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"Lieber Herr Bischof Oster, nur ein bisschen mehr Wohlwollen!"

vor 6 Stunden in Kommentar, 6 Lesermeinungen
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Ein Offener Brief an Bischof Stefan Oster zum Thema "Donald Trump" und "Charlie Kirk" - Gedanken aus dem Auenland - Ein Kommentar von Nikolaus Lobkowicz


Prag (kath.net)
Sehr geehrter Bischof Oster, ich habe Ihren unlängst veröffentlichten Beitrag bezüglich der Gedenkfeier von Charlie Kirk mit großem Interesse gelesen. Was Sie über unsere Mitte als Christen schreiben, ist sehr schön: “...die Wahrheit ehrlich und demütig zu suchen und sie in Liebe zu sagen und zu leben. Die innere Mitte dieser beiden – Wahrheit und Liebe –  ist im Zeugnis Jesu seine Heiligkeit.” 

Da Sie Ihre Meinung als Bischof öffentlich gemacht haben, möchte ich Ihnen hiermit als Laie ebenfalls öffentlich und antworten, und dabei insbesondere auf drei Punkte eingehen: 

    •    Warum war es eigentlich in Deutschland bisher so selbstverständlich, eine negative Haltung zu Donald Trump zu haben?
    •    Warum können in Deutschland immer mehr Menschen Trump etwas abgewinnen - und ist das eigentlich gut oder schlecht?
    •    Was könnte gegen die Polarisierung unserer Gesellschaft getan werden? 

Fangen wir also mit Trump an: 

Weil ich sehr gut englisch spreche und politisch interessiert bin, verfolge ich Herrn Trumps erstaunlichen Aufstieg seit 2016 sehr intensiv, und habe, spätestens im Jahr 2018, komplett damit aufgehört, meine Informationen zu diesem US-Präsidenten aus ihm offensichtlich - aufgrund gewisser ideologischer Voreingenommenheiten - feindlich gesinnter Medien zu beziehen. Diese Medien konsultiere ich bezüglich Trump seither immer erst dann, wenn ich mir vorher meine eigene Meinung gebildet habe.

Das tue ich, indem ich mich redlich bemühe, seit 2018 möglichst viele seiner Auftritte, Presse Konferenzen und Reden ungeschnitten zu verfolgen, was mich natürlich keineswegs zu einem “Experten“ macht, aber, diese Herangehensweise hat mir doch (mindestens) eines mit erschreckender Deutlichkeit gezeigt: Unsere deutschen öffentlich rechtlichen Medien (öffentlich rechtliche sowieso, aber auch die meisten linkslastigen… also, wirklich fast alle) schreiben im Grunde einfach ab, was CNN, MSNBC, ABC, die NY Times, die Washington Times, The Atlantic usw. über den US Präsidenten sagen - und diese “Berichterstattung” ist meiner Beobachtung nach erschreckend oft grob aus dem Zusammenhang gerissen, so, dass sich ein geradezu grotesk verzerrtes Bild ergibt.

Die sich beinahe täglich abspielende mediale Wiederholung dieses Urteils über die Person Donald Trump hat fast etwas hypnotisches. Trump wird medial geradezu mantraartig als grauenhafte, lügnerische und extrem bösartige Unperson dargestellt- und weil es halt dauernd so in den Nachrichten kommt, haben die meisten Leute das Gefühl, selber zu diesem Schluss gekommen zu sein. Das Urteil wird zudem routinemässig von sogenannten “Faktencheckern” bestätigt, sowie dann von einer Reihe sehr prominenter Talk Show Gastgeber wiederholt (hier und Übersee). Hollywood Schauspieler geben, wann immer sie gefragt werden, ihrer Empörung über den “Faschisten im weissen Haus” Ausdruck (und schrecken teilweise nicht mal davor zurück, zu seiner Ermordung aufzurufen).

Nun stellt sich die Frage, ob es denn möglicherweise noch eine andere Lesart gibt, was Donald J. Trump angeht. Dass Trumps sehr eigenwillige Art natürlich dazu einlädt, ihn in ein schiefes Licht zu rücken, ist mir klar. Wenn man aber bereit ist, Trump’s scheinbar angeberischen und selbst-beweihräuchernden Auesserungen mit einer gewissen Grosszügigkeit zu begegnen, dann könnte man durchaus auch zu dem Schluss kommen, dass es sich bei dieser Verhaltens-Fassade um eine Art "Rüstung" handelt, die Trump ganz bewusst einsetzt, um einerseits seine Unterstützer zu motivieren und andererseits seine vielen Feinde in einem Zustand permanenter Verunsicherung zu halten, was ja aus staatsmännischer Hinsicht nicht nur legitim, sondern auch klug wäre.

Vor allem im Interesse derer, für die Trump als Präsident in allererster Hinsicht angetreten ist: Die Bürger seines eigenen Landes. 
Letztlich sind Trumps Feinde (Regierungen gewisser totalitär regierter Länder, Gewaltverbrecher, Drogen-Kartelle, Menschenhändler, etc.) ja immer auch die Feinde derer, denen zu dienen er als Präsident versprochen hat. Seine klar ausgesprochene Prioritätensetzung („America first“) wird Trump bezeichnenderweise ebenfalls routinemäßig von der international großteils ideologisch gleichgeschalteten Presse als “brandgefährlicher, isolatorischer Nationalismus” ausgelegt - was aus der Sicht derer, die das Modell der klassischen Familie und des Mannes als Haupt der Familie als Feindbild sehen, vermutlich logisch schlüssig ist.

Leute, die überzeugt sind, dass es keine absolute und universale Wahrheit gibt, sind üblicherweise keine Trump-Fans. Leute, die finden, dass Geschlecht ein soziales Konstrukt ist, sind üblicherweise keine Trump Fans. Leute, die sich selbst ganz selbstverständlich als „eher links“ bezeichnen, sind keine Trump Fans. Ob die Beschreibungen, die ich gerade gegeben habe, eventuell besonders für den Berufsstand derer zutreffend sind, die am maßgeblichsten für die Meinungsbildung der Öffentlichkeit zuständig sind, überlasse ich Ihrer eigenen Beurteilung.


Deutschland im Kontext der Ära Trump

Erlauben Sie mir an dieser Stelle einen kleinen Schlenker nach Deutschland - denn,  gerade Trump‘s klare Ansage, zuallererst die Interessen der US Bevölkerung wahren zu wollen, ist doch etwas, das sich gerade auch hierzulande in Deutschland viele Bürger von unseren eigenen “Werte-konservativen” politischen Führungspersonen sehr wünschen würden. Viele dieser Bürger, die sich diese Prioritätensetzung wünschen, wählen heute nur deswegen die AfD, weil sie u.a. sehen, wie die sog. „C Partei“ viel zu viele Kompromisse mit anderen Parteien machen. Parteien, die nach der gesetzlichen Zerstörung aller Klarheit in Sachen Geschlechter-Bezeichnungen jetzt am liebsten gleich auch noch alle Landes-Grenzen komplett abschaffen würden. Andere Bürger christlich konservativer Gesinnung wählen trotzdem weiter treu die „C Parteien“, in der immer verzweifelter werdenden Hoffnung, dass sich dort doch irgendwann ebenfalls noch ein Hauch von Trump‘scher Klarheit bemerkbar machen könnte. Bis jetzt ist davon allerdings nichts zu sehen. Statt dessen bemüht man sich bei den C Parteien von „rechts“ abzugrenzen, und ganz lieb mit links zu sein, indem man behauptet, alles ausser der bösen AfD sei jetzt „Mitte“.

Dabei wäre es doch höchste Zeit sich einzugestehen, dass es offensichtlich nichts bringt, immer nur „Brücken bauen“ zu wollen und ganz viel Empathie und Verständnis für diejenigen zu haben, die unser christlich konservatives Weltbild offen verhöhnen. Genauso wie der geistige Kampf aufgrund der Realität des unsichtbaren Feindes unser aller Seelen eine ständige Notwendigkeit im Leben eines jeden ernsthaften Christen ist, so ist auch der entschlossene Kampf für das Wahre, Schöne und Gute auf dem Parkett der Politik und im Sinne der Bürger unvermeidbar - besonders dann, wenn unverhohlen antichristliche Ideologien bereits ihren Weg in die Gesetzgebung gefunden haben, Stichwort SBGG.

Und ganz besonders in Sachen Immigration hoffen auch christliche Wähler der C Parteien, dass unsere gewählten Politiker uns auch vor denen schützen, die unsere Sozialsysteme missbrauchen, prozentual mit großem Abstand die Verbrechensstatistiken anführen und nicht zuletzt auch ihre Verachtung für unsere demokratische Ordnung offen, stolz und oft unter Bezugnahme auf ihre Religionszugehörigkeit (nicht das Christentum) bekunden. In diesen Tagen wird man allerdings als Bürger, der sich wünscht, dass deutsche Politiker Politik im Sinne der Bürger von Deutschland machen (Stichwort Bürgergeld), scheinbar genau für diesen Wunsch streng getadelt - von genau den C Politikern, die man selbst gewählt hat. 

Was das alles mit Charlie Kirk‘s Gedenkverantaltung zu tun hat.

Lieber Herr Bischof, viele Ihrer Schäfchen, die der jüngsten bischöflichen Empfehlung zum Trotz bei der letzten Wahl dennoch der AfD ihre Stimme gaben, haben sich auch durch Ihr Schreiben bezüglich der Charlie Kirk Gedenkfeier sehr angesprochen gefühlt - insbesondere davon, dass Sie hier scheinbar unterstellen, dass man nun pauschal irgendwelchen spinnerten völkischen Ideen im pseudo religiösen Gewand auf den Leim gehen könnte, bzw., sogar potenziell ausländerfeindlich sei, weil man mit dem sympathisiert, was Charlie Kirk’s Lebenswerk war - und wenn man die Art gut fand, auf welche dieses Lebenswerk gewürdigt wurde… Ich selbst bin, ebenso wie Charlie Kirk, ein gläubiger und hinlänglich intelligenter Mann - der ebenfalls Donald Trump und seine MAGA Bewegung unterstützt. Das heißt weder, dass ich Trump vollkommen unkritisch sehen würde, noch, dass ich alles richtig finde oder gutheiße was er tut/sagt - und schon gleich überhaupt nicht, das ich ihn als „Heilsbringer“ sehen würde - aber, was es durchaus bedeutet, ist, dass ich ihm bewusst ein gewisses Wohlwollen entgegenbringe, weil mir der Großteil seiner Politik gut gefällt. Auch die oft unangenehmen Dinge, die er uns Europäern sagt, halte ich großteils für vernünftig, insbesondere wenn es um die Quasi-Religion Klimaschutz geht, der in unseren Tagen die deutsche Wirtschaft geopfert wird. Und auch in Sachen Immigration leuchtet mir Trump’s Position ein: Es ist nicht genug, die vielen Probleme, welche die unkontrollierte Immigration mit sich bringt, mit einem Verweis auf die christliche Barmherzigkeit abzutun. Ich denke, da hat er ganz recht, denn eine falsch eingeordnete Form von Barmherzigkeit wird letztlich weder der christlichen Soziallehre noch den aktuellen realpolitischen Gegebenheiten gerecht - und dennoch werden heute viele Katholiken, die Trump in Sachen Immigration zustimmen, unter den pauschalen Generalverdacht der ausländerfeindlichen Unbarmherzigkeit gestellt, sowie vielleicht noch der "Radikalisierung" bezichtigt. 

Lieber Bischof Oster, Ihren jüngst getätigten Äußerungen entnehme ich, dass Sie Präsident Trump Pseudo-Religiosität unterstellen. Das haben Sie mit Trump’s linken medialen Beobachtern gemeinsam - die sagen das auch immer. Wobei ich mich dann immer frage, mit welcher Autorität die das eigentlich tun. Bei Ihnen ist das was anderes - Sie sind immerhin Bischof, und haben daher tatsächlich Autorität. Weswegen ich frage - wie kommen Sie darauf, dass Trump den Glauben nur opportunistisch zur Instrumentalisierung verwendet? War es Ihrer Ansicht nach verdächtig, dass er nach dem Attentat auf Ihn, welches er ja tatsächlich nur durch einen extrem erstaunlich wirkenden Zufall überlebt hat, Gott öffentlich die Ehre dafür gegeben hat - also dafür, dass es diesen erstaunlichen Zufall gab? Oder war es suspekt, dass er gerade eben, während seiner Rede vor der UN-Vollversammlung, explizit darauf hingewiesen hat, dass Christen die meistverfolgte Religionsgemeinschaft auf der Welt sind? Aus meiner laienhaften Sicht tut Trump damit ja letztlich ganz real und faktisch etwas, das zwar den Linken nicht passen dürfte, aber doch durchaus im Sinne Gottes sein könnte, oder etwa nicht? Oder meinen Sie vielleicht die Geschichte, wie Trump damals eine von linken Chaoten abgefackelte Kirche in der Nähe des Weißen Hauses besuchte und bei der Gelegenheit eine Bibel hochhielt? Das war ja damals etwas, was gerade unsere linken deutschen Medienleute derart echauffierte, dass man fast hätte glauben können, dass die jetzt ihrerseits alle spontan ganz fromme Christen geworden wären, die, mit einer Sonderportion Unterscheidungsgabe versehen, Trump als die Bibel bösartig intrumentalisierenden Daemon entlarvt hatten. Ich persönlich war damals viel erstaunter über die Bereitwilligkeit mit der deutsche Christen, die Einordnung dieser Anekdote durch antichristliche Medien akzeptierten. Offenbar finden viele deutsche Christen heute relativistisch-linke Medien Macher so glaubwürdig, dass sie aufgrund deren Einordnungen sogar bereit sind, eine klar christliche Positionierung des amtierenden US-Präsidenten suspekt und „irgendwie falsch“ zu finden. Ein Lump, wer besagten Medien Machern, die aus Sicht sogar der meisten konservativen Deutschen scheinbar nach wie vor moralisch über jeden Zweifel erhaben sind, manipulative Kommunikationstechniken unterstellen würde! 

Ich kann nur mutmaßen, dass die Art und Weise, in der die von TPUSA organisierte und ausgerichtete Gedenkveranstaltung für Charlie Kirk, auf der Trump als letzter Redner nach fast achtstündiger “schwerer Kost” auftrat, auf Sie möglicherweise den Eindruck gemacht hat, dass hier Religion in zynischer Weise politisch instrumentalisiert wurde… Vielleicht, weil viele Mitglieder der Trump-Regierung sich bei ihren jeweiligen Reden immer wieder auf Jesus bezogen, was ja durchaus so wirken könnte, als ginge es jenen Politikern vor allem darum, opportunistisch die Bedürfnisse eines tatsächlich stark gläubigen Publikums zu bedienen? Einige Mitglieder von Trump's Regierung haben ähnlich verzerrte mediale Profile wie ihr Chef. Ob das etwas mit deren Positionen zu tun haben könnte, die linksliberalen Medien-Macher gerne als „demokratiegefährdend“ bezeichnen, überlasse ich Ihrem eigenen Urteil. Wenn unsere öffentlich rechtlichen Medien schon Charlie Kirk als „ultra rechts“ bezeichnen, was werden die dann wohl über Hegseth, Miller und Rubio sagen… Inwiefern die von ihnen wohl vermutete Instrumentalisierung des Religiösen für politische Zwecke im Rahmen dieser Veranstaltung tatsächlich stattgefunden hat, kann und möchte ich persönlich nicht beurteilen. Mir persönlich sind vor allem gewisse antisemitische Untertöne aufgestossen, wie sie leider im Moment bei einigen Verbündeten Trumps immer öfter zu hören sind (Tucker Carlson, Candance Owens). Allerdings muss ich schon sagen, dass gerade einige derjenigen, die den Namen unseres Herrn Jesus hier im Rahmen ihrer Reden über Charlie Kirk verwendet haben, auch ganz tatsächlich durch ihre Taten jener Wahrheit dienen, die Jesus selber ist - ob das jetzt den Kampf gegen lügnerische Ideologien wie Transgender angeht, oder die Befreiung tausender Kinder aus einer durch die pseudobarmherzige Open Borders Politik der Aera Biden stark begünstigten Menschenhandels Industrie. Oder, die (dramatisch erfolgreiche) Bekämpfung der Bandenkriminalität, oder auch das klare Einstehen auf dem internationalen Parkett für Meinungs- und Religionsfreiheit (J.D. Vance in München), etc. 
Viele der auf der Gedenkfeier aufgetretenen republikanischen Sprecher wissen übrigens auch genau, dass sie im Falle einer Rückkehr der Demokraten an die Macht mit hoher Wahrscheinlichkeit zu Freiwild für deren korruptes Machtverständnis würden. Diese Vermutung ist alles andere als eine “MAGA Fabel” - ich weise auf die ihresgleichen suchende Verfolgung insbesondere katholischer Lebensschützer durch das FBI unter der Präsidentschaft des Katholiken Joe Biden hin. Und ich weise auch darauf hin, dass diese Verfolgung so gut wie keine mediale Aufmerksamkeit bei uns bekam - warum wohl. 

Lieber Bischof Oster, Sie haben meiner Meinung nach völlig recht damit, dass die Polarisierung in unserer Gesellschaft stark ist - zu stark.

In diesem Punkt würde uns beiden ganz sicher jeder Mensch guten Willens zustimmen, ganz unabhängig von der jeweiligen politischen Orientierung, egal ob “rechts” oder links”. 

