SucheSuchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln: 



Top-15meist-diskutiert- Papst will "schmerzhafte" Geschichte mit Täuferbewegung aufarbeiten
- „Heilige Kommunion“ to go?
- Entsetzen über ‚Performance‘ halbnackter Tänzer mit Hühnern in Windeln im Paderborner Dom
- „Frauen, die Kinder erziehen, sitzen nicht in der Teilzeitfalle, sondern mitten im Leben“
- Wie der Sohn gesandt: Priester im Herzen der Kirche - Schule der Glaubwürdigkeit
- Sieg des Lebensschützers und Katholiken Karol Nawrocki im polnischen Wahlkrimi
- LGBT-Popup Fenster auf der Internetseite der Katholischen Jugend Innsbruck
- Das Schweigen der Windelhühnchen
- ‚Dienstmädchen des Patriarchats‘ – Hillary Clinton beleidigt konservative Frauen
- Schweiz: 'Katholische' Frauenorganisation verzichtet auf das 'katholisch'
- Papst Leo XIV. wird im Apostolischen Palast wohnen
- Wer ist mein Nächster?
- „Einheit der Kirche muss immer wieder errungen werden“
- Prevost „war sehr offen, sprach mit jedem, empfing jeden, war aber in Glaubensfragen sehr klar“
- Aus Ehe und Glaube entsteht Zukunft. Einheit ist kein Kompromiss, sondern Frucht der Wahrheit
| 
Geschwister der Gaza-Geiseln: "Wir geben nicht auf"vor 2 Tagen in Chronik, 1 Lesermeinung Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Zwei Geschwister der immer noch von der Hamas festgehaltenen Israelis Guy Gilboa-Dalal und Evyatar David im Kathpress-Gespräch über das Schicksal ihrer Brüder und die unermüdlichen Bemühungen der Familien, sie endlich freizubekommen.
Wien (kath.net/ KAP)
Am 22. Februar 2025 wurde die austro-israelische Geisel Tal Shoham von der Hamas in Gaza freigelassen. Er war zuvor acht Monate lang gemeinsam mit den beiden Israelis Guy Gilboa-Dalal und Evyatar David unter unmenschlichen Bedingungen festgehalten worden. Die beiden 24-Jährigen werden immer noch von der Terrororganisation festgehalten. Ihre Familienangehörigen halten sich derzeit in Wien auf, um auf das Schicksal der beiden aufmerksam zu machen und sich für die Freilassung der beiden einzusetzen. Kathpress traf Gal Gilboa-Dalal und Yeela David, Geschwister der Geiseln.
Gal war zusammen mit seinem sieben Jahre jüngeren Bruder Guy auf das "Nova"-Musikfestival in der Negevwüste nahe Gaza gefahren. Er selbst überlebte das Massaker vom 7. Oktober. "Du konntest nichts richtig machen. Ob du entkommen konntest, ermordet oder gekidnappt wurdest, alles war Zufall." Gal wurde nach vielen Stunden von der israelischen Polizei gefunden und kehrte nach Hause zurück.
Seither habe er schreckliche Schuldgefühlen. Er hätte auf seinen jüngeren Bruder aufpassen sollen. "Und ich kam ohne ihn zurück." Das Musikfestival sei eine Veranstaltung für die unterschiedlichsten Menschen gewesen. Die jungen Leute seien aus 20 Ländern gekommen. Auch Araber seien dabei gewesen, erzählt Gal. Die Besucher hätten eines gemeinsam geeint. "Wir wollen alle nur Frieden."
Die 20-jährige Yeela erzählt, wie ihre ganze Familie noch am Abend des 6. Oktober bei einer Feier zu Hause versammelt war. Dann habe sich ihr Bruder Evyatar auf den Weg zum Festival gemacht.
Am 7. Oktober 2023 drangen Terroristen der radikal-islamischen Hamas aus dem Gazastreifen nach Israel ein. In den Dörfern nahe der Grenze sowie auf dem Gelände des Musikfestivals verübten sie grausame Massaker an der Zivilbevölkerung, bei denen rund 1.200 Menschen ermordet und über 250 Personen als Geiseln in den Gaza-Streifen verschleppt wurden. Guy und Evyatar wurden verschleppt, einige ihrer Freunde getötet. Während die Freilassung einer Reihe von Geiseln im Zuge von Verhandlungen erreicht werden konnte und etliche Geiseln in Gefangenschaft ermordet wurden, hat die Hamas bis heute - rund 600 Tage nach dem 7. Oktober - noch 54 Geiseln in ihrer Gewalt.
Seit dem 7. Oktober sei nichts mehr so wie früher, berichten Gal und Yeela. Die Eltern könnten keiner Arbeit mehr nachgehen. Ihr Lebensinhalt bestehe vor allem darin, die ganze Welt auf das Schicksal der Geiseln aufmerksam zu machen und sich dafür einzusetzen, dass sie freikommen. Sie reisen um die ganze Welt. "Die Familie", sagt Gal, "ist das, was uns allen dabei Kraft gibt." Er war auch schon bei Papst Franziskus. 
Unvorstellbare Bedingungen
Guy und Evyatar waren 22 Jahre alt, als sie entführt wurden. Inzwischen sind beide 24. Mehr als 8 Monate verbrachten die beiden jungen Männer gemeinsam mit dem Tal Schoham gemeinsam in einem Hamas-Tunnel unter Gaza. Der Tunnel war etwa 12 Meter lang und weniger als ein Meter breit, in einer Tiefe von rund 30 Metern unter der Erde, schilderte Tal Shoham nach seiner Freilassung am 22. Februar 2025. Die Geiseln hätten nur minimale Mengen an Nahrung und Wasser bekommen. Es gab keine frische Luft, die Geiseln hätten unter ständiger Atemnot gelitten. Es habe nicht einmal eine Latrine gegeben. Im Tunnel sei auch ein Sprengsatz installiert gewesen, der zur Detonation gebracht werden sollte, falls israelische Truppen sich näherten. Die Bedingungen für die Geiseln seien unvorstellbar, fasst es Gal zusammen. Es gebe auch keine medizinische Versorgung.
Am 22. Februar, dem Tag der Freilassung von Tal Shoham, wurden auch Guy und Evyatar aus den Tunneln geholt - jedoch nicht in die Freiheit. In einem Minivan wurden sie zur Bühne der von der Hamas inszenierten Freilassungszeremonie gebracht, von wo aus sie durch die offene Tür des Fahrzeugs beobachten mussten, wie Tal in Freiheit entlassen wurde. Dabei filmte man sie, zwang sie in die Kamera zu blicken und um ihr Leben zu flehen. Anschließend wurden sie zurück in die Tunnel verschleppt. Aus diesen Aufnahmen produzierte die Hamas ein Propagandavideo, das über soziale Medien verbreitet wurde.
Das Video vom 22. Februar ist zwar das letzte Lebenszeichen von Guy und Evyatar, doch Gal und Yeela sind sich sicher, dass die beiden noch leben. "Sie sind stark. Und die Hoffnung hält auch uns am Leben", sagt Gal. Und Yeela fügt hinzu: "Wir machen weiter. Wir zerbrechen nicht." Beide dankten Österreich für die Hilfe, die das Land schon bisher geleistet habe, um Geiseln freizubekommen. Und sie setzen ihre Hoffnung auch weiter auf Österreich.
Das Wiedersehen mit Guy malt sich Gal in den schönsten Farben aus. Die Geiseln würden von der Hamas auch ständig belogen. "Von Tal Shahom weiß ich, dass sie Guy sagten, dass ich tot bin." - Was wird das für ein Wiedersehen sein, wenn sich die beiden Brüder wieder in den Armen liegen können.
Die große Politik ist nicht Thema des Gesprächs. Guy will dazu auch nur so viel sagen: "Nimmt man der Hamas die Waffen weg, ist Friede. Nimmt man Israel die Waffen weg, existiert es nicht mehr." Auch die bisherigen Geiseln seien nur nach militärischem Druck freigekommen. Und trotzdem wolle er nichts mehr als Frieden. Und er fügt hinzu, dass nicht nur die israelischen Geiseln, sondern auch die palästinensische Bevölkerung letztlich von der Hamas in Geiselhaft genommen werde.
Viele Gespräche in Wien
Die Familien der beiden Geiseln trafen u.a. im Parlament mit Mitgliedern der Ausschüsse für Außenpolitik sowie Menschenrechte zusammen. Auch der frühere Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka nahm daran teil. Die Abgeordnete Gudrun Kugler postete danach: "Als Mutter weine ich mit ihren Müttern. Guy, Evya und alle anderen Geiseln müssen sofort freigelassen werden!"
Auch ein Termin im Außenministerium, u.a. mit Staatssekretär Sepp Schellhorn und dem Sondergesandten Peter Launsky-Tieffenthal stand auf dem Programm. Dazu kam etwa die Teilnahme an der Israel Friendship Award Ceremony am Dienstagabend in Wien. Israels Botschafter David Roet zeichnete bei einer Feierstunde im Palais Liechtenstein den ehemaligen Bundeskanzler Karl Nehammer, Peter Launsky-Tieffenthal und Marie-Louise Weissenböck, Regionaldirektorin von "Christen an der Seite Israels", für ihre "herausragenden Verdienste um den Staat Israel" aus. Am Mittwochabend lädt das Jüdische Museum Wien zu einer Informationsveranstaltung mit den Geschwistern der Geiseln.
Copyright 2025 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich (www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten
Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

Lesermeinungen | Versusdeum vor 25 Stunden | | | Die Hamas wusste genau, was sie auch den eigenen Leuten antat, als sie diese Verbrechen begang. Denn Israels Reaktion auf Terroranschläge war schon immer hart. Man kann nur hoffen, dass die Palästinenser sich dieses slamistischen Regimes entledigen können und die Geiseln endlich freikommen. Gott schütze alle, die in diesem Konflikt (und jedem anderen) unschuldig Opfer werden und noch zu werden drohen, ganz besonders die Kinder. |  1
| |
Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen. Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net) kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen. | 
Mehr zuIsrael- 'Antisemitisch, verwerflich und völlig lächerlich'
- Bedauert Franziskus die Eliminierung eines der schlimmsten Verbrecher des Planeten?
- Papst will Angehörige der Hamas-Geiseln treffen
- Gaza-Fotografen waren über Anschläge auf Israel vorab informiert
- 'Bring Him Home'
- Als die Hamas-Lüge aufflog
- Israels Gesundheitsminister: ‚Grüner Pass’ soll Menschen zur Impfung bewegen
- Bistum Trier ordnet an: Pfarrer muss Israel-Flagge entfernen
- Gewalt gegen Israel
- In Israel gilt seit dem 10. Juli ein generelles Sexkaufverbot
| 





Top-15meist-gelesen- Entsetzen über ‚Performance‘ halbnackter Tänzer mit Hühnern in Windeln im Paderborner Dom
- „Heilige Kommunion“ to go?
- Prevost „war sehr offen, sprach mit jedem, empfing jeden, war aber in Glaubensfragen sehr klar“
- Papst Leo würdigt Pius XII. für mutiges Handeln im Zweiten Weltkrieg
- Sieg des Lebensschützers und Katholiken Karol Nawrocki im polnischen Wahlkrimi
- Papst Leo XIV. empfängt verurteilten Kardinal Becciu
- Papst Leo XIV. wird im Apostolischen Palast wohnen
- Wie der Sohn gesandt: Priester im Herzen der Kirche - Schule der Glaubwürdigkeit
- Das Schweigen der Windelhühnchen
- Papst will "schmerzhafte" Geschichte mit Täuferbewegung aufarbeiten
- Papst ernennt neuen Leiter für seine Ethik-Akademie
- Aus Ehe und Glaube entsteht Zukunft. Einheit ist kein Kompromiss, sondern Frucht der Wahrheit
- „Frauen, die Kinder erziehen, sitzen nicht in der Teilzeitfalle, sondern mitten im Leben“
- Vatikan unter neuem Papst mit neuem Webauftritt
- ‚Dienstmädchen des Patriarchats‘ – Hillary Clinton beleidigt konservative Frauen
|