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"Der Tempel des Herrn ist heilig!"

13. August 2021 in Kommentar, 32 Lesermeinungen
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"Menschen, die das Heilige missachten, verspotten oder missbrauchen, sind zu den schlimmsten Dingen fähig!" - Ein Gastkommentar von Dechant Ignaz Steinwender zur Impfstraße im Stephansdom


Wien (kath.net)

Aus dem Studium ist mir ein Ausspruch eines Professors in Erinnerung, der mir in den vergangenen Tagen wieder in den Sinn gekommen ist: „Menschen, die das Heilige missachten, verspotten oder missbrauchen, sind zu den schlimmsten Dingen fähig!“

Kirchen sind Heilige Orte, sie sind Orte des Gebets und des Gottesdienstes und nicht weltlichen Treibens. Dies gilt auch besonders für den Stephansdom, der für die Kirche Österreichs von zentraler Bedeutung ist. Die geplante, am 12. August beginnende Impfaktion im Dom zu St. Stephan ist vielen Gläubigen ein Ärgernis, sie führt zu einer weiteren Banalisierung des Heiligen und lässt an die Austreibung der Händler aus dem Tempel durch den erzürnten Jesus denken.

Wenn jemand der Meinung ist, die Impfung sei etwas Gutes und sie möglicherweise als Unterpfand der versprochenen neuen Normalität ansieht, wenn er überzeugt ist, dass die Impfung – auch wenn sie nicht hundertprozentig vor Ansteckung, Übertragung oder schweren Krankheitsverläufen schützen kann und aufgrund ihrer neuen medizinischen Technologie noch keine gesicherten Aussagen über Langzeitfolgen getroffen werden können – eine gute Tat ist, so wäre es trotzdem weder notwendig, noch sinnvoll, noch angemessen, noch im Sinne des II. Vatikanischen Konzils, das von einer Autonomie der Sachbereiche spricht, im Stephansdom zu impfen.


Mir und manchem Mitbruder wurde, als wir uns zum Thema Corona auf der Vernunftebene kritisch fragend äußerten, vorgeworfen, dass wir als Priester in medizinischen Fragen keine Kompetenz hätten, während einseitige Impfempfehlungen von kirchlichen Vertretern offenbar kein Problem darstellten. Kann man die geplante Impfung im Dom nicht als drastischsten Fall klerikalistischer Vereinnahmung sehen, wo doch Katholiken legitimerweise in der Frage der Impfung unterschiedlicher Auffassung sein dürften?

Mit dem Impfen im Stephansdom bezieht die Kirche – und zwar die Kirche Österreichs – in einer strittigen Frage Position. Die symbolische Bedeutung dessen, was in diesem Gotteshaus geschieht, kann gar nicht überschätzt werden. „Liebe Gläubige, Ihr müsst Euch impfen lassen!“ lautet die latente Botschaft.

Der Ansturm auf die Impfungen ist bereits beendet. Wer sich impfen lassen wollte, ist ohnehin schon längst geimpft. Nun wird alles unternommen, um auch jene, die die Impfung im Innersten ablehnen, doch zur Impfung zu treiben. Jedes weitere Angebot schließt sich dieser umstrittenen Kampagne an und kann als Unterstützung der staatlichen Strategie interpretiert werden. Statt die Einheit unter den Menschen zu fördern, trägt die Kirche damit zur Spaltung (gerade auch unter den Gläubigen) bei.

Der Stephansdom ist der Tempel Österreichs, das Wahrzeichen der Katholischen Kirche.

Der Apostel Paulus sagt den Korinthern und auch uns, dass wir Tempel Gottes sind und der Heilige Geist in uns wohnt.

Wird die Kirche durch diese Impfaktion am Ende zur Erreichung weltlicher Ziele gebraucht oder missbraucht oder lässt sie sich gar missbrauchen, womöglich auf Kosten der körperlichen (oder auch seelischen?) Unversehrtheit der Menschen? Ehrlich gesagt, mir graut bei diesem Gedanken. Viele Gläubige haben mich in den letzten Tagen darauf angesprochen, einige meinten sogar, dass das ein Frevel ist, ein Gräuel an Heiliger Stätte. Mir ist bisher kein Gläubiger begegnet, der diese Aktion guthieße.

Der Apostel Paulus schreibt: „Wer den Tempel des Herrn vernichtet, den wird Gott verderben.“ Gnade uns Gott! 

 

Kontakt Kardinal Schönborn

 

VIDEO-Blog mit Margarete Strauss - August 21 - Der Priester muss ein Mamasöhnchen sein!

 

 


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