Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Kardinal Ratzinger 1993: ‚Man kann Abtreibung nicht mit der Todesstrafe vergleichen‘
  2. DILEXI TE!
  3. Keine Zustimmung aus Rom zur Handreichung der Deutschen Bischofskonferenz!
  4. „Bekreuzigen Sie sich, wenn Sie an einer Kirche vorbeigehen?“
  5. Vatikanbibliothek richtet Gebetsraum für Muslime ein
  6. Trump macht es möglich! Historischer Nahost-Deal zwischen Israel und Hamas!
  7. "Eine wahre Schändung des heiligsten Ortes der Christenheit"
  8. Liturgiewissenschaftler: Wort-Gottes-Feier ist kein Ersatz für die Messe
  9. Vier Bischöfe leiteten Sühneakt nach LGBT-‚Wallfahrt‘ im Petersdom
  10. Ein Nobelpreis für eine Rosenkranz-Beterin
  11. Kardinal Müller im „Giornale“-Interview: „Der Papst ist kein Star – Nein zum LGBTQ+-Jubiläum“
  12. Die Anglikanische Kirche von Nigeria trennt sich von der Kirche von England
  13. Die Antifa in Wien – ein kleines Täterprofil
  14. Studie: Gläubige Christen haben mehr Sex
  15. Anglikanische Erzbischöfin von Canterbury in der Abtreibungsfrage für das Töten ungeborener Kinder!

Polizei nimmt engen Vertrauten des Papstes fest

26. Mai 2012 in Weltkirche, 37 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Im Zusammenhang mit dem Enthüllungsskandal "Vatileaks" hat die vatikanische Polizei den Kammerdiener von Papst Benedikt XVI. festgenommen. In Kreisen wurde der Mann "Päulchen" genannt. Von Paul Badde/ Die Welt.


Rom (www.kath.net/ Die Welt)
Das wird dem Papst sehr, sehr weh getan haben und weiter weh tun. Und nicht nur ihm. Paolo Gabriele war bisher – so heißt es – als frommer Mann im Vatikan bekannt. Vor allem aber war er ein Teil der so genannten päpstlichen Familie, des engsten Kreises um den "Santo Padre", wo er im Scherz auch Päulchen (Paoletto) hieß.

Er war der freundliche Kammerdiener und Majordomus seiner Heiligkeit mit besten Manieren, der oft vorne in dem offenen Mercedes des Papstes (mit dem Kennzeichen SCV 1) neben dem Fahrer und vor dem Privatsekretär Georg Gänswein saß.

Er war einer der wenigen Laien, die Zugang zum päpstlichen "appartamento" hatten. Der Vatikanbürger half dem Papst beim Aufstehen und Anziehen. Er folgte ihm bei Audienzen. Er servierte das Mittagessen und saß mit am Tisch. Am Abend bereitete er das Zimmer des Papstes zur Nachtruhe vor. Er begleitete ihn bei seinen Reisen und hatte Zugang zu allen Schlüsseln der privatesten Welt des Pontifex.

Engster Vertrauter des Papstes

Jetzt wurde er am Donnerstagnachmittag nach zuverlässigen Vatikanquellen wegen fortgesetzten Geheimnisverrats von der Gendarmerie des Vatikans festgenommen und wird seit Freitagmorgen von der Staatsanwaltschaft verhört.


Im Grunde soll er geständig sein. Dass es sich hier nur um einen rasch gesuchten und verhafteten Sündenbock handeln soll, wie von Teilen der italienischen Presse ventiliert wird, kann bei der Beweislage ausgeschlossen werden.

Bei seiner Festnahme war er im unerlaubten Besitz vertraulicher Akten, die ihm das Leugnen auch schwergemacht hätten. Denn es war nicht nur ein Papier in seiner Tasche, sondern es war eine ganze Reihe klassifizierter Dokumente, die sich in seiner durchsuchten Wohnung fanden und zu seinem Nachteil bestens in eine Reihe von rund 30 vertraulichen Schreiben vom Schreibtisch des Papstes einreihten, die seit letzter Woche in Facsimile ein Enthüllungsbuch des Journalisten Gianluigi Nuzzi zieren, das den sprechenden Titel hat: "SUA SANTITÀ – Le Carte Segrete di Benedetto XVI" (Seine Heiligkeit – Die geheimen Briefe Benedikt XVI.).

Gezielte Indiskretionen aus dem Vatikan

Es sei ein "Diebstahl"hatte es nach der Veröffentlichung aus dem Vatikan geheißen, für den die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen würden. Dieser Prozess hat nun offensichtlich wohl begonnen. Ob nach der Verhaftung "Päulchens" auch in Zukunft noch geheime Papiere des Papstes an die Öffentlichkeit gelangen, werden die nächsten Wochen zeigen.

Seit Anfang des Jahres hatten verschiedene gezielte Indiskretionen aus dem Vatikan jedenfalls ein Ausmaß angenommen, dass der Pressesprecher Pater Federico Lombardi SJ für diese undichte Stelle schon vor Monaten den Begriff "Vatileaks" geprägt hatte.

Paolo Gabriele ist wenig über 40 Jahre alt und wohnte mit seiner Frau und drei Kindern in der Via Porta Angelica gleich vor den Mauern des Vatikans, wo er auch festgenommen wurde. Sicherlich wird er nicht der einzige Verdächtige in dem ganzen Verratskomplex bleiben. Am Donnerstag war auch Dottore Ettore Gotti Tedeschi, dem Präsidenten der Vatikanbank, nach einem Misstrauensvotum des Aufsichtsrats überraschend nahe gelegt worden, seinen Hut zu nehmen. Er reichte noch am gleichen Abend seinen Rücktritt ein. Spekulationen über einen möglichen Zusammenhang mit dem Vatileaks-Skandal, beantwortete er vor der Nachrichtenagentur Ansa allerdings mit den Worten, gegen diese Vorwürfe wolle er sich "aus Liebe zum Papst" nicht verteidigen. Alle, die ihm in irgendeiner Weise aber einen Zusammenhang mit dem Geheimnisverrat nachsagen möchten, würde er unverzüglich gerichtlich verfolgen lassen.

Der schlimmste Verräter sitzt mit am Tisch

Keinen aber kann die Aufdeckung so erschüttern wie Benedikt XVI. und so geschieht es natürlich auch. Dabei wird ihm kaum helfen und wenig trösten, dass ihm als Theologen seit den Tagen seiner Erstkommunion vertraut ist, dass seit Judas der schlimmste Verräter meist mit am Tisch sitzt. Auf der anderen Seite aber kann ihn der peinliche Aufklärungsvorgang trotz des schweren und persönlichen Vertrauensbruchs nun auch mit einiger Genugtuung erfüllen. Die Verhaftung verspricht nicht nur ein Ende des Schreckens vor dem auf den Fluren des Päpstlichen Palastes gesäten Misstrauens. Sie ist auch eine relativ rasche Belohnung für seinen vor wenigen Wochen noch sehr belächelten Schritt, den Kriminalfall einer mit drei pensionierten Kardinälen besetzten Untersuchungskommission anzuvertrauen.

Es sind die ehrwürdigen Herren Julian Herranz (82), Josef Tomko (88) und Salvatore de Giorgi (82), deren Kombinationskünsten und Menschenverstand dieser spektakuläre Fahndungserfolg nun zugerechnet werden muss. Nun wartet allerdings die Lösung der kniffeligsten Frage auf sie. Es ist die uralte Kriminalistenkopfnuss: CUI BONO? "Wem hat das Ganze genutzt?"


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Vatikan

  1. "Eine wahre Schändung des heiligsten Ortes der Christenheit"
  2. Vatikan hofft auf Spenden von US-Katholiken
  3. Heiligsprechung von "Internetpatron" Carlo Acutis am 7. September
  4. Pünktlich zum Giro d'Italia: Neues Papst-Wappen in Vatikan-Gärten
  5. Zeitung: Franziskus hinterließ Finanzloch von zwei Milliarden
  6. Kritik an 'Krippe von Bethlehem' im Vatikan – Jesuskind auf einem Palästinensertuch
  7. Medien: Haushaltsdefizit des Vatikans um 5 Millionen gestiegen
  8. Vatikan verbietet Messe im Alten Ritus für spanische Wallfahrer
  9. Vatikan: Erklärung Dignitas infinita über die menschliche Würde
  10. Keine öffentliche offene Aufbahrung mehr für tote Päpste






Top-15

meist-gelesen

  1. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  2. Fünf Heilmittel gegen Traurigkeit
  3. DILEXI TE!
  4. Kardinal Ratzinger 1993: ‚Man kann Abtreibung nicht mit der Todesstrafe vergleichen‘
  5. Keine Zustimmung aus Rom zur Handreichung der Deutschen Bischofskonferenz!
  6. Kardinal Müller im „Giornale“-Interview: „Der Papst ist kein Star – Nein zum LGBTQ+-Jubiläum“
  7. Trump macht es möglich! Historischer Nahost-Deal zwischen Israel und Hamas!
  8. Vier Bischöfe leiteten Sühneakt nach LGBT-‚Wallfahrt‘ im Petersdom
  9. "Eine wahre Schändung des heiligsten Ortes der Christenheit"
  10. Ein Nobelpreis für eine Rosenkranz-Beterin
  11. Spanischer Priester wegen Kritik am radikalen Islam verurteilt
  12. Liturgiewissenschaftler: Wort-Gottes-Feier ist kein Ersatz für die Messe
  13. Die Antifa in Wien – ein kleines Täterprofil
  14. Anglikanische Erzbischöfin von Canterbury in der Abtreibungsfrage für das Töten ungeborener Kinder!
  15. Was macht die Menschenwürde unantastbar?

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz