![]() |
Loginoder neu registrieren? |
|||||
![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() | ||||||
SucheSuchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln: ![]() ![]() ![]() ![]() Top-15meist-diskutiert
| ![]() 'Salz der Erde' und 'Licht für die Welt'14. Juni 2019 in Deutschland, 1 Lesermeinung Bischof Voderholzer beim Pontifikalamt zur Eröffnung des Kongresses Freude am Glauben in Ingolstadt: Lassen Sie sich nicht einreden, die Liebe zum überlieferten Glauben in seiner ganzen Fülle und Schönheit sei un-mutig oder un-visionär. Ingolstadt (kath.net) Statio: Liebe Mitbrüder im Bischofs-, Priester und Diakonenamt, Wir sind an einem altehrwürdigen Ort versammelt, dessen Geschichte uns tief mit der Geschichte der Erneuerung von Glaube und Kirche verbindet. Über viele Jahre war diese Kirche zugleich Pfarr- und Universitätskirche, denn Ingolstadt war erster Sitz der ersten bayerischen Landesuniversität, ehe sie im Jahr 1800 vor Napoleon nach Landshut fliehen musste und schließlich 1825 nach München weiterzog, die Ludwig-Maximilians-Universität. Die Hochschultradition wird neuerdings wieder von der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt fortgesetzt.Auf der Rückseite des wunderbaren Hochaltars, der anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Universität 1572 gestiftet wurde, ist ein Bild der Patronin der theologischen Wissenschaft zu sehen, der heiligen Katharina von Alexandria, wie sie der versammelten heidnischen Professorenschaft gegenübersteht und mit ihrer vom Licht des Glaubens erleuchteten Vernunft die Größe und Schönheit des Glaubens erschließt. Hier in dieser Kirche wirkte Johannes Eck, der katholische Diskussionspartner Martin Luthers, und er liegt auch hier begraben. Hier predigte der heilige Petrus Canisius, der 1549 mit den ersten Jesuiten in Ingolstadt ankam und der zu Recht den Titel zweiter Apostel Deutschlands zugesprochen bekommen hat. Er gründete hier nicht zuletzt auch die Marianische Kongregation zur Vertiefung der Spiritualität und zur Formung von Menschen aus dem Geist des Evangeliums und unter dem Patronat der Gottesmutter zur Gestaltung von Welt und Gesellschaft. So hat unser Kongress Freude am Glauben große Patrone und Fürsprecher und wir nehmen die Bitte um ein gutes Gelingen herein in diese heilige Feier. Predigt im Wortlaut: Liebe Schwestern und Brüder im Herrn! Das Messformular Maria, Mutter der Schönen Liebe sieht als Evangelium die Verkündigungsperikope vor, die uns der Herr Diakon gerade wieder neu vorgetragen hat. Dieses Evangelium ist nicht nur, zusammen mit der entsprechenden Überlieferung des Matthäus-Evangelisten, der biblische Beleg für die jungfräuliche, geist-gewirkte Empfängnis des messianischen Gottessohnes, es ist auch das ideale Evangelium für die Eröffnung des Kongresses Freude am Glauben und es führt uns hinein in die Mitte auch des Kirchenverständnisses und der sakramentalen Struktur der Kirche. Der Gruß des Engels, den wir im Deutschen, gemäß dem lateinischen Ave Maria, mit Gegrüßet seist du Maria zu sprechen gewohnt sind, heißt im griechischen Original chaire, wörtlich: Freue Dich, Freue Dich, Maria! Das ist nicht unwichtig, sondern verbindet die Berufung der Gottesmutter mit der Geschichte Gottes mit seinem Volk Israel. Der Engel Gabriel grüßt nämlich Maria mit denselben Worten, mit denen einst der Prophet Zefanja das als Tochter Zion personifizierte Israel aufgemuntert und zur Freude aufgerufen hatte: Freue dich, Tochter Zion der Herr ist in deiner Mitte. Die Bible de Jérusalem, die vielleicht beste Übersetzung der Bibel in die Landessprachen, empfiehlt denn auch diese wörtliche Übertragung: Freue Dich, Maria. Und in manchen französischen Gemeinschaften wird das Ave Maria gebetet als Réjouie-toi Marie. Auch im Englischen übersetzt die Jerusalemer Bibel: Rejoice, Marie. Freue Dich, Maria. Unser Evangelium will uns damit sagen: Maria, die Frau aus Nazareth, ist der heilige Rest Israels in Person, die Tochter Zion. Sie ist der wahre Tempel, der Ort, den Gott sich zur Wohnstatt gemacht hat. Auf sie schaut der große und heilige Gott, dem doch alles gehört und der trotzdem angewiesen sein will auf ein gläubiges Herz, das sich ihm öffnet und zur Verfügung stellt. Im Dom zu Regensburg, meiner Kathedrale, haben wir, wie Sie vielleicht wissen, eine mittelalterliche Verkündigungsgruppe, und der Engel Gabriel, der seine Botschaft auf einem schwungvollen Spruchband bei sich hat, strahlt über das ganze Gesicht; viele Besucher kommen eigens in den Dom, um ihn zu sehen, den lachenden Engel, den Inbegriff der Freude und frohmachenden Botschaft. Chaire! Freue dich Maria, und an Ostern singen wir: Freue dich mit ihr, erlöste Christenheit. Freut Euch im Glauben, auch ihr Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Kongresses, die wir alle wie Maria mitwirken dürfen am Heil und an der Erlösung; freut euch, denn der Glaube ist nicht eine Last, sondern Quelle des Trostes und der Freude! Mit dem Thema Tochter Zion ist nämlich ein wesentliches Element der biblischen Überlieferung angesprochen, eine Theologie der Frau, ohne die das Alte und auch das Neue Testament nicht zu verstehen sind. Die Offenbarung Gottes, sie zeichnet sich nämlich nach dem Zeugnis der Heiligen Schrift ein in die geschöpfliche Beziehung des Gegenübers von Mann und Frau. Das Hohelied der Liebe ist nur der Höhepunkt der Glaubensüberzeugung, dass in der ehelichen Gemeinschaft von Mann und Frau die angemessenste Analogie für das Verhältnis Gottes zu seinem Volk Israel gegeben ist. Die natürliche und unvertauschbare Zuordnung und Komplementarität von Mann und Frau wird im Zusammenhang des Glaubens gnadenhaft überhöht und zur Darstellung der Heilswirklichkeit erhoben. Jesus stellt sich in diese aus dem Glauben Israels herkommende Tradition und offenbart sich selbst als der Bräutigam des Volkes, bei dessen Anwesenheit doch nicht gefastet werden darf (vgl. Mk 2, 19). Die Theologie des Ehesakramentes beruht auf dieser Glaubenseinsicht, ist doch die Ehe von einem getauften Mann und einer getauften Frau Sakrament, heiliges Zeichen, Darstellung der Liebe Christi zu seiner Kirche (vgl. Eph 4, 24). Hier geht es nicht um die Darstellung der naturalen Fruchtbarkeit der stetig sich abwechselnden Jahreszeiten. Das hat nichts zu tun damit, dass man sich in der Antike weibliches Priestertum nicht vorstellen konnte. Im Gegenteil: Die Religionen und Kulte Griechenlands und Roms kannten vor allem ein weibliches Priestertum. Ihr Dienst war oft verbunden mit der Tempelprostitution als Darstellung der Fruchtbarkeit der Erde im ewigen Kreislauf von Werden und Vergehen. Davon setzt sich gerade die in der Bibel bezeugte Offenbarung ab mit ihrem Verweis auf die Geschichtsmächtigkeit Gottes, der nicht durch die naturale Fruchtbarkeit wirkt, sondern durch Menschen, die auf ihn hören, durch ein Volk, das er sich als Eigentum erwählt hat und das in der gesamten biblischen Überlieferung weiblich konnotiert ist, als Tochter Zion, die in Maria eine individuelle, von Gott in besonderer Weise begnadete Person wird. Die Glaubensüberzeugung von der Schöpfung des Menschen im Gegenüber von Mann und Frau, Geschlechterpolarität und ihre Positivität, ist somit so etwas wie die Grammatik der heilsgeschichtlichen Offenbarung. Sie ist nicht nur Ausdruck des Wesens des Menschen, sondern auch die Bildseite der Sakramentalität der Kirche. Das schließt selbstverständlich nicht aus, dass die Kirche und alle ihre Glieder jedem Menschen mit Hochachtung begegnen, ganz gleich, welche biologischen oder psychischen Besonderheiten er hinsichtlich seines Geschlechtes aufweist. Jeder Mensch ist ein Geschöpf Gottes. Deshalb ist das letzte Woche veröffentlichte Schreiben der römischen Bildungskongregation mit dem Titel Als Mann und Frau schuf er sie. Für einen Weg des Dialogs über die Genderfrage so außerordentlich wichtig. Es war ja seit langem angekündigt gewesen und fasst die wichtigsten Lehraussagen von Papst Franziskus zu dieser für das Menschenbild wichtigen Frage zusammen. Ich hoffe, dass es bald auch in deutscher Übersetzung vorliegt. Dass es die Bildungskongregation ist, die das erste der angekündigten Dokumente zu dieser Frage veröffentlicht, hängt mit der von Papst Franziskus schon oft kritisierten ideologischen Kolonisierung zusammen, durch die gerade über den Weg der Erziehung der Kinder und Jugendlichen die Schöpfungswirklichkeit untergraben wird. Wörtlich heißt es in diesem Dokument mit Papst Franziskus: Auch dieses Patrozinium verbindet Altes und Neues Testament. Denn das Wort von der Mutter der schönen Liebe stammt aus dem Buch Jesus Sirach und ist dort der Sophia, der göttlichen Weisheit in den Mund gelegt (vgl. Sirach, 24, 18). kath.net dokumentiert auch das Lieber Herr Professor Gindert mit allen Veranstaltern und Organisatoren des Kongresses Freude am Glauben! Liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer, meine sehr verehrten Damen und Herren! Nachdem wir gerade drüben im Münster zur Schönen Unserer Lieben Frau die Eucharistie gefeiert haben, grüße ich Sie alle auch im Namen des Ortsbischofs Gregor Maria Hanke von Eichstätt sehr herzlich hier im Stadttheater Ingolstadt. Ich danke allen für die Veranstaltung Verantwortlichen und Ihnen allen, die Sie gekommen sind. Ich habe diesen Kongress immer als einen Ort erlebt, wo der Glaube in seiner unverkürzten Größe und Schönheit angenommen und als Quelle der Freude und der Erneuerung von Kirche und Gesellschaft in den Blick genommen wird. Mit Ihrem Motto Ohne Gott keine Zukunft stellen Sie die Gottesfrage ins Zentrum und machen zu Recht deutlich, dass die immer notwendige Erneuerung der Kirche nicht von einer Änderung von Strukturen zu erwarten ist, sondern von Bekehrung, von Hinkehr zu Gott, vom Hören auf sein Wort und von der Bemühung um Heiligkeit. Lassen Sie sich nicht einreden, die Liebe zum überlieferten Glauben in seiner ganzen Fülle und Schönheit sei un-mutig oder un-visionär. Wer mit wachen Sinnen die Zeitläufte beobachtet, sieht doch sofort, wozu es heute wirklich Mut braucht. Der Ende letzten Jahres verstorbene Philosoph Robert Spaemann hat in einem Aufsatz mit dem Titel Christliche Spiritualität und pluralistische Normalität Zwar ist das, was er glaubt, nicht im Geringsten unvernünftig, aber es widerspricht massiv dem Common sense des gegenwärtigen Zeitalters. Wir tun gut daran, diese Analyse zu beherzigen, damit wir nicht mutlos werden, damit wir nicht der Versuchung erliegen, zu meinen, mit Abstrichen am Glauben könnte das Problem gelöst werden; sondern damit wir uns nur umso mehr im Glauben stärken lassen und stärken. Dies sagt uns auch unser Herr Jesus Christus, wenn er die Christen in der Bergpredigt Salz der Erde nennt und Licht für die Welt. Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! ![]() LesermeinungenUm selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen. Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. | ![]() Mehr zuForum Deutscher Kath
| ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Top-15meist-gelesen
| |||
![]() | ||||||
© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz |