Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. VIVA IL PAPA - Robert Prevost ist Papst Leo XIV.
  2. Papst Leo XIV.: Der Schatz, den Christus der Welt schenkt. Dominus Iesus
  3. Kardinal Zen:„Wird der Heilige Geist euch sagen, dass er sich zwanzig Jahrhunderte lang geirrt hat?“
  4. Skandal in München
  5. Heiligenkreuzer Theologe Waldstein wehrt sich gegen Vorwürfe
  6. Kardinal Müller: Der nächste Papst muss der Homo-Lobby die Stirn bieten
  7. Schönborn: Neuer Papst wird "heiliger und weiser Mann
  8. US-Kardinal Dolan: Trumps Papstbild hinterlässt schlechten Eindruck
  9. Ermittlungsverfahren gegen Kardinal Woelki eingestellt
  10. 10 Entscheidungsfragen für den nächsten Papst
  11. Papst Leo XIV. unterstützte als Bischof den „Marsch für das Leben“ und ist pro-life
  12. Unfassbar! Lebensschützer wegen Embryomodellen von evangelischen Kirchentag verbannt
  13. Abt Jean Pateau OSB: „Auf die Einheit hinzuarbeiten bedeutet nicht, auf Uniformität hinzuarbeiten“
  14. HABEMUS PAPAM - Robert Francis Prevost ist Papst - Leo XIV.!
  15. Mitten im Kulturkampf nimmt der Wokeismus noch mal Fahrt auf

'.... gut, dass ich nicht so bin wie andere!'

7. Juni 2021 in Kommentar, 23 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


"Das ist es, was am meisten abstößt: Kein Hauch eigener Schuld. Nur Allgemeinplätze dazu, fromm ummantelt. Nur 'die anderen'" - Ein kath.net-Kommentar von Peter Hahne zum Rücktrittsangebot von Kardinal Marx


München (kath.net)

Der vielleicht baldige Ex-Erzbischof von München: Er kam wieder mal gewichtig daher. Selbstverliebt, selbstgefällig  und larmoyant. Man lasse nur die Bilder der Pressekonferenz auf sich wirken. Eitel und herrisch lauten Attribute der Amtsjahre. Das ist es, was am meisten abstößt: Kein Hauch eigener Schuld. Nur Allgemeinplätze dazu, fromm ummantelt. Nur „die anderen“. Die WELT  nennt es seitenfüllend bereits in der Überschrift „Das Demutsmanöver.“

Was Marx da bot, hatte wenig mit biblischer Kirche, aber viel mit verschlagener Diplomatie zu tun. Unter dem Strich sollte jeder die wahre Botschaft hören (und die Medien fielen sämtlich darauf rein): der böse Woelki bleibt und klebt an seinem Stuhle. Doch der reine Reinhard poliert sich noch ein Opfer-Image: seht her, ich bin der bessere, der einzige klerikale Gutmensch unter all den Vertuschern, Verkalkten, Verbohrten. Seine „Erkenntnisse“ kämen vom Lesen des Evangeliums („durch die Osterzeit ermutigt“). Doch dabei muß er eine zentrale Geschichte überblättert haben: Der Arzt (!) Lukas berichtet im 18. Kapitel seines Evangeliums von einem Pharisäer, der sich selbstgerecht brüstet: „Ich danke dir, Gott, dass ich nicht bin wie andere Leute.“ 

Das war schon bei der Causa Tebartz-van Elst, des Limburger „lieben Amtsbruders“ so: Dreck auf andere werfen, in vagen privaten Andeutungen (wo war da eigentlich die queere Lobby auf den Barrikaden?!) und schwergewichtiger „Sorge um die Gesamtkirche“ schwelgen.  Dreißig Millionen Euro für ein riesiges denkmalgeschütztes Ensemble — doch des Gutmenschen Marx´ Palais gerade für 800.000 renoviert. Gut, dass ich nicht so bin..... Und jetzt ist Woelki dran. Nur man selbst nicht. Stattdessen Hollywoodreife Dramen der Demut: Verzicht aufs Bundesverdienstkreuz, von ahnungslosen oder interessegeleiteten „Qualitätsmedien“ auch noch als Demutsgeste gefeiert — statt den Bundespräsidenten zu fragen, wieso einer wie er überhaupt auf die Liste kam. Die Mißbrauchsopfer schrien ja schon auf. Kein Wort vom eigenen Vertuschen zu Marxens Trierer Zeit, vom Verschluss der Mißbrauchsakten in München. BILD hat recht, wenn es jetzt zum Rücktrittsschreiben heißt: „Das klingt edel. Aber nach BILD-Informationen könnte Marx mit diesem Schritt auch einer für ihn peinlichen Enthüllung zuvorkommen. Denn im Herbst wird das nächste Vertuschenungs-Gutachten vorgestellt. Diesmal im Mittelpunkt: das Erzbistum München.“ Schon zuvor habe „der Machtmensch Marx“ ja bereits „verdächtig viel Einfluß abgegeben“, zum Beispiel keine weitere Amtszeit als Vorsitzender der Bischofskonferenz. In diesem Mann, „der machtvolle Ämter sammelte wie andere Jagdtrophäen.....verschränkten sich individuelles Scheitern und kollektives Unvermögen,“ so der FAZ-Leitartikel zum Rücktritt. 


Kein Reue-Wort zum „Synodalen Weg“, der als Beifall heischender Umweg rund um den Kern des Katholizismus letztlich zum Ziel hat, noch mehr Gläubige zum Austritt zu treiben. Oder hat die protestantische EKD etwa durch ihre Bischöfinnen  (fast sämtliche nie wieder gewählt oder als gescheitert zurückgetreten) oder (mit wem auch immer) verheirateten Pfarrern nicht verloren? Statt Zugewinn (was ja in der Logik des synodalen Irr- und Holzweges läge) in der Summe Verlust bei der evangelischen Vorbild-Kirche, der die Schäfchen ebenfalls in Scharen davonlaufen.

Gut, dass ich nicht so bin wie andere.... Und der investigative Journalismus, im Corona Fieber erloschen und im Merkel-Rausch ersoffen, versagt auch hier! Wo sind die selbsternannten Ermittlungsbehörden der Vierten Gewalt in diesem Fall? Wenn sie wenigstens  einen Hauch von Anti-Woelki/Ratzinger/Tebartz-Elan bei Marx und Co an den Tag legten und das Dunkel um die selbstgerechten nur ein bisschen erhellten, wir würden uns wahrscheinlich wundern.

Vorherrschende Meinung eines oberflächlichen Journalismus, der jeglichen Bezug zur Institution Kirche verloren hat: nach diesem „Rücktrittsschock“ begänne endlich die (liberale!) Reformation des verstocken Klerikal-Katholizismus. Klarer und realistischer sieht es Josef Kraus, praktizierender Katholik und langjähriger Lehrer-Präsident, in TichysEinblick: „So gesehen ist Marx‘ Abgang eine Chance für die Katholische Kirche nicht nur zur Aufklärung des Missbrauchs, sondern auch eine Chance, den Weg wieder zurück von einer politisierenden NGO zu einer (echten) Kirche einzuschlagen.“

Übrigens: das Münchner Ökumene-Duo, meist wie das Doppelte Lottchen oder die Kessler-Zwillinge auftretend, bleibt sich treu. Gemeinsam verleugneten sie das Kreuz in Jerusalem und kapitulierten damit vor dem Islam. Gemeinsam förderten sie die Antifa-Flüchtlings-Fähre für Nachschub des Antisemitismus (um Karl Lagerfeld zu zitieren). Gemeinsam übertrafen sie sich als Haßprediger gegen die, die sich dem Mainstream widersetzten und Gedankenfreiheit postulierten. Nun verlassen sie beide gemeinsam das sinkende Schiff ihrer jeweiligen Kirche. Und das alles in der Schicksalsgemeinschaft der Selbstverliebten: Nach uns die Sintflut! Ist also die Kirche an einem „toten Punkt“ angekommen, wie Marx meint? Oder nicht vielmehr der Analytiker selbst? Und da spricht das peinliche Foto von Karl und Reinhard vielsagende Bände: die beiden Marxens in Trier. Fast prophetisch war das. Ein Dokument mit Versagern. Und wer den Begriff „christliches Abendland“ als „ausgrenzend“ interpretiert, kann als Bischof ohnehin nicht ernst genommen werden. Der Papst sollte dem Rücktritts-Wunsch dankbar entsprechen. 

 

 

Buchtipp: Peter Hahne: „Niemals aufgeben!“, Verlag mediaKern, 160 Seiten, Euro 9,95


Bestellmöglichkeiten bei unseren Partnern:


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu








Top-15

meist-gelesen

  1. Große Baltikum-Reise mit kath.net - Mit Erzbischof Gänswein!
  2. VIVA IL PAPA - Robert Prevost ist Papst Leo XIV.
  3. Kardinal Zen:„Wird der Heilige Geist euch sagen, dass er sich zwanzig Jahrhunderte lang geirrt hat?“
  4. HABEMUS PAPAM - Robert Francis Prevost ist Papst - Leo XIV.!
  5. Papst Leo XIV.: Der Schatz, den Christus der Welt schenkt. Dominus Iesus
  6. Skandal in München
  7. Heiligenkreuzer Theologe Waldstein wehrt sich gegen Vorwürfe
  8. Papst Leo XIV. unterstützte als Bischof den „Marsch für das Leben“ und ist pro-life
  9. Kardinal Müller: „Es ist uns nicht gestattet, das Papsttum zu verweltlichen“
  10. Kardinal Müller: Der nächste Papst muss der Homo-Lobby die Stirn bieten
  11. 10 Entscheidungsfragen für den nächsten Papst
  12. US-Kardinal Dolan: Trumps Papstbild hinterlässt schlechten Eindruck
  13. KONKLAVE - Erneut Schwarzer Rauch nach Wahlgang 2 und 3
  14. Schönborn: Neuer Papst wird "heiliger und weiser Mann
  15. Mitten im Kulturkampf nimmt der Wokeismus noch mal Fahrt auf

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz