Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Italienischer Erzbischof rügt Gläubige für Mundkommunion
  2. ‚Tiefe Resonanz‘ mit Prinzipien der Freimaurerei – Großmeister lobt Wirken von Papst Franziskus
  3. Schönborn: Neuer Papst wird "heiliger und weiser Mann
  4. Evangelischer Kirchentag - weisse Kinder bei einer Veranstaltung unerwünscht
  5. „Wie retten wir die Welt?“
  6. Irischer Priester vergibt Mann, der ihn erstechen wollte
  7. Skandal in München
  8. US-Kardinal Dolan: Trumps Papstbild hinterlässt schlechten Eindruck
  9. Franziskus, (kein) santo subito und keine Handkommunion für Journalisten
  10. Kard. Gerhard Müller: „Wir können keinen der 266 Päpste nachahmen. Das einzige Vorbild ist Petrus“
  11. Ist die Kirche Sklavin des ‚woken‘ Mainstreams?
  12. Kardinäle beklagen Spannungen in der Kirche
  13. Bereits am 8. Mai könnte ein neuer Papst gewählt werden!
  14. Abt Jean Pateau OSB: „Auf die Einheit hinzuarbeiten bedeutet nicht, auf Uniformität hinzuarbeiten“
  15. "Gebet ist die wahre Kraft, die in der Kirche die Einheit aller fördert"

Eleonore Schönborn: 'Niemand geht freiwillig weg'

8. Jänner 2016 in Chronik, 14 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


95-jährige Mutter von Kardinal Schönborn berichtet in Porträt des Dokumentarfilmers Robert Schneider von ihrer eigenen Flucht im Jahr 1945


Wien (kath.net/KAP) Eine Lanze für die in Österreich ankommenden Flüchtlinge hat die 95-jährige Eleonore Schönborn, die Mutter des Wiener Kardinals Christoph Schönborn (Foto), gebrochen. "Das will ich allen Leuten sagen, die immer über die Flüchtlinge schimpfen: Man geht nicht weg von zu Hause, wenn man nicht muss, solange man ein Dach über dem Kopf hat", betonte Schönborn in einem am Dreikönigstag im ORF-Fernsehen ausgestrahlten Porträt.

Eleonore Schönborn musste 1945 als Mutter von zwei kleinen Kindern, unter ihnen der erst neun Monate alte Sohn Christoph, in Folge der Benes-Dekrete binnen einer Stunde ihre Heimat in Skalken (Skalsko) nahe der tschechischen Stadt Litomerice (Leitmeritz) verlassen. Ihre Flucht führte sie über viele Umwege schließlich nach Schruns in Vorarlberg, wo die Familie fünf Jahre nach der Vertreibung eine neue Heimat fand.


In dem vom Schriftsteller und Dokumentarfilmer Robert Schneider ("Schlafes Bruder") gestalteten knapp 25-minütigen TV-Porträt unter dem Titel "Heimfinden" erzählte die 1920 geborene Eleonore Schönborn von ihrer Jugend als Tochter einer Adelsfamilie in Böhmen, in der die Nachklänge der Monarchie noch lebendig waren. Die Welt schien vorgezeichnet, bis der Krieg kam. "Mit einem Schlag war alles zu Ende", erinnerte sie sich in dem Film.

Mit ihren beiden Söhnen - zwei weitere Geschwister von Christoph Schönborn kamen erst später auf die Welt - flüchtete Eleonore Schönborn nach der Vertreibung aus der Tschechoslowakei zu Verwandten nach Breiteneich bei Horn in Niederösterreich. Nach dem Winter 1945/46 wanderte die Familie weiter nach Graz zur ältesten Schwester Eleonores, wo sie auch ihren Mann, den Maler Hugo-Damian Schönborn (1916-1979), der als Soldat 1944 zur englischen Armee übergelaufen war, wieder traf. Später erhielt Schönborn Arbeit in Vorarlberg. So wurde Schruns im Montafon ab 1950 für die Familie zur neuen Heimat.

"Ich habe immer das Bedürfnis gehabt, irgendwohin zu gehören", erinnerte sich die 95-jährige Mutter des Kardinals und verbarg auch nicht die Schwierigkeiten in den Anfangsjahren in ihrer neuen Heimat. "Ich habe 25 Jahre gebraucht, bevor ich wirklichen Kontakt mit den Einheimischen bekommen habe." Als berufstätige Mutter von vier Kindern war Schönborn viele Jahre lang als Werbeleiterin und Pressesprecherin tätig. Im Montafon hat sie sich auch aktiv für Flüchtlinge sowie im kulturellen und kirchlichen Bereich eingesetzt.

In nachdenklichen Worten berichtete Eleonore Schönborn in der TV-Doku auch von der Scheidung von Hugo-Damian Schönborn. "Die Kinder empfinden es auch heute immer noch als Schmerz", schilderte sie. Sie selbst habe aber "nicht mehr gesehen, wie es weitergehen soll".

Das Film-Porträt "Heimfinden - Eleonore Schönborn" ist noch bis 13. Jänner in der ORF-TVthekabrufbar.

Copyright 2015 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten
Foto Kardinal Schönborn © Erzdiözese Wien


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Flüchtlinge

  1. Christlicher Konvertit Chia Rabiei darf in Deutschland bleiben
  2. Abschiebung: Erzbischof Lackner mahnt zu Menschlichkeit und Dialog
  3. Hat Kardinal Marx für EKD-Flüchtlingsschiff einen "namhaften Betrag" zur Verfügung gestellt?
  4. Zahl der Migranten übers Mittelmeer erheblich gestiegen
  5. Papst mahnt "Gewissenserforschung" im Umgang mit Flüchtlingen an
  6. "Fehler von 2015 dürfen nicht wiederholt werden"
  7. Wegen Kritik an Flüchtlingspolitik wurden Krippenfiguren gestohlen
  8. So retten, „dass Rettung nicht automatisch Einwanderung bedeutet“
  9. Theologe: "Die Kirche kann barmherzig sein, der Staat darf das nicht"
  10. "Wir wollen unschuldig sein"







Top-15

meist-gelesen

  1. Große Baltikum-Reise mit kath.net - Mit Erzbischof Gänswein!
  2. Franziskus, (kein) santo subito und keine Handkommunion für Journalisten
  3. Evangelischer Kirchentag - weisse Kinder bei einer Veranstaltung unerwünscht
  4. ‚Tiefe Resonanz‘ mit Prinzipien der Freimaurerei – Großmeister lobt Wirken von Papst Franziskus
  5. Italienischer Erzbischof rügt Gläubige für Mundkommunion
  6. Kardinal Versaldi: Franziskus nicht wiederholen
  7. Kard. Gerhard Müller: „Wir können keinen der 266 Päpste nachahmen. Das einzige Vorbild ist Petrus“
  8. Kardinal Müller: „Es ist uns nicht gestattet, das Papsttum zu verweltlichen“
  9. Bereits am 8. Mai könnte ein neuer Papst gewählt werden!
  10. Kardinal Parolin leitet die Papstwahl
  11. Schönborn: Neuer Papst wird "heiliger und weiser Mann
  12. Skandal in München
  13. US-Kardinal Dolan: Trumps Papstbild hinterlässt schlechten Eindruck
  14. Kardinäle beklagen Spannungen in der Kirche
  15. George Weigel: Konklave ist Richtungsentscheidung

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz