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"Als wären wir in einem griechischen Epos"

vor 21 Stunden in Kommentar, 3 Lesermeinungen
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Reflexion zum Massaker von Sidney - Gedanken aus dem Auenland - Kommentar von Nikolaus Lobkowicz


Prag (kath.net)
Gegen Ende der Ilias kommen  die Griechen, die Troja seit 19 Jahren erfolglos belagern, auf eine objektiv gesehen vollkommen bescheuert-hanebüchene Idee: sie bauen ein riesiges Holzpferd, verstecken lauter schwer bewaffnete Krieger darin - und hoffen allen Ernstes darauf, dass die Trojaner blöd genug sind, das Pferd dann in ihre Stadt reinzuziehen. Als die Trojaner das Pferd entdecken, durchschaut zumindest einer von ihnen, der angesehene Laokoon, die nicht besonders schwer zu durchschauende List. Und als er seine Leute warnt, wird er umgehend von einem See Monster gefressen. Und damit nimmt das Unheil seinen Lauf: die Trojaner werden von den Göttern mit Blindheit geschlagen. Wenn schaut, was deutsche Medien zum jüngst in Sidney passierten Attentat schreiben, könnte meinen, dass Homer‘s Epos als prophetische Warnung für Europa geschrieben wurde.

Da liest man nämlich vor allem die Geschichte vom „Helden von Sydney“, also jenem sehr mutigen Mann, der einen der Attentäter überwältigt hat. Der Held ist Muslim. Dass die Attentäter das vermutlich auch waren, wird (zumindest bis jetzt) eher weniger erwähnt, dafür liest man ziemlich oft, dass „das Motiv der Attentäter noch unklar ist“. So bewundernswert die Tat jenes Mannes war, so grauenvoll war das, was insgesamt passiert ist: Die Attentäter haben eine im Freien stattfindende Feierlichkeit an einem jüdischen Feiertag angegriffen und 16 Menschen umgebracht sowie viele mehr verletzt. 

Warum haben diese beide Männer dieses Verbrechen begangen? 

Die oberflächliche Antwort ist: Sie wollten halt wehrlose Juden töten, und zwar möglichst viele. Ok. Klar. Wahrscheinlich aus Protest, wegen Palästina, oder so. Schlimm, aber vielleicht für viele auch irgendwie verständlich. (Achtung, IRONIE!!). Wegen Gaza, und so. Die zwei Attentäter haben es also eventuell mit ihrem Anliegen, gegen alle möglich den Juden angedichteten Untaten zu protestieren, ein wenig weit getrieben. Die bereits jetzt nur mühsam unterdrückte Empathie der linken Medien mit den Attentätern, bzw. mit deren Motiven, wird sich noch früh genug die Bahn brechen. 


Deswegen ist vielleicht gerade jetzt der Moment, indem die schwierigen Fragen gestellt werden sollten. Wie zum Beispiel die, ob die Tatsache, dass die Attentäter Muslime sind, etwas damit zu tun haben könnte, dass sie diese Verbrechen begangen haben. 

Was direkt zur nächsten schwierigen Frage führt: Ist der Islam an sich wirklich eine „Religion des Friedens“? 

So unangenehme wie wichtige Fragen, die gestellt und ehrlich diskutiert werden müssen - auch wenn der Held von Sydney selber auch Muslim ist. Denn, genau das ist ja die Absicht, mit welcher der mediale Fokus jetzt vor allem auf diese Tatsache gelenkt wird: damit soll zur „Differenziertheit“ aufgerufen werden, indem implizit gesagt wird, dass es ja durchaus auch viele gute Muslims gibt, die gegen Terror sind. Ich glaube das auch. 

Ich kenne selber einige Muslime, die grossartige Menschen sind. Und ich kenne auch einige Christen, die schreckliche Menschen sind. Das heisst aber keineswegs, dass besagte Christen schrecklich sind, weil das Christentum schrecklich wäre.

Im Umkehrschluss ist es absolut möglich, dass viele Muslime gute Menschen sind, obwohl ihre Religion die erfolgreichste imperialistische Irrlehre aller Zeiten ist. Eine Lehre, die seit 1400 Jahren ihre Anhänger eben nicht zum Frieden und zur Nächstenliebe auffordert, sondern vor allem dazu, die ganze Welt dem Islam zum unterwerfen. Und zwar mit allen Mitteln; auch solchen, die im Kontext des Koran durch ihren Zweck absolut geheiligt werden: Mittel wie Täuschung, Lüge, Unterdrückung, Gewalt und Mord.

Über diese Tatsache, und das ist es leider, darf man in Europa mittlerweile nicht mehr offen sprechen. Wenn man es doch tut, läuft man Gefahr, sich den Zorn aller möglicher naiver Gutmenschen zuzuziehen, der „Hassrede“ beschuldigt zu werden, oder sogar ermordet zu werden wie seinerzeit der islakritische niederländische Filme Macher Theo van Gogh. Dem wurde von seinem Mörder dann noch mit dem Mordmesser Papiere mit Koran Seiten am toten Leib befestigt wie an einer Pinwand. Hätte ja nicht so provozieren müssen, der Van Gogh, hört man heute mitunter.

Wie Laokoon wird man heute öffentlich von Monstern gefressen, wenn man die List des Feindes aufdeckt. Des „Feindes“? Ist das nicht ein bisschen hart? Nicht wenn es nach Hirsi Ali geht, die ja selber aus dem System des Islam stammt und seit Jahren davor warnt, dass Europa sich keine Illusionen bezüglich des Islams machen dürfe. Aufgrund ihres Standpunktes muss sie rund um die Uhr beschützt werden, um nicht auch so zu enden wie Van Gogh. Eine Massnahme, die absolut unnötig wäre, wenn der Islam als Religion tatsächlich vor allem Frieden und Nächstenliebe von seinen Anhängern verlangen würde. Und selbst wenn jetzt jemand sagen würde, dass diejenigen, wegen denen Hirsi Ali beschützt werden muss, doch nur eine „kleine radikale Minderheit“ seien - so klein kann diese Minderheit ja wohl nicht sein, wenn einzelne Personen ununterbrochen beschützt werden müssen. Ich kenne einige von ihnen persönlich.

Das eigentliche Problem ist aber meiner Meinung nach gar nicht der Islam in Europa, sondern der frustrierende Mangel an Vorstellungskraft der post-christlichen und dem Materialismus verfallenen Europäer, die aus reiner Bequemlichkeit lieber alles, was radikal ist, pauschal ablehnen, und daher gar nicht mehr in der Lage sind, die Auseinandersetzung des vormals christlichen Westens mit dem Islam differenziert zu betrachten.

Dass die dem religiösen Glauben insgesamt gleichgültig gegenüberstehenden linken Gutmenschen unserer Zeit für genau diese Haltung von den meisten Muslimen abgrundtief verachtet werden, ist eine Tatsache, die solche Gutmenschen selber für ebenso abwegig halten wie die Idee, dass wir in Europa ein Problem mit der Meinungsfreiheit haben könnten. Jene Gutmenschen, die sich selbst von Gott als der Quelle aller Realität abgeschnitten haben, wollen ihre subjektive Realität der Allgemeinheit aufzwingen.

Solche Leute sind, was die wesentlichsten Fragen der Menschheit angeht, in den engen Grenzen ihrer eigenen Ignoranz gefangen-  verlangen aber gleichzeitig mit durchaus autoritärer Bestimmtheit, dass alle anderen sich gemäss dieser Beschränktheit verhalten. Interessanterweise verlangen sie das mit einigem Nachdruck vor allem von denen, durch deren Überzeugungen sie sich in ihrer Beschränktheit unangenehm hinterfragt fühlen - vielleicht, weil da doch irgendein Rest von christlichem Gewissen eine Rolle spielt?

Dem Islam gegenüber besonders tolerant zu sein empfinden solche Relativismus-Jünger hingegen als genau die Art von „spiritueller Grosszügigkeit“, durch die sie sich insbesondere ihren streng gläubigen Mitmenschen gegenüber moralisch überlegen fühlen können.  

So gesehen ist die aus geistiger Ignoranz geborene Toleranz des europäischen Gutmenschen eine Form von stolzer Eitelkeit, die geistlose Borniertheit als gesellschaftlichen Konsens voraussetzt. Was frappierend an die Szene erinnert, in der die Trojaner nach 10 Jahren Belagerung durch die Griechen das riesige Holzpferd jubelnd in ihre Stadt ziehen, und ihre eigene Prinzessin und Seherin Kassandra laut auslachen, als die sie vor der Gefahr „im Bauche des Pferdes“ zu warnen versucht. In der Ilias ist die Ignoranz der Menschen von Troja, die es nach all den Jahren wirklich besser hätten wissen müssen, der aktiven Einflussname geistiger Mächte geschuldet. Die Götter haben den Untergang Troja‘s beschlossen, und die Trojaner entsprechend mit Blindheit geschlagen. 

Heute komme ich angesichts der Geschehnisse in Sidney - und der vorhersehbaren Reaktion unserer Medien darauf - nicht umhin mich zu fragen, was für unsichtbaren Mächten wohl die aktuelle Blindheit der Europäer im Umgang mit einer „Religion“ geschuldet ist, die jahrhundertelang einvernehmlich und aus gutem Grunde als grösste Gefahr für Europa angesehen wurde.

Nikolaus Lobkowicz lebt mit seiner Familie in Tschechien. Seit  Oktober 2025 erscheint seine neue Kolumne "Gedanken aus dem Auenland" regelmäßig auf kath.net.


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Lesermeinungen

 Tertullian vor 14 Stunden 
 

Ilias

An sich ein guter Beitrag, und ich stimme mit dem Autor im Wesentlichen überein. Allerdings hat der Autor, Herr Lobkowicz, die Ilias wohl nicht gelesen. Denn wenn er sie gelesen hätte, wüsste er, dass das Trojanische Pferd und Laokoon in der Ilias nicht vorkommen.


0
 
 persona vor 18 Stunden 
 

Das geht sogar noch weiter ...

Friedrich Nietzsche hat 1882 sein Buch "Der Antichrist" geschrieben, in dem er die Umkehr aller christlichen Werte fordert, und zwar ausdrücklich zum Kampf gegen das Christentum. Der Hass gegen Gott ist die Wurzel allen Übels...


2
 
 Versusdeum vor 19 Stunden 
 

Perfekt auf den Punkt gebracht,

bis auf den Aspekt, dass die heutigen "Eliten" Europas keineswegs "alles, was radikal ist, pauschal ablehnen". Immerhin fördert auch die aktuelle Bundesregierung radikal linke bis linksradikale Near Governmental Organizations mit mit mindestens hunderten Millionen Euros aus unübersichtlich verflochten Geldtöpfen und lässt (ließ?) islamisten anonym und unkontrolliert ins Land - dank Passfreiheit und Strafftreiheit bei nicht selten frei erfundenen selbst wählbaren Identitäten. Wer so handelt, will mehr Extremismus und schafft es sogar, die stets loyale Mitte der Gesellschaft zu "radikalisieren", die gegen all das auf begehrt.


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