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Pius XII.: Sei stolz darauf, dass Du ein Jude bist!

11. Februar 2012 in Weltkirche, 10 Lesermeinungen
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Wie der Weltkriegs-Papst 500 jüdische Schiffbrüchige rettete - Von Michael Hesemann


Köln (kath.net)
Die Debatte um Papst Pius XII. nimmt kein Ende. Während Rolf Hochhuths Zerrbild vom „Stellvertreter“, von Christian Stückl inszeniert, im Münchener Volkstheater seine traurige Wiedererweckung feiert, zeichnen jüngste Recherchen des amerikanischen Historikers William Doino jr. ein ganz anderes Bild des Weltkriegspapstes: Pius XII. war mitnichten der eiskalte Bürokrat, als den ihn der deutsche Skandaldramatiker karikiert. Er war vielmehr, so Doino, ein engagierter, mutiger und fürsorglicher „Freund und Retter der Juden“.

Ausgangspunkt von Doinos historischer Recherche war eine von Pius-Advokaten gerne zitierte Anekdote. Sie wurde erstmals am 28. April 1944 in der Zeitung der jüdischen Palästina-Siedler, der „Palestine Post“, veröffentlicht, die seit Gründung des Staates Israel „Jerusalem Post“ heißt und heute die größte englischsprachige Tageszeitung des Landes ist. „Eine Papstaudienz in Kriegszeiten“ war sie überschrieben und ihr Autor berichtete als Augenzeuge. Im Herbst 1941, so schrieb er, sei es ihm möglich gewesen, an einer Audienz für deutsche Soldaten im Vatikan teilzunehmen. Jeden Einzelnen, so der Autor, habe der Papst angesprochen, nach seinem Anliegen gefragt, bis er schließlich selbst an der Reihe war. Zuerst habe er es in radebrechendem Italienisch versucht, bis ihn Pius XII., der fließend Deutsch sprach, unterbrach: „Mein Sohn, Du kannst ruhig in Deiner Sprache zu mir sprechen. Du bist doch auch Deutscher, nicht wahr?“

„Nein, Eure Heiligkeit, ich wurde nur in Deutschland geboren. Aber ich bin kein Deutscher mehr. Ich bin Jude.“ Ein leicht empörtes Raunen ging durch die Reihen der deutschen Audienzteilnehmer, doch der Papst fuhr unbeirrt fort: „Dann bist Du also ein Jude, mein Sohn. Sag, was kann ich für Dich tun?“

Der junge Mann begann, zu erzählen. Er sprach von einem Schiff voll jüdischer Flüchtlinge, das in der Ägäis havarierte, von italienischen Kriegsschiffen, die die Schiffbrüchigen rettete und in ein Gefangenenlager auf einer der Inseln brachten, wo sie jetzt Not und Hunger litten. „Wie kann ich ihnen helfen?“, wollte Pius XII. wissen. Wenn es ihm gelingen könnte, dass die Lagerinsassen entweder nach Palästina oder in ein besser ausgerüstetes Flüchtlingslager in Italien gebracht würden, dann wären sie gerettet, antwortete der junge Mann. Der Papst erwiderte, er habe von der Angelegenheit gehört und würde sein Staatssekretariat bitten, sich um die Sache zu kümmern: „Doch nun zu Dir, mein Sohn. Du bist ein junger Jude. Ich weiß, was das bedeutet und ich hoffe, dass Du immer stolz darauf bist, ein Jude zu sein.“ Pius XII. muss den überraschten Blick des Flüchtlings bemerkt haben, ganz sicher aber die Überraschung der deutschen Soldaten im Audienzsaal.

So setzte er noch einmal an, sprach diesmal lauter, so laut, dass es jeder im Saal deutlich hören konnte: „Mein Sohn, ob Du mehr wert bist, das weiß nur der Herr, doch glaube mir: Du bist mindestens genauso viel wert wie jeder andere Mensch, der auf dieser unserer Erde lebt. Und jetzt, mein jüdischer Freund, geh‘ mit dem Schutz des Herrn und vergiss nie: Du musst immer stolz darauf sein, dass Du ein Jude bist.“

Wie jeder, der diesen Bericht aus der „Palestine Post“ las, so fragte sich auch William Doino jr., ob er denn einen historischen Wert haben könnte. Dieser schien, auf den ersten Blick zumindest, zunächst einmal recht gering. Weder wird der Verfasser und angebliche Augenzeuge beim Namen genannt, noch führt der Artikel ein Datum für das Gespräch an; lediglich von einem Herbsttag des Jahres 1941 ist vage die Rede. So verlockend es auch war, ihn als Indiz für eine judenfreundliche Einstellung eines Papstes zu werten, den seine Gegner von Cornwell bis Goldhagen zum Antisemiten erklären wollten, ein anonymer Zeitungsbericht dient schlecht als historischer Beweis!

Doch genau das sieht jetzt anders aus. Durch akribische Recherchen war es Doino nicht nur möglich, den Namen des anonymen Autors herauszufinden und den von ihm erwähnten Schiffbruch zu verifizieren; er fand auch heraus, dass der Papst tatsächlich sein Versprechen hielt.


Pius XII. rettete die jüdischen Schiffbrüchigen nicht nur vor Hunger und Krankheit auf einer griechischen Insel, sondern auch vor dem sicheren Tod in einem deutschen Konzentrationslager.

Der junge Jude, so entdeckte Doino, wurde 1920 in Berlin geboren und hieß Heinz Wisla, bevor er sich nach einer späteren Emigration in die USA den zweiten Vornamen „Howard“ zulegte. Er hatte nicht nur nach seiner glücklichen Ankunft in Palästina den besagten Artikel in der „Palestine Post“ geschrieben, sondern auch eine Autobiografie verfasst, die zu Kriegsende in deutscher Sprache in Israel und 1966 unter dem Titel „Long Journey Home“ (Lange Heimkehr) in Kleinstauflage auf Englisch in den USA erschien. In gleich zwei Archiven, im Leo Baeck-Institut in New York und im Bestand der Wisconsin Historical Society, lokalisierte der Historiker Exemplare.

Heinz Wisla hatte nach seinem Abitur zunächst an den Universitäten von Berlin und Cambridge/England Anglistik, Germanistik und Journalismus studiert, bevor auch er ein Opfer des Nazi-Terrors wurde. 1940 verhaftete ihn die Gestapo, steckte ihn zunächst in das KZ Sachsenhausen, eine Zeit, die für ihn zum Alptraum wurde. Sein Überleben verdankte er seinem Vater, einem hochdekorierten Veteran des Ersten Weltkriegs, der noch immer über gute Verbindungen zu den Generälen der Wehrmacht verfügte. Dem Tode nah und mit der Drohung, sofort erschossen zu werden, wenn er vom Lager sprach, wurde Wisla entlassen; sobald er physisch dazu in der Lage war, zwang man ihn zur Ausreise. Für ihn hieß das, seine Eltern und seinen jüngerer Bruder zurück zu lassen, die in Deutschland einer ungewissen Zukunft entgegensahen.

Doch Wisla gab die Hoffnung nicht auf. Er wollte baldmöglichst aus Europa ausreisen und sich nach Palästina absetzen, in dem Glauben, dass seine Familie, sobald sich die Lage in Deutschland verbessert hätte, nachkommen würde. In der Slowakei angelangt, erfuhr er von der „Pentcho“, einem Dampfschiff, das mit 500 jüdischen Flüchtlingen an Bord die Donau entlang auf dem Weg in das Schwarze Meer und von dort nach Palästina war. Doch das Schiff, das Mitte 1940 Bratislava verließ, war in einem jämmerlichen Zustand. Hinzu kam, dass kein einziger Donaustaat dem bereits lecken Uralt-Dampfer das Anlegen erlaubte. In ihrer Verzweiflung sprangen die hungrigen und verschwitzten Passagiere in den Fluss, um an Land zu schwimmen, wurden jedoch regelmäßig von der Wasserpolizei zur Rückkehr an Bord gezwungen.

Endlich, nach fünf Monaten, erreichte die „Pentcho“ das Schwarze Meer. Ohne mit Rettungsbooten, Schwimmwesten oder Bordfunk ausgerüstet zu sein, wagte sich der verrostete Dampfer auf die hohe See und begann eine planlose Zick-Zack-Reise durch die griechische Inselwelt. Als eines Tages der Boiler explodierte und die Motoren stoppten, nähten die Frauen an Bord aus Decken ein Segel, um die Reise irgendwie fortsetzen zu können. Doch es war längst Winter, das Wetter verschlechterte sich zusehends.

Als ein Sturm über die Ägäis fegte, trieb das navigationsunfähige Schiff gegen die Klippenvor einer kleinen Insel. Den Passagieren blieb nichts anderes übrig, als sich in die kalten Fluten zu stürzen und zu dem Eiland zu schwimmen, das sich als unbewohnt erwies. Von der Küste aus sahen sie zu, wie ihr Schiff in den Fluten versank. Erst nach elf Tagen ohne Nahrung und Trinkwasser entdeckte sie ein italienisches Kriegsschiff, das die Juden in ein Gefangenenlager auf der Insel Rhodos brachte.

