Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Keine Barmherzigkeit? - Franziskus reitet scharfe Attacke gegen die 'Alte Messe'
  2. Kanadische Ärzte wollen Organe von Euthanasiepatienten gewinnen
  3. Evangelischer Pastor: „Ich bete doch meine Frau nicht an. Aber ich habe ihr Bild vor mir und…“
  4. Sprengt Papst Franziskus die Brücken zum Judentum?
  5. Facebook-Chef über die Corona-Zeit: 'Sie drängten uns, Sachen zu löschen, die wahr sind'
  6. Giorgia Meloni: Soros, nicht Musk, ist die wahre Bedrohung für Wahlen und Souveränität
  7. Kardinal Schönborn: "In Rom wird sehr ernsthaft gearbeitet"
  8. Papst: Ich habe nach uneinsichtiger Vergewaltigungsbeichte keine Absolution erteilt
  9. Wenn der Schleier sich hebt
  10. ‚Der widerlichste antikatholische Film‘ seit langem
  11. Papst Franziskus sieht Zukunft der Kirche optimistisch
  12. Kommt Kanzler Kickl? - Linkskatholiken wieder einmal hysterisch
  13. „Nicht einseitig auf Skandale schauen, sondern auch auf tägliche Bereitschaft so vieler Priester“
  14. Biden verleiht Papst Franziskus die hohe Ehrung „Freiheitsmedaille mit Auszeichnung“
  15. Mehrheit merkt nicht, dass „jüdisches Leben in Deutschland auf dem Rückzug ist“

Seelsorge unter Lebensgefahr

29. April 2023 in Chronik, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Zahlreiche kirchliche Mitarbeiter von Terroristen ermordet in Burkina Faso.


Madrid/Ouagodougou (kath.net/ KiN)
In Burkina Faso gehe trotz des Terrors die pastorale und karitative Arbeit weiter, wenn auch unter Lebensgefahr. Das berichtete der Priester Wenceslao Belem bei einer Veranstaltung des weltweiten katholischen Hilfswerks «Kirche in Not (ACN)» in Madrid: „Bevor wir zu pastoralen Einsätzen aufbrechen, beten wir intensiv und empfangen die Sakramente für den Fall, dass wir nicht mehr zurückkehren.“

Da fast die Hälfte der Landesfläche Burkina Fasos in der Hand von Terroristen sei, gebe es kein reguläres kirchliches Leben mehr. Viele Pfarreien und kirchliche Schulen seien aus Sicherheitsgründen geschlossen, es fänden dort keine öffentlichen Gottesdienste statt: „Die Gläubigen verfolgen die heilige Messe über das Radio, weil es zu gefährlich ist, die Pfarrkirche zu besuchen“, berichtete Belem.

Die Terror-Einheiten hätten die Strassen vermint, so dass weder Militär noch Hilfe von aussen in die eroberten Gebiete vordringen könnten, sagte der Priester: „So können sie die Bevölkerung weiter isolieren und dem Hunger aussetzen.“
 
Enormer Mut, um dennoch bei den Leidenden zu sein
 Viele kirchliche Mitarbeiter bewiesen enormen Mut und Einfallsreichtum, um dennoch für die notleidenden Menschen da zu sein, berichtete der Priester: „Katholische Krankenschwestern verkleiden sich als muslimische Frauen, um in den von Dschihadisten besetzten Gebieten Leben zu retten und Kranke zu versorgen. Sie sind ein ermutigendes Beispiel für uns alle.“


Belem erinnerte an zahlreiche getötete kirchliche Mitarbeiter wie den Priester Jacques Yaro Zerbo, der am 2. Januar 2023 ermordet wurde, als er auf dem Weg zu einer Beerdigung war. „Er sollte mit einem Gemeindemitglied reisen, entschied sich aber im letzten Moment, allein zu fahren. Auf dem Weg wurde er von Terroristen angehalten. Sie brachten ihn bis auf wenige Meter an die Dorfkapelle heran und erschossen ihn.“ Die Kirche in Burkina Faso sei zu einer „Keimzelle der Märtyrer“ geworden.
 
Frauen besonders gefährdet
Der Priester wies darauf hin, dass seit 2015 über 2000 Schulen geschlossen oder von den Terroristen in Koranschulen umgewandelt worden seien. Die Extremisten wollten ihre Überzeugungen auch den Muslimen aufzwingen, die ihnen ablehnend gegenüberstehen. „Sie wollen Frauen zwingen Vollverschleierung zu tragen, unabhängig von ihrer Religion. Viele christliche Mädchen müssen einen Schleier tragen, um nicht verleumdet, geschlagen oder entführt zu werden.“

Trotz der verzweifelten Situation sei er zuversichtlich, „dass das Böse nicht das letzte Wort hat“, betonte Belem. Er dankte «Kirche in Not (ACN)», das Lebensmittel für Binnenflüchtlinge finanziert, die Priesterausbildung und das kirchliche Leben fördert und den Dialog gemässigter religiöser Kräfte unterstützt. „Wir sind eine verfolgte Kirche, aber dank Ihnen sind wir nicht vergessen.“
 
Hauptregion des Dschihadismus in Afrika
Burkina Faso wird seit 2015 von islamistischen Truppen heimgesucht; sie rekrutieren sich aus der einheimischen Bevölkerung und aus dem benachbarten Ausland. Das Land ist zu einem der Hauptoperationsgebiete des militanten Dschihadismus in Afrika geworden. Seit etwa vier Jahren kommt es lokalen Beobachtern zufolge vermehrt zu gezielten Attacken auf Christen, die etwa ein Viertel der Bevölkerung Burkina Fasos ausmachen.

Ende September vergangenen Jahres hatte Hauptmann Ibrahima Traoré die Macht an sich gerissen; es war der zweite Putsch innerhalb eines Jahres. Traoré führt das Land als Übergangspräsident; 2024 soll ein neues Staatsoberhaupt gewählt werden. Ansprechpartner von «Kirche in Not (ACN)» berichten, dass viele Bewohner sich anfangs ein entschiedeneres Vorgehen der Militärregierung gegen den Terror erhofft hätten. Dies habe sich jedoch nicht erfüllt.

Das Hilfswerk «Kirche in Not (ACN)» stellte für Projekte in Burkina Faso 2021 rund CHF 1.3 Mio. zur Verfügung. Mit Ihrer Spende können Sie die Arbeit der katholischen Kirche und deren Engagement im Land unterstützen.

Foto: Der am 2.1.2023 ermordete Priester Jacques Yaro Zerbo. (Archivbild: Bistum Dédougou)

 


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu








Top-15

meist-gelesen

  1. EINMALIGE CHANCE - Große Baltikum-Reise mit kath.net - Spätsommer 2025
  2. Wenn der Schleier sich hebt
  3. Keine Barmherzigkeit? - Franziskus reitet scharfe Attacke gegen die 'Alte Messe'
  4. Papst: Ich habe nach uneinsichtiger Vergewaltigungsbeichte keine Absolution erteilt
  5. Sprengt Papst Franziskus die Brücken zum Judentum?
  6. „Nicht einseitig auf Skandale schauen, sondern auch auf tägliche Bereitschaft so vieler Priester“
  7. Papst unterstellt Gemeinschaft erneut vatikanischer Leitung
  8. Ein Heerführer Christi
  9. Kanadische Ärzte wollen Organe von Euthanasiepatienten gewinnen
  10. Bischof Barron kritisiert die „atheistische Hymne“ beim Jimmy-Carter-Begräbnis
  11. Papst Franziskus sieht Zukunft der Kirche optimistisch
  12. Giorgia Meloni: Soros, nicht Musk, ist die wahre Bedrohung für Wahlen und Souveränität
  13. Kommt Kanzler Kickl? - Linkskatholiken wieder einmal hysterisch
  14. ‚Der widerlichste antikatholische Film‘ seit langem
  15. Evangelischer Pastor: „Ich bete doch meine Frau nicht an. Aber ich habe ihr Bild vor mir und…“

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz