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Synodaler Weg: Bischof Voderholzer verfasst offenen Brief zur Zusammensetzung der Online-Konferenz

4. Februar 2021 in Deutschland, 16 Lesermeinungen
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Kritik aus Regensburg: "Wenn man sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer etwas genauer ansieht, stellen sich Fragen."


Regensburg (kath.net/pbr) In einem offenen Brief zur Zusammensetzung der Online-Konferenz des Synodales Weges wendet sich Bischof Voderholzer an das Präsidium des Synodalen Weges und an alle Mitglieder der Synodalversammlung.

kath.net dokumentiert den Offenen Brief "Zusammensetzung der Online-Konferenz des Synodalen Weges" in voller Länge:

Sehr geehrte Damen und Herren des Präsidiums des Synodalen Weges,
sehr geehrte Mitglieder der Synodalversammlung,

am 19. November 2020 erhielten die Mitglieder, die Beobachterinnen und Beobachter sowie die Beraterinnen und Berater der Synodalversammlung des Synodalen Weges einen Brief des Präsidiums mit der Ankündigung der Online-Konferenz als Ersatzveranstaltung für die corona-bedingt abgesagte Zweite Synodalversammlung. Die Entscheidung des Präsidiums für dieses Format wandte sich übrigens gegen eine deutliche Mehrheit der stimmberechtigten Mitglieder der Synodalversammlung (Wahlbeteiligung: 78 %, für die Durchführung der Zweiten Synodalversammlung als Video-Konferenz: 61 %). Die Argumentation des Präsidiums lautete: 61 % von 78 % sind ja nur 48 %, und somit weniger als die Hälfte der Mitglieder. Was für ein Demokratieverständnis!

In den letzten Tagen und Wochen fand die Anmeldung zur Online-Konferenz statt. Gemäß den Unterlagen auf dem extra eingerichteten Portal www.online-sw.de haben sich insgesamt 251 Personen für Themengruppen angemeldet, nehmen also an der Online-Konferenz teil. Angesichts von 230 Mitgliedern der Synodalversammlung, zu denen noch Beobachter und Berater hinzugezählt werden müssen, scheint dies eine sehr gute Beteiligung zu sein.

Wenn man sich aber die Teilnehmerinnen und Teilnehmer etwas genauer ansieht, stellen sich Fragen. Das auffälligste zuerst: Unter den Teilnehmern befinden sich diözesane Ansprechpartner für den Synodalen Weg. Diese durften bei der ersten Vollversammlung nicht teilnehmen und wurden auf den Livestream verwiesen. Bei den Regionenkonferenzen wurden sie ganz ausgeschlossen. Nun wurden sie extra eingeladen, sich anzumelden, obwohl eine Livestream-Teilnahme möglich gewesen wäre, was bei einer Online-Konferenz im Unterschied zur ersten Synodalversammlung keinen nennenswerten Nachteil mit sich gebracht hätte. Warum sollten sich die diözesanen Ansprechpartner also anmelden? Um vielleicht die Zahlen der Anmeldung zu schönen? Und warum wird ihre Teilnahme in der jüngsten Pressemitteilung des Synodalen Weges verschwiegen, wenn es dort heißt: „An ihr nehmen die Mitglieder der Synodalversammlung, die Beraterinnen und Berater der vier Synodalforen sowie die Beobachterinnen und Beobachter aus dem benachbarten Ausland und der Ökumene teil.“ (Pressemitteilung des Synodalen Weges Nr. 23 vom 3.2.2021)

Wenn man sich die Anmeldungen genauer ansieht, stellt man fest, dass das Interesse an der Online-Konferenz eher gering ausfällt [1]. Lediglich 80 % der Mitglieder der Synodalversammlung haben sich angemeldet, nur 61 % der Beobachterinnen und Beobachter, 62 % der Beraterinnen und Berater und nur 50 % der extra zusätzlich eingeladenen diözesanen Ansprechpartner.


Stattdessen findet man einige Namen, die keiner der bisher genannten Gruppen zuzuordnen sind, auch nicht der Gruppe der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, und man fragt sich, welche Rolle diese in der Online-Konferenz einnehmen. Vertreterinnen oder Vertreter von Mitgliedern dürften es nicht sein, weil diese sich laut Satzung (Art. 3, Abs. 3) nicht vertreten lassen dürfen. Der prominenteste unter ihnen ist Pater Dr. Hans Langendörfer SJ. Er ist angemeldet für die Themengruppe von Prof. Dr. Dr. Ulrich Hemel mit dem Titel „Umgang mit den Wirkungen des Synodalen Weges: Erwartungen und Enttäuschungen“.

Insgesamt drängt sich der Eindruck auf, dass der Umstand, dass die Online-Konferenz nicht in der Satzung definiert ist, ausgenutzt wird, wenn nicht sogar bewusst so gewählt wurde, um größeren Handlungsspielraum in der Zusammensetzung zu haben. So ist es ja auch beim Synodalen Weg insgesamt, mit dem man den rechtlichen Vorgaben eines Partikularkonzils entgangen ist und ein Format im rechtsfreien Raum konzipiert hat. Wie wäre es sonst zu erklären, dass man die Synodalversammlung nicht als Video-Konferenz durchführt, dann aber im gleichen Atemzug als Alternative eine Video-Konferenz ansetzt, nur mit dem Unterschied, dass keine förmlichen Beschlüsse gefasst werden?

Es ist zu wünschen, dass die Entscheidungen des Präsidiums und des Erweiterten Präsidiums künftig transparenter gemacht werden, indem z.B. die Sitzungsprotokolle allen Mitgliedern zur Verfügung gestellt werden. Vielleicht könnte man dadurch den bisweilen aufkommenden Eindruck autoritärer Willkürherrschaft den Boden entziehen. Dies wäre eine Grundvoraussetzung für einen vertrauensvollen und erfolgreichen weiteren Verlauf der dringend notwendigen Erneuerung der Kirche in unserem Land.

Im Gebet verbunden grüßt herzlich

Bischof Dr. Rudolf Voderholzer

Bischof von Regensburg

Archivfoto Bischof Voderholzer (c) Bistum Regensburg

 

 

 


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