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Für viele ist das eigene geistliche Leben eine verschlossene Truhe

30. Juni 2011 in Spirituelles, 2 Lesermeinungen
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Tiefe Ruhe für unsere Seele finden wir vor allem, wenn wir auf dem Weg sind zum Ziel unseres Lebens: dem ewige Leben Ein Kommentar von P. Bernhard Sirch zum Sonntagsevangelium


Illschwang (kath.net) A - 14. Sonntag. 1. Lesung: Sach 9, 9-10; 2. Lesung: Röm 8, 9.11-13;
Ev. Mt 11, 25-30.

Ein tröstendes Wort lesen wir im Evangelium des heutigen Sonntags: "so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele" (Mt 11, 29). Ist hier nicht ausgedrückt, was wir alle ersehnen? Jesus führt es noch näher aus: "Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen. Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele. Denn mein Joch drückt nicht, und meine Last ist leicht" (Mt 11,28-30).

Viele Menschen plagen sich Tag für Tag ab, tragen schwere "Lasten" mit sich herum und kommen ihr ganzes Leben nie zur Ruhe, was vor allem das geistliche Leben zum Erliegen bringt. Das geistliche Leben ist aber die Quelle für das Wohlbefinden des Menschen. Eine Minimalstforderung wäre, dass wir uns wenigstens einmal im Jahr zurückziehen, abschalten und unser Leben und Tun vor Gott und uns selber offen legen. Überaus für die Seele erfüllend und beglückend ist es, wenn wir jeden Tag über das Wort Gottes nachsinnen und so eine entscheidende Hilfe für unseren Alltag, bzw. für die "Lasten" unseres Lebens erhalten. Jesus sagt uns im heutigen Evangelium: "Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen (Mt 11,28).

Leider ist für viele Menschen das eigene geistliche Leben eine verschlossene Truhe, ein verschlossener Schatz, der allein den Menschen in seinem Innersten heilen kann, vor allem auch von den typischen Krankheiten unserer Zeit.

Ein typisches Zeichen unserer Zeit ist: wir haben keine Zeit. Obwohl die Ma-schinen in der Landswirtschaft und in der Baubranche, usw. (incl. Computer. NB. ich freue mich, dass ich jetzt lebe und z.B. den PC mit all den vielen Mög-lichkeiten - vgl. meine Homepage: www.pater-bernhard.de, wo Sie sogar Vorträge anhören können, benützen darf) uns so viel Arbeit abnehmen, dass die Arbeitslosigkeit ebenfalls ein Zeichen unserer von Gegensätzen gekennzeichneten Zeit ist: keine Zeit haben - Arbeitslosigkeit!


Das heutige Evangelium legt die Grundeinstellung Jesus offen, die ein Heilmittel für unsere Zeit sein könnte: "lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele" (Mt 11,29).

Wenn wir diese Grundeinstellung Jesu übernehmen, findet unsere Seele, aber auch unser Körper, Ruhe. Ständiges Ausschau halten nach Events lässt die Seele, die Sinne nicht zur Ruhe kommen. Erst in der Zurückgezogenheit können wir in aller Demut die Worte Gottes auf uns wirken lassen und überdenken und somit Heilmittel, "Ruhe" für unsere Seele erhalten.

Viele Menschen, die einfach in den Tag hineinleben, haben die innere Vorstel-lung, falls sie aus ihrer Eingekreistheit in die Welt ausbrechen: Gott gibt uns selbstverständlich das ewige Leben. Dies geht soweit, dass Menschen im Innersten sogar denken, Gott ist wohl verpflichtet, uns das Gute zu geben, ja nachzuwerfen. Leider ist Gott für viele Menschen nur ein kleines, lebloses, nebensächliches Päckchen in ihrem Leben, zum Verkümmern verurteilt.


Im Kopf dieser Menschen ist nicht das ewige Leben, sondern das diesseitige Leben und ruhen sich auf ihren Lorbeeren genüsslich aus. Jesus schildert das Leben dieser Menschen: "Auf den Feldern eines reichen Mannes stand eine gute Ernte. Da überlegte er hin und her: Was soll ich tun? Ich weiß nicht, wo ich meine Ernte unterbringen soll. Schließlich sagte er: So will ich es machen: Ich werde meine Scheunen abreißen und größere bauen; dort werde ich mein ganzes Getreide und meine Vorräte unterbringen. Dann kann ich zu mir selber sagen: Nun hast du einen großen Vorrat, der für viele Jahre reicht. Ruh dich aus, iss und trink und freu dich des Lebens!" (Lk 12, 16-19). Jesus warnt vor einem so gearteten "Ausruhen": "Da sprach Gott zu ihm: Du Narr! Noch in dieser Nacht wird man dein Leben von dir zurückfordern. Wem wird dann all das gehören, was du angehäuft hast? So geht es jedem, der nur für sich selbst Schätze sammelt, aber vor Gott nicht reich ist (Lk 12, 20.21).

Lesung des hl. Paulus

Eine tiefe Ruhe für unsere Seele finden wir vor allem, wenn wir auf dem Weg sind zum Ziel unseres Lebens: dem ewige Leben. Das Ewige Leben wird uns in keiner Weise nachgeworfen. Lassen wir uns in der Lesung des hl. Paulus belehren, der uns sagt, was wir tun müssen, um das Leben zu gewinnen. Es handelt sich dabei nicht um Billigangebote, sondern wir müssen unser Leben ernsthaft hinterfragen, wenn unser sterblicher Leib lebendig werden soll, um das ewige Leben empfangen zu können. Ganz entscheidend ist es, dass wir vom Geist bestimmt sind und nicht vom Fleisch: "Ihr aber seid nicht vom Fleisch, sondern vom Geist bestimmt, da ja der Geist Gottes in euch wohnt" (Röm 8, 9). Der hl. Paulus spricht hier ein tröstendes, aber anschließend ein hartes, klares Wort: "Wer den Geist Christi nicht hat, der gehört nicht zu ihm" (Röm 8, 9). Dies sagt aus: Wenn der Geist Gottes nicht in uns wohnt und wir diesen Geist Christi nicht haben, dann gehören wir nicht zu Christus, auch wenn wir uns Christen nennen. Diese Aussage gilt für alle Christen, ob Laien oder Priester. Auch Jesus gebraucht klare Worte: "Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr! Herr!, wird in das Himmelreich kommen, sondern nur, wer den Willen meines Vaters im Himmel erfüllt" (Mt 7, 21).

Wenn der Geist Christi in uns ist, dann wird auch unser sterblicher Leib lebendig gemacht: "Wenn der Geist dessen in euch wohnt, der Jesus von den Toten auferweckt hat, dann wird er, der Christus Jesus von den Toten auferweckt hat, auch euren sterblichen Leib lebendig machen, durch seinen Geist, der in euch wohnt" (Röm 8, 11). Der hl. Paulus weiset uns hin auf die Unversöhnlichkeit von "dem Fleisch verpflichtet" sein und "vom Geist bestimmt" sein: "wir sind also nicht dem Fleisch verpflichtet, Brüder, so daß wir nach dem Fleisch leben müßten. Wenn ihr nach dem Fleisch lebt, müßt ihr sterben; wenn ihr aber durch den Geist die (sündigen) Taten des Leibes tötet, werdet ihr leben" (Röm 8, 12.13). Jesus würde es so ausdrücken: "Man kann nicht zwei Herren dienen: Gott und dem Mammon" (Mt 6, 24; Lk 16, 13).

Vor jeder Bekehrung sagt sich der Mensch: "Fleisch und Geist", "Gott und der Mammon" lassen sich nebeneinander vertragen, man muß ja schließlich auch einen Kompromiss schließen. Die innere Einstellung ist: wenn es darauf ankommt, dann werde ich mich schon für Gott und seinen Geist entscheiden!? Uns fehlt eine klare Entscheidung; wir erkennen nicht, dass unsere "Diplomatie" vor Gott keinen Bestand haben wird. Wir vermeiden ein klares Ja zu Gott mit allen Konsequenzen. Gebe uns Gott die Kraft zu diesem Ja.

Christus hat uns den Weg zum Leben geöffnet. Der gedankliche Hintergrund des heutigen Tagesgebetes ist klar: "in Sünde leben" bedeutet Knechtschaft, "vom Geist bestimmt" (Röm 8, 9) sein bedeutet Freiheit "und führt zur ewigen Seligkeit". Christus hat uns von der Knechtschaft, von der Unfreiheit befreit. Deshalb beten wir im Tagesgebet: "Barmherziger Gott, durch die Erniedrigung deines Sohnes hast du die gefallene Menschheit wieder aufgerichtet und aus der Knechtschaft der Sünde befreit. Erfülle uns mit Freude über die Erlösung und führe uns zur ewigen Seligkeit. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

www.pater-bernhard.de


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Lesermeinungen

 Clairvaux 1. Juli 2011 
 

So deutliche Worte

wie von P.Bernhard hört man in unserer Kath.Kirche viel zu selten. Seine Formulierung über unsere \"Diplomatie vor Gott\" ,die keinen Bestand haben wird bringt es ganz besonders gut auf den Punkt !


1
 
 Marcus 30. Juni 2011 
 

Danke für diesen guten Beitrag!


1
 

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