Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Die Liebe als oberste Regel. Über die Kirche, Synodalität und Demut
  2. Bemerkenswert großer Andrang bei „Alter Messe“ im Petersdom - Kard.-Burke-Predigt in voller Länge!
  3. In Geist und Wahrheit. Sechzig Jahre ‚Nostra aetate‘. Der Durst Gottes nach dem Menschen
  4. „Wie Leo still und leise Franziskus korrigiert“
  5. Benjamin Leven: „Was läuft schief in einer Kirche, die sich vor Zulauf fürchtet?“
  6. Wir predigen den heiligen Klimawandel
  7. Eklat durch NS-Vergleich gegenüber Israel bei interreligiösem Kongress in Rom
  8. Keine Religion hat derzeit einen so hohen Blutzoll zu zahlen wie das Christentum
  9. Vatikanankündigung: Neues Dokument „Mater Populi Fidelis“ wird am 4.11. veröffentlicht
  10. Hoffnung, die nicht weiß. Nikolaus von Kues als Lehrer des Glaubens, der ‚bekehrten Unwissenheit‘
  11. Microsoft-Gründer Bill Gates hat genug von Klima-Angstmache
  12. „Eine Kernfrage für Peter Seewald ist: Warum tun wir uns so schwer, an unser Lebensende zu denken?“
  13. Designierter Präsident der Georgetown University lehnt Lehre der Kirche über Homosexualität ab
  14. Evangelische Landeskirche in Württemberg: Gleichgeschlechtliche „Ehe“ verfehlt Zweidrittelmehrheit
  15. Gott, sei mir Sünder gnädig! Über Demut, Wahrheit und die Heilung der Seele

„Wozu sind wir auf Erden?“

1. Februar 2020 in Spirituelles, 5 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


„Es mag wohl schon dreißig Jahre her sein, da zirkulierte unter den jungen, modernen Theologen und engagierten Christen das Wort: ‚Der Weg ist das Ziel!‘“ - Spiritueller Impuls von Stefan Fleischer


Grenchen (kath.net/sf) Es mag wohl schon dreißig Jahre her sein, wenn nicht mehr. Da zirkulierte unter den jungen, modernen Theologen und engagierten Christen das Wort: «Der Weg ist das Ziel!» Die Erinnerung daran kommt mir heute oft, wenn ich mir die Äußerungen verschiedener, mehr oder weniger junger, engagierter Christen anhöre. Das tönt dort oft - vermutlich ganz unbewusst - irgendwie ähnlich wie der moralistisch-therapeutische Deismus, welcher sagt: «Das Ziel des Lebens ist, dass sich jeder glücklich fühlt. Dazu hat jeder seinen eigenen Weg. Dieser Glaube will ihm dabei helfen, diesen individuellen Weg zu finden.»

«Der Weg ist das Ziel.» Was sagt der Katechismus unserer katholischen Kirche dazu? In der Fassung des YOUCAT heißt es, ähnlich wie es im Katechismus meiner Jugend hieß, «Wir sind auf Erden, um Gott zu erkennen und zu lieben, nach seinem Willen das Gute zu tun und eines Tages in den Himmel zu kommen.“ Ziel unseres Lebens aus der Sicht unseres Glaubens ist es also, «in den Himmel zu kommen», das heißt das ewige Leben bei und mit Gott zu erreichen. Drei Schritte sind es, welche, gemäß dieser Lehre, uns zu diesem Ziel führen, Gott zu erkennen, ihn zu lieben und das Gute zu tun.

Der erste Schritt ist also, Gott zu erkennen. Gott zu erfahren bemühen sich viele Menschen heute. Die moderne Religionspädagogik ist sehr stark darauf ausgerichtet. Aber ist das das Gleiche? Im christlichen Sinn kaum. «Wer glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet; wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden.» (Mk 16,16) sagt die Schrift. Natürlich sind Gotteserfahrungen nützlich für unseren Glauben und unser Leben daraus. Aber der Glaube ist die Basis. Ohne Glaube treiben wir orientierungslos im Meer unserer Erfahrungen. Glaube aber kommt vom Hören. «Wie sollen sie nun den anrufen, an den sie nicht glauben? Wie sollen sie an den glauben, von dem sie nichts gehört haben? Wie sollen sie hören, wenn niemand verkündigt?» (Röm 10,14)


Der zweite Schritt ist dann, Gott zu lieben. Auch hier, viele Christen heute bemühen sich, Gott zu lieben. Doch was heisst das? «Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt; wer mich aber liebt, wird von meinem Vater geliebt werden und auch ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren». (Joh 14,21) Christliche Gottesliebe basiert auf der Erkenntnis Gottes, hier auf der Erkenntnis des Willens Gottes und seiner Gebote, und dann auf dem freien Willensakt diese Gebote zu halten, weil Gott uns liebt. Unsere Gottesliebe ist also zuerst ein freier Willensakt. Wenn das Gefühl mitspielt, so ist dies Gnade, die wir dankbar annehmen und genießen dürfen. Wenn das Gefühl aber einmal oder vielleicht sogar oft schweigt, so gilt auch hier: «Dankbarkeit ist ein anderes Wort für Liebe.»

Der dritte Schritt ist, das Gute zu tun. Auch hier wieder, viele Menschen bemühen sich Gutes zu tun. Die Kirche aber lehrt deutlich DAS GUTE zu tun und präzisiert: «nach seinem Willen», das heißt nach Gottes heiligem Willen. Gott ist «der Vater, der Allmächtige, der Schöpfer des Himmels und der Erde», wie wir im Glaubensbekenntnis beten. Das heisst aber auch, er ist der Herr. Viele Menschen heute können mit dem Begriff Herr für Gott, oder gar für Christus, nicht mehr viel anfangen. Das zeigt sich deutlich darin, wie oft heute einfach von Jesus die Rede ist. Ob dahinter immer noch der bewusste Glaube steht: «… und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unseren Herrn»?

Gerade dieser dritte Schritt, das Gute bzw. Gutes zu tun, wird uns heute oft als Ziel unseres Lebens vorgeschlagen. Natürlich ist er ein entscheidender Schritt, aber nicht der letzte. Wenn für uns der Himmel einfach der Abschluss unseres Weges hier und jetzt ist und nicht das Ziel, die anzustrebende, ewige, unverbrüchliche Beziehung zu Gott, dann sind wir bald einmal dort, wo es - wie im materialistische-therapeutischen Deismus - heißt: «Alle Menschen, die im Leben Gutes tun, werden nach ihrem Tod in den Himmel kommen. Die anderen werden gar nichts mehr mitbekommen.» Das aber ist sicher nicht die Lehre unseres Herrn und Erlösers. Der tiefste Sinn von allem aber, selbst unseres ewigen Heils, ist im Grunde genommen nichts anderes als ein Leben zur größeren Ehre Gottes.

Wozu sind wir auf Erden? Es lohnt sich, sich Gedanken zu diesem Thema zu machen. Das gibt uns ein Glück schon hier und jetzt, welches diese Welt nicht zu schenken vermag und das uns auch dann noch begleitet, wenn es gilt, auch das andere Wort des Herrn umzusetzen: «Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme täglich sein Kreuz auf sich und folge mir nach.» (Lk 9,23)

kath.net Buchtipp
Gottesbeziehung heute
Gedanken und Erfahrungen
Von Stefan Fleischer
Paperback, 184 Seiten
2015 Books on Demand
ISBN 978-3-7392-0045-3
Preis 15.50 EUR

Bestellmöglichkeiten bei unseren Partnern:

Link zum kathShop

Buchhandlung Christlicher Medienversand Christoph Hurnaus, Linz:
Für Bestellungen aus Österreich und Deutschland: [email protected]

Buchhandlung Provini Berther GmbH, Chur:
Für Bestellungen aus der Schweiz/Liechtenstein: [email protected]

Alle Bücher und Medien können direkt bei KATH.NET in Zusammenarbeit mit der Buchhandlung Christlicher Medienversand Christoph Hurnaus (Auslieferung Österreich und Deutschland) und der Provini Buchhandlung (Auslieferung Schweiz und Lichtenstein) bestellt werden. Es werden die anteiligen Portokosten dazugerechnet. Die Bestellungen werden in den jeweiligen Ländern (A, D, CH) aufgegeben, dadurch entstehen nur Inlandsportokosten.

Foto Stefan Fleischer



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Glaube

  1. „Nein – es geht darum, dass wir aufwärts gewandt unterwegs sind“
  2. Nicht reden, sondern machen!
  3. "Gott isch ma unterku": Christliche Hoffnungs-Kampagne in Vorarlberg
  4. „Sind wir noch katholisch?“
  5. Großbritannien: Junge Menschen kehren in die Kirchen zurück
  6. The mystery of our faith: Why the birth of Jesus is the foundation of Christianity
  7. „Das Geheimnis unseres Glaubens – offenbart im Fleisch“ (1 Tim 3,16)
  8. Stellen wir uns den Goliaths!
  9. Bischof Strickland warnt vor ‚Crescendo der Apostasie’ in der Kirche
  10. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen






Top-15

meist-gelesen

  1. Bemerkenswert großer Andrang bei „Alter Messe“ im Petersdom - Kard.-Burke-Predigt in voller Länge!
  2. „Wie Leo still und leise Franziskus korrigiert“
  3. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  4. Benjamin Leven: „Was läuft schief in einer Kirche, die sich vor Zulauf fürchtet?“
  5. Wir predigen den heiligen Klimawandel
  6. Karmeliter bauen gotisches Kloster in den Rocky Mountains
  7. Konvertierter Ex-Anglikaner Nazir-Ali sagt neue Welle von Konversionen voraus
  8. Die Liebe als oberste Regel. Über die Kirche, Synodalität und Demut
  9. Zahl der Theologiestudenten in Passau in drei Jahren versiebenfacht - Von 21 auf 140 Studienanfänger
  10. Evangelische Landeskirche in Württemberg: Gleichgeschlechtliche „Ehe“ verfehlt Zweidrittelmehrheit
  11. „Eine Kernfrage für Peter Seewald ist: Warum tun wir uns so schwer, an unser Lebensende zu denken?“
  12. Der Vatikan veröffentlicht neues Apostolisches Schreiben "Gravissimum educationis"von Leo XIV.
  13. Alles, was Gott will, ist deine Ehrlichkeit“
  14. Euthanasie in Kanada: Menschen mit Behinderung haben mittlerweile Angst vor dem Gesundheitssystem
  15. Keine Religion hat derzeit einen so hohen Blutzoll zu zahlen wie das Christentum

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz