gedeutet, als wüssten beide etwas über seine Person, das ihn erpressbar mache, antwortete er auf Fragen der Anwälte der beiden ebenfalls angeklagten Journalisten. Direkt bedroht wurde Vallejo Balda nach seiner Darstellung hingegen von der mitangeklagten italienischen PR-Fachfrau Francesca Chaouqui. Die Hochschwangere kündigte in der rund siebenstündigen Sitzung an, dass sie eine Aussetzung des Prozesses beantragen werde. Sie müsse sich am Donnerstag einer Operation unterziehen, um eine Frühgeburt zu verhindern. Im Laufe der Sitzung verließ die offensichtlich geschwächte Angeklagte vorübergehend den Gerichtssaal. Am Montag hatte der spanische Priester gestanden, Fittipaldi und Nuzzi 87 Passwörter für den Zugang zu vertraulichen Unterlagen einer päpstlichen Untersuchungskommission zu wirtschaftlichen Missständen (COSEA) im Vatikan zugespielt zu haben. Zugleich hatte er von einer Liebesnacht in Florenz mit der mitangeklagten italienischen PR-Beraterin Francesca Chaouqui berichtet. Der sogenannte Vatileaks-2-Prozess war am Samstag nach dreimonatiger Unterbrechung wiederaufgenommen worden. Die nächste Sitzung ist für Freitag vorgesehen. Vallejo Balda war Sekretär und damit zweiter Mann der COSEA-Kommission, Chaouqi war ebenfalls Mitglied des Gremiums. Fittipaldi und Nuzzi veröffentlichten Anfang November Enthüllungsbücher über Missmanagement und angebliche Geldverschwendung im Vatikan, die sich auf vertrauliche Unterlagen dieser Kommission stützten. Vallejo Balda, der hauptberuflich Sekretär der Präfektur für die wirtschaftlichen Angelegenheiten des Heiligen Stuhls war, wurde Anfang November von der vatikanischen Gendarmerie festgenommen. Nach mehrwöchiger Haft im Vatikan steht er dort seit Weihnachten unter Hausarrest. Ihm droht eine mehrjährige Haftstrafe. Die beiden Journalisten müssen als italienische Staatsangehörige kein vatikanisches Strafurteil fürchten. In diesem Kurzvideo werden die beiden Hauptangeklagten in Fotos/Filmsequenzen vorgestellt (Rome Reports) (C) 2016 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! Lesermeinungen
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