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Wohin steuert die KFBÖ?

8. Juni 2007 in Österreich, keine Lesermeinung
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"Katholische Frauenbewegung Österreichs" steckt in einer tiefen Krise - Nachdenklich-kritische Überlegungen zum 60-Jahr-Jubiläum - Ein Kommentar von Dr. theol. habil. Josef Spindelböck


St. Pölten (www.kath.net)
Vor wenigen Tagen feierte die katholische Frauenbewegung Österreichs – KFBÖ – ein großes Jubiläum: Die Katholische Frauenbewegung Österreichs war am Christi Himmelfahrtstag 1947 in der Salzburger Wallfahrtskirche Maria Plain gegründet worden. Der Geburtstag wurde daher am Samstag, dem 2. Juni 2007 traditionsgemäß mit einem großen Fest auf den Plätzen rund um den Salzburger Dom begangen. Die Veranstaltung, bei der 7000 Frauen aus ganz Österreich teilnahmen, stand unter dem Motto „Die Kraft ist weiblich“.´

Frauenministerin Doris Bures, die Staatssekretärinnen Christine Marek und Christa Kranzl sowie die Salzburger Landehauptfrau Gabriele Burgstaller und die Präsidentin der Katholischen Aktion Österreichs, Luitgard Derschmidt, würdigten beim Festakt auf dem Kapitelplatz das große Engagement der KFBÖ in Kirche und Staat. Der Salzburger Erzbischof Alois Kothgasser feierte mit den Frauen einen Festgottesdienst im Salzburger Dom, wobei er für den Einsatz der Frauen für das Evangelium und die Menschen dankte.

In einer Botschaft des Apostolischen Nuntius, Erzbischof Edmond Farhat, wird die KFBÖ ermutigt, weiterhin für die Interessen der Frauen und Familien in Kirche und Staat einzutreten.

Unzweifelhaft ist in diesen Jahren vieles Gute durch die KFBÖ und ihre Mitglieder geschehen: Lange Zeit war die Katholische Frauenbewegung, wie der langjährige „Frauen-Bischof“ Maximilian Aichern bei einer Vesper am 1. Juni feststellte, „ein Garant für die religiöse Erziehung in der Familie und für die gläubige, weltoffene Lebensanschauung in den Pfarren“.

Bei allem Lob und aller Freude darf freilich nicht vergessen werden, dass die KFBÖ im Hinblick auf die Kirchlichkeit der Positionen, welche von ihrer derzeitigen gesamtösterreichischen Führung vertreten werden, in einer tiefen Krise steckt: Neben berechtigten gesellschaftspolitischen Forderungen und Anliegen vertritt die Leitung der KFBÖ so ganz offen die Forderung einer „Öffnung und Weiterentwicklung kirchlicher Weiheämter für Frauen“, wie es Margit Hauft, die Vorsitzende der KFBÖ formuliert: „Die Katholische Frauenbewegung Österreichs lehnt jede Tabuisierung der kirchlichen Weiheämter für Frauen entschieden ab.

Gemäß des christlichen Grundsatzes der gleichen Würde von Mann und Frau setzen wir uns für eine Öffnung und Weiterentwicklung der kirchlichen Weiheämter ein. Im 21. Jahrhundert muss sich die Kirche offensiv der Frage der Zulassung von Frauen zu Weiheämtern stellen, die theologische Forschung darüber intensivieren und den Dialog darüber fördern. Die Zulassung von Frauen zur Weihe als Diakonin sollte qualifiziert und ernsthaft vorangetrieben werden. Bereits 1972 haben wir uns mit diesem Anliegen an die Bischofskonferenz gewandt. Heute ist diese Forderung aktueller denn je, denn immer mehr Frauen wirken als Seelsorgerinnen in der Kirche. Da in der Bibel von den ersten christlichen Gemeinden bezeugt wird, dass Frauen als Diakoninnen und Apostolinnen wirkten, sollte als erster Schritt jenen Frauen, die bereits haupt- und ehrenamtlich in der Kirche als Seelsorgerinnen wirken, der Zugang zum ständigen Diakonat ermöglicht werden.“

Natürlich ist mit dieser Forderung – obwohl hier nicht expliziert – auch der Zugang von Frauen zum Priestertum und zum Bischofsamt mit eingeschlossen, obwohl Papst Johannes Paul II. im Apostolisches Schreiben „Ordinatio Sacerdotalis“ vom 22. Mai 1994 erklärt hat, „dass die Kirche für sich nicht die Vollmacht in Anspruch nimmt, ‚Frauen zur Priesterweihe zuzulassen’“ (Nr.2), wobei die „Nichtzulassung der Frau zur Priesterweihe keine Minderung ihrer Würde und keine Diskriminierung ihr gegenüber bedeuten kann, sondern die treue Beachtung eines Ratschlusses [darstellt], der der Weisheit des Herrn des Universums zuzuschreiben ist“ (Nr. 3).

Um jeden Zweifel an der diesbezüglichen kirchlichen Lehre und der Legitimität der auf diese gründenden Disziplin zu beseitigen, schloss Johannes Paul II. mit der Feststellung: „Obwohl die Lehre über die nur Männern vorbehaltene Priesterweihe sowohl von der beständigen und umfassenden Überlieferung der Kirche bewahrt als auch vom Lehramt in den Dokumenten der jüngeren Vergangenheit mit Beständigkeit gelehrt worden ist, hält man sie in unserer Zeit dennoch verschiedenen orts für diskutierbar, oder man schreibt der Entscheidung der Kirche, Frauen nicht zu dieser Weihe zuzulassen, lediglich eine disziplinäre Bedeutung zu. Damit also jeder Zweifel bezüglich der bedeutenden Angelegenheit, die die göttliche Verfassung der Kirche selbst betrifft, beseitigt wird, erkläre ich kraft meines Amtes, die Brüder zu stärken (vgl. Lk 22,32), dass die Kirche keinerlei Vollmacht hat, Frauen die Priesterweihe zu spenden, und dass sich alle Gläubigen der Kirche endgültig an diese Entscheidung zu halten haben“ (Nr. 4).

Genau diese definitive Lehre der Kirche wird durch die besagten Forderungen der KFBÖ-Leitung unterlaufen, welche jedoch – der Gerechtigkeit halber sei dies angemerkt! – auf keinen Fall allen übrigen Mitgliedern der KFBÖ angelastet werden dürfen.

Symptomatisch für den Zustand des Leitungsgremiums im Hinblick auf eine der Lehre der Kirche widersprechende Glaubensauffassung und Lebenspraxis ist auch das Auftreten der Generalsekretärin der Katholischen Frauenbewegung Österreichs, Mag. Isabella Ehart, in der vom ORF ausgestrahlten „Barbara Karlich Show“ am 6. Juni 2007 zum Thema „Oh Gott, das Kreuz mit der Kirche“. In dieser Sendung erklärte Isabella Ehart frustriert: Eine geschiedene Frau habe offenbar keine Rechte in der Kirche mehr. Die Amtskirche wolle das Scheitern von Menschen nicht akzeptieren. Wenn man sich in einer Ehe nicht mehr verstehe, sei es „gescheiter, sich gut zu trennen und vielleicht auch wieder einen Neuanfang zu wagen.

Da sagt die Kirche: Das ist ein Sakrament, es geht nicht.“ Sie finde diese Haltung nicht richtig. Ob sie deshalb selber vielleicht nicht geheiratet habe, wurde sie von der Moderatorin Barbara Karlich gefragt. Nein: Zuerst sei ihr der richtige Mann nicht untergekommen. Nun aber habe sie einen Freund, mit dem sie zusammenlebe. Dieser Partner sei geschieden, so könne sie ihn leider nicht heiraten. Den Segen werde sie sich aber von jenen Frauen holen, „die das gut können“. Diese bräuchten aber nicht „Priesterinnen“ zu sein, da jede Frau und jeder Mann einen Segen spenden könnten. Die Kirche müsse sich im Übrigen von einer Doppelmoral verabschieden: „Ganz viele“ Priester hätten Beziehungen, der Zölibat sei eine Erfindung des 13. Jh. Wer zölibatär leben wolle, könne ja auch Mönch werden; aber im Normalfall sei dies für Priester nichts. Sie finde es einen „Wahnsinn“, dass ein wiederverheirateter Geschiedener bei der Messe nicht zum „Mahl“ („salopp gesagt zum Buffet“) gehen könne.

Diese Aussagen sprechen für sich und werden so manchen Bischof nachdenklichund vielleicht auch zum Handeln geneigt machen (müssen). Will die KFBÖ in der Zukunft weiterhin segensreich wirken – im Dienst der Frauen in Kirche und Gesellschaft –, dann hat eine Neubesinnung der leitenden Personen im Hinblick auf die Lehre der Kirche jedenfalls oberste Priorität!

Diskussion rund um die "Katholische Frauenbewegung Österreich"

Josef Spindelböck ist Dozent für Ethik an der Philosophisch-Theologischen Hochschule der Diözese St. Pölten und Gastprofessor für Moraltheologie am ITI in Gaming.



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