Und es mag auch stimmen, dass es vereinzelt Katholiken gibt, die sich “rechts radikalisiert” haben, und mittlerweile finden, dass das Ziel (Rettung Deutschlands) auch unzulässige Mittel (Hohn, Abfälligkeit, selbst Gewalt) rechtfertigen würde… aber, ich persönlich glaube, das sind auf der rechten, christlich-konservativen Seite tatsächlich eher Ausnahmen, welche die Regel bestätigen, dass es im ingesamten konservativen Spektrum eine weitaus höhere Bereitschaft zum Wohlwollen gibt als im linken Spektrum. Warum? Weil Christen an Versöhnung und Vergebung glauben - wohingegen radikale Linke das Christentum hassen. Radikalisierung, inklusive expliziter Gewaltbereitschaft gegen vermeintliche “Feinde”, schreitet gerade im wachsenden linken Spektrum massiv voran - sowohl hier bei uns in Deutschland, als auch in den USA. Zur Veranschaulichung: 

Haben Sie irgendwelche Meldungen über Unruhen gehört, wie sie ja durchaus von medialen “Experten” prognostizert waren, seit dem Mord an Charlie Kirk, vielleicht ähnlich wie nach dem Tode des drogensuechtigen Gewaltverbrechers George Floyd? Ich auch nicht. 

Charlie Kirk ist Teil der Lösung des Polarisierungs-Problems.

Charlie Kirk war sicher kein perfekter Mensch. Er war vermutlich sogar fast so unvollkommen wie ich, würde ich sagen - aber, er war auch mit Sicherheit viel mutiger als ich es bin. Er war bereit, sich für das, woran er glaubte, in Lebensgefahr zu begeben. Immer und immer wieder. Er trug eine schusssichere Weste während seiner Auftritte in Universitäten, konnte sich nicht ohne Personenschutz bewegen, erhielt beinahe täglich Morddrohungen - sicher eine starke Belastung, sowohl für ihn selbst, als auch für seine Ehefrau. Und dennoch ließ er sich nicht ins Bockshorn jagen, machte weiter - indem er weiter das Gespräch mit jenen suchte, für die er längst zum Feindbild geworden war. Ich habe starke Veranlassung zur Vermutung, dass er deswegen immer weiter machte, weil er aus einer christlichen Haltung heraus diejenigen liebte, die ihn hassten. So wie ich ihn beobachtet habe, hat Charlie Kirk ehrlich und demütig die Wahrheit gesucht und wirklich versucht, sie sowohl in Liebe zu sagen als auch selbst zu leben - und dafür wurde er ermordet.  Weil die Liebe, die er lebte, von denen, die er lieben wollte, als Hass und ultimative Provokation aufgefasst wurde. 

Hier ist also meine Interpretation des Trump-Sagers während der Gedenkfeier, mit dem medial die heroische Vergebung der Witwe Kirks an den Mörder ihres Mannes relativiert werden sollte: Mit ein bisschen Grosszügigkeit und Wohlwollen könnte man diesen Sager nämlich durchaus so interpretieren, dass Trump keineswegs zum Feindes-Hass aufgerufen hat, sondern einfach nur einen selbstironischen Witz gemacht hat, im typischen Trump-Tonfall, dem durchaus ebenfalls eine feine Demut innewohnte - weil er durch sein übertrieben dargestelltes schlechtes Beispiel ja die Größe eines Charlie Kirk geradezu unterstrichen hat. Trump hatte an anderer Stelle in der selben Ansprache auch gesagt, dass Kirk ihm immer wieder gesagt habe, dass man seine Feinde lieben müsse. Und dann sagte Trump auch noch, wer weiss, vielleicht werde er selbst ja auch seine Ansicht ändern, wenn er nur genug Zeit mit Charlie’s katholischer Witwe Erika und deren TPUSA Leuten verbringen würde. 

Lieber Bischof Oster, ich vermute, ich werde Ihre Meinung über den US-Präsidenten nicht ändern. Nur ein bisschen mehr Wohlwollen in Ihrer Leseart seiner Person würde ich Ihnen zu Ihrem eigenen Besten sehr wünschen. Und dennoch, weil Sie eben einer der Hirten Deutschlands sind, die ich persönlich wirklich besonders schätze und für die ich persönlich ausgesprochen dankbar bin, wollte ich Ihnen trotzdem eine andere Sichtweise anbieten. 

In herzlicher Verbundenheit, Ihr Nikolaus Lobkowicz

Nikolaus Lobkowicz lebt mit seiner Familie in Tschechien . Ab  Oktober 2025 erscheint seine neue Kolumne "Gedanken aus dem Auenland" regelmäßig auf kath.net


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Lesermeinungen

 JP2B16 vor 55 Minuten 
 

Wir sollen nicht urteilen!

Die Muttergottes ermahnt uns immer wieder nicht zu urteilen. Das gilt selbstverständlich auch für Bischöfe! Auch die ihnen überantwortete Autorität sieht das nicht vor. Bischof Oster sollte als einstiger Insider von Medienarbeit sehr wohl wissen, wie manipulativ Medien sein können. Und wenn er meint sich allein anhand deren, gerade hierzulande, einseitigen und hasserfüllten Bilder und Kommentare ein objektives Urteil bilden zu können ohne je diesem Menschen persönlich begegnet zu sein und mit ihm gesprochen zu haben, dann ist das nur trauriger Beleg dafür wie sehr auch ein Bischof Oster auf den Applaus der Welt schielt. Papst Leo sei ihm da ein Vorbild wie klug er sich hinsichtlich Äußerungen zu Donald Trump zurücknimmt und der Welt unmissverständlich klar macht, dass sie politische Einmischungen und Parteinahmen vom Petrusamt nicht erwarten kann. Hier hat der sonst von mir geschätzte Bischof Oster sich unklug un unüberlegt vor den Karren der Welt spannen lassen.


1
 
 modernchrist vor 58 Minuten 
 

Super Kommentar!

Wie schade ist die Naseweiserei hier in Deutschland, wenn es um Trump geht. Seit Trump wieder im Amt ist, kommt in j e d e r Predigt unseres Pfarrers dieser Name mit negativer Konnotation wieder vor! Entsetzlich! Es sollte verboten sein, in Predigten Politikernamen zu nennen. Dabei sind die meisten Pfarrer ja ebenso mainstreamig selektiv informiert wie offensichtlich Oster. Welche Superwende hat die Trumpadministration bisher im Lebensschutz und gegen die Queererei - auch für die positive öffentliche Wahrnehmung von Religion - hingelegt! Das passt dem grün/linken Mainstream natürlich nicht.


0
 
 Versusdeum vor 4 Stunden 
 

Eigentlich wollte ich das gar nicht wissen,

hatte ich Bischof Oster doch bisher noch als einen der lezten "guten Hirten" unter den deutschen Bischöfen gehalten. In Glaubensfragen ist das hoffentlich auch noch so. Und Politik sollten Bischöfe besser anderen überlassen (gibt es doch im eigenen "Laden" genügend Baustellen) - oder sich zuvor wenigstens ausgewogen informieren.


5
 
 Johannes14,6 vor 5 Stunden 
 

An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen

Vielen Dank für diesen ausgewogenen Kommentar zu den Äußerungen von Bischof Oster, die mich irritiert haben.
Wenn man versucht, Trump ohne Vorurteile zu begegnen, sehe ich neben manchem Fragwürdigen (Epstein?, Zollpolitik?) vieles Positive:

Er hat mit einigen Sätzen den Woke -, Diversity - und Trans - Wahn beendet, den Klima - Hype mit den Windrädern etc als das herausgestellt, was er ist: ein Geschäftsmodell, ineffizient und zerstörerisch für Natur und Kulturlandschaft (gerade Europas!)
Ich wünschte, die europäischen Politiker hätten seine Philippika bei der UN Vollversammlung angehört, statt sie zu ignorieren (oder wie MP Söder bei der Vance Rede in München wegzugrinsen). Dazu gehört auch die berechtigte Sorge um die Meinungsfreiheit in Europa und nicht zuletzt die Ausbreitung des Islam durch die Migrationspolitik!


7
 
 Gandalf vor 5 Stunden 

Welcome to the show, lieber Niko!


0
 
 Bankster vor 5 Stunden 

großartiger und richtiger Kommentar

Danke für diese richtigen Worte. Aus eigener Anschauung möchte ich hinzufügen, daß einige der Sprecher auf dem Memorial keineswegs das Christentum mißbrauchen sondern selber tief gläubige und praktizierende Christen sind, die sich, wie zB der Verteidigungsminister Hegseth, nur aufgrund ihrer Bekehrung, vom Alkohol losgesagt und zu einem treuen Ehemann wurden. Es stimmen also der Gelebte Glauben, der persönliche Lebenswandel (Werke) und die öffentliche Botschaft, sehr konsistent überein.


5
 

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