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Schönborn: Wissenschaft braucht Raum fürs 'Staunen'

23. Juli 2012 in Österreich, 3 Lesermeinungen
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Wiener Erzbischof diskutierte mit Wissenschaftsminister Töchterle, Philosophin Gerl-Falkovitz und Theologen Weder zum Auftakt der Salzburger Festspiele über "Schöpfer und Geschöpf"


Salzburg (kath.net/KAP) Der Mensch muss wieder einen "Raum zurückgewinnen", der sich der alleinigen Rationalität entzieht, dafür aber "sinnvoll" ist, "weil vordergründig nutz- und zwecklos". Zu dieser Überzeugung kamen die Diskutanten zum Thema "Schöpfer und Geschöpf" im Rahmen der "Ouverture spirituell" bei der Eröffnung der Salzburger Festspiele am Samstag. Im Zentrum der Diskussion in der "SalzburgKulisse" mit Kardinal Christoph Schönborn, Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle, der deutschen Philosophin Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz und des Schweizer Theologen Hans Weder standen Grundfragen der europäischen Kultur und des Suchens nach Gott im Kontext einer naturwissenschaftlich geprägten Geisteswelt.

Dabei wies der Wiener Erzbischof nachdrücklich die Kritik zurück, wonach die Kirche in kritischer Distanz zur Naturwissenschaft stünde. Gleichzeitig warnte Schönborn vor einer "Vergötzung des Fortschritts" und einem Knappwerden der Sinnreserven. Das "Suchen" sei "dem Menschen eingewebt", sagte der Kardinal. "Gefährlich" sei aber das "alleinige Vertrauen auf die Wissenschaft" und "wenn eine Methode zur Mentalität wird". Demgegenüber hielt der Kardinal fest, dass "in allen Wissenschaften Raum für das Staunen bleiben muss."


Eine Sicht, die auch vom Wissenschaftsminister Töchterle bestärkt wurde, der zudem für einen klaren "Auftrag an die Bildung" plädierte, "dafür zu sorgen, dass Gott im Diskurs bleibt". Zuvor hatte der habilitierte Altphilologe über die bleibende Brisanz des Prometheus-Mythos als Vollender oder Zerstörer der Schöpfung referiert.

Zwischen "Natur" und "Schöpfung" differenzieren

Vor einem "verflachenden Umgang" mit den Begriffen "Natur", "Umwelt" und "Schöpfung" warnte die deutsche Philosophin Gerl-Falkovitz. "Natur" sei geistesgeschichtlich als ein helles und zugleich dunkles Phänomen verstanden worden, das der Mensch zu "vermessen, beeinflussen und zerstören versuche". Von daher sage "Natur" aber nichts über den tieferen Grund allen Verstehens aus. Demgegenüber gehe es bei dem aus dem christlich-jüdischen Denken stammenden Begriff von "Schöpfung" um ein Verständnis, das dem Naturbegriff vorgeordnet sei.

Dies zeige sich darin, dass "Schöpfung" aus aller zeitlichen Zuordnung heraustrete , weshalb das biblische Alte Testament konsequent von der Schöpfung "im Anfang" und nicht "am Anfang" spreche. Gerl-Falkovitz verwies auf den semitschen Wortstamm für "Schöpfung", der "aus dem Kopf entstanden" bedeute. "Schöpfung" entspringe demnach aus dem Willen und Wort des Schöpfers, hinter dem keine Notwendigkeit, sondern Freiheit und ein klares Ziel stehen. Aus diesem Grund sei Gott als "Urheber" und nicht als "Verursacher" zu bezeichnen. Gott habe den Menschen in diese Schöpfung hineingestellt und ihm sein eigenes Antlitz eingetragen, betonte die deutsche Philosophin, die an die Worte des Thomas von Aquin erinnerte: "Gott ist so frei, dass er nur Freie um sich duldet".

Der Schweizer Theologe, Hans Weder, ging in seinem Vortrag auf den "Raum der Lieder und Hymnen ein, in dem der Mensch zum Freund des Lebens und zur Dankbarkeit gegenüber Gott findet". Mit Blick auf das Verhältnis von Glaube und Naturwissenschaft erinnerte der frühere Rektor der Uni Zürich an ein Wort des Physikers Werner Heisenberg, wonach der erste Schluck aus dem Becher der Wissenschaft atheistisch mache, "am Grund aber wird man gläubig".

Das vom internationalen Filmproduzenten Jan Mojto moderierte Gespräch wurde vom Herbert Batliner Institut und der Leitung der Salzburger Festspiele im Rahmen der erstmals stattfindenden "Ouvertüre spirituelle" veranstaltet.

Copyright 2012 Katholische Presseagentur, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten.

Foto Kardinal Schönborn: (c) kath.net


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Lesermeinungen

 Tina 13 25. Juli 2012 

oft wird mehr diskutiert und weniger geglaubt

Der Mensch muss wieder einen \"Raum zurückgewinnen\"

Würde eher sagen: „Der Mensch muss vom hohen Ross runter“, wie kann „klein Menschlein“ es wagen sich auf die gleiche Stufe wie Gott zu stellen. Viele wollen Auge in Auge mit Gott stehen, sie wollen, den Herrn nicht mehr anbetend in Demutshaltung empfangen.

Die Zeit ist zu ernst um mittelmäßig zu sein.

Na dann wird’s so kommen, „plumpsele gmacht und unten iss er.“

Hjob 15,17 Verkünden will ich dir, hör mir zu! / Was ich geschaut, will ich erzählen,


1
 
 bernhard_k 23. Juli 2012 
 

Das bedeutet auch, dass ein atheistischer Forscher und ein religiöser Forscher unter sonst gleichen Bedingungen und bei sauberer methodischer Arbeit zum selben Ergebnis kommen (müssen).


2
 
 bernhard_k 23. Juli 2012 
 

Kein Gegensatz

Glaube und Wissenschaft passen hervorragend zusammen. Die Wissenschaft kann, wenn sie sich an ihre Methoden hält, dem Glauben niemals widersprechen. Und der Glaubende freut sich, wenn ihm die (Natur-)Wissenschaft zeigt, wie schön Gott alles erschaffen hat...


2
 

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