Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Basiert 'Traditionis Custodes' von Franziskus auf einer Lüge?
  2. Vatikan führt neue Umweltschutz-Messe ein
  3. Vatikan reagiert auf 'Alte Messe'-Skandal von Franziskus
  4. Anselmianum distanziert sich vom Hauptautor von ‚Traditionis Custodes‘
  5. Präfekt Fernandez behauptete offenbar: Fiducia supplicans „wird bleiben“
  6. Priestermangel: Bischof hebt Sonntagspflicht teilweise auf
  7. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  8. Syrer schlug Küster mit 1,6 Meter langem Kruzifix nieder
  9. Unterstützung der CSU für SPD-Kandidatin am Bundesverfassungsgericht möglich
  10. Papst-Vertrauter deutet an, dass Leo XIV. im Herbst im Führungsteam viele Personen austauschen wird
  11. Immer wenn es wärmer wird und Sommer ist, dann sind die 'apokalyptischen Klimareiter' ganz nahe
  12. Fällt die CDU erneut um?
  13. ChatGTP liefert Witze über Jesus und das Christentum, aber nicht über Mohammed und Islam
  14. Vatikan veröffentlicht Fahrplan für Weltsynode bis 2028
  15. Deutsche Bischöfe stoppen kirchenfinanziertes Queerpapier

Die vorrangige Option für die Armen und die Tugend der Nächstenliebe

19. August 2020 in Aktuelles, 5 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Franziskus: die Welt heilen. Sich von den Armen evangelisieren lassen. Die Peripherie ins Zentrum stellen. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) „Wir berichten euch jetzt, Brüder und Schwestern, von der Gnade, die Gott den Gemeinden Mazedoniens erwiesen hat. Während sie durch große Not geprüft wurden, verwandelten sich ihre übergroße Freude und ihre tiefe Armut in den Reichtum ihrer selbstlosen Güte. Denn ihr kennt die Gnade unseres Herrn Jesus Christus: Er, der reich war, wurde euretwegen arm, um euch durch seine Armut reich zu machen" (2 Kor 8,1-2.9).

 

Dritte Generalaudienz nach der Sommerpause mitten in der Ferienzeit, wieder oder noch immer in Live-Streaming über Fernsehen und Internet aus der Bibliothek der ehemaligen Papstwohnung im Apostolischen Palast. Für öffentliche Auftritte auf dem Petersplatz gibt es bisher keinen neuen Termin. Beobachter rechnen damit nicht vor Ende des Jahres 2020. Papst Franziskus setzte seine vor Reihe von Katechesen „Die Welt heilen“  im Rahmen der schweren Problematik der Pandemie und deren Folgen fort. Die heutige dritte Betrachtung stand unter dem Thema: „Die vorrangige Option für die Armen und die Tugend der Nächstenliebe“.

 

Die  Pandemie, so Franziskus, habe die schwierige Lage der Armen und die große Ungleichheit in der Welt deutlich aufgezeigt. Die Antwort auf die Pandemie müsse daher eine doppelte sein. Einerseits gelte es, ein Heilmittel für einen kleinen, aber schrecklichen Virus zu finden, der die ganze Welt in die Knie zwinge. Auf der anderen Seite müssten wir einen großen Virus heilen, nämlich den der sozialen Ungerechtigkeit, der Chancenungleichheit, der Ausgrenzung und des mangelnden Schutzes der Schwächsten.


 

Nach dem Vorbild Jesu sei die Zuwendung zu den Armen, Geringen, Kranken und Ausgegrenzten ein entscheidendes Kriterium christlicher Authentizität (vgl. Evangelii gaudium 195). Die vorrangige Option für die Armen entspringe der Liebe Gottes und sei nicht die Aufgabe einiger weniger, sondern Sendung der ganzen Kirche. Diese Option stehe im Mittelpunkt des Evangeliums. Jesus habe kein Leben des Privilegierten gewählte, sondern sich zum Diener gemacht.

 

So gehe diese Option über die notwendige konkrete Unterstützung hinaus und bedeute, dass wir gemeinsam mit den Armen unterwegs seien, „dass wir uns von den Notleidenden evangelisieren, von ihrer Erfahrung des Heils, ihrer Weisheit und Kreativität ‚anstecken‘ lassen" (vgl. ebd., 198). Wir müssten zusammenarbeiten, um kranke soziale Strukturen zu heilen und zu verändern.

 

Dazu führt die Liebe Christi, der uns bis zum Äußersten geliebt hat (vgl. Joh 13,1) und bis an die Grenzen, an die Ränder, an die existentiellen Grenzen reicht. Die Peripherie ins Zentrum zu rücken bedeute, unser Leben in Christus zu zentrieren, der sich für uns „arm gemacht“ habe, um uns durch seine Armut zu bereichern.

 

So stelle die Rückkehr zur Normalität eine Chance dar, etwas Neues aufzubauen, eine Wirtschaft zu schaffen, die wirklich die Menschen ins Zentrum stelle und eine echte ganzheitliche Entwicklung der Armen fördere. Ausgehend von der Liebe Gottes werde eine heilere Welt möglich sein. Die Krise bedinge, dass der Mensch aus ihr nicht mehr so hervorgehe wie er vorher gewesen sei. Entweder sei er besser oder schlechter.

 

Der Papst warnte davor, bei einer eventuellen Impfung gegen COVID-19 die Reichen zu bevorzugen. Wesentlich sei die Inklusion der Ausgeschlossenen. Dies müsse das Kriterium für die produzierenden Industrien sein

 

Wenn sich das Virus in einer Welt, die den Armen und den Schwächsten gegenüber ungerecht sei, wieder verstärke, so der Papst abschließend, müssen wir diese Welt verändern. Nach dem Beispiel Jesu, des Arztes der ganzheitlichen göttlichen Liebe, d.h. der physischen, sozialen und spirituellen Heilung (vgl. Joh 5,6-9), müssten wir jetzt handeln, „um die Epidemien zu heilen, die durch kleine, unsichtbare Viren verursacht werden, und um diejenigen zu heilen, die durch große und sichtbare soziale Ungerechtigkeiten verursacht werden. Ich schlage vor, dies aus der Liebe Gottes zu tun, indem die Peripherie in den Mittelpunkt gestellt wird und die  Letzten an erster Stelle. Ausgehend von dieser Liebe, die in der Hoffnung verankert und im Glauben begründet ist, wird eine gesündere Welt möglich sein“.

 

 

Die Zuschauer und Zuhörer aus dem deutschen Sprachraum begrüßte der Heilige Vater mit den folgenden Worten:

 

Von Herzen grüße ich die Brüder und Schwestern deutscher Sprache. Nach dem Beispiel Jesu und seiner vorrangigen Option für die Armen müssen wir als Einzelne und als Gemeinschaft der Kirche unseren Beitrag leisten, die Auswirkungen der Pandemie zu überwinden und eine gerechtere und solidarischere Welt aufzubauen. Der Heilige Geist helfe uns dabei mit seiner Gnade und seiner Kraft.

 


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Generalaudienz

  1. Liebst du mich? – Das Gespräch zwischen Jesus und Petrus
  2. Kohelet: die ungewisse Nacht des Sinns und der Dinge des Lebens
  3. Judit. Eine bewundernswerte Jugend, ein großzügiger Lebensabend.
  4. Noomi, das Bündnis zwischen den Generationen, das die Zukunft eröffnet
  5. Ehre deinen Vater und deine Mutter: Liebe zum gelebten Leben
  6. Der Osterfriede und Dostojewskis Legende vom Großinquisitor
  7. Treue gegenüber der Heimsuchung durch Gott für die kommende Generation
  8. Das Abschiednehmen und das Erbe: Erinnerung und Zeugnis
  9. Das Alter, eine Ressource für die unbeschwerte Jugend
  10. Die Langlebigkeit: Symbol und Chance






Top-15

meist-gelesen

  1. Basiert 'Traditionis Custodes' von Franziskus auf einer Lüge?
  2. Papst-Vertrauter deutet an, dass Leo XIV. im Herbst im Führungsteam viele Personen austauschen wird
  3. Anselmianum distanziert sich vom Hauptautor von ‚Traditionis Custodes‘
  4. Vatikan reagiert auf 'Alte Messe'-Skandal von Franziskus
  5. Kirchensteuer – die wunderbare Geldvermehrung
  6. Kardinal Zen: Jesus Christus „hat uns Papst Leo XIV. geschenkt, der den Sturm beruhigen kann“
  7. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  8. Kard. Ambongo: Widerstand gegen Segnungen gleichgeschlechtlicher Paare keine "afrikanische Ausnahme"
  9. Präfekt Fernandez behauptete offenbar: Fiducia supplicans „wird bleiben“
  10. Vatikan führt neue Umweltschutz-Messe ein
  11. Blair und Brooke und ihre Rosenkränze
  12. Sogar die publizistische 'Links-Plattform' der DBK hat genug vom 'Alte Messe'-Bashing von Franziskus
  13. Syrer schlug Küster mit 1,6 Meter langem Kruzifix nieder
  14. Fällt die CDU erneut um?
  15. Papst Leo XIV. und die Herz-Jesu-Verehrung

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz