Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bischof Timmerevers will ‚neues Denken‘ der Kirche beim Gender-Thema
  2. Ein stiller neuer US-Trend: Katholische Pfarreien führen wieder Kommunionbänke ein
  3. ‚Maria pride den Mantel aus‘ – Wie die 'Katholischen Jugend' der Diözese Linz Maria verhöhnt
  4. Kardinal Burke: Zusammenhang lehrinhaltlicher und moralischer Irrtümer mit liturgischem Missbrauch
  5. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  6. Synodalismus ist die Folge eines theologischen Irrtums
  7. Pfarrer protestiert gegen Abtreibungs-Aktivismus des BDKJ München
  8. Missbrauchsvorwürfe: Abt von westschweizer Kloster tritt zurück
  9. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  10. Deutsches Familienministerium fördert Verein, der zum Mord an ‚reichen Menschen‘ aufruft
  11. Der Traum vom gemeinsamen Ostern – Chancen und Probleme
  12. Erneuert Euer ‘JA zu Gott und seinem heiligen Volk’
  13. Minus in der Papstkasse trotz gestiegener Spenden
  14. Wenn die ganze Schönheit und Chance der Weltkirche in einer einzigen Pfarrgemeinde präsent wird
  15. „Wir waren schon zum Tode verurteilt, bevor die Atombombe erfunden wurde“

Freies Denken

20. August 2019 in Kommentar, 3 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


„In Diskussionen landet man ganz schnell in der linken oder der rechten Ecke. Wer eine liberale Haltung vertritt, hat es schwer.“ Gastkommentar von Giuseppe Gracia/Blick.CH


Chur (kath.net/BLICK.CH) Liberal sein? Gemäss Wikipedia ist das eine politische Haltung, bei der es um grösstmögliche Freiheit für den Einzelnen geht, und zwar gegenüber der staatlichen Regierungsgewalt. Es ist eine Haltung gegen Kollektivismus und Staatsgläubigkeit. Locker formuliert, im Rahmen der geltenden Gesetze: «Leben und leben lassen.»

Diese Haltung zu leben, war noch nie einfach, denn sie bedeutet fast tägliche Toleranz-Zumutungen. Heute ist es schwer, überhaupt noch als liberal wahrgenommen zu werden, ohne gleich in der linken oder rechten Ecke verortet zu werden. Leider gibt es auch in vielen Medien die Tendenz, alles in vorgefertigte Denkschubladen zu pressen. Politiker und Gruppen, die nicht links sind, sind eben rechts und umgekehrt.


Mal Träumer, mal reaktionär

Wer zum Beispiel gegenüber der Religionsfreiheit von Muslimen liberal ist, und zwar auch gegenüber jenen, die Kopftuch und Burka befürworten, gilt schnell als links, als Multikulti-Träumer. Wer in gleicher Weise liberal ist gegenüber der Glaubensfreiheit von konservativen Christen, die ebenfalls vom Mainstream abweichen, der gilt als rechts, wenn nicht gar als reaktionär. Wer liberal ist in Sachen Wirtschaft und Handel, gilt ebenfalls als rechts. Wer jedoch liberal ist in Sachen Migration und eine offene, plurale Gesellschaft befürwortet, gilt wiederum als links.

Es ist fast unmöglich, aus diesen Schubladen rauszukommen, gerade für Personen des öffentlichen Lebens. Das tägliche Parteiengezänk von links bis rechts, der Wahlkampf-Alarmismus mit selektiven Fakten zum Zweck gegenseitiger Beschuldigungen: Das alles macht die Luft nicht besser. Es ist nicht gesund für die Demokratie. Und schon gar nicht für ein frei atmendes, kritisches Denken.

Keine Angst vor Fettnäpfchen

Eine geistig wache Gesellschaft braucht aber das freie Denken, ohne Angst vor linken und rechten Fettnäpfchen. Sonst könnte wahr werden, was in den «Physikern» Friedrich Dürrenmatt seinen Helden Möbius sagen lässt: «Nur im Irrenhaus sind wir noch frei. Nur im Irrenhaus dürfen wir noch denken. In der Freiheit sind unsere Gedanken Sprengstoff.»

Giuseppe Gracia (52) ist Schriftsteller und Medienbeauftragter des Bistums Chur. Er ist verheiratet und Vater von zwei Kindern. In seiner BLICK-Kolumne, die jeden zweiten Montag erscheint, äussert er persönliche Ansichten.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Meinungsfreiheit

  1. USA: Keine Visa für Verantwortliche von Internet-Zensur
  2. US-Außenministerium warnt Australien vor Zensur amerikanischer Plattformen
  3. US-Vizepräsident Vance: ‚Europa läuft Gefahr, zivilisatorischen Selbstmord zu begehen‘
  4. ‚Zensur hat die Nazis nicht aufgehalten, sie hat ihnen geholfen‘
  5. Deutsche Grüne - Angriff auf die Meinungsfreiheit im Wahljahr 2025
  6. Kamala Harris’ angespanntes Verhältnis zur Redefreiheit
  7. Redefreiheit: US-Professor erhält nach Vergleich 2,4 Millionen Dollar zugesprochen
  8. Facebook und Instagram zensieren Hashtag #XX
  9. Gesetz gegen ‚Hassrede’ in Irland könnte weltweite Internetzensur zur Folge haben
  10. US-Höchstrichter warnt vor Einschränkungen der Religions- und Redefreiheit






Top-15

meist-gelesen

  1. ‚Maria pride den Mantel aus‘ – Wie die 'Katholischen Jugend' der Diözese Linz Maria verhöhnt
  2. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  3. Ein stiller neuer US-Trend: Katholische Pfarreien führen wieder Kommunionbänke ein
  4. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  5. Synodalismus ist die Folge eines theologischen Irrtums
  6. Pfarrer protestiert gegen Abtreibungs-Aktivismus des BDKJ München
  7. Bischof Timmerevers will ‚neues Denken‘ der Kirche beim Gender-Thema
  8. Kardinal Burke: Zusammenhang lehrinhaltlicher und moralischer Irrtümer mit liturgischem Missbrauch
  9. Wenn die ganze Schönheit und Chance der Weltkirche in einer einzigen Pfarrgemeinde präsent wird
  10. Deutsches Familienministerium fördert Verein, der zum Mord an ‚reichen Menschen‘ aufruft
  11. 'Christus ist heute auf der Erde, lebendig auf tausend Altären'
  12. Rote Karte mit Maria von Guadalupe
  13. „Wir waren schon zum Tode verurteilt, bevor die Atombombe erfunden wurde“
  14. Nach Anschlag mit 200 toten Christen in Nigeria: ZDF gibt Klimawandel die Schuld
  15. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz