Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Mater populi fidelis
  2. Kardinal Müller: Der Progressismus, nicht die Tradition spaltet die Kirche
  3. Deutsche Bischöfe stellen sich que(e)r zur Lehre der Kirche
  4. ‚Niemand wird zugrunde gehen’. Das Gedächtnis der Verstorbenen und die Hoffnung der Auferstehung
  5. Evangelische Pfarrerin segnet VIER Männer in sogenannter „Polyhochzeit“
  6. ‚Gute Laune‘-Tanzeinlage bei Messe zu Allerheiligen
  7. Kardinal Schönborn stellt sich gegen das Kopftuchverbot
  8. Vatikan kündigt bevorstehende Veröffentlichung eines Dokuments zu Monogamie an
  9. 'Wir sind bereit, willens und fähig, unsere große christliche Bevölkerung weltweit zu schützen!'
  10. Vatikan möchte Seligsprechungsprozess für Isabella I. „pausieren, aber nicht beenden“
  11. Kardinal Fernandez, Präfekt des Glaubensdikasteriums: „Synodalität: Warum nein und warum ja?“
  12. „Ich hatte die Wahl, Jesus zu verleugnen, um freizukommen, aber ich sagte nein“
  13. „Soll ich mich denen anschließen, die immer mehr polarisieren und nach links oder rechts rücken?“
  14. Proaktiv für das Leben
  15. Ablösung der wegen der 1803 erfolgten Konfiszierung von Kirchenvermögen zu zahlenden Staatsleistung

Kirchen in England warnen vor Freigabe von assistiertem Suizid

19. Oktober 2024 in Weltkirche, 1 Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Kardinal Nichols und anglikanischer Erzbischof Welby befürchten "Dammbruch" und fordern stattdessen bessere Palliativmedizin und Hospizversorgung.


London (kath.net/ KAP)
Führende Vertreter der christlichen Kirchen in England lehnen einen neuen Gesetzesentwurf zur Legalisierung des assistierten Suizids ab und fordern stattdessen eine bessere Palliativmedizin und Hospizversorgung. Sie warnen vor einem Dammbruch und der Gefahr, dass schutzbedürftige Menschen unter Druck geraten könnten, ihr Leben zu beenden. Zu den Warnenden gehören der katholische Erzbischof von Westminster, Kardinal Vincent Nichols, und der anglikanische Erzbischof von Canterbury, Justin Welby. Hintergrund ist ein Gesetzesentwurf aus den Reihen der regierenden Labour-Partei, über den Ende November im Parlament abgestimmt werden soll, wie britische Medien berichten.
Die Labour-Abgeordnete Kim Leadbeater plant, noch am Mittwoch einen Entwurf im Unterhaus einzubringen, der unheilbar kranken Menschen in England und Wales das Recht einräumen würde, ihr Leben zu beenden. Der neue Labour-Premier Keir Starmer hatte im Wahlkampf angekündigt, Sterbehilfe legalisieren zu wollen. Der Entwurf verlangt, dass ein Richter und zwei Ärzte den Wunsch eines Patienten bestätigen müssen, der sterben will. Starmer kündigte an, den Fraktionszwang für die Abstimmung aufzuheben.


"Recht zu sterben kann zur Pflicht werden"
Kardinal Nichols schrieb in einem Hirtenbrief, die Freigabe des assistierten Suizids könne für einige Erleichterung bringen, aber für viele, besonders für Verletzliche und Menschen mit Behinderung, Angst und Beklemmung. "Seien Sie vorsichtig, was Sie sich wünschen", mahnte Nichols. "Das Recht zu sterben kann zur Pflicht werden." Auch die Rolle der medizinischen Berufe würde sich durch die Freigabe von Sterbehilfe tiefgreifend verändern.
Nichols betonte, er wisse um die tiefen Ängste und Sorge bei vielen Menschen vor einem langen Leiden und einem Verlust der Würde. Die Antwort liegt für den Kardinal jedoch nicht die Ermöglichung von Sterbehilfe, sondern in der Verbesserung von Palliativmedizin und Hospizversorgung, "damit wir alle wirklich die Aussicht haben, unsere letzten Tage im Beisein von geliebten Menschen und fürsorglichen medizinischen Fachkräften zu verbringen", wie der Kardinal sagte: "Das ist wirklich ein Sterben in Würde."
David Alton, Mitglied des House of Lords, warnte ebenfalls vor der Öffnung der "Schleusen für Euthanasie". Schutzbedürftige könnten in Gefahr geraten. Bevor das Parlament ein Gesetz beschließe, solle es die Auswirkungen in Ländern wie den Niederlanden betrachten, die den Schutz der Schwachen durch unwirksame Sicherheitsvorkehrungen aufgegeben hätten, so der katholische Politiker. Er forderte ein stärkeres Engagement für mobile Hospizdienste und rief dazu auf, Menschenwürde und "die Heiligkeit des Lebens" zu wahren.

Mutter Welbys empfand sich als "Last"
Anglikaner-Primas Welby äußerte in einem BBC-Interview die Befürchtung, dass die Einführung einer Sterbehilfe-Gesetzgebung "den Weg für eine Ausweitung ebnet" und auch Menschen, die nicht unheilbar krank sind, sich unter Druck gesetzt fühlen könnten, danach zu fragen. Der Erzbischof von Canterbury sprach auch über seine Mutter, die 2023 im 94. Lebensjahr starb. Vor ihrem Tod habe sie das Gefühl beschrieben, eine "Last" zu sein, berichtete Welby. Er habe Sorge, wie viele andere Menschen sich gezwungen fühlen könnten, um den Tod zu bitten, wenn sie sich genauso fühlten, so der anglikanische Erzbischof.
Labour-Parlamentarierin Leadbeater betonte zuletzt in Interviews, dass es im aktuellen Gesetzesvorschlag um unheilbar kranke Menschen gehe. Britische Medien berichteten aber auch, dass eine Gruppe von mehr als 50 Abgeordneten aus verschiedenen Parteien bereits fordert, dass das Gesetz zur Sterbehilfe nicht nur für unheilbar Kranke, sondern auch für unheilbar Leidende gelten soll.

Copyright 2024 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich (www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten

 


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

England

  1. Sogar Kreuzzeichen sind verboten – Bannmeile um englische Abtreibungsklinik
  2. England der Mutter Gottes geweiht
  3. UK: Neues Oratorium wird in Manchester errichtet
  4. Oratorianer wird neuer Bischof von Newcastle
  5. Gender: ‚Nicht nur Mädchen und Frauen bekommen die Periode’
  6. Bischöfe von England und Wales: Botschaft zum Transgender-Gedenktag
  7. Priester: Homosexuelle Subkultur in englischen Priesterseminaren

Selbstmord

  1. Suizidbeihilfe? – „Diese Sichtweise widerspricht der Position der katholischen Kirche“
  2. Erzbischof Paglia: Priester dürfen assistierten Suizid begleiten
  3. Student stürzt sich vom Kölner Dom
  4. Suizid: Praktizierende Homosexuelle gefährdeter als Ehepaare
  5. Bayern: Priester tot aufgefunden, offenbar Selbstmord
  6. Jede Unterstützung einer Selbsttötung verbieten
  7. Priester erhängt sich wegen Versetzung






Top-15

meist-gelesen

  1. Mater populi fidelis
  2. Deutsche Bischöfe stellen sich que(e)r zur Lehre der Kirche
  3. Die drei Nonnen von Goldenstein - Jetzt wird die Justiz aktiv
  4. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  5. Kardinal Müller: Der Progressismus, nicht die Tradition spaltet die Kirche
  6. Evangelische Pfarrerin segnet VIER Männer in sogenannter „Polyhochzeit“
  7. Er hat den Tod für immer verschlungen. Auf dem Weg zum Fest ohne Ende, wo wir erwartet werden
  8. ‚Gute Laune‘-Tanzeinlage bei Messe zu Allerheiligen
  9. 'Wir sind bereit, willens und fähig, unsere große christliche Bevölkerung weltweit zu schützen!'
  10. Kardinal Fernandez, Präfekt des Glaubensdikasteriums: „Synodalität: Warum nein und warum ja?“
  11. Kremsmünster: Abt Eckerstorfer für theozentrische Wende in der Kirche
  12. Kardinal Schönborn stellt sich gegen das Kopftuchverbot
  13. ‚Niemand wird zugrunde gehen’. Das Gedächtnis der Verstorbenen und die Hoffnung der Auferstehung
  14. Auf den Spuren von Nicäa – Das Erste Konzil der Christenheit in einer neuen Dokumentation
  15. US-Vizepräsident Vance: Meine Kinder werden katholisch erzogen, hoffe auf Bekehrung meiner Frau

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz