Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bund Katholischer Unternehmer gegen Totalblockade der AfD
  2. Bischof sein in Opferperspektive
  3. Kard. Müller: „Deutsche Diözesen sind Teil der Weltkirche und nur insofern katholisch, als sie…“
  4. Verhöhnung von Jesus und der Muttergottes - Schweigen von Schönborn, Grünwidl & Co.
  5. These: "Jesus hat keinen Platz im krassen Neuheidentum Deutschlands!"
  6. Mariologen-Vereinigung IMA kritisiert ‚Mater Populi Fidelis‘
  7. "Ich bin die immerwährende Heilige Jungfrau Maria!"
  8. Mansour: Terrorschlag in Australien ist „logische Konsequenz einer global entfesselten Hassdynamik“
  9. „Vermeintliche Förderung der Meinungsfreiheit durch Einschränkung der Meinungsfreiheit“
  10. „Satt, aber nicht erfüllt – Kirche im Land der religiösen Indifferenz“
  11. Katholische Bischöfe zeigen sich besorgt vor Abtreibungs-Abstimmungen des EU-Parlaments
  12. Frankreich: Comeback der Beichte?
  13. Sender RBB muss Ex-Direktorin mehr als 8.000 Euro monatlich Ruhegeld zahlen – bis an ihr Lebensende
  14. Die Jugend von heute, die neue Generation Alpha, „sucht Sinn, Rituale und Spiritualität“
  15. Meinungsfreiheit in Gefahr

Medien: Kritik an ÖVP-FPÖ-Regierung brachte Kurz gegen Kirche auf

30. März 2021 in Österreich, 11 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Magazin "profil" veröffentlicht Chatprotokoll vom März 2019 zwischen Bundeskanzler Kurz und damaligem Finanzministerium-Generalsekretär Schmid über Gespräch mit Bischofskonferenz-Generalsekretär Schipka


Wien (kath.net/KAP) Für Aufsehen sorgt ein am Montag vom Magazin "profil" veröffentlichtes Chatprotokoll vom März 2019 zwischen Bundeskanzler Sebastian Kurz und dem damaligen Generalsekretär des Finanzministeriums Thomas Schmid. Es geht um ein Gespräch Schmids mit Bischofskonferenz-Generalsekretär Peter Schipka, in dem diesem Überlegungen zur steuerrechtlichen Verschlechterung der Kirche mitgeteilt wurden. Für Irritationen sorgt dabei zum einen die Diktion der Chats und zum anderen der zeitliche Zusammenhang mit öffentlichen kirchlichen Äußerungen zur Asylpolitik der damaligen ÖVP-FPÖ-Regierung.

Ende Februar 2019 hatte Kardinal Christoph Schönborn angesichts der Pläne von FP-Innenminister Herbert Kickl für eine Präventivhaft ("Sicherungshaft") für Asylwerber vor diktatorischen Verhältnissen gewarnt. "Wenn wir uns einmal daran gewöhnen, dass Menschen im Vorhinein 'vorsorglich' eingesperrt werden können, wohin führt das?", fragte der Kardinal damals besorgt in seiner Kolumne in der Zeitung "Heute". Und auch Bischofskonferenz-Generalsekretär Peter Schipka hatte die Pläne im "Kathpress"-Interview heftig kritisiert und vor "unabsehbaren Folgen auf die grundrechtlich garantierte persönliche Freiheit" gewarnt.


"profil" zitierte nun aus einem vorliegende Protokoll eines Handy-Chats zwischen Kurz und seinem Vertrauten Schmid vom 13. März 2019. Schmid war damals Generalsekretär des Finanzministeriums und Kabinettschef von Finanzminister Hartwig Löger, stand aber vor dem Wechsel an die Spitze der Staatsholding ÖBAG.

Schmid schrieb an besagtem 13. März an Kurz (Anm.: wörtliches Transkript): "Heute ist die Kirche bei uns Schipka kommt um 16.00 Wir werden Ihnen ordentliches Package mitgeben Im Rahmen eines steuerprivilegien Checks aller Gruppen in der Republik wird für das BMF auch die Kirche massiv hinterfragt Alles sind gleich Dann gehen wir unsere Liste durch. LG Thomas". Kurz replizierte: "Ja super. Bitte Vollgas geben." Darauf Schmid: "Yea! Das taugt mir voll".

Nach dem Gespräch schrieb Schmid noch am selben Tag an Kurz: "Also Schipka war fertig! Steuerprivilegien müssen gestrichen werden Förderungen gekürzt Und bei Kultus und Denkmalpflege wesentliche Beiträge Heimopfergesetz werden wir deckeln Er war zunächst rot dann blass dann zittrig Er bot mir Schnaps an den ich in der Fastenzeit ablehnte weil Fastenzeit Waren aber freundlich und sachlich". Der Kanzler bedankte sich: "Super danke vielmals!!!! Du Aufsichtsratssammler :)"

Bischofskonferenz-Generalsekretär Peter Schipka bestätigte gegenüber "profil" den Termin am 13. März 2019. Der Termin sei auf Initiative des Generalsekretariats des Finanzministeriums zustande gekommen. Schipka: "Man hat uns bei dem Termin mitgeteilt, dass man im Zuge der Steuerreform verschiedene Verbindungen zwischen Staat und anerkannten Kirchen prüfe. Ich kann mich zwar nicht mehr an jedes Detail erinnern, aber es ging um verschiedene Steuertatbestände, unter anderem um die Absetzbarkeit von Kirchenbeiträgen und die Beiträge zum Denkmalschutz. Es ist zwar legitim, dass ein Staat sich darüber Gedanken macht, aber ich war schon überrascht und verwundert."

Zur "profil"-Frage, ob er einen Zusammenhang zwischen der Kritik der Kirche an der Asylpolitik und dem kurzfristigen Termin mit dem Finanzministerium sehe, meinte Schipka: "Die Interpretation steht jedem frei." Folgetermin habe es aber jedenfalls keinen gegeben.

Gegenüber "Kathpress" bestätigte Schipka am Montag den "profil"-Bericht. Gleichzeitig präzisierte der Generalsekretär der Bischofskonferenz, dass der "ungewöhnliche Gesprächstermin" mit dem Finanzministerium damals im Büro der Bischofskonferenz stattgefunden habe. Der unmittelbare Anlass dafür sei "vermutlich die Kritik der Katholischen Kirche an einigen politischen Vorhaben der damaligen ÖVP-FPÖ-Regierung" gewesen sei.

Copyright 2021 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. "Ich bin die immerwährende Heilige Jungfrau Maria!"
  2. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  3. Weihnachtsspende für kath.net - Wir brauchen JETZT Ihre HILFE!
  4. Bischof sein in Opferperspektive
  5. O Sapientia, quae ex ore Altissimi prodiisti
  6. Kard. Müller: „Deutsche Diözesen sind Teil der Weltkirche und nur insofern katholisch, als sie…“
  7. Verhöhnung von Jesus und der Muttergottes - Schweigen von Schönborn, Grünwidl & Co.
  8. Die erste Guadalupe-Predigt von Papst Leo ermöglicht einen Blick in sein Herz
  9. EINLADUNG zur großen kath.net-Novene zur Muttergottes von Guadalupe - 4. bis 12. Dezember 2025
  10. Bund Katholischer Unternehmer gegen Totalblockade der AfD
  11. These: "Jesus hat keinen Platz im krassen Neuheidentum Deutschlands!"
  12. Zeitung: Papst will mit Kardinälen über Streitfragen sprechen
  13. Frankreich: Comeback der Beichte?
  14. US-Erzbischof gibt Anweisung, politische Botschaft an Weihnachtskrippe sofort zu entfernen
  15. Als das Rosenkranzgebet einen Mord verhinderte

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz