Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Klerikalismus im Bistum Passau
  2. Evangelische bayerische Landeskirche traut Homosexuelle
  3. ‚Die Hölle gibt es wirklich – und viele sind auf dem Weg dorthin‘
  4. Der verkleidete Menschenfreund
  5. Vatikan geht gegen Missbrauch bei "bestellten Messen" vor
  6. Von der Unfähigkeit, ruhig in einem Raum zu bleiben
  7. Buddhist riet Indonesierin, die „Drei Ave Maria-Novene“ zu beten – Sie wird an Ostern getauft!
  8. „Times“: Bei den Katholiken Großbritanniens läuft eine „stille Erweckung“
  9. Kritik an Richter: streng gegen Regierungskritiker, milde gegen sexuell übergriffige Asylwerber
  10. EINMALIGE CHANCE! Große Baltikum-Reise mit kath.net - Mit Erzbischof Gänswein!
  11. Wer viel wallfahrtet...
  12. Wörthersee: Kirche plant Strandbad bei Maria Wörth - Investitionsvolumen rund 70 Millionen Euro
  13. „Auch ich verurteile dich nicht. Geh und sündige von jetzt an nicht mehr“
  14. Architekt Gaudi kommt der Seligsprechung näher
  15. „Viel schöner als alles andere, was ich davor erlebt habe!“

Bundestag will Massaker an Armeniern nun doch Völkermord nennen

20. April 2015 in Deutschland, 6 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Gleichzeitig verteidigte Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) allerdings die Zurückhaltung der Bundesregierung.


Bonn (kath.net/KNA) Die Union will die Massenmorde an Armeniern vor hundert Jahren nun doch als Völkermord bezeichnen. Dagegen verteidigte Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) weiterhin die Zurückhaltung der Bundesregierung. Es müsse über den Tag des Gedenkens hinausgedacht werden. Zugleich ging der Außenminister einen Schritt auf die Verfechter des Begriffs «Völkermord» zu. Der SPD-Europaabgeordnete Arne Lietz forderte ein gemeinsames europäisches Gedenken.

Steinmeier sagte der «Süddeutschen Zeitung», er habe Verständnis für das Drängen auf den Begriff Völkermord. «Man kann das, was damals geschehen ist, in dem Begriff des Völkermordes zusammenfassen wollen», sagte er. Er könne die Gründe dafür und die Gefühle dazu gut verstehen. Zugleich erklärte Außenminister allerdings, er sei in Sorge, dass eine immer aufgeladenere Debatte den Beginn eines ernsthaften Dialogs zwischen Türken und Armeniern «erschweren oder gar unmöglich machen» könnte.


In der ARD verteidigte Steinmeier am Sonntagabend allerdings die bisherige Zurückhaltung der Bundesregierung. Dies sehe er nicht als falsche Rücksicht an. Es müsse über den Tag des Gedenkens hinausgedacht werden. «Und was wir wollen, ist, die Türkei und Armenien in ein Gespräch zur Aufarbeitung des Geschehens von damals miteinander zu bringen», fügte er hinzu.

Laut «Saarbrücker Zeitung» (Montag) will der Bundestag bei der Gedenkstunde am Freitag die Massaker an den Armeniern nun doch als «Völkermord» bezeichnen. An einer entsprechenden Formulierung werde derzeit in der Koalition gearbeitet, sagte der für Außenpolitik zuständige stellvertretende Unions-Fraktionsvorsitzende Franz Josef Jung (CDU).

Bisher hatte die Koalition den Begriff im Resolutionsentwurf auf Druck der Bundesregierung nur in der Begründung verwendet, nun soll er Jung zufolge in den Haupttext rücken. Jung wies mögliche Proteste der türkischen Regierung zurück: Geschichtliche Aufarbeitung sei ein Beitrag zur Versöhnung. «Wir wollen, dass die Blockade der letzten Jahre überwunden wird und es zwischen Armeniern und der Türkei wieder zu einem Versöhnungsprozess kommt.» Jung rechnet damit, dass auch Bundespräsident Joachim Gauck am Donnerstag bei seiner Rede das Wort «Völkermord» verwenden wird.

Lietz schrieb am Montag in der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung», die geglückte Aussöhnung der europäischen Staaten könne ein Beispiel für die Normalisierung der türkisch-armenischen Beziehungen sein. Der hohe Anteil armenisch- und türkischstämmiger Bürger in vielen EU-Mitgliedsstaaten verpflichte die Union, sich in diese Angelegenheit einzumischen.

Der Verfolgung zwischen 1915 und 1918 im Osmanischen Reich fielen bis zu 1,5 Millionen Armenier zum Opfer. Am Freitag steht anlässlich des 100. Jahrestages eine Bundestagsdebatte zum Gedenken an die Gräueltaten auf der Tagesordnung. Am Abend zuvor wollen die Kirchen in einem ökumenischen Gottesdienst im Berliner Dom an die Ereignisse erinnern. Im Anschluss daran soll Bundespräsident Joachim Gauck reden.

Arte Doku (2011): Aghet - Der Völkermord an den Armeniern - Doku komplett


(C) 2015 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Deutschland

  1. Mit allen Mitteln gegen das Recht auf Leben
  2. ALfA: Ohne Recht auf Leben gibt es überhaupt keine Rechte
  3. Deutsche Kirchenstatistik 2023: 20 Mill. 'Katholiken', aber nur 1,26 Mill. besuchen die Hl. Messe
  4. 131 Kirchenschließungen in Deutschland in 5 Jahren
  5. Neokolonialistische Außenpolitik auf marxistischem Boden
  6. Wohin steuert die katholische Kirche in Deutschland
  7. Das bundesdeutsche Bermuda-Dreieck der Großideologen
  8. Kirche muss reich an Glauben sein, nicht reich an Geld
  9. „Ohne Priester keine Kirche Jesu Christi“
  10. FDP-Tänzer wollen mit Urheberrecht Lebensschützern den Mund verbieten






Top-15

meist-gelesen

  1. EINMALIGE CHANCE! Große Baltikum-Reise mit kath.net - Mit Erzbischof Gänswein!
  2. Eine große BITTE an Ihre Großzügigkeit! - FASTENSPENDE für kath.net!
  3. Klerikalismus im Bistum Passau
  4. Vandalismus in deutschen Kirchen: Beobachtungsstelle OIDAC alarmiert
  5. Der verkleidete Menschenfreund
  6. „Times“: Bei den Katholiken Großbritanniens läuft eine „stille Erweckung“
  7. ‚Die Hölle gibt es wirklich – und viele sind auf dem Weg dorthin‘
  8. Buddhist riet Indonesierin, die „Drei Ave Maria-Novene“ zu beten – Sie wird an Ostern getauft!
  9. Vatikan geht gegen Missbrauch bei "bestellten Messen" vor
  10. Evangelische bayerische Landeskirche traut Homosexuelle
  11. Wörthersee: Kirche plant Strandbad bei Maria Wörth - Investitionsvolumen rund 70 Millionen Euro
  12. „Viel schöner als alles andere, was ich davor erlebt habe!“
  13. Von der Unfähigkeit, ruhig in einem Raum zu bleiben
  14. Frankreich: Bischof von Versailles führt dritten Termin für Aufnahme ins Katechumenat ein
  15. Kritik an Richter: streng gegen Regierungskritiker, milde gegen sexuell übergriffige Asylwerber

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz