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Leiden Sie an der Kirche?

21. November 2023 in Kommentar, 15 Lesermeinungen
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Über Denunzianten und die Freude am Himmel. Von Joachim Heimerl


Linz (kath.net/joh) Lieben Sie die Kirche? Wer diese Frage mit „Ja“ beantwortet, wird ehrlicherweise hinzusetzen müssen: „und ich leide an ihr“. Zum Trost: Das haben die meisten Heiligen getan. Insofern erleben wir heute nichts anderes als man in früheren Zeiten erlebt hat: Die Liebe zur Kirche lässt immer leiden.

Was für alle gilt, gilt auch für mich, und manchmal denke ich: Die Kolumnen, die ich auf dieser Seite schreibe, sind für mich eine kleine „Therapie“. Alle Autoren schreiben sich ja irgendwie alles von der Seele; da bin ich  keine Ausnahme.

Aber was lässt uns an der Kirche im Konkreten leiden? Natürlich fallen mir da die üblichen Themen ein: der Papst, die Synode und der Synodale Weg. Und das ist nur eine Auswahl aus den Dauerbrennern.

Der Papst selbst leidet, wie man weiß, unter dem „Klerikalismus“, über den er mit scharfen Worten häufig klagt. Gelegentlich wirkt es, als renne er mit diesem Schlagwort gegen Windmühlen an.


Was dieses Leiden des Papstes betrifft: Ich habe Klerikalismus nie kennengelernt, abgesehen von einer unschönen Spielart: von jenen sehr selbstbewussten und überheblichen Priestern, die ich erst während meiner Vorbereitung auf das Priestertum erleben durfte, und die obendrein nach ihrer „Karriere“ gierten.

Aber mal ehrlich: Wo gibt es das nicht? Und: Es gibt sehr viele mehr vorbildliche Priester als solche, und von ihnen habe ich damals sehr viel mehr kennengelernt.  

Wie dem auch sei: Der Klerikalismus lässt den Papst leiden, ich dagegen leide nicht an ihm. Leiden ist eben eine sehr persönliche Sache.

Natürlich gibt es große Leiden und kleinere, und im kirchlichen Kosmos ist das nicht anders. Oft sind es nur winzige Dinge, an denen man leidet, oder man stört sich an ihnen einfach nur.  

Mich stört beispielsweise das kleingeistige Denunziantentum, das es überall gibt und das ein urdeutsches Phänomen ist. Als Lehrer kenne ich es nur zu gut und habe Kollegen sogar daran zerbrechen sehen. Als Priester musste ich feststellen: Auch die Kirche ist voller Denunzianten, seien es Priester oder Laien. Sie sitzen in den Ordinariaten und in den Kirchenbänken, schreiben Predigten mit und schicken Sie dann dem Erzbischof.  - Ich kenne keinen Priester, der das nicht so oder so ähnlich erlebt  hätte. Ich selbst erlebe anderes: Manche Leser wühlen im Internet und kopieren fein säuberlich und akribisch meine Kolumnen und Posts, um sie dann  ebenfalls an die kirchliche Hierarchie weiterzureichen. - Nirgendwo ist der Untertanengeist so präsent geblieben wie in der Kirche und bei ihren Denunzianten.

An dieser Stelle muss ich allerdings ein Bekenntnis tun: Ich weiß nicht wie es andere Autoren halten, aber ich halte es seit Jahren so: Ich schicke meine Texte immer selbst meinem Bischof. Das erspart meinen Denunzianten die Arbeit, auch wenn ich ihnen damit keineswegs den Spaß verderben will. Kleingeister haben eins ja nie: Sie haben keinen Humor.

Und doch: Die Kirche lieben und an ihr leiden bedeutet auch: Man darf bei allem persönlichen Leiden niemals die Liebe übersehen. - Ein enger Freund, der sich bald taufen lässt, sagte mir vor kurzer Zeit: „Eure Querelen in der Kirche interessieren mich nicht. Zum Glück werde ich ja nicht nur in diese Kirche hinein getauft, sondern in die Kirche des Himmels.“ - So ist es. Und die Freude an der Kirche des Himmels hätte ich über meinen Leiden beinahe übersehen.

 


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