Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bischof Timmerevers will ‚neues Denken‘ der Kirche beim Gender-Thema
  2. Ein stiller neuer US-Trend: Katholische Pfarreien führen wieder Kommunionbänke ein
  3. ‚Maria pride den Mantel aus‘ – Wie die 'Katholischen Jugend' der Diözese Linz Maria verhöhnt
  4. Kardinal Burke: Zusammenhang lehrinhaltlicher und moralischer Irrtümer mit liturgischem Missbrauch
  5. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  6. Synodalismus ist die Folge eines theologischen Irrtums
  7. Pfarrer protestiert gegen Abtreibungs-Aktivismus des BDKJ München
  8. Missbrauchsvorwürfe: Abt von westschweizer Kloster tritt zurück
  9. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  10. Deutsches Familienministerium fördert Verein, der zum Mord an ‚reichen Menschen‘ aufruft
  11. Erneuert Euer ‘JA zu Gott und seinem heiligen Volk’
  12. Minus in der Papstkasse trotz gestiegener Spenden
  13. Wenn die ganze Schönheit und Chance der Weltkirche in einer einzigen Pfarrgemeinde präsent wird
  14. „Wir waren schon zum Tode verurteilt, bevor die Atombombe erfunden wurde“
  15. 'Christus ist heute auf der Erde, lebendig auf tausend Altären'

Eine Entscheidung mit Symbolwert und eine Entscheidung, die entlarvt

9. September 2019 in Kommentar, 16 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Der „synodale Weg“ tagt in Frankfurt. Mit kirchlichen Umstürzen ist man in der Stadt nicht ganz unerfahren. Der Montagskick von Peter Winnemöller


Frankfurt (kath.net)
Der „synodale Weg“ tagt in Frankfurt. Der Frankfurter Dom ist die Synodenaula für die Plenarsitzungen. Es soll eine Kirche und kein Kongresszentrum sein, um den geistlichen Aspekt des „synodalen Weges“ zu unterstreichen, so Kardinal Marx in der Pressemeldung zur Auswahl des Tagungsortes. Frankfurt, so weiter in der Meldung, liege im Herzen unseres Landes. Der Dom im Herzen der Stadt.

Um im Herzen des Landes zu liegen, liegt Frankfurt doch sehr weit westlich. Auch für die katholische Kirche in Deutschland hat Frankfurt keine sonderlich große Bedeutung. Frankfurt ist als Großstadt nicht Sitz des Bistums. Das ist Limburg. Frankfurt liegt nicht in der Mitte des Landes. Da wäre Fulda erheblich besser geeignet.

Fulda hätte zudem einen katholischen Symbolwert, da es für Deutschland so etwas wie die Keimzelle der Mission unseres Landes war. Was hätte sich da mehr angeboten, als eine Synode, in der es um die Krise der Kirche in unserem Land geht, über dem Grab des Apostels der Deutschen, des Hl. Bonifatius, tagen zu lassen. Genau dieses Symbol scheint nicht gewünscht. Geht es doch gar nicht um Neuevangelisation oder tatsächlich um einen Aufbruch im Glauben. Da hätte sich tatsächlich eine Kirche angeboten.


Ganz offensichtlich geht es, schaut man sich die Foren an, die den „synodalen Weg“ vorbereiten, eher um Dekonstruktion wesentlicher Teile des Glaubens. Mit Revolutionen hat man in Frankfurt durchaus Erfahrungen. Auch mit kirchlichen Umstürzen ist man nicht ganz unerfahren. Der Widerstand gegen den früheren Bischof von Limburg ging ganz wesentlich von Frankfurt aus. Ein weltliches Tagungszentrum wäre dem Anlass wirklich deutlich angemessener.

Etwas verwunderlich ist auf den ersten Blick eine andere Entscheidung, nämlich die Absage der Aktion „Maria2.0“, an der Synode mitzuwirken. Die Gründe dafür sind vielschichtig. Zum einen kann man wohl feststellen, dass die Aktion vor allem ein Design und ein Ausdruck von Guerillamarketing ist.

Gesteuerte Impulse aus den Strukturen der Kirche werden dezentral in Aktionen mit provokativem Charakter umgesetzt. Man kann bei „Maria2.0“ nicht von personeller oder inhaltlicher Substanz ausgehen, so dass die Teilnahme schon rein technisch ein Problem wäre. Andererseits ist man sich auch bei den Protagonistinnen der innerkirchlichen Frauenrevolte bewusst, dass der „synodale Weg“ sich ihre Ziele sicher nicht vollumfänglich zu eigen machen wird. Die Radikalität dieser Bewegung scheut die Teilnahme an strukturierten Gesprächen.

Man kann, obwohl vieles rund um den „synodalen Weg“ noch im Verborgenen liegt schon sehr deutlich ablesen, wie sehr sich dieser Prozess um DBK und „ZdK“ drehen wird. Der politisierte Funktionärskatholizismus wird mit den üblichen Formulierungen aufwarten. Je nach Ausgang der Amazonassynode dräut uns als realistische Perspektive die Weihe von Viri probati, die man sich als großen Erfolg auf die Fahnen schreiben wird. Es wäre im „deutschkatholischen Klerus“ das faktische Ende des Zölibats.

Darüber hinaus wird man sich auf Formulierungen mit appellativem Charakter und auf pastorale Umgehungsstraßen bei angeblicher Beibehaltung der Lehre festlegen. Der weltkirchliche Aspekt ist noch zu groß, als dass man den vollständigen Bruch schon riskieren würde. Inhaltlich ist nichts zu erwarten, was einen Katholiken hoffnungsfroh stimmen könnte. Interessant ist die Parallele zum sogenannten Dialogprozess, der sich ebenso wie jetzt beim „synodalen Weg“ absehbar, äußerster Homogenität erfreute. Echte Kontroversen gab es damals nicht und wird es jetzt nicht geben.
Zwei Entscheidungen von Symbolkraft und entlarvendem Charakter bezüglich des „synodalen Weges" sind in der vergangenen Woche gefallen. Beide Entscheidungen zeigen auf, worauf wir uns einstellen können. Die faktische Dekonstruktion des Glaubens zu Gunsten einer immer weiter an den Zeitgeist angepassten Verharmlosung schreitet unhaltbar voran. Damit die Trennlinie noch so lange wie möglich verschleiert wird, weicht man harten Entscheidungen aus. Die Frauen von „Maria2.0“ liegen richtig mit ihrer Vermutung, dass am Ende dieses „synodalen Weges“ aller Voraussicht nach noch nicht das offene Schisma liegen wird. Dafür können wir uns für die Jahre 2020 und 2021 auf viel populistisches Getöse aus Frankfurt vorbereiten.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Montagskick

  1. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  2. Fortschritt gibt es nur mit Tradition
  3. Und ewig lockt die Macht
  4. Der Kampf gegen die Liebe und das Leben im katholischen Kontext
  5. Stell Dir vor: Es war Predigerinnentag und keiner hat was gemerkt
  6. Freude über den neuen Papst
  7. Mitten im Kulturkampf nimmt der Wokeismus noch mal Fahrt auf
  8. Klerikalismus im Bistum Passau
  9. Die Krise ist nicht mehr aufzuhalten
  10. Breite Rezeption für eine vermeintlich gescheiterte Theologie






Top-15

meist-gelesen

  1. ‚Maria pride den Mantel aus‘ – Wie die 'Katholischen Jugend' der Diözese Linz Maria verhöhnt
  2. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  3. Ein stiller neuer US-Trend: Katholische Pfarreien führen wieder Kommunionbänke ein
  4. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  5. Synodalismus ist die Folge eines theologischen Irrtums
  6. Pfarrer protestiert gegen Abtreibungs-Aktivismus des BDKJ München
  7. Bischof Timmerevers will ‚neues Denken‘ der Kirche beim Gender-Thema
  8. Kardinal Burke: Zusammenhang lehrinhaltlicher und moralischer Irrtümer mit liturgischem Missbrauch
  9. Wenn die ganze Schönheit und Chance der Weltkirche in einer einzigen Pfarrgemeinde präsent wird
  10. Deutsches Familienministerium fördert Verein, der zum Mord an ‚reichen Menschen‘ aufruft
  11. 'Christus ist heute auf der Erde, lebendig auf tausend Altären'
  12. Rote Karte mit Maria von Guadalupe
  13. „Wir waren schon zum Tode verurteilt, bevor die Atombombe erfunden wurde“
  14. Nach Anschlag mit 200 toten Christen in Nigeria: ZDF gibt Klimawandel die Schuld
  15. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz