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Haben die deutsche Ortskirche und der Staat noch die Kraft ihren Aufgaben nachzukommen?

21. August 2020 in Kommentar, 9 Lesermeinungen
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„Der polnische Botschafter in Deutschland, Andrzej Przylebski, sagte in einem Interview: ‚Ich erkenne Deutschland nicht wieder‘.“ Gastbeitrag von Hubert Gindert/Forum Deutscher Katholiken


Bonn-Berlin (kath.net/Blog Forum Deutscher Katholiken) Das Befragungsinstitut „INSA Consulere“ führte vom 31. Juli bis 3. August 2020 eine repräsentative Erhebung unter Erwachsenen durch. Die Befragten sollten Stellung zur Aussage beziehen: „Die katholische Kirche in Deutschland wirkt auf mich intern zu zerstritten, als dass sie mir Halt und Orientierung geben könnte“. Das Ergebnis: Jeder Zweite (52%) stimmte dieser Aussage zu. 13% teilten diese Ansicht nicht. 22% wissen nicht, wie sie zu dieser Frage stehen sollen. Die befragten Katholiken teilten zu 50% die Aussage „Die Kirche sei intern zu zerstritten“, 24% stimmten ihr nicht zu.

Interessieren würde das Hintergrundwissen der Befragten, das zu diesem Ergebnis geführt hat. Man kann davon ausgehen, dass das „zerstritten sein“ mit den sogenannten „Reformbemühungen“ des „Synodalen Weges“ zusammenhängt. Darüber berichten die außerkirchlichen und die kirchlichen Medien sehr uniform. Für die Bewertung der Umfrageergebnisse wäre es wichtig zu wissen, ob den Befragten bekannt ist, dass Forderungen des „Synodalen Prozesses“ nicht mit der Lehre der Kirche in Einklang stehen (z.B. zur priesterlichen Existenz, zum Frauenpriestertum, zu Sexualisierung und Partnerschaft). Ferner: Ist den Befragten bekannt, dass Papst Franziskus im Brief „An das pilgernde Volk Gottes in Deutschland“ den Primat der Neuevangelisierung vor Strukturreformen gefordert hat. Es bleibt die Feststellung: Die deutsche Ortskirche kann der Hälfte der Katholiken keinen Halt und keine Orientierung mehr geben. Dies gilt umso mehr für die Gesamtgesellschaft. Wie stellt sich dieser dar?


Der polnische Botschafter in Deutschland, Andrzej Przylebski, sagte in einem Interview (JF 7.8.20): „Ich erkenne Deutschland nicht wieder“. Was berechtigt ihn zu dieser Formulierung? Kennt er Deutschland? Der Botschafter verbrachte hier mit seiner Familie 15 Jahre. Er war von 1996 bis 2001 im diplomatischen Dienst in Bonn und Berlin. Im Interview stellt er fest: „Deutschland hat sich nach der Jahrtausendwende sehr verändert: Weitgehende Atomisierung der Gesellschaft, Zerfall der Familie, wachsende Feindschaft gegen den christlichen Glauben, Dominanz der Genderideologie und eine destruktive Kritik an der europäischen Kultur. Wir Polen, zumindest die Mehrheit, können uns in diesem Europa nicht mehr wiedererkennen“. Dafür zahlt Polen einen hohen Preis in der ideologischen Berichterstattung über dieses Land. Der Botschafter zählt sie detailliert auf. Nach diesen Medien würde in Polen der Rechtsstaat beseitigt. Polen versucht an den Werten der europäischen Kultur festzuhalten – „als letztes Bollwerk des Abendlandes“. Deutschland befindet sich nach Przylebski „auf der Schwelle von einem modernen zu einer postmodernen Gesellschaft. Doch wenn es den Weg zurück nehmen würde, dann wäre Europa gerettet!“ Das erinnert an Siegfried Ernst, dem Vorsitzenden der Europäischen Ärzteaktion, der immer vertreten hat, Deutschland stehe nicht zufällig in der Mitte Europas. Es hat eine Verantwortung für Europa! Um dieser Verantwortung gerecht zu werden, müssen wir zur Botschaft Jesu zurückkehren. Er hat seine Mission begonnen mit: Denkt um, kehrt um und glaubt an das Evangelium!

Prof. Dr. Hubert Gindert ist der Vorsitzende des Forums Deutscher Katholiken.


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Lesermeinungen

 Authentisch 22. August 2020 

...2

... "Das deutsche Volk ist ja noch nicht einmal fähig die Corona-Maskenpflicht überall einzuhalten. Sie infizieren sich lieber und werden körperlich noch kränker als sie heute schon in ihrem Denken sind." ...
Ich halte diesen Vergleich für bedenklich.
Dieser Vorwurf entbehrt der Sachlichkeit.
Wenn von den christlichen Wurzeln Europas gesprochen wird, von der Zerstrittenheit im Episkopat der röm.-kath. Kirche in Deutschland, dann kann ich "Corona-Maßnahmen" und deren Bewertung NICHT AUF EINE STUFE STELLEN.
Meiner Meinung nach entbehrt die Debatte um Corona und Corona-Maßnahmen gerade den sachlichen Diskurs und der stellt eine außerordentliche Fehlrichtung dar.
Ich bete nicht minder auch hier um GOTTES BEISTAND UND FÜHRUNG.
Einen gesegneten Sonntag.


1
 
 Chris2 21. August 2020 
 

@Winrod

Der (v.a. West-) Deutsche erwies sich in praktisch jedem System (Kaiserreich, Nationalsozialismus, Bundesrepublik) als sehr obrigkeitsgläubig. Hinzu kommt, das wir Wessies genau 70 Jahre lang Glück hatten, unsere Politiker (egal ob rechte oder linke) das Wohl des Landes meistens im Blick hatten und man den (Staats-) Medien weitgehend trauen konnte. Leider haben wir deshalb aber auch nie gelernt, zwischen den Zeilen zu lesen. Und man wählt, was man zu kennen glaubt. Darum sagte Merkel 2017 ja auch "Ihr kennt mich" Doch welche Merkel meinte sie? Die Merkel, die 2010 sagte, Multikulti sei "total gescheitert" oder jene Merkel, die 2015ff kategorisch betonte: "Mit mir wird es keine Obergrenze geben". Bekommen haben haben sie jedenfalls letztere. Und eine gespaltene Gesellschaft, Silvesternächte, Anschläge, tote junge Mädchen, Macheten, "Schubser", Stuttgarter Nächte, Vieleverwerfungsleugner...


6
 
 Winrod 21. August 2020 
 

Paul Kirchhof ( deutscher Verfassungsrechtler ):

"Wir haben ein erhebliches Defizit an Kraft und Bereitschaft zur Freiheit.


7
 
 girsberg74 21. August 2020 
 

Der Kern der Stellungnahme muss verstanden werden, als eine Aufforderung,

selbst etwas zu tun.

Es nützt nichts, das Richtige für richtig zu halten, ansonsten aber lieb und angenehm sein, sich höchstens über die Verhältnisse ärgern und dann sich hängen lassen.

Wenigstens kann jeder zu unterscheiden suchen, wer sich für „christlich“ ausgibt, doch anders handelt. Niemand ist zu einer „Nibelungentreue“ verpflichtet, eine solche hält nur falsche Leute an den Fleischtöpfen.

Ich bleibe aber nicht aus Verärgerung zuhause, gehe wählen; es gibt eine Alternative
und diese muss man nicht sich schlecht machen lassen.

Im Übrigen gibt es jeden Tag Gelegenheit, die eigene Haltung nicht zu verbergen, auch wenn man dadurch „Freunde“ verliert, es finden sich aufrichtigere.


7
 
 Chris2 21. August 2020 
 

@Stefan Fleischer

Das wird spätestens Anfang 2022 passieren, wenn "der Synodale weg" ist. Denn der Beschluss der Versammlung, die Ergebnisse auch dann umzusetzen, wenn sie gegen die Lehre der Kirche verstoßen, ist Häresie und Schisma mit Ansage...


5
 
 Adamo 21. August 2020 
 

Denkt um, kehrt um und glaubt an das Evangelium! So muß es sein.

Aber bei der heutigen Einstellung unserer heutigen Bischöfe (Nachfolger Petri) ist die Mehrheit zu einer echten Umkehr gar nicht mehr denkbar.

Unser Heiliger Papst Johannes Paul hat das bereits früh erkannt, indem er sagte: "Geh´ mir weg mit den deutschen Bischöfen".

Eine Umkehr mit unseren frei gewählten, nicht mehr christlich denkenden Politikern, ist eine Umkehr auch nicht mehr möglich.

Das deutsche Volk ist ja noch nicht einmal fähig die Corona-Maskenpflicht überall einzuhalten. Sie infizieren sich lieber und werden körperlich noch kränker als sie heute schon in ihrem Denken sind.

Eine Umkehr ist jetzt nur noch möglich, wenn ein heiligmässiger Mensch aufstehen würde um einen massiven Rosenkranz-Feldzug gegen diese deutschen Fehlentwicklungen zu organisieren und zwar nach den Ermahnungen der Gottesmutter in Fatima und des Dichters Reinhold Schneider (Freiburg im Breisgau): "Nur den Betern kann es noch gelingen das Schwert ob unseren Häuptern aufzuhalten".


6
 
 nicodemus 21. August 2020 
 

...als dass sie U N S Halt und Orientierung geben könnte!

Danke, Hr. Prof. Gindert!
Alle unsere "PRIMASsssssse", die nach Kardinal Höffner die Kirche in D. führten, waren keine Hirten!
Und von den gottlosen Regierungsvertretern in Berlin - von allen Parteien - kann man keine Umkehr erwarten.
Polen ist ein Bollwerk Gottes, für Europa!
Deutschland vor dem Abgrund!
Danke Hr. Botschafter der Republik Polen!


11
 
 Stefan Fleischer 21. August 2020 

Etwas böse ausgedrückt:

Nachdem auch der Gehorsam und die Disziplin gegenüber dem Lehramt immer mehr schmelzen wie Schnee an der Sonne, ist das einzige, was unsere Kirche im deutschen Sprachraum noch irgendwie zusammenhält nur noch das Geld. Ohne dieses würden die Ortskirchen auseinander brechen in dutzende verschiedener Gruppen und Grüppchen. Von einer Einheit im Glauben kann längst nicht mehr die Rede sein. Die Begriffsverwirrung in Glaubensfragen ist so gross, dass nicht einmal mehr eine vernünftige Diskussion darüber möglich ist. Und das fängt schon bei der Gottesfrage an.


10
 
 Chris2 21. August 2020 
 

Die Frage ist vielmehr: Sind sie überhaupt gewillt...?

Wer nur noch auf Wind und Sonne setzt, muss zwangsläufig scheitern, wenn in langen Winternächten kein Wind weht. Wer zwei der drei Säulen des Exports aktiv vernichtet oder tatenlos einer Hetzjagd gegen sie zusieht (sicherste Atomkraftwerke der Welt - weitgehend CO2-neutral -, modernste und sparsamste Verbrennungs- Auromotoren der Welt, Maschinenbau), braucht sich nicht zu wundern. Wer die Gesellschaft zutiefst spaltet, indem er Hunderttausenden Jungen Maännern erlaubt, sich straffrei falsche Namen und Altersangaben zu wählen, braucht sich nicht zu wundern, wenn Gewalttäter, Islamisten und Marias diesen roten Teppich gerne annehmen. Wer die die geößte und de facto einzige Oppositionspartei fundamentalblockiert und Demokratie und Freiheit zerstört, um die Demokratie zu retten, entlarvt sich selbst als deren Feind...


8
 

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