Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bätzing fällt den Pro-Life-Bischöfen in den Rücken
  2. Zählt Miersch/SPD den Bamberger Erzbischof Gössl ernsthaft dem „rechten Mob“ zu???
  3. "In diesem Bistum möchte ich nicht mehr Priester sein!"
  4. "Das ging ja gerade noch mal schief"
  5. Bamberger Erzbischof Gössl wehrt sich gegen SPD-Angriff
  6. Liebes Bistum Bamberg, kommt jetzt Brosius-Gersdorf zum nächsten Marsch für das Leben?
  7. CSU-Chef Söder an die Linken: "Es ist nicht radikal, für christliche Werte einzutreten"
  8. „Brosius-Gersdorf hat schon alles gesagt“
  9. Bamberger Erzbischof Gössl: Nominierung von Brosius-Gersdorf ist „innenpolitischer Skandal“
  10. "Solches Gedankengut führt immer in die Hölle des Totalitarismus!"
  11. Legal töten?
  12. Ein guter Tag für die Demokratie!
  13. Kann ein Mensch eine Sache sein?
  14. Erzbistum Köln ungewohnt deutlich: „Joachim Frank – Ihre Berichterstattung ist menschenverachtend!“
  15. Bistum Fulda – stark engagiert beim ‚Christopher Street Day‘

Das Schweigen zur Verfolgung der Christen im Orient ist wirklich dramatisch

15. Oktober 2020 in Weltkirche, 22 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Deutsche Islamforscherin Schröter wirft Kirchen mangelhafte Islam-Kritik vor - Kritik am Verhalten von Bedford-Strohm und Marx in Jerusalem: Es ist nicht schlecht, mal zu eigenen Werten zu stehen


Berlin (kath.net)

Die deutsche Islamforscherin Susanne Schröter hat in einem Interview mit der "Jüdischen Allgemeinen" den Kirchen in Deutschland vorgeworfen, viel zu unkritisch und zu zurückhaltend gegenüber dem Islam zu agieren.  Man müsse auch Minderheiten, die undemokratische Auffassungen vertreten, in aller Offenheit entgegentreten, statt sie unter eine Schutzglocke zustellen und kritische Themen nicht mehr anzusprechen. Schröter, die Professorin am Institut für Ethnologie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main und Leiterin des Forschungszentrums Globaler Islam , erinnerte in dem Zusammenhang, dass bei bei einem Dialogkreis in Frankfurt vor einiger Zeit ein evangelischer Pfarrer als neues hoffnungsvolles Modell für die interreligiöse Zusammenarbeit die Konvention von Medina vorgestellt hatte. Diese Ordnung aus dem Jahr 622 war eine Zweiklassengesellschaft, in der Muslime als wahre Gläubige vorgestellt wurden, jüdische Stämme wurden vertrieben und einer sogar massakriert. In dem Kreis wurde das aber laut Schröter völlig unkritisch aufgenommen.


Die Islamforscherin übte gegenüber der Zeitung auch Kritik am Verhalten der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm und Kardinal Reinhard Marx beim Besuch der Al-Aksa-Moschee in Jerusalem, als diese damals ihre Bischofskreuze versteckten. "Bei aller Kultursensibilität glaube ich, dass es nicht schlecht ist, mal zu eigenen Werte zu stehen, und das kann dann auch das Tragen des Kreuzes in einer Moschee sein." Es sei laut Schröter ein bisschen traurig, dass da kein Bekenntnis zur eigenen Tradition stattfinde. "In Jerusalem haben die Kirchenoberen ein Zeichen gesetzt, das - wohl auch von den Muslimen - so verstanden wurde, dass der eigene Glaube als nicht wirklich vollwertig gesehen wurde."

Auch das Schwiegen zur Christenverfolgung in muslimischen Ländern durch Kirchenvertreter sieht Schröter äußerst kritisch. "Das Schweigen zur Verfolgung der Christen im Orient ist wirklich dramatisch. Das verstehe ich nicht. Warum schweigt man da? Die Kirchen erheben immer ihre Stimme, wenn Muslimen Unrecht geschieht. Das ist ja auch richtig. Aber mittlerweile werden Christen mit Gewalt aus orientalischen Ländern vertrieben - und übrigens auch Juden - und dazu schweigt man." Christen werden laut Schröter in fast allen islamisch geprägten Ländern massiv verfolgt. Ihre Zahl und die der Juden nehme kontinuierlich ab, der Bau von Kirchen werde erschwert oder verboten. Außerdem gäbe es Anschläge gegen Christen."Als Begründung für das Schweigen ist oft zu hören, die Kirchen hier wollten nicht noch Öl ins Feuer gießen und es den diskriminierten Glaubensbrüdern und -schwestern noch schwerer machen."


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. "In diesem Bistum möchte ich nicht mehr Priester sein!"
  2. Bätzing fällt den Pro-Life-Bischöfen in den Rücken
  3. Zählt Miersch/SPD den Bamberger Erzbischof Gössl ernsthaft dem „rechten Mob“ zu???
  4. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  5. Sommerspende für kath.net - Eine Bitte an Ihre Großzügigkeit!
  6. Erzbistum Köln ungewohnt deutlich: „Joachim Frank – Ihre Berichterstattung ist menschenverachtend!“
  7. "Das ging ja gerade noch mal schief"
  8. „Schon Brosius-Gersdorfs Doktorvater ist mit gleicher Einstellung zur Menschenwürde durchgefallen“
  9. Liebes Bistum Bamberg, kommt jetzt Brosius-Gersdorf zum nächsten Marsch für das Leben?
  10. Bamberger Erzbischof Gössl: Nominierung von Brosius-Gersdorf ist „innenpolitischer Skandal“
  11. Bamberger Erzbischof Gössl wehrt sich gegen SPD-Angriff
  12. Der Papst trägt wieder elegante Schuhe - aber in Schwarz
  13. Jenseits der Linien, im Gehege des Heiligen. Über einen Streit, der nicht sein darf
  14. Ein guter Tag für die Demokratie!
  15. „Brosius-Gersdorf hat schon alles gesagt“

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz