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Magdeburger Bischof Feige: „Aus ethischer Perspektive können wir eine Abtreibung ‚nicht gutheißen‘“

2. September 2024 in Prolife, 17 Lesermeinungen
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Bischof: „Mit großer Sorge nehmen wir [Katholiken] wahr, dass in Fragen des Lebensschutzes die Grundprinzipien unserer staatlichen Rechtsordnung möglicherweise noch weiter verschoben werden.“


Magdeburg (kath.net/pl) „Neben diesem praktischen Engagement ist es uns aber auch ein wichtiges Anliegen, unsere Wertvorstellungen in die aktuellen bioethischen Debatten einzubringen. Mit großer Sorge nehmen wir wahr, dass in Fragen des Lebensschutzes die Grundprinzipien unserer staatlichen Rechtsordnung möglicherweise noch weiter verschoben werden.“ Darauf macht der Bischof von Magdeburg, Gerhard Feige, vor wenigen Tagen bei seinem Grußwort zum Festakt 30 Jahre Frauenheilkunde am Marienstift aufmerksam. Das Bistum veröffentlichte das Grußwort in voller Länge.

Feige führte wörtlich aus: „Darum haben wir Bischöfe – in erstaunlicher Übereinstimmung mit dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken und dem Deutschen Caritasverband – dazu erklärt: ‚Das Recht auf Selbstbestimmung ist in … unserer Gesellschaft ein hohes Gut. … auch aus der Perspektive eines christlichen Menschenbildes. … Deshalb ist es uns wichtig, die Frauen in ihrer individuellen Situation des Schwangerschaftskonfliktes achtsam wahrzunehmen … und ihr Selbstbestimmungsrecht nicht in ungebührlicher Weise einzuschränken.‘ Zugleich ist es ‚jedoch unverzichtbar, … auch die Würde des noch nicht geborenen, aber bereits gezeugten und sich als Mensch entwickelnden Kindes im Mutterleib im Blick zu behalten.‘ Das Dilemma, dass sich in dieser Frage ‚fundamentale Rechtspositionen zweier Menschen konflikthaft gegenüberstehen‘, die doch eigentlich – wie das Bundesverfassungsgericht es ausgedrückt hat – eine ‚Zweiheit in Einheit‘ bilden, lässt sich – unserer Meinung nach – nicht dadurch auflösen, ‚dass man dem ungeborenen Kind entweder seine Würde teilweise oder sogar ganz abspricht oder aber sein Lebensrecht abstuft und gerade seine völlige Angewiesenheit auf die Mutter und seine Schutzbedürftigkeit als Grund dafür heranzieht, ihm weniger oder gar keinen Lebensschutz zuzuerkennen‘. Auch wenn schon die derzeit geltende Reglung – ein mühsam errungener Kompromiss – in vielem nicht unserer Überzeugung entspricht, plädieren wir doch entschieden dafür, daran nicht noch weitere Abschwächungen vorzunehmen.“


Er vertritt: „Aus ethischer Perspektive können wir jedenfalls eine Abtreibung ‚nicht gutheißen‘, und schon gar nicht ‚als eine Normalität menschlichen Lebens akzeptieren.‘ Dabei unterscheidet uns freilich von jenen, die gelegentlich dieses Thema gewissermaßen als ‚christliches Feigenblatt‘ vor sich hertragen, dass es ihnen nicht wie uns um jedes ungeborene menschliche Wesen – egal, ob gesund oder krank, mit oder ohne Behinderung, einheimisch oder ausländisch – geht, sondern lediglich – nationalistisch und rassistisch denkend – um eine Regenerierung des deutschen Volkes.“

Archivfoto Bischof Feige (c) Bistum Magdeburg


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Lesermeinungen

 Xaverflo 5. September 2024 
 

Ethik ..

Man stelle sich konkret vor: Der Bischof hält ein Kleinkind auf dem Arm und sagt ihm: Aus ethischen Gründen hätten wir Deine Abtreibung nicht gut geheißen. Wie könnte sich so ein Kind angenommen fühlen?


0
 
 ottokar 4. September 2024 
 

Was versteht der Herr Bischof unter ETHIK?

Intrauterine Kindstötung hat nichts mit Ethik zu tun. Es ist ein Mord,eine Todsünde vor Gott und ein Verbrechen vor einer gläubigen Gesellschaft.


1
 
 Child of Teresa 4. September 2024 
 

Gerhard Feige - Bischof einer konformistisch verbogenen deutschen Kirche

Bischof Feige von Magdeburg muss man wohl als ganz typischen Vertreter des deutschen Episkopats generell aber auch beim Thema Lebensschutz einordnen. Lebensschutz: ja schon, aber bitte bloß aufpassen, dass das nicht zu laut oder gar schrill rüberkommt. Der lebensfeindliche Mainstream, dessen Zuneigung man auf keinen Fall verlieren möchte, könnte ja ob des vermeintlich zurückgesetzten heiligen Selbstbestimmungsrechts dicke Backen machen.

Dazu passt auch folgende Tatsache: Im Februar '24 hat die DBK die Gläubigen aufgerufen, doch bitte die AfD nicht zu wählen. Grund: "Völkischer Nationalismus und Glaube sind unvereinbar", so auch der Titel ihres Sendschreibens. Aber zu einem Aufruf, doch bitte die Abtreibungsparteien ebenfalls nicht zu wählen (SPD,Linke, BSW, Grüne, FDP, auch die CDU muss man eigentlich mitzählen) hat man sich bisher nicht durchringen können. Das sagt eigentlich alles!


2
 
 N. Haupt 2. September 2024 
 

Bitte noch mehr MUT , Hw. Exzellenz FEIGE...!

Nach bisher eher (fremd)schämenswerten Äußerungen, ein Lichtblick ;-)


0
 
 Bruder Konrad 2. September 2024 
 

Danke!

@LebensschutzLange
DANKE für Ihren Einsatz!


2
 
 edih 2. September 2024 
 

In der BRD.....

...nichts neues; ...und ewig grüßt das bischöfliche Murmeltier.


0
 
 rosenstaedter 2. September 2024 
 

Ich vermisse die Stimme und die Kommentare von "Zeitzeuge"

in der Hoffnung er erfreut sich guter Gesundheit!


8
 
 Jörgen 2. September 2024 
 

Das ist vermutlich das Maximum, was an Deutlichkeit von Bischof Feige erwartbar war, ohne dass er sich mit dem ZdK anlegen musste. Immerhin - dafür also Dank.

Zufriedenstellen kann es uns aber nicht. Die Situation ist klar genug, um klar formulieren zu können. Das ist heute notwendiger denn je - und herausfordernder. Denn Gegenwind wäre sicher und müsste ausgehalten werden.


2
 
 modernchrist 2. September 2024 
 

"nicht gutheißen" ??

welch eine weicheierige Formulierung! Und natürlich muss ein ausführlicher und nebulöser, primitiv einfach so mal rundum unterstellender bischöflicher Schlag in die Beine von uns Prolifern dabei sein, die angeblich rassistische und nationalistische Gründe nur haben für die Ablehnung von Abtreibung.
Auf solche Lebensschützer wie Feige kann man recht gut verzichten, die nur die "Normalität" von Abtreibung ablehnen - also in den 100 000 Fällen pro Jahr den Sonderfall und Notfall akzeptieren und tolerieren.
Tausenden von aktiven Prolifern negative Impulse und völkische Gesinnung zu unterstellen, das finde ich schofel.


3
 
 Werner Wunder 2. September 2024 
 

Wie wird es demnächst vor dem Allerhöchsten wohl werden Herr Bischof Feige?

@LebenschutzLange,
Name ist Programm (Omen est Nomen)
Was erwarten Sie von einem Bischof, der zurecht aus dem Rat für die Einheit der Christen (Ökumene) in Rom entfernt worden ist.
Was erwarten Sie von einem Bischof der an Missbrauchsopfer Schweigegelder zahlte (z.B. 27.500, Denef u.a.)?
Nein, Feige steht gefährlich dicht vor seiner Versetzung in den einstweiligen Ruhestand, nicht weil er offenherzig liberal ist, nein. Es sind andere Dinge im Raum, über die ich hier nicht schreibe. Er hat von bischöflichen Kollegen einen Wink bekommen, deshalb jetzt nun diese halbherzige Offerte zum Lebensschutz. die er ja überall veröffentlichte > katholisch.de u.a.
Offenbar ist Herr Feige charakterlich so aufgestellt, dass ich ihm kein einziges Wort mehr glaube.
Und: Statt zu den „Demos für alle“ einzuladen bzw. am „Marsch für das Leben“ in Berlin teilzunehmen, lädt er gerne zu solchen Märschen wie den CSD, weil dort seiner Meinung nach das "SALZ der Erde" marschiert. Noch Fragen?

www.bistum-magdeburg.de/aktuelles-termine/nachrichten/queere-segensfeiern-im-rahmen-der-csd-wochen


6
 
 lesa 2. September 2024 

Ja oder Nein statt wortreichem Gesülze.

"Euer Ja sei ein Ja, euer Nein ein Nein. Alles andere stammt vom Bösen".
Derlei wortreiches Gesülze hat üble Früchte
gebracht.
Wie sollen den Politiker einen Maßstab kennenlernen für ihr Gewissen, wenn die Hirten nicht aufhören mit dem Zerreden des Wortes Gottes?
Vier Worte genügen: "Du sollst nicht töten!"


6
 
 SalvatoreMio 2. September 2024 
 

Bischöfe, die nochmals ein Examen nötig haben !

@LebensschutzLange! Danke für Ihren Bericht! Leider kann man etlichen - vielen deutschen Bischöfe nicht mehr von Herzen folgen. Einer davon ist Bischof Feige. Man fragt sich, wo diese Hirten ihr Gewissen abgegeben
haben.


5
 
 LebensschutzLange 2. September 2024 
 

LebensschutzLange

Ich kann nicht nachvollziehen, warum sich Bischof Feige hier als Lebensschützer ausgibt. Die Realität im Bistum Magdeburg sieht da ganz anders aus. Ich habe in den Jahren 2013-2019 auf der Bistumswallfahrt des Bistums Magdeburg einen Infostand zum Thema Lebensschutz in Eigenregie gestalten dürfen, doch diese Möglichkeit wird mir seid 2020 verwehrt.
Bei der gestrigen Bistumswallfahrt habe ich vor dem Eingang des Wallfahrtsgeländes meinen Stand aufgebaut für ein friedliches und freundliches JA zum Leben! Kurz nach dem Aufbau erschienen zwei Bistumsmitarbeiter in Begleitung von zwei Polizeibeamten und sagten mir, ich solle den Stand sofort wieder abbauen, sonst rufen sie die Polizei! (die Polizei brauchten sie eigentlich nicht mehr zu rufen, denn die stand ja schon daneben). Ich denke, wenn man so mit Menschen umgeht, die sich friedlich für den Schutz des Lebens einsetzen, sollte man sich nicht am Tag danach in den Medien als großer Lebensschützer darstellen. Das ist Heuchelei!!!


9
 
 Uwe Lay 2. September 2024 
 

Gott, bewahre uns vor so einem Lebensschützer!

Bischof Feige bezeichnet das jetzige Abtreibungsrecht als einen akzeptablen Kompromiß zwischen dem Selbstbestimmungsrecht der Mutter und dem Lebensrecht des Kindes. Über 100.000 Kinder werden so jährlich im Mutterleibe getötet! Wenn das Lebensschutz ist...
Uwe Lay Pro Theol Blogspot


7
 
 heikostir 2. September 2024 
 

@Moorwen

Komisch, dass Sie "von werdenden Menschen" sprechen und damit die Sprechweise von Abtreibungsbefürwortern wählen. Die die behaupten, dass der Mensch im Leib der Mutter erst nach und nach zum Menschen WIRD.

Die Position der kath. Kirche aber ist, dass der Mensch im Mutterleib nicht Schritt für Schritt zum Menschen WIRD, sondern von ersten Augenblick an Mensch im Vollsinn IST.


5
 
 naiverkatholik 2. September 2024 
 

Herr Bischof, ist da wirklich innerkatholische Übereinstimmung?

Man muss auch mal weich argumentieren, um die zu erreichen, die meilenweit von der katholischen Position entfernt sind, o.k.. Allerdings: 1. Übereinstimmung mit ZDK+Caritas kommt ihm selber schon "erstaunlich" vor, ist also eher als eine Ausnahme. Traurige Realitätsbeschreibung der innerkatholischen Einheit. Zudem stimmt sie ja nicht. Caritaspräsidentin pro Kassenleistung für Abtreibung und ZDK-Präsidentin pro flächendeckende Abtreibungsmöglichkeit. Bischöfe, besser gleich inner-und außerkatholisch Klartext reden!


4
 
 heikostir 2. September 2024 
 

Volle Zustimmung! Vielen Dank für die klaren Worte!


2
 

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