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| ![]() Es muss dem BDKJ deutlich widersprochen werden24. April 2015 in Kommentar, 12 Lesermeinungen Die Sünde als solche sollte aber eben auch so bezeichnet werden dürfen. Es braucht begriffliche Klarheit, um die Wahrheit aussagen zu können. Ein kath.net-Kommentar von Peter Winnemöller Bonn (kath.net) Dies führte unter anderem dazu, dass dieser Fragebogen nur von wenigen bearbeitet und zum Teil nicht alle Fragen beantwortet wurden. Das von der DBK veröffentlichte Dokument dürfte also im Wesentlichen auf Statements von Verbänden und offiziellen kirchlichen Dienststellen basieren. Ferner wurden laut Angaben der DBK das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK), die Deutsche Ordensobernkonferenz (DOK) und der Katholisch-Theologische Fakultätentag um Stellungnahme gebeten. Man kann also sagen, dass die Antworten ein Werk von professionellen Katholiken sind und gerade nicht die Stimme des Volkes wiedergeben. Damit kann das Ziel des Papstes, wirklich das Volk zu befragen, leider nur als gescheitert angesehen werden. Wer so kompliziert fragt, braucht sich nicht wundern, wenn auch die Antworten kompliziert ausfallen. Die pastorale Sprache in Deutschland ist dazu noch sehr soziologisch eingefärbt und kommt etwas schwammig daher. Begrifflichkeiten sind unscharf, was zur Folge hat, dass sich jeder darin wiederfinden kann. Der Fokus liegt natürlich erneut sehr stark auf der Frage nach der Ehe. Nach katholischer Lehre ist die Ehe ein Sakrament und eine gültig, sakramental geschlossene Ehe ist unauflöslich. Die Sexualität eines Menschen hat, ebenfalls nach katholischer Lehre, ihren geordneten Platz in der Ehe. Es ist eine Binsenweisheit, dass sich dafür heute kaum noch jemand interessiert. Partnerschaften ohne Trauschein, Scheidung, Zweit- und Dritt-Ehe nach Scheidung sowie jegliche andere Form von Lebenspartnerschaft in unterschiedlichsten Variationen haben gesellschaftlich inzwischen volle Akzeptanz errungen. So muss es nicht verwundern, wenn auch getaufte Katholiken, die ja in der Gesellschaft unserer Zeit leben, diese Akzeptanz teilen. Wie das ohne Widerspruch neutral in einem kirchlichen Dokument auftauchen kann, ohne dass eine Bewertung im Hinblick auf den eklatanten Widerspruch zur Lehre hingewiesen wird oder dieser kritisch beleuchtet wird, ist eine Frage für sich. Dennoch sollte klar sein, dass sich die Kirche weder von ihrer Ehelehre noch von ihrer Sexualmoral verabschieden kann. Es ist unbestritten, dass diese Tatsache für die Kirche eine enorme pastorale Herausforderung darstellt. Die Kirche hat das Alternativmodell zur gesellschaftlich breit akzeptierten Unverbindlichkeit in Fragen des menschlichen Zusammenlebens. Im Grunde wäre dies ein Pfund, mit dem es zu wuchern gilt. Nicht trotz des gesellschaftlichen Unverständnisses, sondern gerade wegen des so anderen Weges, sein Leben zu gehen. Man vermisst die positive Darstellung in klaren Worten. Stattdessen wird Klarheit nur bei einer Minderheit der Katholiken vermutet. Nur einer kleinen Minderheit ist hier das Ziehen und das möglichst kompromisslose Einhalten von Grenzen ein besonders deutlich vorgebrachtes Anliegen, weil sie den Verlust der Klarheit in der Lehre fürchten. (DBK S.9) Keine Frage, der Weg, den die Kirche für Ehe und Familie vorsieht, ist nicht immer leicht. Und auch Menschen, die diesen Weg gehen, kennen das Scheitern und die Unüberwindlichkeit allzu menschlicher Hindernisse. Trennung, Scheidung sowie jede Form zwischenmenschlichen Versagens sind allgegenwärtig. Wo liegt der Unterschied? Das Kriterium der Unterscheidung ist es eben nicht eine Barmherzigkeit um jeden Preis anzubieten. Denn eine solche Form der Barmherzigkeit ist immer eine Barmherzigkeit auf Kosten eines anderen. Am Ende dann eben eine enorme Herzenshärte. Echte Barmherzigkeit setzt auf Umkehr und Bereitschaft zur Veränderung. Das ist der Weg des jüngeren Sohnes aus dem berühmten Gleichnis, der aus seinem Elend erst lernt, wie der rechte Weg aussieht. Der Vater lohnt es ihm. Aber erst nachdem der Sohn umgekehrt ist. Er rennt ihm nicht ins Elend hinterher, das muss er erst allein durchleben und aus eigener Kraft den Heimweg antreten. Dann allerdings erwartet ihn die Überraschung. Akzeptanz um jeden Preis und für jede erdenkliche Variante kann es nicht geben, weil das aus der Wahrheit heraus fiele. So muss dem BDKJ deutlich widersprochen werden, wenn er in seiner Stellungnahme eben diese Akzeptanz fordert: Anstelle unverrückbarer Konzepte und festgelegter Vorstellungen von Liebe und Sexualität wünschen wir uns eine Anerkennung des Entwicklungs- und Veränderungspotentials menschlicher Sexualität und menschlicher Partnerschaften. Wir fordern eine offene Akzeptanz der positiven Kraft der Sexualität, die in allen Ausformungen verdient, wahrgenommen und wertgeschätzt zu werden, [...] (BDKJ S1f.) Denkt man diesen Satz zu Ende, so muss man über eine wertschätzende theologische Aufarbeitung des One-night-stand nachdenken. Es bleibt offen, ob der BDKJ dies unter verantwortliche oder schädigende Formen von Sexualität und Beziehung einordnen würde. Die Deutung der Stellungnahme des BDKJ ist da sehr offen. Ferner steht auch die Haltung zur Homosexualität in einem krassen Kontrast zum Katechismus relativiert die Antwort der DBK (vgl. DBK S. 16) noch einmal erheblich. Der Verweis auf moderne naturwissenschaftliche und humanwissenschaftliche Erkenntnisse hat gerade die Halbwertzeit, die diese selber haben. Man vermisst in Stellungnahmen und Diskussionen die klare Trennung zwischen dem Menschen, demgegenüber als geschaffenes Ebenbild Gottes immer das Doppelgebot der Liebe gilt und der Handlung als solcher, die zwingend der sittlichen Bewertung und nötigenfalls Verurteilung durch die Kirche unterworfen ist. Wo immer Wertschätzung geht, ist es also unbedingt erforderlich den Sünder zu lieben, die Sünde aber zu hassen. Die Sünde als solche sollte aber eben auch so bezeichnet werden dürfen. Es braucht begriffliche Klarheit, um die Wahrheit aussagen zu können. Eine Geschwindigkeitsüberschreitung ist in jedem Falle eine Ordnungswidrigkeit und als solche zu ahnden, ob es sich dabei um Sünde handelt, ist im Einzelfall zu klären. Und dennoch darf man einen Autofahrer ungestraft Temposünder nennen, wenn er mit zu hoher Geschwindigkeit erwischt wird. Wer aber gegen das sechste Gebot gleich in welcher Weise - verstößt, soll wertgeschätzt werden. So weit es den Menschen anbetrifft zu Recht. So weit es die Sünde anbetrifft, so wird doch sehr versucht, diese durch Anerkennung von Entwicklungs- und Veränderungspotential wegzudiskutieren. Das geht zu weit. Es bleibt festzustellen, dass gerade diejenigen, die begriffliche Klarheit und (moral-)theologische Redlichkeit anstreben, in der Diskussion eher als Exoten dargestellt werden. Das ist nicht akzeptabel. Wer Papst Franziskus bei seinen Katechesen über die Themen Mann/Frau und Familie zuhört, wird leicht feststellen, dass auch beim Heiligen Vater mit Relativismus nicht zu punkten ist. Quellen: BDKJ = Über richtig und falsch hinaus: für eine Beziehungs- und Sexualethik von heute. Stellungnahme des BDKJ- Bundesvorstandes zu den Lineamenta der XIV. Ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode 2015. http://www.bdkj.de/fileadmin/redakteur/bilder/referat_kirche-jugend/150310_BfSyn_Stellungnahme_digital.pdf
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