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| ![]() Vorgeschobene und echte Gründe für Verteufelung von Viktor Orban22. März 2019 in Kommentar, 13 Lesermeinungen Orban steht in Kritik selbsternannter Wächter der europäischen Werte, seit er in demokratischen Wahlen eine Zweidrittel-Mehrheit erhalten und mit dieser 2011 dem Land eine neue Verfassung gegeben hat. Gastkommentar von Prof. Hubert Gindert Bonn (kath.net/Blog Forum Deutscher Katholiken) Werden wir von Medien manipuliert? Manipulation haben wir, wenn Leser, Zuhörer oder Zuschauer dorthin gebracht werden, wo man sie haben will, indem sie einseitig oder bewusst falsch informiert werden und sich deswegen kein eigenständiges Urteil bilden können. Medienkampagnen mit ständiger Wiederholung sollen das erwünschte Bild festigen. Es gibt dafür viele Beispiele. Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban steht für Eines. Orban wird vorgeworfen, dass er ständig gegen europäische Werte verstoße. Konkretisiert wird das mit dem Grenzzaun gegen Massenzuwanderung und mit der Einschränkung der Freiheit der Wissenschaft an der von Georges Soros finanzierten Universität Central European University (CEU). Dieser Vorwurf wird mit dem des Antisemitismus gekoppelt, weil Soros Jude ist. Wer ist Georges Soros? Gregor Peter Schmitz schrieb in der Augsburger Allgemeinen Zeitung (AZ) (29.11.18) ein Porträt mit dem Titel Staatsfeind Nummer 1. Der Untertitel lautet: George Soros ist einer der reichsten Menschen, aber er will mehr sein: Ein politischer Missionar. Soros sagt von sich ich möchte die Welt umstürzen Der Verfasser Schmitz fügt an dass ihm schon in jungen Jahren klar geworden sei, er (Soros) müsse sich an Menschen wie Leonardo da Vinci messen oder Albert Einstein. Menschen, die halt was verändern. Von wem ist der Weltveränderer für sein Tun legimitiert? Wer hat ihn gewählt? Niemand! Es ist das Geld, das ihm, dem 25fachen Milliardär, Mittel an die Hand gibt, Politik zu machen. Soros ist einer der gewieftesten Spekulanten aller Zeiten ihn interessiert, Geld zu machen als Spielgeld für seine wahre Mission, die politische Philosophie, so der Verfasser Schmitz, der vor fünf Jahren ein Buch mit ihm schrieb. Was ist die politische Philosophie des George Soros? Der Ungar Soros studierte in London bei Karl Popper, dem Erfinder der offenen Gesellschaft. Eine offene Gesellschaft sieht Soros offenbar u.a. bei Barack Obama und Hilary Clinton gegeben. Soros gehört zu den größten US-Wahlkampfspendern. Wieviel Geld Soros darüber hinaus in die Nichtregierungsorganisationen (NGOs) pumpt, die Hilfen in Entwicklungsländern, gekoppelt mit der Bereitschaft dieser Länder zu reproduktiver Gesundheit, konkret Abtreibung, gibt, wird im Artikel nicht angegeben. Soros wird vielmehr als einer der größten Wohltäter der Welt apostrophiert, denn er habe viele Milliarden Euro über Jahrzehnte in seine Stiftungen nach Osteuropa, nach Russland und in die Europäische Union, aber auch in die USA für die Integration von Armen und Minderheiten gegeben. Er will eine offene und liberale Gesellschaft fördern. Es ist eine Gesellschaft der autonomen Moral, frei von ethischen Bindungen und Zwängen. Wer anders denkt als Soros, gehört zu den Feinden, wie Ministerpräsident Viktor Orban von Ungarn, der im Artikel als Autokrat bezeichnet wird oder wie Donald Trump. Immerhin sind beide in freien Wahlen demokratisch gewählt worden. Sie müssen ihre Politik in einem Rechtsstaat betreiben, der einer Autokratie Grenzen setzt. Die Freiheit der Wissenschaft gilt nicht uneingeschränkt. So kann zurecht niemand bei uns unter Berufung auf diese Freiheit den Nationalsozialismus und den Antisemitismus propagieren. Wogegen sich die angedrohte Schließung der CEU richtet, erfahren wir aus den Medien nicht, etwa gegen die unwissenschaftliche Genderideologie? Wer Georges Soros kritisiert, muss auch kein Antisemit sein. Viktor Orban steht in der Kritik der selbsternannten Wächter der europäischen Werte, seit er in demokratischen Wahlen eine zweidrittel Mehrheit erhalten und mit dieser am 25. April 2011 dem Land eine neue Verfassung gegeben hat. Seitdem steht Ungarn unter Dauerbeobachtung und -beschuss seitens der EU. Die Kritiker aus der EU fahren schwere Geschütze gegen das neue Grundgesetz in Ungarn auf: Die liberale Fraktion (ALDE) im Europäischen Parlament kritisierte in einer Stellungnahme u.a. den fehlenden Schutz vor Diskriminierung aufgrund des Alters und der sexuellen Orientierung, die Bestimmungen zum Lebensschutz, die einem Abtreibungsverbot gleichkämen, die Überbetonung von Werten wie Glaube, Gemeinschaft und Nation gegenüber dem Individuum, die Verankerung traditioneller Familienvorstellungen und des Christentums als Grundlage der ungarischen Nation sowie die Beschneidung der Rechte des Verfassungsgerichts. Der Kritik der liberalen Fraktion stimmten die Sozialdemokraten, die Grünen und die Linken des Europaparlaments zu. Auf die massive Kritik hin empfiehlt es sich, einen Blick auf den Inhalt der Präambel der neuen Verfassung der ungarischen Republik zu werfen. Es ist klar, dass in Deutschland, in dem der siebte Familienbericht die serielle Monogamie als modellhaft für Familien und als Alternative für klassische Ehe und Familie ansieht, (kath.net 18.3.2019) und die Ehe für alle, homosexuelle Partnerschaften der klassischen Ehe gleichgestellt werden, die neue ungarische Verfassung wie ein rotes Tuch wirkt. In einem Land, in dem im Koalitionsvertrag der jetzigen Bundesregierung im Hinblick auf die zunehmenden Möglichkeiten der Reproduktionsmedizin und Veränderung der Gesellschaft eine umfassende Reform des Abstammungsrechtes vorgesehen ist und die Bundesjustizministerin einen Gesetzesentwurf vorbereitet, der lesbischen Paaren per Eizell- und Samenspende sowie Leihmutterschaft das Recht auf ein Kind verschaffen will, die ungarische Verfassung manche zur Weißglut bringt. Die Interventionen der EU und die Versuche, die ungarische Regierung über die Verweigerung von Finanzhilfen gefügig zu machen, sind bisher gescheitert. Diese Erfolge wurden durch materielle Hilfen für die Familien mit Kindern erreicht. Viktor Orban hat in seiner Rede zur Lage der Nation angekündigt, in Zukunft Familien mit Kindern noch massiver zu fördern. So soll in Zukunft jede Frau unter 40, die zum ersten Mal heiratet, einen Kredit von 10 Mio. Forint (ca. 31.400 Euro) zur freien Verwendung bekommen. Die Rückzahlung soll erst nach drei Jahren beginnen. Nach dem zweiten Kind wird ein Drittel des Kredits, nach dem dritten der gesamte Kredit erlassen. Außerdem sollen Familien mit mindestens drei Kindern beim Kauf eines mindestens siebensitzigen Fahrzeugs einen Zuschuss vom Staat in Höhe von 2,5 Mio. Forint (ca. 7.800 Euro) erhalten. Frauen, die vier oder mehr Kinder geboren haben, sollen in Zukunft bis an ihr Lebensende von der Einkommensteuer befreit sein. (kath.net. 3.2.2019) Ihnen hat der Artikel gefallen? 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