![]() |
Loginoder neu registrieren? |
|||||||||||||
![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() | ||||||||||||||
SucheSuchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln: ![]() ![]() ![]() ![]() Top-15meist-diskutiert
| ![]() Der Sämann und das Herz der Kirche. Einübung in die Wirklichkeit Gottesvor 13 Stunden in Aktuelles, 1 Lesermeinung Papst Leo XIV. eröffnet seine erste Generalaudienz mit einer Auslegung des Gleichnisses vom Sämann – über Hoffnung, das Wort Gottes und die verschwenderische Liebe des Vaters. Von Armin Schwibach Rom (kath.net/as) „An jenem Tag verließ Jesus das Haus und setzte sich an das Ufer des Sees. Da versammelte sich eine große Menschenmenge um ihn. Er stieg deshalb in ein Boot und setzte sich. Und alle Menschen standen am Ufer. Und er sprach lange zu ihnen in Gleichnissen. Er sagte: Siehe, ein Sämann ging hinaus, um zu säen. Als er säte, fiel ein Teil auf den Weg und die Vögel kamen und fraßen es. Ein anderer Teil fiel auf felsigen Boden, wo es nur wenig Erde gab, und ging sofort auf, weil das Erdreich nicht tief war; als aber die Sonne hochstieg, wurde die Saat versengt und verdorrte, weil sie keine Wurzeln hatte. Wieder ein anderer Teil fiel in die Dornen und die Dornen wuchsen und erstickten die Saat. Ein anderer Teil aber fiel auf guten Boden und brachte Frucht, teils hundertfach, teils sechzigfach, teils dreißigfach. 9 Wer Ohren hat, der höre!“ (Mt 13,1-9). Mit seiner ersten Generalaudienz hat Papst Leo XIV. ein geistliches Zeichen gesetzt, das über den Petersplatz hinausstrahlt. In seiner Katechese knüpfte er an die von seinem Vorgänger Franziskus begonnene Reihe der Katechesen im Jahr des Jubiläums an, die unter dem Leitmotiv „Jesus Christus, unsere Hoffnung“ steht. Der neue Papst wählte nicht nur ein biblisch zentrales, sondern auch geistlich programmatisches Gleichnis: das Gleichnis vom Sämann (vgl. Mt 13,1–17). Seine Deutung verband eine Christusmystik mit einer pastoralen Milde. Zunächst stellte Leo XIV. die Frage, was ein Gleichnis eigentlich sei – und was es heute bedeuten könne. Gleichnisse seien keine bloßen Erzählungen, sondern geistliche Übungen: „Das Gleichnis, die Parabel wirft mir ein Wort entgegen, das mich herausfordert und mich drängt, mich zu fragen“. Der Papst erinnerte daran, dass das griechische Wort paraballein – einem etwas nach vorne werfen, etwas hinstellen – den Charakter des Gleichnisses als geistlichen Spiegel enthülle. Jede Erzählung Jesu rufe den Hörer auf, sich selbst darin zu erkennen: „Wo bin ich in dieser Geschichte? Was sagt dieses Bild meinem Leben?“ Diese Fragestellung sei nicht allein individuell, sondern universeller Natur – denn das Gleichnis sei, so Leo XIV., eine Einübung in die Wirklichkeit Gottes, es befruchte und provoziere jede Wirklichkeit. Das Gleichnis vom Sämann beginnt mit einer scheinbar unklugen Handlung: Der Sämann streut das Saatgut überall aus, selbst auf Felsen, Wege und unter Dornen. Dieser „verschwenderische“ Sämann sei, so der Papst, ein Bild für Gott selbst – für den Gott, der seine Liebe und sein Wort nicht zurückhält, sondern bedingungslos austeilt. Der Sämann sorge sich nicht, ob der Boden fruchtbar sei – so liebe Gott uns: „Er wartet nicht, bis wir zu einem besseren Boden werden. Er schenkt uns immer großzügig sein Wort“. Dieses Wort falle auch dann in unser Leben, wenn wir abgelenkt, oberflächlich oder sorgenvoll seien. Die Wirkung der göttlichen Saat hänge nicht nur von der äußeren Situation ab, sondern vor allem vom Vertrauen Gottes in uns: „Wenn wir sehen, dass er uns vertraut, wird in uns vielleicht der Wunsch geboren, ein besserer Boden zu sein. Das ist Hoffnung, die auf dem Felsen der Großzügigkeit und Barmherzigkeit Gottes gründet“. In einer auf Christus bezogenen Deutung erklärte Leo XIV., dass Jesus selbst der Same sei: „Jesus ist das Wort. Er ist der Same“. Und dieser Same müsse, um Frucht zu bringen, sterben – ein Hinweis auf den Kreuzestod Christi. „Gott ist bereit, sich für uns ‚zu verausgaben“‘ und Jesus ist bereit zu sterben, um unser Leben zu verwandeln“. So wird das Gleichnis vom Sämann zur Passionserzählung im Verborgenen: Gott gibt sich hin – nicht effizient, sondern verschwenderisch, nicht kalkulierend, sondern hoffend. Leo XIV. Stellte einen besonderen kulturellen und geistlichen Bezug her: Er erinnerte an das Gemälde „Der Sämann“ von Vincent van Gogh. In der Szene erkannte der Papst eine tiefe Theologie der Hoffnung. Der Sämann steht unter der sengenden Sonne, hinter ihm das reife Feld – ein Bild für die Mühe des Evangelisierens und die verborgene Fruchtbarkeit des göttlichen Wortes. Gott ist bereit, sich für uns „zu verausgaben“, und Jesus ist bereit zu sterben, um unser Leben zu verändern. „Im Mittelpunkt der Szene“, so der Papst, „steht jedoch nicht der Sämann, der an der Seite steht, sondern das ganze Bild wird von der Sonne beherrscht, vielleicht um uns daran zu erinnern, dass es Gott ist, der die Geschichte bewegt, auch wenn er manchmal abwesend oder weit entfernt scheint. Es ist die Sonne, die die Erdschollen erwärmt und das Saatgut reifen lässt“. Am Ende seiner Katechese stellte der Papst eine einfache, aber dringliche Frage: „In welcher Situation meines Lebens erreicht mich heute das Wort Gottes?“. Er forderte die Gläubigen nicht zur Selbstanklage auf, sondern zur Hoffnung: „Und wenn wir feststellen sollten, dass wir kein fruchtbarer Boden sind, sollten wir uns nicht entmutigen lassen, sondern Gott bitten, uns wieder zu bearbeiten und einen besseren Boden zu schaffen“. Die Pilger und Besucher aus dem deutschen Sprachraum grüßte der Papst mit den folgenden Worten: Liebe Brüder und Schwestern, der heilige Apostel Paulus lehrt: „Was der Mensch sät, wird er auch ernten“ (Gal 6,7). In einer Welt, die durch Hass und Krieg entzweit und verwundet ist, sind wir aufgerufen, Hoffnung zu säen und uns für den Frieden einzusetzen. Möge uns die heilige Maria, die Mutter vom guten Rat, auf unserem Weg begleiten.
Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! ![]() Lesermeinungen
Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen. Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. | ![]() Mehr zu | ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Top-15meist-gelesen
| |||||||||||
![]() | ||||||||||||||
© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz |