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Die vorrangige Option für die Armen und die Tugend der Nächstenliebe

19. August 2020 in Aktuelles, 5 Lesermeinungen
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Franziskus: die Welt heilen. Sich von den Armen evangelisieren lassen. Die Peripherie ins Zentrum stellen. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) „Wir berichten euch jetzt, Brüder und Schwestern, von der Gnade, die Gott den Gemeinden Mazedoniens erwiesen hat. Während sie durch große Not geprüft wurden, verwandelten sich ihre übergroße Freude und ihre tiefe Armut in den Reichtum ihrer selbstlosen Güte. Denn ihr kennt die Gnade unseres Herrn Jesus Christus: Er, der reich war, wurde euretwegen arm, um euch durch seine Armut reich zu machen" (2 Kor 8,1-2.9).

 

Dritte Generalaudienz nach der Sommerpause mitten in der Ferienzeit, wieder oder noch immer in Live-Streaming über Fernsehen und Internet aus der Bibliothek der ehemaligen Papstwohnung im Apostolischen Palast. Für öffentliche Auftritte auf dem Petersplatz gibt es bisher keinen neuen Termin. Beobachter rechnen damit nicht vor Ende des Jahres 2020. Papst Franziskus setzte seine vor Reihe von Katechesen „Die Welt heilen“  im Rahmen der schweren Problematik der Pandemie und deren Folgen fort. Die heutige dritte Betrachtung stand unter dem Thema: „Die vorrangige Option für die Armen und die Tugend der Nächstenliebe“.

 

Die  Pandemie, so Franziskus, habe die schwierige Lage der Armen und die große Ungleichheit in der Welt deutlich aufgezeigt. Die Antwort auf die Pandemie müsse daher eine doppelte sein. Einerseits gelte es, ein Heilmittel für einen kleinen, aber schrecklichen Virus zu finden, der die ganze Welt in die Knie zwinge. Auf der anderen Seite müssten wir einen großen Virus heilen, nämlich den der sozialen Ungerechtigkeit, der Chancenungleichheit, der Ausgrenzung und des mangelnden Schutzes der Schwächsten.


 

Nach dem Vorbild Jesu sei die Zuwendung zu den Armen, Geringen, Kranken und Ausgegrenzten ein entscheidendes Kriterium christlicher Authentizität (vgl. Evangelii gaudium 195). Die vorrangige Option für die Armen entspringe der Liebe Gottes und sei nicht die Aufgabe einiger weniger, sondern Sendung der ganzen Kirche. Diese Option stehe im Mittelpunkt des Evangeliums. Jesus habe kein Leben des Privilegierten gewählte, sondern sich zum Diener gemacht.

 

So gehe diese Option über die notwendige konkrete Unterstützung hinaus und bedeute, dass wir gemeinsam mit den Armen unterwegs seien, „dass wir uns von den Notleidenden evangelisieren, von ihrer Erfahrung des Heils, ihrer Weisheit und Kreativität ‚anstecken‘ lassen" (vgl. ebd., 198). Wir müssten zusammenarbeiten, um kranke soziale Strukturen zu heilen und zu verändern.

 

Dazu führt die Liebe Christi, der uns bis zum Äußersten geliebt hat (vgl. Joh 13,1) und bis an die Grenzen, an die Ränder, an die existentiellen Grenzen reicht. Die Peripherie ins Zentrum zu rücken bedeute, unser Leben in Christus zu zentrieren, der sich für uns „arm gemacht“ habe, um uns durch seine Armut zu bereichern.

 

So stelle die Rückkehr zur Normalität eine Chance dar, etwas Neues aufzubauen, eine Wirtschaft zu schaffen, die wirklich die Menschen ins Zentrum stelle und eine echte ganzheitliche Entwicklung der Armen fördere. Ausgehend von der Liebe Gottes werde eine heilere Welt möglich sein. Die Krise bedinge, dass der Mensch aus ihr nicht mehr so hervorgehe wie er vorher gewesen sei. Entweder sei er besser oder schlechter.

 

Der Papst warnte davor, bei einer eventuellen Impfung gegen COVID-19 die Reichen zu bevorzugen. Wesentlich sei die Inklusion der Ausgeschlossenen. Dies müsse das Kriterium für die produzierenden Industrien sein

 

Wenn sich das Virus in einer Welt, die den Armen und den Schwächsten gegenüber ungerecht sei, wieder verstärke, so der Papst abschließend, müssen wir diese Welt verändern. Nach dem Beispiel Jesu, des Arztes der ganzheitlichen göttlichen Liebe, d.h. der physischen, sozialen und spirituellen Heilung (vgl. Joh 5,6-9), müssten wir jetzt handeln, „um die Epidemien zu heilen, die durch kleine, unsichtbare Viren verursacht werden, und um diejenigen zu heilen, die durch große und sichtbare soziale Ungerechtigkeiten verursacht werden. Ich schlage vor, dies aus der Liebe Gottes zu tun, indem die Peripherie in den Mittelpunkt gestellt wird und die  Letzten an erster Stelle. Ausgehend von dieser Liebe, die in der Hoffnung verankert und im Glauben begründet ist, wird eine gesündere Welt möglich sein“.

 

 

Die Zuschauer und Zuhörer aus dem deutschen Sprachraum begrüßte der Heilige Vater mit den folgenden Worten:

 

Von Herzen grüße ich die Brüder und Schwestern deutscher Sprache. Nach dem Beispiel Jesu und seiner vorrangigen Option für die Armen müssen wir als Einzelne und als Gemeinschaft der Kirche unseren Beitrag leisten, die Auswirkungen der Pandemie zu überwinden und eine gerechtere und solidarischere Welt aufzubauen. Der Heilige Geist helfe uns dabei mit seiner Gnade und seiner Kraft.

 


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