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| ![]() „Papst Leo XIV. hat den Primat der Evangelisierung in unserer säkularisierten Welt unterstrichen“vor 7 Stunden in Spirituelles, keine Lesermeinung Nuntius Eterović hält Festpredigt im Dom zu Münster, überbringt Grüße von Papst Leo und zitiert aus einer Ansprache des Papstes: „In einer Zeit tiefer Zerrissenheit ist es notwendig, zu den Grundlagen unseres Glaubens, zum Kerygma zurückzukehren.“ Münster (kath.net) kath.net dokumentiert die Predigt von Nuntius Erzbischof Nikola Eterović im Pontifikalamt im Dom St. Paulus zu Münster am 6. Juli 2025 zum 800. Jahrestag der Grundsteinlegung des St. Paulus Doms zu Münster in voller Länge und dankt S.E. für die freundliche Erlaubnis zur Weiterveröffentlichung – Jes 66,10-14; Ps 66; Gal 6,14-18; Lk 10,1-12.17-20 Exzellenzen! „Freut euch mit Jerusalem und jauchzt in ihr alle, die ihr sie liebt“ (Jes 66,10). Mit diesen vom Heiligen Geist inspirierten Worten ermuntert der Prophet Jesaja seine Landsleute zur Freude, weil die Zeit des Exils und der babylonischen Gefangenschaft zu Ende war und das auserwählte Volk der Juden in Freiheit und voller zuversichtlicher Freude nach Jerusalem zurückkehren konnte. Liebe Brüder und Schwestern, das Wort Gottes, das wir gehört haben, lädt auch uns zur Freude ein. Ein besonderer Grund ist heute der Dank an den dreieinen Gott für den 800. Jahrestag der Grundsteinlegung dieser schönen Kathedrale des heiligen Paulus. Im Jahr 1225 legte der Fürstbischof Dietrich III. von Isenberg, der von 1218 bis 1226 Bischof von Münster war, den Grundstein für diesen spätromanischen Dom, dessen Bauzeit fast 40 Jahre dauerte. Im Jahre 1264 wurde er schließlich geweiht. Im Unterschied zu den beiden Vorgängerbauten hat dieser Dom die wechselvollen Zeiten und Zerstörungen überdauert und ist so eines der bekannten und unverwechselbaren Symbole der Stadt Münster geblieben. Zu diesem freudigen Ereignis überbringe ich die herzlichen Grüße des Heiligen Vaters Leo XIV., des Bischofs von Rom und Hirten der Universalkirche. Als sein Vertreter in der Bundesrepublik Deutschland danke ich für Euer Gebet, mit dem ihr seine so wichtige Mission in Kirche und Welt begleitet. Als Zeichen der Verbundenheit mit dem sichtbaren Haupt der Katholischen Kirche, dessen wahres, jedoch nicht sichtbares Haupt Jesus Christus ist, der Seine Kirche auf den Felsen des Apostels Petrus bauen wollte (vgl. Mt 16,18), erstrecke sich der Eucharistische Segen am Ende dieser festlichen Heiligen Messe auf Euch alle, auf Eure Lieben, vor allem auf die Alten und Kranken, und auf jene, die aus verschiedenen Gründen heute nicht dabei sei können, sowie auf alle Menschen, die in dieser schönen Stadt Münster leben. „Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter“ (Lk 10,2). Der Abschnitt des heutigen Evangeliums hat die Evangelisierung zum Thema. Die Angaben des Herrn Jesus an die Jünger bleiben für die Tätigkeit der Kirche zu allen Zeiten gültig. Nachdem er den Mangel an Arbeitern für die große Ernte festgestellt hat, gibt Jesus die Richtung an, wie dieses Problem gelöst werden kann, indem er sagt: „Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden“ (Lk 10,2). Er selbst hatte vorgesorgt und zweiundsiebzig Jünger für diese Mission ausgewählt: Er „sandte sie zu zweit vor sich her in alle Städte und Ortschaften, in die er selbst gehen wollte“ (Lk 10,1). Auch wenn sie in den Städten und Dörfern predigen sollten, die Jesus selbst auf seinem Weg nach Jerusalem (vgl. Lk 10,1) besuchen wollte, also jene Orte, wo Juden lebten, ist mit der Zahl der Zweiundsiebzig eine universale Bedeutung verbunden. Sie lässt an die zweiundsiebzig Nationen denken, die im zehnten Kapitel des Buches der Genesis in der Fassung der Septuaginta erwähnt werden. Diese Zahl steht daher für die ganze Welt und alle Nationen, wo das Evangelium verkündet werden soll. Vor seiner Himmelfahrt hat der auferstandene Herr seinen Jünger diese universale Mission anvertraut, wenn er sagt: „Mir ist alle Vollmacht gegeben im Himmel und auf der Erde. Darum geht und macht alle Völker zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe“ (Mt 28,18-20). Das Gebot des Herrn bleibt aktiv, allein in dem Bewusstsein, dass die Christen nur 32 Prozent der Weltbevölkerung ausmachen. Während die Zahl der Christen in Afrika und Asien wächst, nimmt sie in einigen Teilen Europas und so auch in Deutschland aus verschiedenen Gründen ab. Das gilt leider auch für die Zahl der Priester. Daher ist dringend geboten, die zu allen Zeiten geltende Anweisung des Herrn Jesus in die Tat umzusetzen und um Berufungen zum einem christlichen Leben allgemein und sodann um Berufungen zum priesterlichen Dienst und zum Ordensleben zu beten. Das allgemeine Priestertum der Gläubigen braucht das Priestertum des Dienstes, weil nur sie gültig der Feier der Eucharistie vorstehen können, welche die Quelle und der Höhepunkt des Lebens und der Sendung der Kirche ist (vgl. Lumen gentium, Nr. 11; Sacrosanctum concilium, Nr. 10). Der erste, der das Evangelium verbreitet hat, war Jesus Christus selbst. Der heilige Papst Paul VI. hat unterstrichen: „Jesus selbst, Frohbotschaft Gottes, ist der allererste und größte Künder des Evangeliums gewesen. Er ist es bis zum Äußersten gewesen: bis zur Vollkommenheit und zur Hingabe seines irdischen Lebens“ (Apostolisches Schreiben Evangelii nuntiandi, 08. Dezember 1975, Nr. 7). An diesem Werk der Evangelisierung aber wollte er neben den Zwölf und den Zweiundsiebzig alle Christen dazu berufen, nach ihren Charismen und der je eigenen Berufungen Jünger Jesu Christi und Missionare Seines Evangeliums zu werden. Der Heilige Vater Leo XIV. hat den Primat der Evangelisierung in unserer säkularisierten Welt unterstrichen, wenn er sagt: „Vor allem ist bei der Verkündigung und Weitergabe des Glaubens ein neuer Schwung notwendig. Es geht darum, Jesus Christus in den Mittelpunkt zu stellen und den Menschen, dem in Evangelii gaudium aufgezeigten Weg entsprechend, zu helfen, eine persönliche Beziehung zu Ihm zu leben, um die Freude des Evangeliums zu entdecken. In einer Zeit tiefer Zerrissenheit ist es notwendig, zu den Grundlagen unseres Glaubens, zum Kerygma zurückzukehren. Das ist die erste große Verpflichtung, die alle anderen begründet: Christus in die Adern der Menschheit zu bringen durch die Erneuerung und Teilhabe am Missionsauftrag der Apostel: »Was wir gesehen und gehört haben, das verkünden wir auch euch« (1 Joh 1,3). Es geht darum, Wege zu finden, wie die Frohe Botschaft alle erreichen kann, durch pastorale Maßnahmen, die in der Lage sind, die Fernsten anzusprechen, und mit geeigneten Mitteln für eine Erneuerung der Katechese und der Formen der Verkündigung“ (Ansprache an die Bischöfe der Italienischen Bischofskonferenz, Benediktionsaula, 17. Juni 2025). „Freut euch darüber, dass eure Namen im Himmel verzeichnet sind“ (Lk 10,20). Das heutige Evangelium endet mit der Einladung zur wahren Freude, die nicht in der Ausübung geistlicher Macht besteht, also in der Tatsache, dass die Dämonen den Jüngern Jesu untergeordnet sind, sondern darin, dass ihre Namen im Himmel aufgeschrieben sind: am Ende ihrer irdischen Pilgerschaft werden sie Gott von Angesicht zu Angesicht schauen und diese seligmachende Schau für immer mit allen Heiligen (communio sanctorum) genießen. Es handelt sich nicht um eine anonyme Masse, sondern um viele bekannte und verehrte Personen, auch in dieser Diözese von Münster, die glücklicherweise im Gebet um einen neuen Bischof von Münster angerufen werden. Es ist bezeichnend, dass an erster Stelle der heilige Apostel Paulus steht, der Patron des Bistums Münster, auf dessen Fürsprache ein Bischof erbeten wird, der wie er „unermüdlich das Evangelium verkündet“. Das also zeigt die Dringlichkeit und Bedeutung der Evangelisierung in den weiten Gebieten des Bistums von Münster im Westfälischen, im Oldenburgischen und am Niederrhein. Jede Ortskirche ist ein lebendiger Teil der Weltkirche. Zeichen dieser Einheit ist der Diözesanbischof in Gemeinschaft mit dem Bischof von Rom, deren Namen im Hochgebet jeder Heiligen Messe genannt werden. Hierzu präzisiert das Zweite Vatikanische Konzil: „Der Bischof von Rom ist als Nachfolger Petri das immerwährende, sichtbare Prinzip und Fundament für die Einheit der Vielheit von Bischöfen und Gläubigen. Die Einzelbischöfe hinwiederum sind sichtbares Prinzip und Fundament der Einheit in ihren Teilkirchen, die nach dem Bild der Gesamtkirche gestaltet sind. In ihnen und aus ihnen besteht die eine und einzige katholische Kirche. Daher stellen die Einzelbischöfe je ihre Kirche, alle zusammen aber in Einheit mit dem Papst die ganze Kirche im Band des Friedens, der Liebe und der Einheit dar“ (Lumen gentium, Nr. 23). Liebe Schwestern und Brüder, beten wir, dass dies aufs Neue und in nicht allzu ferner Zeit auch für Eure Diözese gilt, die derzeit ohne Oberhirten ist. Man kann sagen, dass der Stuhl der Diözese Münster, die Kathedra in dieser Kathedrale vakant, nicht besetzt ist. Auf die Fürsprache der seligen Jungfrau Maria, der Mutter Gottes von Kevelaer, Telgte und Bethen, und allen Seligen und Heiligen, die in dieser Diözese besonders verehrt werden, richten wir unser Gebet an Gott, den Vater, Sohn und Heiligen Geist, dass er dem ehrwürdigen Bistum Münster einen Vater und Hirten nach dem Herzen Jesu schenken möge; einen, der sein ganzes Leben und Wirken der dem bischöflichen Dienst eigenen Sendung weiht, die durch ein dreifaches Amt gekennzeichnet ist: der Lehre (munus profeticum), der Leitung des Volkes Gottes in Liebe (munus regendis) und der Heiligung (munus sacerdotalis). Er soll sich vom Heiligen Geist leiten lassen und in Gemeinschaft mit seinen Brüdern und Schwestern nichts anderes tun, als das Evangelium zu verkünden, die frohe Botschaft an die Menschen von heute, indem er sagt: „Das Reich Gottes ist euch nahe“ (Lk 10,9); „Kehrt um und glaubt an das Evangelium“ (Mk 1,15). Amen. Archivfoto Nuntius Eterović © Apostolische Nuntiatur Berlin
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