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Die ‚Enttiaratisierung’ schreitet voran

17. November 2010 in Aktuelles, 19 Lesermeinungen
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Anmerkung zu einer auffälligen Änderung des Wappens des Heiligen Stuhles. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Am 10. Oktober 2010 überraschte Papst Benedikt XVI. die auf dem Petersplatz zum traditionellen Gebet des Angelus versammelten Gläubigen – und nicht nur diese.

An jenem Sonntag konnte die künstlerische und heraldische Neugestaltung des Wappens Benedikts XVI. bewundert werden, welches das samtene „stratum“ am Fenster des dritten Stockes des Apostolischen Palastes ziert. Es handelte sich dabei um das Geschenk eines Gläubigen für Benedikt XVI. anlässlich des fünften Jahrestages des Pontifikats.

Das neue Wappen nahm die traditionelle Form der Papstwappen (das persönliche Wappen des Papstes, dessen Spitze eine Tiara bildet, die von einer kleinen Kugel und dem Kreuz überragt wird) wieder auf.

Nach den von vielen Seiten geäußerten Kritiken am päpstlichen Wappen, bei dem im Jahr 2005 entschieden worden war, die Tiara nicht mehr in das persönliche offizielle Wappen aufzunehmen, sondern sie durch eine einfache Mitra zu ersetzen, hatten nicht wenige gemeint (oder gehofft), dass es sich dabei um ein Zeichen handeln könnte, das die Überwindung des heraldischen Bruches einleitet.


Dem wurde von hochoffizieller Seite sofort widersprochen: „Das Wappen bleibt, wie es ist. Nihil innovetur“ zitierte die Zeitung der italienischen Bischofskonferenz „Avvenire“ am 14. Oktober eine „hohe Quelle aus dem Vatikan“.

Die Tiara, das heißt die dreifache Krone, die die Päpste bis Paul VI. getragen haben, ist in erster Linie ein außerliturgisches Zeichen. Sie steht für das „triregnum“ des Papstes und symbolisiert unter anderem die Tatsache, dass sich der Papst von allen anderen Bischöfen unterscheidet und nicht nur ein „primus inter pares“ ist.

Dies wird auch aus den antiken Krönungsworten ersichtlich, mit denen der Papst als „der Vater der Fürsten und Könige, der Lenker der Welt, der Statthalter unseres Heilandes Jesus Christus auf Erden“ bezeichnet wird. Mehr noch: gerade Benedikt XVI. hatte den Titel „Patriarch des Abendlandes“ abgelegt, da der Papst Papst und kein Patriarch ist.

Die Tiara war und ist durch ihre volkstümlichen Missdeutungen als Ausdrucksform eines Triumphalismus vielen nach wie vor ein Dorn im Auge. Die Neuinterpretation des päpstlichen Wappens, wie sie in jenem von Benedikt XVI. gegeben wurde, hatte zur Folge, dass es heute in Rom kein einheitliches heraldisches Bild des Wappens Benedikts XVI. gibt.

So ist an Titelkirchen und Basiliken einmal das neue Wappen mit der an die Tiara erinnernden päpstlichen silbernen Mitra mit drei goldenen Bändern zu sehen, ein anderes Mal die traditionelle Form. Wie dem auch sei: die Tiara blieb das Symbol des Heiligen Stuhles und sollte dies auch bleiben. Das scheint nun anders zu werden.

Es macht sich offensichtlich der Wille zu einer generellen „Enttiaratisierung“ breit. Öffnet man z.B. die Seite der Päpstlichen Akademien für die Wissenschaften oder für die Sozialwissenschaften (siehe Foto), so kann man verwundert feststellen, dass jetzt die Tiara auch aus dem Wappen des Heiligen Stuhles verschwunden ist und mit einer Mitra ersetzt wurde, die dem persönlichen Wappen Benedikts XVI. entlehnt ist.

Es stellt sich nun die Frage, ob dies Ausdruck einer Privatinitiative der Akademien ist oder ob es sich um eine generell beabsichtigte „Neuerung“ handelt (was ja eigentlich im Widerspruch zur Aussage der zitierten „hohen vatikanischen Quelle“ stünde: „nihil innovetur“).

Wie dem auch sei: Wenn wichtige, geschichtsträchtige Symbole geändert werden, so kann dies eigentlich nicht unkritisch oder mit leichtsinniger Gleichgültigkeit hingenommen werden. Die Frage nach dem „Warum“ ist obligatorisch.

Foto: Screenshot der Päpstlichen Akademie der Sozialwissenschaften auf www.vatican.va


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