Zu ihrem Glück stand es unter italienischer Kontrolle, hatten sie hier nichts zu befürchten; die Italiener weigerten sich, Juden an die Deutschen auszuliefern. Doch es fehlte an allem in diesem Lager: aufgrund einer Blockade durch die Alliierten war Rhodos praktisch von der Außenwelt abgeschirmt, kamen weder Lebensmittel noch Medikamente zu den Gefangenen. Die Folge waren Hunger, Fieber, Krankheiten und, trotz der Bemühungen der italienischen Ärzte, die ersten Todesfälle. Die Lage schien hoffnungslos. Als vier Insassen in die Türkei fliehen wollten, ertranken zwei von ihnen, die anderen beiden wurden noch am Strand verhaftet. Anderen jedoch gelang es, Telegramme mit Hilfsgesuchen abzuschicken – was zumindest zeitweise für einen Hoffnungsschimmer sorgte.

Doch Wisla hatte Glück. Verwandten war es im Sommer 1941 gelungen, ihm ein Transitvisum zu besorgen, womit er zumindest nach Rom reisen konnte. Bei der Abreise versprach er seinen Kameraden, alles Menschenmögliche zu unternehmen, um sie zu retten.

Kaum traf er in der italienischen Hauptstadt ein, erinnerte er sich an sein Versprechen. Über einen deutschen Priester gelang es ihm, an eine Karte für eine Papstaudienz zu kommen, bei der sich die eingangs geschilderte Szene abspielte. Doch es blieb nicht bloß bei den freundlichen Worten. Tatsächlich tat der Papst alles, um die Juden von Rhodos zu retten. Ein paar Wochen später konnte Wisla in seinem Tagebuch notieren: „Dank der persönlichen Intervention von Papst Pius XII. nahm ein Schiff des Roten Kreuzes die fast verhungerten 500 Flüchtlinge aus dem Internierungslager auf und brachte sie sicher nach Italien. Hier wurden sie jetzt in ein komfortableres Lager in Süditalien gebracht. Der Vatikan wies die italienische Regierung ausdrücklich an, meine früheren Leidensgenossen besonders fürsorglich zu behandeln“. Das Flüchtlingslager, auf das sich Wisla bezog, lag in Ferramonti di Tarsia bei Cosenza in der Region Kalabrien.

Damals konnte noch niemand ahnen, dass diese Überführung den Juden buchstäblich das Leben rettete. Als nämlich im September 1943 die Alliierten Süditalien befreiten, besetzten die Deutschen im Gegenzug Rhodos. Im Juni 1944 landete Anton Burger, einer der Assistenten Adolf Eichmanns, auf der Insel, um die Deportation der dort lebenden Juden vorzubereiten. Am 20. Juli 1944 begann ihre Verschleppung zunächst nach Athen, von dort nach Auschwitz. Von den 1800 rhodischen Juden, die das Todeslager erreichten, überlebten nur 150 den Krieg.

Noch überraschter war Wisla, als er erfuhr, was Pius XII. und das vatikanische Staatssekretariat für ihn persönlich vorbereitet hatten. „Sie müssen ihren Nuntius in Madrid gebeten haben, sich für mich einzusetzen“, vermutet er in seinem Buch. Ein paar Wochen später jedenfalls erhielt er ein Transitvisum, mit dem er nach Portugal weiterreisen konnte. Dort erhielt er schließlich Anfang 1944 die Erlaubnis der Briten, an Bord der „Nyassa“ nach Palästina auszuwandern. Nur wenige Tage nach seiner Ankunft im „Gelobten Land“ entschloss sich Wisla, die Geschichte seiner Begegnung mit Pius XII. niederzuschreiben und zu veröffentlichen – um Zeugnis abzulegen für den Mann, der ihm und seine 500 Leidensgenossen buchstäblich das Leben gerettet hat.

Trotzdem war es keine ungetrübte Freude. Als er, noch in Lissabon, Kontakt mit seinen Eltern aufnehmen wollte, erfuhr er nur noch von den Nachbarn, dass sie „in den Osten verschickt“ worden waren. Er ahnte, was das zu bedeuten hatte. Doch auch Palästina war noch nicht sein letztes Ziel. In den 1950er Jahren wanderte er in die USA aus, fügte seinem deutschen Namen das amerikanische „Howard“ hinzu und verbrachte sein weiteres Leben als Verkaufsleiter, bis er 2004 verstarb.

Die Geschichte der „Pentcho“, so stellt William Doino fest, ist gut dokumentiert und Thema eines eigenen Buches, das der US-Historiker John Bierman unter dem Titel „Odyssey“ 1984 herausgab. Auch Bierman, der einige der damals noch lebenden Schiffbrüchigen interviewen konnte, berichtet von Wislas Initiative, auch wenn er ihn fälschlich als Österreicher bezeichnet und seine Geschichte etwas verkürzt:

„Ein Lagerinsasse, der Rhodos damals verließ, war der Österreicher Heinz Wisla. Nachdem er ein Visum für Portugal bekommen hatte, durfte er über Rom ausreisen. Bevor er abreiste, verfasste der Rat der Flüchtlinge eine Petition, die er versprach, dem Papst zu überbringen. Ein paar Wochen später schrieb Wisla von Lissabon aus nach Rhodos, er habe die Petition im Vatikan übergeben, wo ihm eine Audienz bei Papst Pius XII. gewährt wurde: ‚Nachdem der Papst sie gesegnet hatte, war es mir möglich, ihm das Gesuch zu überbringen. Er versprach, alles ihm Mögliche zu tun.‘“

Auch ein weiterer amerikanischer Historiker, Perez Leshem, bestätigte Wislas Rolle und seine Begegnung mit dem Papst. Zudem ist noch ein weiterer Augenzeuge namentlich bekannt.

1964, als in der ganzen Welt das Hochhuth-Drama „Der Stellvertreter“ diskutiert wurde, veröffentlichte die Vatikan-Zeitung „L’Osservatore della Domenica“ unter dem Titel „Devoi la Vita al Papa“ („Ich verdanke mein Leben dem Papst“) eine Reihe von Zuschriften jüdischer Zeitzeugen. Eine davon stammte von Herman Herskovic (1921-1983), einem Juden aus der damaligen Tschechoslowakei, der ebenfalls zu den Überlebenden der „Pentcho“ gehörte. Er erinnerte sich: „Dem Vater eines meiner Kameraden gelang es, seine Freilassung zu bewirken. Auf seiner Heimreise empfing ihn Pius XII. in einer Audienz. Pius XII. hörte ihm aufmerksam zu und versprach ihm seine Intervention bei der italienischen Regierung. Zwei Wochen später wurden wir in ein sichereres Sammellager in Kalabrien gebracht.“ Später bestätigte Herskovic seine Aussage im Gespräch mit dem amerikanischen Historiker Judah Rubinstein, der die Zeugnisse von Holocaust-Überlebenden sammelte; die Abschriften seiner Interviews befinden sich heute in der Abteilung für „oral history“ der New York Public Library.

Auch auf drei Dokumente, die diese eindrucksvollen Zeugnisse bestätigen, kann Doino verweisen. Das erste stellte ihm das Internationale Komitee des Roten Kreuzes in Genf zur Verfügung. Es handelte sich um einen Brief des italienischen Gouverneurs von Rhodos, datiert auf den 24. Januar 1941, in dem die Hilfsorganisation über die Bergung von Schiffbrüchigen der „Pentcho“ in Kenntnis gesetzt wurde. Als Nummer 53 der Liste wird „Heinz Wisla“, als Nr. 59 „Hermann Herschkowitz“ (wie er sich vor seiner US-Immigration schrieb) aufgeführt.

Das zweite und dritte Dokument befinden sich im Geheimarchiv des Vatikans und wurde in den 1970er Jahren im Rahmen der Dokumentensammlung „Actes et Documents du Saint Siège relatifs à la Seconde Guerre Mondiale“ (Akten und Dokumente des Heiligen Stuhls bezüglich des Zweiten Weltkriegs) veröffentlicht. Sie tragen die Verzeichnisnummern 348 und 371 und sind auf den 14. April und den 8. Mai 1942 datiert. In ihnen ist nicht nur von „der Gruppe der Schiffbrüchigen, die, nach so vielen Reisen und Leiden, in Ferramonti liebevolle Aufnahme fanden“ die Rede; sie bezeugen auch, wie intensiv sich Papst Pius XII. auch nach ihrer Ankunft in Italien um sie kümmerte. So heißt es dort, dass sich die Flüchtlinge beim Papst ausdrücklich für die bereits im Vorfeld übersandten Geldgeschenke und „die großzügigen Kleidergaben“ bedanken, die er ihnen eigens durch einen Gesandten, Pater Callisto Lopinot, überbringen ließ: „Diese wundervollen Geschenke sind ein neuer Beweis für die Fürsorge Eurer Heiligkeit, die von der ganzen Welt bewundert wird. Denn Sie sorgen sich nicht nur um die Katholiken, sondern um alle Menschen dieser Welt.“

Doch trotzdem dauerte es 70 Jahre, bis die Welt von der Fürsorge dieses großen Papstes erfuhr.

Michael Hesemann ist Historiker und Autor. Sein Buch „Der Papst, der Hitler trotzte. Die Wahrheit über Pius XII.“ erschien im Augsburger St. Ulrich-Verlag.

kathTube: Ulrich Nersinger - Pius XII. und die Verfolgung der Juden






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