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US-Bischof Barron: „Gleichheit, Diversität und Inklusion sind keine absoluten Werte“

10. November 2021 in Weltkirche, 9 Lesermeinungen
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Weihbischof Barron von Los Angeles legt den wahren Kern der drei modernen moralischen „Heiligtümer“ frei und verwirft ihre Auswüchse.


Los Angeles (kath.net/aleteia/mk) Bischof Robert Barron, Weihbischof von Los Angeles, präsentiert eine Analyse der drei moralischen „Heiligtümer“ der heutigen säkularen Gesellschaft, nämlich Gleichheit, Diversität und Inklusion. Sie seien verwandt mit dem aus der französischen Revolution stammenden Trio „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“, würden aber wie dieses in Wahrheit keine absoluten moralischen Werte darstellen, die unter allen Umständen gültig sind. Barron äußerte sich in einem Gastkommentar in der englischsprachigen Ausgabe des katholischen Internetportals „Aleteia“. Weihbischof Barron (siehe Link) ist Professor für systematische Theologie an der theologischen Fakultät der Universität von St. Mary of the Lake und er versucht, den christlichen Glauben gerade auch durch seine publizistischen Aktivitäten zu verkünden.


Die Forderung nach Gleichheit habe einen wahren Kern, nämlich die gleiche Würde jedes Menschen, die Gleichheit vor dem Gesetz, welche unsachliche Differenzierungen verbietet, und die Chancengleichheit im Bildungs-, Wirtschafts- und Kulturbereich. Gleichheit in jeder Hinsicht, etwa an Intelligenz, Kreativität, Mut oder Ausdauer, sei natürlicherweise nicht erreichbar. Nur durch das totalitärste aller vorstellbaren politischen Systeme wäre eine solche Gleichheit erzwingbar.

Diversität sei in den letzten Jahrzehnten stark betont worden, auch vor dem Hintergrund des unheilvollen Einheitsgedankens der totalitären Regime des 20. Jahrhunderts. Vielfalt in Kultur, persönlichem Ausdruck und Volkstum sei wunderbar und bereichernd. Eine Überbetonung der Diversität führe aber zum Verlust gemeinsamer, unverhandelbarer Grundpfeiler und zu Auswüchsen wie der Gender-Ideologie. Sie mache uns zu Gefangenen auf unseren eigenen egozentrischen Inseln.

Auch der Wunsch nach Inklusion sei verständlich, zumal jeder von uns schon den Stachel verspürt habe, ungerecht Außenseiter zu sein. In der Geschichte habe das auch ganze Rassen und Volksgruppen betroffen, sodass die Bemühung zum Bauen von Brücken lobenswert sei. Jede Gemeinschaft sei aber auch in einem gewissen Sinn exklusiv: die Kirche als Paradebeispiel sei dazu gerufen, zu allen Menschen hinauszugehen; auf der anderen Seite schließe sie von Natur aus bestimmte Formen des Denkens und Verhaltens aus. Als Kardinal Francis George einmal gefragt worden sei, ob in der Kirche alle willkommen seien, habe er geantwortet: „Ja, aber nach den Bedingungen Christi, nicht unseren eigenen.“ Es gebe also eine gesunde und notwendige Spannung zwischen Inklusion und Ausschluss in jeder wohl geordneten Gemeinschaft.

Die Relativierung dieser drei modernen Leuchttürme führe aber zu keinem moralischen Relativismus: denn der höchste absolute Wert sei die Liebe, verstanden als Streben nach dem Wohl des anderen um seiner selbst willen; Gleichheit, Diversität und Inklusion seien wertvoll in dem Maß, wie sie Ausdruck solcher Liebe sind.

Archivfoto Bischof Barron (c) Diözese Los Angeles


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Lesermeinungen

 Chris2 11. November 2021 
 

@golden

Ein weiser Vorschlag. Ich will mir für den Notfall sämtliche Hl. Messen eines Kirchenjahres herunterladen. Als Backup gibt es ja sowieso noch den Schott mit allen festen und veränderlichen Messtexten des überlieferten Ritus in deutscher und lateinischer Sprache. Denn wenn man schon zuhause gefangen ist, dann feiert man natürlich die über fast 2 Jahrtausende gewachsenen Form des Kultes des Allerhöchsten...


0
 
 golden 11. November 2021 
 

Studiert, vertieft eure kenntnisse der christlichen Lehre !

Jetzt haben wir noch Zugang zu rechtgläubigen Büchern und Netz-Angeboten.Die neue ideolgie wird aber intoleranter von Tag zu Tag...


1
 
 Winrod 10. November 2021 
 

Bischof Baron hat den Finger in die Wunde gelegt.

Der Mensch kann keine absoluten Werte schaffen. Das Absolute gehört allein Gott.


3
 
 Peter2021 10. November 2021 
 

Großartiger Beitrag

VIELEN DANK!!! Dieser Vortrag "The Limits of Tolerance" von Bischof Barron vom Juni 2013 passt sehr gut zum Thema (Diversität, Inklusion).

www.youtube.com/watch?v=l_OfAX5LLOI


2
 
 golden 10. November 2021 
 

Bf barron einer von den Standhaften,

die noch klar denken und reden.Nehmen wir die Gebetbücher zur Hand und wappnen uns mit der Wahrheit der Bibel und der christlichen Lehre gegen Lügensprech!!!


5
 
 Chris2 10. November 2021 
 

@bernhard_k

Sie sagen es. Was von der atheistischen Ratio bleibt, wenn die Ideologien aus der Büchse der Pandora Freigang haben, erleben wir ja gerade zunehmend fassungslos...


2
 
 Fjodor Kierkegaard 10. November 2021 
 

Bishop Barron ist ein absoluter Lichtblick

Vielen Dank, liebes kath.net-Team, für diesen Beitrag. Ich folge Bishop Barron schon länger auf YouTube und es wäre gut, wenn seine Inhalte auch Menschen im deutschsprachigen Raum erreichen würden.


3
 
 bernhard_k 10. November 2021 
 

Katholisches Denken = Logik, Wahrheit ...

und Schönheit. Und noch vieles mehr!
Nur in Gott liegt die Wahrheit.


2
 
 Chris2 10. November 2021 
 

Sehr gut erklärt.

Es sei noch ergänzt, dass viele, die "Chancengleichheit" sagen, Ergebnisgleichheit meinen. Und schon sind wir bei totalitären Tendenzen bzw. einem Hauptgrund des Scheiterns des Kommunismus...


6
 

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