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Das wahre Leben in Christus gewinnen

20. Juni 2004 in Spirituelles, keine Lesermeinung
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Ein Kommentar zum Sonntags-Evangelium von Dr. Josef Spindelböck - "Nicht als Egoisten gewinnen wir das Leben, sondern als Menschen der Liebe und der Hingabe"


Es gibt bestimmte Aussprüche und Sätze, die uns nicht loslassen. Es sind Worte, die uns nachdenklich machen, weil sie uns zuinnerst betreffen. Wir spüren: Hier geht es um Wahrheiten, die unser Leben zum Thema haben. Sie fordern uns heraus und verlangen eine Antwort von uns.

Im heutigen Evangelium sagt uns der Herr Jesus Christus die denkwürdigen Worte: „Wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, der wird es retten“ (Lk 9,24). Dieser Satz verdient es ganz besonders, von uns bedacht und im Leben angewandt zu werden.

Es geht um das Leben! Wir denken hier zuerst natürlich an das physische Leben, an den Erhalt und die Gesundheit unseres Leibes, mit dem wir hier auf Erden als Menschen anwesend und wirksam sind. Der menschliche Leib ist nicht einfach „Materie“; er ist auch nicht bloß ein Aggregat oder eine funktionale Einheit biologischer Elemente und darauf bezogener Tätigkeiten. Wir sind – auch in unserer Leiblichkeit – nicht einfach „höher organisierte Tiere“, sondern wir sind Menschen: ausgestattet mit einem ganz und gar menschlichen Leib, der durchformt und belebt wird von einer menschlichen Seele. Wir sind „Geist im Fleisch“, wobei der Leib vergänglich und sterblich ist, die geistige Seele jedoch unzerstörbar und unsterblich. Dieser ganze Mensch aus Leib und Seele ist von Gott geschaffen und gewollt; wir sind nach dem Bild Gottes erschaffen und besitzen eine erhabene Würde, die uns auszeichnet!

Anhand dieser Überlegungen begreifen wir, dass unser Leben etwas sehr Vielschichtiges ist: Es kann das bloße „Überleben“ gemeint sein, egal wie, vielleicht auch unter menschenunwürdigen Umständen, es kann das gute physische Leben auf Erden gemeint sein, es kann aber auch um das gute Leben im geistigen und sittlich verantwortlichen Sinn gehen, um das tugendhafte Leben also. Als katholische Christen werden wir noch sagen: Es kann auch um das Leben mit Gott gehen, das verborgen bereits hier auf Erden in unserem Herzen stattfindet und das sich vollenden soll in der himmlischen Seligkeit.

Genau diese Vielschichtigkeit von „Leben“ gilt es zu bedenken, wenn wir die Worte Jesu betrachten: „Wer sein Leben retten will, der wird es verlieren.“ Wir könnten hier sagen: Das eigene physische Leben und sein Wohlergehen sind jedenfalls wichtig. Wir müssen uns auch nach Gottes willen darum bemühen und dürfen insbesondere die Sorge für unsere Gesundheit nicht hintenan stellen. Doch gibt es Grenzen unseres Einsatzes dafür. Wenn jemand nur um sein eigenes Wohl kreist und auf das der anderen vergisst, wenn er also ein kalter, berechnender Egoist ist, der in diesem Sinn sein eigenes Leben „retten“ will, dann gefährdet er es. Bleibt er in dieser negativen Haltung, dann wird er das eigene Leben verlieren. Er wird die Fähigkeit verlieren, in Liebe und Freundschaft mit anderen zu leben. Und weil er unfähig ist zur wirklichen Nächstenliebe, wird er auch tot sein für die Liebe zu Gott. Ein solcher Mensch kann nicht eintreten ins Reich Gottes, solange er sich nicht bekehrt.

Der zweite Teil des Zitates aus dem Evangelium enthält eine Verheißung, die uns allen gilt: „Wer sein Leben um meinetwillen verliert, der wird es retten.“ Wer wollte hier nicht an jene Männer und Frauen denken, die um des Glaubens willen verfolgt und getötet wurden, an die Märtyrer? Sie blieben standhaft im Glauben und in der Liebe und verziehen ihren Peinigern. Sie gaben ihr Leben hin, weil sie von Gott die Unsterblichkeit erhofften und auf die Auferstehung des Leibes warteten. Ja, für diese gilt das Jesuswort in ganz besonderer Weise!

Aber wie sieht es für die „gewöhnlichen Christen“ aus, für uns alle, die wir uns redlich mühen, aber doch aller Voraussicht nach nicht als Märtyrer, sondern eines anderen Todes sterben werden? Auch für uns wird das Wort Jesu als Verheißung gelten, wenn wir „im Herrn“ sterben. Das heißt, jeder, der in der Freundschaft und Liebe Gottes lebt und stirbt, wird das wahre und ewige Leben bei Gott gewinnen. Auf diese Weise verliert der Tod seinen Schrecken. Er ist nicht das Letzte, sondern der Durchgang zum Leben, den wir in gläubiger Hoffnung bestehen können. Freuen wir uns also und jubeln wir, auch angesichts aller Traurigkeit und Angst, die der Gedanke an den eigenen Tod und die Erfahrung des Heimgangs lieber Menschen in uns hervorrufen mögen!

Dieses Wort Jesu ist nicht nur ein Trostwort für unsere Sterbestunde, sondern es ist auch ein Lebensprogramm. Es sagt uns: Auch im Leben darfst du nicht an dir selbst hängen; du darfst nicht nur auf dich schauen, sondern sollt fähig werden durch personalen Begegnung mit den Mitmenschen. Diese sollen wir annehmen und uns in Liebe für sie einsetzen. Eine besondere Form der Hingabe der eigenen Person an den anderen ist die eheliche Liebe: Mann und Frau sagen unwiderruflich „Ja“ zueinander. Ein jeder schenkt sich dem anderen in Liebe, und so wird dieser unauflösliche und treue Bund des Lebens und der Liebe begründet. Können und sollen nicht gerade die christlichen Eheleute miteinander oft diese Erfahrung machen, dass sie selber ihr wahres Leben dadurch gewinnen, wenn sie sich einander in Liebe hingeben, wenn sie füreinander da sind? Gilt das nicht auch für die christliche Familie insgesamt?

Gott hat ins Menschenherz gleichsam ein „Gesetz der Hingabe und des Schenkens“ eingeschrieben. Nicht als Egoisten gewinnen wir das Leben, sondern als Menschen der Liebe und der Hingabe. Hier ist uns Jesus Christus vorausgegangen, der in allem für uns da war und am Tod sein Leben für uns hingegeben hat. In seiner Auferstehung schenkt er uns die Teilnahme an seiner Liebe. Er gibt uns Kraft und hilft uns in unserem Leben auf Erden, wenn wir der ewigen Vollendung bei Gott in der Gemeinschaft mit der Gottesmutter Maria und allen Engeln und Heiligen entgegen gehen. Amen.

www.stjosef.at



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