Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Italienischer Erzbischof rügt Gläubige für Mundkommunion
  2. Nicht genug Platz für die Kardinäle in Santa Marta
  3. ‚Tiefe Resonanz‘ mit Prinzipien der Freimaurerei – Großmeister lobt Wirken von Papst Franziskus
  4. „Innerster Grund des Petrus-Dienstes ist die Vereinigung aller Bischöfe und Gläubigen im Bekenntnis“
  5. Evangelischer Kirchentag - weisse Kinder bei einer Veranstaltung unerwünscht
  6. Kardinal Müller warnt vor Spaltungsgefahr der Kirche, falls kein rechtgläubiger Papst gewählt wird
  7. Linke Frauenorden wollen Ford zur Wiederaufnahme von pro-LGBT-Zielen zwingen
  8. Irischer Priester vergibt Mann, der ihn erstechen wollte
  9. „Wie retten wir die Welt?“
  10. Bereits am 8. Mai könnte ein neuer Papst gewählt werden!
  11. Kard. Gerhard Müller: „Wir können keinen der 266 Päpste nachahmen. Das einzige Vorbild ist Petrus“
  12. Kardinäle beklagen Spannungen in der Kirche
  13. "Gebet ist die wahre Kraft, die in der Kirche die Einheit aller fördert"
  14. Ist die Kirche Sklavin des ‚woken‘ Mainstreams?
  15. Franziskus, (kein) santo subito und keine Handkommunion für Journalisten

‚Trinke die Liebe des heiligen Johannes!’

27. Dezember 2013 in Chronik, 2 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Der heutige Gedenktag des Apostels und Evangelisten ist mit einem alten Brauch verbunden, der „Johannesminne“. Von Ulrich Nersinger


Rom (kath.net/un) In der vorchristlichen Antike kannten die Griechen und Römer ein besonderes Trankopfer (λοιβή, libatio) zu Ehren ihrer Götter. Ähnliches begegnet uns bei den Volksstämmen der Germanen. Das Mittelalter wandelte diesen uralten Brauch zu einem „bibere in nominibus Sanctorum – Trinken zu Ehren der Heiligen“ um.

Im oberbayerischen Benediktinerstift Ebersberg trank man am Fest des heiligen Sebastian Wein aus der Hirnschale des Märtyrers. Das Schottenstift in Wien besaß einen der Pfeile, mit denen der Blutzeuge für seine christliche Überzeugung getötet worden sein soll; durch dessen Schaft sogen die Gläubigen den „vinum Sancti Sebastiani – Wein des heiligen Sebastian“. „In der Lieb’ und in den Ehren Sankt Ulrichs“ genoss man in Schwaben die Ulrichsminne; ebenso labte sich das christliche Volk mit Wein zu Ehren von Stephanus, Gallus, Placidius, der Äbtissin Gertrude von Nivelles, des Norwegerkönigs Olav und Kaiser Heinrichs II.


Bis in die jüngere Zeit reichte man in der römischen Basilika San Nicola in Carcere am Gedächtnistag des großen Wundertäters und Volksheiligen Nikolaus Brot und Wein; die Pilger, die zur Heiligtumsfahrt nach Kornelimünster bei Aachen wallfahrten, erhielten Kornelibrot und –wein. Aber sowohl die Römer als auch die Rheinländer – in ihrer Mentalität sehr verwandt – dürften diese Form der Verehrung zu eifrig betrieben haben. In unseren Tagen muss sich der Gläubige an beiden Worten mit Brot alleine begnügen.

Das „Collegium Cultorum Martyrum“, dem vom Papst die Pflege des Märtyrerkultes in der Stadt Rom anvertraut ist, übt bis heute noch oft den Brauch, nach seinen Gottesdiensten eine Agape abzuhalten, bei der man der Blutzeugen Christi mit einem Schluck Wein gedenkt. Dieser Brauch des Kollegiums ist sogar für die Stationsgottesdienste der strengen Fastenzeit bezeugt.

Die bekannteste Weinsegnung vollzieht die Kirche am 27. Dezember, dem Fest des Apostels und Evangelisten Johannes. Den geweihten Wein erhält der Gläubige mit der Aufforderung: „Trinke die Liebe des heiligen Johannes!“ „Die Liebe des heiligen Johannes“ trank man früher aber nicht nur am Gedenktag des Heiligen, sondern auch zu vielen anderen Gelegenheiten. Gebräuchlich war die Johannesminne bei Braut- und Eheleuten – hier kam ihr die Bedeutung eines öffentlichen Versprechens von Liebe und Treue zu. Als Unterpfand einer glücklichen Heimkehr erhielten sie Reisende, Pilger und Soldaten; Sterbende und zu Tode Verurteilte empfingen sie als Wegzehrung für die letzte große Fahrt.

Auch Darstellungen, wie der Lieblingsjünger Johannes gemäß dem Zeugnis des Johannesevangeliums an der Brust Jesu ruht, werden als "Johannesminne" bezeichnet


Foto (c) kath.net/Heinrich-Maria Burkard


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Brauchtum

  1. „Himmelsthür“ ist Spitzenreiter in Norddeutschland
  2. St. Martin-Reiter nennt das Fest „christlich“ und fliegt deshalb raus
  3. Kärnten: Bergläufe und Wallfahrten zum "Dreinagelfreitag"
  4. Sternsingern wurde das Weihrauchfass gestohlen
  5. Die fünf schönsten Kinderlieder zu Sankt Martin
  6. Kirche und Jäger verteidigen Hubertusmesse
  7. Bayern: Mann meldete Polizei weiße Kreidezeichen an den Haustüren
  8. Warum die Weisen farbig sein dürfen
  9. Legenden vom Heiligen Nikolaus
  10. St. Martin, St. Martin, St. Martin







Top-15

meist-gelesen

  1. Franziskus, (kein) santo subito und keine Handkommunion für Journalisten
  2. Evangelischer Kirchentag - weisse Kinder bei einer Veranstaltung unerwünscht
  3. ‚Tiefe Resonanz‘ mit Prinzipien der Freimaurerei – Großmeister lobt Wirken von Papst Franziskus
  4. Nicht genug Platz für die Kardinäle in Santa Marta
  5. Kardinal Müller warnt vor Spaltungsgefahr der Kirche, falls kein rechtgläubiger Papst gewählt wird
  6. Kardinal Versaldi: Franziskus nicht wiederholen
  7. Italienischer Erzbischof rügt Gläubige für Mundkommunion
  8. Kard. Gerhard Müller: „Wir können keinen der 266 Päpste nachahmen. Das einzige Vorbild ist Petrus“
  9. Bereits am 8. Mai könnte ein neuer Papst gewählt werden!
  10. Kardinal Parolin leitet die Papstwahl
  11. „Innerster Grund des Petrus-Dienstes ist die Vereinigung aller Bischöfe und Gläubigen im Bekenntnis“
  12. George Weigel: Konklave ist Richtungsentscheidung
  13. Das Konklave beginnt am 7. Mai
  14. „Wie retten wir die Welt?“
  15. Ist die Kirche Sklavin des ‚woken‘ Mainstreams?

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz